Aber das ist im Kern ja nicht das Anliegen der Gegner von Pro-Reli.
Wenn Religion Privatsache ist, was jeder Gläubige im Zweifel auch behaupten würde, wenn es bspw. um die Einmischung in seinen Glauben, in die alltäglich gelebte Religiösität usw. usf. ginge, dann muß derjenige, der seinen Glauben in Form eines Religionsunterrichtes ausleben will oder seinem Kind vermitteln will, dieses zuätzlich und fakultativ organisieren und dem Punkt kommt Berlin den Eltern doch schon weit entgegen: Der Unterricht wird ja angeboten. Im Gegensatz zu Ballett, Geige oder Judo muß das nicht privat organisiert und geplant werden.
Nur: Als Pflichtalternative zu Ethik eben nicht. Warum auch? Der nächste fordert Tischtennis oder Schattenboxen. Und nur weil Religion für den Gläubigen etwas sehr elementares und in den Alltag greifendes ist, heisst das doch noch längst nicht, daß es aus politischer Sicht mehr sein muß als eben ein reines Privatvergnügen und ich finde das auch eine sehr richtige Haltung und zwar in jeder Hinsicht: Der Staat soll und darf niemandem vorschreiben, was er zu glauben oder nicht zu glauben hat. Das bedeutet aber eben auch, das Religion Privatsache ist, ebenso wie Basteln oder Cello spielen. ![]()
Und nur weil Religion auch ethische und moralische Werte vermitteln kann, kann es doch nicht automatisch für sich beanspruchen, Wahlpflichtfach zu werden. Dabei geht es aus meiner Sicht auch gar nicht um eine inhaltliche Bewertung des Religionsunterrichtes, sondern ganz schlicht um eine Einordnung und da gehört Religion in den Privatbereich. Der Vergleich mit Sportunterricht und Co. hinkt, das sind, ganz pragmatisch gesehen, gesundheitspolitische Präventationsmaßnahmen.
So, und jetzt muß ich mal eben noch schnell abstimmen gehen. ![]()