Der allgemeine Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg-Thread

  • Zitat

    Original geschrieben von HappyDay989
    Sag mal, geht's Dir noch gut? :mad:
    Und wenn man sie macht, dann sollte man sich dabei so geschickt anstellen, dass man nicht erwischt wird. Friedrich der Große sagte einst: "Offiziere müssen Fortune haben." In dieser Hinsicht läuft dem freien Herr von und zu zur Zeit das Glück regelrecht davon. ;)


    Ja, aber mehr Stimmen bekommen die Denunzianten dadurch trotzdem nicht

  • Zitat

    Auch die Unterstützer außerhalb von TT reagieren: Klick


    Möchte nicht wissen wieviele Deppen sich dort anmelden ,nur um einfach "dabei" zu sein.
    Das ist das Phänomen vom sozialen Netzwerken.
    Ähnlich die ,die sich bei MySpace Freunde kaufen. :rolleyes:


    Wird Zeit das Gutenberg einlenkt und dem Spuk ein Ende bereitet.
    Einsicht wäre der erste Schritt zur Besserung.Problem ist das man aus einer Lüge schlecht herraus kommt und man sich immer weiter drin verstrickt,bis der Zug abgefahren ist.

    Life is too short to be small.

  • Denunzianten? Es geht hier doch nicht um die Veröffentlichung geheimer Liebesbriefe oder des persönlichen Tagebuchs Guttenbergs, sondern um eine Beurteilung seiner Dissertation, die jedem frei zugänglich ist.


    Dissertationen werden nun mal, vor allem wenn sie in einem renommierten Verlag erschienen und mit einer überragenden Benotung versehen sind, rezensiert. Das ist absoluter Usus und - um ein früheres Statement meinerseits zu wiederholen - eigentlich ein Grund zur großen Freude für einen Promovierten. Denn er schreibt ja nicht für den Giftschrank, sondern um mit seinen Überlegungen wahrgenommen zu werden. Nur gewährleistet eine Rezension natürlich noch keine positive Kritik. Und wenn bei einer Überprüfung einer Arbeit Plagiate in dem Umfang auffallen, wie das bei Guttenberg der Fall ist, dann darf man sich über eine energische Reaktion in der Öffentlichkeit und in der Wissenschaftswelt nicht wundern.


    Wer schon die ersten Sätze seiner Arbeit, wer weite Teile der Einleitung seiner Dissertation abschreibt, jene Teile also, in denen die Struktur und Fragestellung einer Arbeit entworfen und begründet wird, zeigt damit nur, dass er von vornherein im Grunde nichts zu sagen hatte und macht sich damit in höchstem Maße angreifbar und (in der Wissenschaft) lächerlich.


    Nur tragen daran nicht jene die Schuld, die das Plagiat entdeckt haben, sondern der 'Herausgeber' dieser Textzusammenstellungen selbst.

  • Das Ding ist 5 Jahre alt und nun plötzlich, ganz zufällig, werden von linken Professoren Fehler entdeckt. Ich stelle mir dabei schon die ganze Zeit die Frage "Cui bono?", aber ich komme zu keiner zufriedenstellenden Antwort.


    Wieso gerade jetzt? Wem nützt die Sache zu diesem Zeitpunkt?

  • Zitat

    Original geschrieben von basti12
    Das Ding ist 5 Jahre alt und nun plötzlich, ganz zufällig, werden von linken Professoren Fehler entdeckt. Ich stelle mir dabei schon die ganze Zeit die Frage "Cui bono?", aber ich komme zu keiner zufriedenstellenden Antwort.


    Wieso gerade jetzt? Wem nützt die Sache zu diesem Zeitpunkt?

    Vielleicht geht es ja gar nicht um cui bono? Dass Dissertationen erst Jahre später rezensiert werden, ist in Geisteswissenschaften überhaupt nicht ungewöhnlich.


    Im Übrigen ist die Dissertation zwar vor fünf Jahren beendet worden, als Buch ist die Arbeit aber erst 2009 erschienen. Insofern liegt gar nicht so ein großer Abstand zwischen Veröffentlichung und fachlicher Rezeption, die offensichtlich unerfreulich ausfiel.

  • Zitat

    Original geschrieben von braxxx
    Da hast Du dann definitiv die FAZ vergessen, inklusive der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
    Deren heutige (IMHO angemessene) Berichterstattung war eigentlich eine Art Todesanzeige für den (politischen) Guttenberg. Komplette Seiten 2 und 3, ich war sehr überrascht...
    ...


    Bisschen Hohn und Spott auf den folgenden Seiten und dann auch auf Seite 10 nicht zu vergessen. Angemessen fand ich das allerdings nicht mehr.

    - still loving WebOS -

  • Den Abdruck des Vorworts hätten sich die Frankfurter tatsächlich sparen können, auch wenn ich den Sprachduktus, den Guttenberg pflegt, doch sehr entlarvend und selbstverliebt fand. Insofern war ich der FAZ dankbar, weil die Diss an unserer Uni zur Zeit bis zum Nimmerleinstag ausgeliehen und vorgemerkt ist. Aber wie gesagt: Das wäre wirklich nicht unbedingt nötig gewesen.


    Die übrige Berichterstattung steht im Zusammenhang mit einer Guttenberg-Biographie zweier FAZ-Journalisten, die in wenigen Tagen erscheint, und enthält mE durchaus journalistisch sinnvolle und interessante Infos.


    Als Indiz finde ich die Haltung der FAZ aber hochinteressant. Denn bis vor wenigen Tagen war die Haltung dieser Zeitung gegenüber Guttenberg eher neutral bis leicht positiv, was sich mit der Plagiatsaffäre schlagartig geändert hat, was angesichts der Bildungsstruktur der FAZ und ihrer Leserschaft auch nicht erstaunt. Aber es zeigt, wie prekär Guttenbergs Position geworden ist. Die BILD mag weiter in einer Art Nibelungentreue zu ihm halten, aber für die seriöse Qualitätspresse und ihre Leserschaft hat sich Guttenberg in den letzten Tagen blamiert, und er hat am Freitag eine Chance verpasst, sich elegant aus der Affäre zu ziehen (was möglich gewesen wäre).

  • Dabei hätte die FAZ zu positiver Berichterstattung über den Freiherrn doch besonderen Grund. Schließlich hat er sich für seine Copy&Paste-Dissertation aus der FAZ doch offenbar besonders reichlich bedient - einschließlich des größten Teils der Einleitung. Da sollte sich das Frankfurter Qualitätsblatt doch sozusagen von einer Zeitung für Bildungsbürger geradezu in den Adelsstand erhoben fühlen. :D

    Viele Grüße und einen Happy Day


    Guy Fawkes was the only person ever to enter Parliament with honest intentions.

  • Dieser Umstand macht mich jedes Mal, wenn ich über ihn nachdenke, von Neuem fassungslos. Wie kann jemand mit einer akademischen Ausbildung überhaupt auf die Idee kommen, das Kernstück seiner Arbeit einfach abzuschreiben? Ich verstehe es wirklich nicht.


    Wenn jemand noch nicht mal in der Lage ist, mit eigenen Worten auszudrücken, was er, mit welcher Methodik und weshalb er etwas untersuchen will - dann sollte er es lieber gleich bleiben lassen. Und so wäre Guttenberg am besten auch verfahren.

  • War es Hybris? Wenn ja, so hat Nemesis bereits Rache genommen. ;)

    Viele Grüße und einen Happy Day


    Guy Fawkes was the only person ever to enter Parliament with honest intentions.

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