Der allgemeine Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg-Thread

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Original geschrieben von ingo74
ich persönlich verstehe immer noch nicht, warum die fragestunde VOR einer entscheidung der uni stattfindet, aber wahrscheinlich geht es wohl nur um das reiten auf der gerade ausufernden protestwelle

Wenn die Uni Bayreuth ihm den Titel nicht entzieht - vorausgesetzt natürlich, da ist wirklich so viel C'n'P drin und egal, wer da nun noch was wann wo sagt, dann legen sie damit den Grundstein für das Aus des Doktortitels als wissenschaftliche Auszeichnung. Dann wird es sicher in Zukunft genug Doktoranden geben, die sich darauf berufen werden, das x% der Arbeit des ehemaligen Verteidigungsministers auch nicht von ihm selbst waren und er dafür sogar noch die Bestnote erhalten hat und den Titel auch nicht abgeben musste.

Außerdem ist es allen anderen normalen Bürgern gegenüber, die was für eine Abschlussarbeit auch immer schreiben, sei es nun Diplom, Magister, Bachelor oder Master oder oder, verdammt unfair, dass man hier überhaupt noch drüber diskutiert, ob der Herr seinen Titel behalten darf oder nicht. Denn der Noramlbürger in dem Land hätte mit so viel C'n'P weder die Bestnote, noch wahrscheinlich überhaupt einen Titel erhalten und da muss man sich schon fragen, was in dieser Gesellschaft schief läuft?!

Mein Eindruck der Fragestunde:

Weitestgehend (aalglatt) aus der direkten Beantwortung vieler Fragen gewunden, indem er immer wieder darauf Bezug nahm was er eh schon gesagt hat.

Bei manchen "Angriffen" kam jedoch ein leicht aggressiver Unterton hervor, der darin gipfelte Trittin indirekt davor zu warnen, dass doch aufzupassen sei nicht den Tatbestand der üblen Nachrede zu erfüllen oder auch anderen Vorwürfe zu machen ('Es komme ja öfters vor, dass der wissenschaftliche Dienst von Abgeordneten ohne Einwilliung des Präs. genutzt wird - Wir sollten uns da alle hinterfragen/verbessern').

Guttenberg hatte sich gut vorbereitet, die lust'ge Gesellschaft der Fragestunde teilweise weniger. Ich fand es wurde vereinzelt doch zu sehr versucht ihn einfach nur anzugreifen, was er dann als rhetorisch geschulter Mensch natürlich dazu nutzen konnte, die nicht so gut ausgearbeiteten Fragen "im Umkehrschluss" abzuhandeln, ohne auf die Fragen wirklich einzugehen - Zumindest nicht auf die Form, auf die die Abgeordneten abzielten. Das Ausweichen wurde ihm weitestgehend leicht gemacht.

Was mir persönlich, grad auch in Bezug auf seine fortwährende Wiederholung des "Fehlerhaften Arbeitens und nicht Täuschens!!!!" gefehlt hat: Einfach mal die Frage ob er an der Uni nicht gelernt hat wissenschaftlich zu arbeiten, bzw. in seinem Studium nicht wissenschaftlich arbeiten musste um zu seiner Diss. zu gelangen, denn eigentlich weiß jeder Student darüber Bescheid was als Täuschungsversuch angesehen wird/werden könnte.

Ich empfand es insgesamt ab einem gewissen Punkt als mühsam mir das anzuschauen, trotz der recht kurzen Zeitspanne, da sich seine Aussagen wiederholten.

- Aus seinem Fehler könne man nur lernen
- Er stehe zu seinem Fehler
- Darum habe er ja den Titel abgegeben (schön, dass er diese Formulierung wiederholend nutzte)
- Er müsse die Vorwürfe weiter prüfen
- Nicht der Fehler sei entscheidend, sondern dass er dazu stehe

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Original geschrieben von mostwanted
Zur Bundestagsdebatte:

Guttenberg macht das nicht schlecht und die "Ankläger" sich überwiegend lächerlich, ob ihrer linkischen Art. Es fehlt ein Gegner von Format.

Es war ja nur eine Fragestunde und keine Budestagsdebatte.

Trotzdem habe auch ich die eine oder andere Frage vermisst. Vielleicht kann man das ja nach dem Urteil der Uni Bayreuth wiederholen.

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Original geschrieben von HappyDay989
Britta Haßelmann von den Grünen.

Hatte sich meiner Auffassung nach aber durch schlechte Vorbereitung eigentlich zumindest auf eine Fragehälfte disqualifiziert, denn es wird ja "von Seiten auf denen Plagiate stehen" und nicht von der Gesamtzahl der Plagiate gesprochen. Zudem hat sie drei mal vergessen zu erwähnen, dass sie von "bis zu Zehn Seiten am Stück" sprach und führte nur "bis zu zehn Seiten" an. Fand ich als sehr störend, wenn man sich schon darauf stützt.

Es wusste natürlich jeder was gemeint ist. Aber trotzdem.

Nur der Gedanke, der mir dabei noch kam: Wenn wir von den über 70 Prozent der Diss., die Frau Haßelmann als Fremdtexte laut guttenplag anführte, ausgehen und dazu dann noch die ordentlich gekennzeichneten Fremdtexte nehmen. Sind die Fremdtexte in der Diss dann länger als die Diss zusammen?

Zur Fragestunde: Wow! Guttenberg ist wirklich ein guter Redner. Er hat zwar keine der wirklich kritischen Fragen beantwortet, da jedoch kaum einer die Debatte bzw. Fragestunde in voller Länge verfolgt hat, mit seinen plakativen Aussagen punkten.

Habe ich das richtig verstanden, dass eine Prüfung durch die Uni nun gar nicht mehr statt finden wird? zG sagte ja sinngemäß, dass er auf das Ergebnis einer solchen vertraut hätte, was in meinen Augen bedeutet, dass diese eben nicht mehr ansteht.

Zur Diskussion hier: Ich fände es schade, wenn diese geschlossen würde, da hier im Verlauf des Threads doch einige Standpunkte vertreten wurden, mit denen ich in meinem Umfeld niemals konfrontiert worden wäre.

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Original geschrieben von shelter
Bei manchen "Angriffen" kam jedoch ein leicht aggressiver Unterton hervor, der darin gipfelte Trittin indirekt davor zu warnen, dass doch aufzupassen sei nicht den Tatbestand der üblen Nachrede zu erfüllen

Ich denke, das war genau das Problem der Fragesteller. Obwohl sein Täuschungsversuch als bewiesen angesehen werden kann, gibt es noch kein Urteil. Was ist, wenn die Uni Bayreuth zu einem unerwarteten Urteil kommt?

Ein Witz

Zu meinem Verdruss macht es die Opposition KFzG unnötig leicht. Einem langjährig, intensiv geschultem Rhetorik-Profi kann man mit unstrukturierten Pseudo-Attacken nicht wirklich aus der Reserve locken.

Anstatt geschwollen um den heißen Brei herum zu reden hätte man ihn mit der konkreten Situation konfrontieren sollen, wie er, als oberster Dienstherr, gegenüber einem aus gleichem Grund geschassten Student der Bundeswehrakademie, seine Entlassung noch rechtfertigen kann ....
Beide frisieren eine wichtige Arbeit, Ergebnis: Student fliegt --- Minister bleibt.

Im übrigen hat mich es sehr gestört, das Guttenberg oft dazu neigt, von sich in Dritter Person zu reden.

Letztlich kann ich mir vorstellen, das beim "gemeinen Volk" dieser Auftritt als Pluspunkt für Gutti gewertet wird.

Dieses Ergebnis sagt aber leider mehr über die Opposition als über den Freiherrn G.!

Also wenn dass, was man so in der Zeitung über diese Fragestunde liest (Fernsehen ging leider nicht) stimmt fängt meine Stirnader heftig an zu pochen. Was für ein Kindergarten! Schenkelklopfende Zwischenrufe, Gelächter, Gestänker in jeder Hinsicht, mehrfach gestellte Fragen - gibt es Sitzungsgeld für so etwas? Man kann von der ganzen Affaire halten was man will aber diese Veranstaltung hat doch - so denn die Berichterstattung stimmt - deutlich gezeigt, dass hier nicht die Aufklärung der ganzen Affaire sondern lediglich ein übles Bashing gegen eine Person betrieben wurde. Sind denn nicht längst alle Fakten bekannt? Wozu also der ganze Zirkus? Man muss sich schämen, was da in unserer Volksvertretung an moralisch minderbemittelten Kasperköpfen rummsitzt. Und ich schliesse Herrn zu Guttenberg da durchaus nicht aus.

Da Guttenberg jetzt den Titel selbst nicht mehr haben will, wird die Uni Bayreuth denke ich dem auch Rechnung tragen. Guttenberg wird das ganze überstehen. Er wird vieleicht in den Umfragen kurzfristig gesehen etwas zurückfallen, aber langfristig gesehen wird sein Ansehen wieder ansteigen, nicht nur bei seinen Anhängern. Die stehen sowieso fest hinter ihn. Und selbst einige der Medien die jetzt eine Kampagne gegen ihn fahren werden ihn eines Tages wieder für irgend etwas loben.