Unerlaubte Handy Ortung / Standort Bestimmung

  • Folgender Fall im Bekanntenkreis bekannt geworden, und das führte zu heftigen Diskussionen und interessiert mich jetzt auch:


    Außendienstmitarbeiter wird von seiner Firma ein neues Handy (Blackberry) mit einer Vodafone SIM Karte bekommen.
    Es hält sich hartnäckig das Gerücht, daß die Firma in der Lage ist / sein wird, zu beliebigen Zeiten, wenn das Handy an ist, eine Standortbestimmung / Handy Ortung ohne Wissen des Mitarbeiters durchzuführen. Entweder durch hardwareseitige Veränderung im Handy, oder softwaremäßig, oder durch einen Zusatzvertrag, von dem der Mitarbeiter keine Ahnung hat.


    Ist das überhaupt möglich (dass es ohne explizite Zustimmung des Nutzers illegal ist, ist klar), und wie könnte der Mitarbeiter das herausfinden?
    Eine aktivierte Zusatzsoftware ließe sich ja leicht ausfindig machen und löschen.. aber alles andere? Mein Tip einfach ein privates Handy zu verwenden wurde niedergemacht '.. das kann auch in der SIM KARTE stecken ..' (?)


    Vielleicht gibts hier die Spezialisten...


    danke für jeden Hinweis


    Hardy

  • Hardwear seitig zu 100% nicht... keine Firma der Welt (nicht mal LH oder die Bahn) würde das bezahlen können! Sonderanfertigungen sind da so ziemlich das Teuerste...Grade wenns ums Board geht...
    In der Sim kann auch nix sein...
    Also bleibt nur die SW...
    Obs da was von BB gibt...KP

  • Denkbar ist eine Ortung über den NB (ganz ohne Änderung der Hard- oder Software).


    Wenn die Firma selbst Vertragspartner ist, kann sie natürlich über den NB ermitteln lassen, wo sich "ihr" Handy gerade befindet. In der Regel sendet der NB bei solchen Ortungen eine SMS über den Vorgang auf das geortete Gerät - ich denke aber, dass der Vertragsinhaber auch eine andere Regelung vereinbaren kann.


    Frankie

  • Hallo,


    Zitat

    Entweder durch hardwareseitige Veränderung im Handy, oder softwaremäßig, oder durch einen Zusatzvertrag, von dem der Mitarbeiter keine Ahnung hat.


    Jedes eingeschaltete Handy ist dem Netz mit ungefährem Aufenthaltsort bekannt, dazu braucht es keine Änderungen am Handy oder Software darauf.


    Das ganze wird tagtäglich z.b. dafür benutzt, ob man sich gerade in seinem Zuhausebereich aufhält oder nicht. Das ganze fällt unter LocationBaseService und gibt es schon jahrelang.


    Die Polizei/Feuerwehr nutzt die Daten z.b. bei Notrufen zur Ortung und externe Unternehmen bieten das als Dienstleistung an.

  • Zitat

    Original geschrieben von UltraApfelsaft
    Hardwear seitig zu 100% nicht... keine Firma der Welt (nicht mal LH oder die Bahn) würde das bezahlen können! Sonderanfertigungen sind da so ziemlich das Teuerste...Grade wenns ums Board geht...
    In der Sim kann auch nix sein...
    Also bleibt nur die SW...
    Obs da was von BB gibt...KP


    Wenn ich das Gehäuse nur öffne und in einem Handy ohne GPS zum Beispiel ein GPS-Modul verstecke, dann statt das Originalgehäuses ein Nachbau mit integrierter Antenne verwende, habe ich auch eine Hardwareänderung. Die ist zwar weit hergeholt, aber locker bezahlbar.


    Und warum soll auf der SIM nichts sein? Auf dem Chip sind auch Informationen verfügbar und mit dem richtigen Aufwand lässt sich da bestimmt auch noch ein Zusatzprogramm einschmuggeln.


    Aber die einfachste Lösung ist, wie schon gesagt, einfach mit dem Netzbetreiber kooperieren und sich durchgeben lassen, wo das Handy gerade ist.

    Original geschrieben von bernbayer:
    "Eine Kampagne in ZUsammenhang mit Guttenberg kann man der Bild-Zeitung nicht vorwerfen."

  • Re: Unerlaubte Handy Ortung / Standort Bestimmung


    Zitat

    Original geschrieben von hardyx9
    Außendienstmitarbeiter wird von seiner Firma ein neues Handy (Blackberry) mit einer Vodafone SIM Karte bekommen.
    Es hält sich hartnäckig das Gerücht, daß die Firma in der Lage ist / sein wird, zu beliebigen Zeiten, wenn das Handy an ist, eine Standortbestimmung / Handy Ortung ohne Wissen des Mitarbeiters durchzuführen. Entweder durch hardwareseitige Veränderung im Handy, oder softwaremäßig, oder durch einen Zusatzvertrag, von dem der Mitarbeiter keine Ahnung hat.


    Vgl. z.B.
    http://www.janolaw.de/newsletter/interview-handy-ortung.html
    http://www.nn-online.de/artike…art=1182991&kat=316&man=2
    http://www.wdr.de/radio/wdr2/quintessenz/536583.phtml


    Der Mobilfunkvertrag müsste für die Ortung freigeschaltet sein.
    (Beim Netzbetreiber (=Vodafone) oder nur beim Anbieter des jeweiligen Ortungsdienstes? Weiß das jemand?)


    Vor dem 4. August 2009 gab es keine genauen Regelungen, wie diese Freischaltung zu erfolgen hat. Hat also der Außendienstmitarbeiter schon länger seinen dienstlichen Vodafone-Vertrag mit derselben Mobilfunknummer, so ändert sich durch ein neues Endgerät (hier den Blackberry) nichts; er hätte auch früher schon geortet werden können bzw. könnte auch dann geortet werden, wenn er sein altes Handy behalten hätte.


    Seit dem 4. August 2009 muss der Inhaber des Handys schriftlich zustimmen, wenn neu eine Ortungsfunktionalität eingerichtet wird. Wenn der Außendienstmitarbeiter also zusammen mit dem Blackberry einen "frischen" Mobilfunkvertrag bekommen hat, dann ist davon auszugehen, dass keine heimliche Ortung erfolgt. Alles andere wäre rechtswidrig, aber technisch möglich.


    Herauszufinden, ob das Handy heimlich geortet wird, ist IMHO schwierig bis unmöglich. Man könnte es daran erkennen, dass es sich "häufiger als vorgesehen" beim Mobilfunknetz für einen "Location Update" meldet. Aber das würde, wenn überhaupt, nur bei sehr häufigen Ortungen auffallen.


    Eine (aber auch nur bedingt praxistaugliche) Abhilfemaßnahme gegen heimliche Ortungen könnte darin bestehen, das potenziell ortbare Handy immer an einer bestimmten Stelle (z.B. in der Firma) liegen zu lassen, also nicht mit sich zu führen, und eine permanente (=un-bedingte) Rufumleitung auf ein Handy zu legen, das nicht geortet werden kann.


    Z.B. könnte sich der Außendienstmitarbeiter einen privaten Vodafone-Vertrag zulegen und das Diensthandy auf den privaten Vertrag umleiten.
    Laut
    http://www.trackyourkid.de/con…tung_bei_rufumleitung.php
    greift die Rufumleitung nicht für den Ortungs-Dienst.
    (Man sollte dabei natürlich darauf achten, dass die Rufumleitung vom Diensthandy aufs Privathandy kostenlos ist, damit dem Arbeitgeber keine zusätlichen Kosten entstehen. Außerdem greift die Rufumleitung nicht für SMS. Im Ausland müsste man das Original-Diensthandy verwenden, um keine Gebühren für ankommende Gespräche mit seinem Privathandy zahlen zu müssen; aber im Ausland funktioniert ja auch die Ortung nicht, so dass man das Diensthandy dann beruhigt einsetzen könnte: http://www.trackyourkid.de/con…auch_im_ausland_orten.php)


    ... und wer Sorge hat, dass "schwarze Schafe" unter den Ortungs-Dienstleistern auch ohne vorherige Freischaltung (quasi "gegen Aufpreis", z.B. für Privatdetektive) Ortungen vornehmen, der könnte sich eine SIM zulegen, bei der die Ortung für "Normalbürger" (noch) nicht möglich ist, AFAIK ist das z.B. bei den (virtuellen) Netzbetreibern vistream und ring der Fall.
    (Allerdings wird es kaum möglich sein, kostenfrei vom Diensthandy auf ein vistream- oder ring-Handy umzuleiten.)


    Ich würde mir folgendes wünschen:
    Der Benutzer eines Handys sollte per USSD-Code abfragen können, ob eine Ortungsfunktionalität freigeschaltet ist. Ortungen ohne eine solche (abfragbare) Freischaltung sollten der Polizei etc. vorbehalten bleiben.



    oxiphon

  • Danke für alle Eure bisherigen Antworten! Fazit: Eine Handyortung scheint hardwaremäßig sehr aufwendig zu sein. Mittels Simkarte: Inwieweit eine privatwirtschaftliche Vereinbarung zur Simkartenortung mit Vodafone so einfach möglich ist, ohne daß der NUTZER zustimmt, bleibt also dahingestellt und wird wohl leider nicht in Erfahrung zu bringen sein (für den Nutzer). Technisch machbar: prinzipiell ja (z.B. für Polizei etc.)


    Interessant wäre vielleicht noch die Information von einem Vodafone Mitarbeiter / Insiders, z.B. in der Form '..Ortung für Privatwirtschaft machbar ja, aber sehr teuer... oder: .. bei mehreren Simkarten keinesfalls ohne ausdrückliche Zustimmung jedes Nutzers .. ' o.ä.

  • Also ich hatte damals so eine Prepaid Karte von o2. Wenn ich die auf o2online regestriert habe, konnte ich unter dem Punkt "Handyfinder" das Handy orten. Ich habe dann eine SMS bekommen das das Handy geortet wurde. Die Ortungen waren dann zwar nicht soo genau aber bis auf 3 KM ging das schon. Ich denke wenn man mit dem NB was abquatscht das das auch besser geht.



    MfG


    Chris

  • Re: Re: Unerlaubte Handy Ortung / Standort Bestimmung


    Zitat

    Original geschrieben von oxiphon
    Seit dem 4. August 2009 muss der Inhaber des Handys schriftlich zustimmen, wenn neu eine Ortungsfunktionalität eingerichtet wird. Wenn der Außendienstmitarbeiter also zusammen mit dem Blackberry einen "frischen" Mobilfunkvertrag bekommen hat, dann ist davon auszugehen, dass keine heimliche Ortung erfolgt. Alles andere wäre rechtswidrig, aber technisch möglich.

    Mit "Inhaber des Handys" ist halt der Vertragsinhaber gemeint, d.h. die Firma, denn der NB kann ja nicht wissen, wer das Handy tatsächlich nutzt. Ob die Firma die Ortung beantragt und schriftlich zugestimmt hat, wird schwer festzustellen sein. Aber kommerzielle Ortungsdienste sind nach der neuen Regelung verpflichtet, spätestens nach 5 Ortungen eine SMS an den georteten Anschluss zu senden. Sofern der Ortungsdienst sich an die gesetzlichen Vorgaben hält, müsste der Anschlussbenutzer dies früher oder später mitbekommen.

  • Re: Re: Re: Unerlaubte Handy Ortung / Standort Bestimmung


    Zitat

    Original geschrieben von fantomas
    Mit "Inhaber des Handys" ist halt der Vertragsinhaber gemeint, d.h. die Firma, denn der NB kann ja nicht wissen, wer das Handy tatsächlich nutzt.
    ...


    Das ist der springende Punkt ... oder das hüpfende Komma, wie mal ein gewichtiger Herr formulierte ...

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