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Kriegen wir die D-Mark zurück?-Diskussions-Thread
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Original geschrieben von Printus
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Bist du überzeugt, dass die Bundesregierung die Euro-Krise bestmöglich anpackt?
Diese Frage kann man zum aktuellen Zeitpunkt ganz klar mit nein beantworten.Allerdings bedingt durch den Umstand, dass man immer erst im Nachhinein erkennt, was das richtige gewesen wäre. Und das kann schlimmstenfalls das genaue Gegenteil von dem sein, was man selbst vorher noch für die beste Lösung hielt.
Gerade im makroökonomischen Bereich ist die Theorie doch eher grau ... und jedes mal, wenn sich aktuell als richtig geltende Theorien als falsch erweisen, passt man sie halt an. Was vorher theoretisch richtig war kann also (später) aus dem gleichen Grund falsch sein.
Ehrlich gesagt kann doch jeder politisch aktive froh sein, wenn er gerade nicht der Regierung angehört. Für den steht jetzt schon fest, dass er demnächst mit dem Finger auf die zeigen kann, die alles falsch gemacht haben. Und das war schon immer so ... völlig parteiunabhängig ... die Sozis sind bei der nächsten Wahl ganz sicher wieder zweistellig. :p
Frankie
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Original geschrieben von Erik Meijer
Ich habe nur mit den Leuten ein Problem, die derlei Zustände / Löhne etc. kritisieren, aber selbst dort einkaufen, weils doch so schön billig ist. Schlecker ist da jetzt nur ein Beispiel. "Wir Menschen" funktionieren leider im kleinen wie im großen so. Tun wir doch nicht so, als wären nur die Reichen gierig. Das ist im kleinen nicht anders, nur fällt es da nicht so auf.BINGO! Genau das ist der Punkt.
Man braucht sich doch nur mal hier im Forum umzuschauen. Was hier teilweise Leute, die in dem einen Thread über die bösen bösen gierigen Banker schimpfen, aber selber wenn es um "Schnapper" geht, nichts anderes als gier kennen.
Es gibt nur einen Unterschied. Dem Banker steht halt mehr Geld zur Verfügung. Ansonsten sind beide exakt gleich. Und wenn man den Leuten, die sonst über Banker herziehen, die selbe Geldsumme zur Verfügung stellen würden, würde auch in der selben Höhe "Schnapper" gemacht (bzw. versucht zu machen).
Über Mediamarkt aufregen, aber beim nächsten "Schnapper" wieder in der Schlange stehen.
Die Reichen sind nicht gieriger, als die anderen. Lediglich die Summen sind andere, aber die Gier ist genauso stark ausgebildet. Und rein moralisch ist beides gleich verwerflich, egal welche Summe da eine Rolle spielt.
Und viele regen sich auf, dass das handeln der Reichen, vielen den Job kostet. Das tun die "anderen" aber auch. Es wird doch gefördert, das bei Schlecker, Aldi und Co. nur noch Hungerlöhne gezahlt werden. Und wenn man hier im Foren bei irgend einem Händler die Wahl hätte, billig abzusahnen und dafür den Laden kaputt zu machen (inkl. Leute auf die Strasse setzen) oder zu realen Preisen einzukaufen und den Laden zu retten, dann würde hier eher der Laden kaputt gemacht.
Wir sollten uns mal lieber ganz schnell an die eigene Nase packen. Ansonsten braucht man ja nur mal in die entsprechenden Untergruppen schauen. Da sieht man ja recht schnell, wer gierig ist (Einige schreiben hier auch fleissig mit
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Original geschrieben von Printus
Das ist aber ein wichtiger Punkt. Wer in einer exponierten Position ist hat auch eine besonders große Verantwortung und meistens den größeren Einfluss. Wenn man den Hebel (oder die Argumentation) trotzdem erstmal bei "den Kleinen" ansetzt zäumt man das Pferd von hinten auf.Es geht nicht darum, "erstmal" irgendwo anzusetzen. Was spricht dagegen, "gleichzeitig" überall anzusetzen? Bei groß wie klein? Deine Postings versprühen eine "erstmal sollen die da oben"-Haltung...und das ist falsch. Wer so denkt und redet, ist kein Deut besser als "die da oben". Nur weil oben scheiße gebaut wird, befreit mich das noch lange nicht von meiner eigenen Veranwortung.
ZitatEine Diskussion über kleine Fehler einfacher Bürger zu führen ist nicht falsch, aber der Scheinwerfer des Hauptinteresses muss dennoch primär bei den großen Fehlern der eigentlich Verantwortlichen sein.
Der Scheinwerfer IST dort. Und warum ist er das? Weil auch die Medien Kasse machen wollen, Quote, sich verkaufen...und natürlich muss der Scheinwerfer "oben" sein, ja. Es kann und darf nicht sein, was an vielen Stellen geschieht. Aber diese Scheinwerfer sind für viele ein Grund, im Dunkeln zu bleiben. Und das ist nicht okay (s.o.).
ZitatAlles anzeigenSchon klar. Nur mangelt es in den aktuellen Krisen nicht am Verständnis der Bürger, eher kommt nichts Gescheites von der Bundesregierung und den Banken. Seit der Bundestagswahl war Stillstand, man versprach Steuersenkungen obwohl jedes Kindergartenkind versteht, dass bei Rekordverschuldung kein Geld dafür da ist. Die Banken haben nach Beginn ihrer eigenen Krise mit dem Steuergeld der Bürger lustig weitergezockt anstatt kleine Brötchen zu backen, und die Politik hat sie gelassen anstatt es einzugrenzen.
Gegen die Maastricht-Kriterien wurde durch politische Entscheidungen verstoßen und den Euro haben wir auch nicht weil die Bürger ihn mehrheitlich wollten. Paradoxerweise wollten die Bürger nicht mal Steuersenkungen und dennoch meinte die Koalition bisher, sie den Leuten versprechen zu sollen - wider des besseren Wissens, dass das völlig unrealistisch ist und zu dem eigennützigen Zweck die NRW-Wahl gewinnen zu wollen.
Seit Jahren ist die Bundeswehr in Afghanisthan, eine Mehrheit in der Bevölkerung hatte das nie.
Insofern zeigen sich die Bürger in vielen Dingen einsichtiger und pragmatischer als ihre Regierung. Mich stört daher, Kritik nur mit Totschlagsargumenten wie "Jedes Volk bekommt die Regierung, die es verdient" oder "Wenn's euch nicht passt, macht es selber besser" begegnet wird ohne sich den berechtigten Vorwürfen der Bevölkerung zu stellen. Die Leute wählen eine Regierung damit sie verfassungsgemäß zum Wohle Deutschlands und seiner Bürger agiert und nicht damit das ständig ignoriert / mit Füßen getreten wird.
Das ist alles in weiten Teilen richtig und sehe ich ähnlich. Aber das ist alles für mich kein Grund, sich selbst zurücklehnen zu können. Ich bin der Meinung, dass ich nur den Mund aufmachen darf, wenn ich mir selber in den Punkten, die ich anderen vorwerfe, nichts vorzuwerfen habe.
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Bist du überzeugt, dass die Bundesregierung die Euro-Krise bestmöglich anpackt?Nein. Aber ich bin in diesem Punkt überzeugt, dass sie es nach bestem Wissen und Gewissen tut. Und ich bin überzeugt, dass das, was sie tut, besser ist, als es die ganzen selbsternannten Experten in den Medien, insbesondere im Boulevard fordern. Und wenn wir dann mal zum Ausgang dieses Threads zurückkommen...wenn ich Seiten wie dieses Hartgeld.com sehe...dann bin ich doch ganz froh, dass die Regierung nicht immer auf "Volkes Stimme" hört...selten so einen hanebüchenen Scheiß gelesen wie diese Seite. Erschreckend, dass so etwas Menschen beeinflussen kann.
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Original geschrieben von Printus
Die Leute wählen eine Regierung damit sie verfassungsgemäß zum Wohle Deutschlands und seiner Bürger agiert und nicht damit das ständig ignoriert / mit Füßen getreten wird.Wenn du meinst, dass die Regierung nicht verfassungstreu handelt, steht es dir frei, vor Gericht zu ziehen und dagegen zu klagen. Das ist eine der vielen positiven Dinge in einer Demokratie - nutz diese Möglichkeit einfach mal!
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Auch wenn ich einen Hauch Ironie rieche in deinem Posting, autares, du glaubst doch nicht wirklich, dass je ein Bürger der weniger als 10 Millionen € auf dem Konto hat eine Klage gegen einen Politiker wegen politischen Dingen gewinnt.
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Warum nicht? Die Judikative ist unabhängig. Wenn jemand meint, dass verfassungwidrig gehandelt wird, sollte er das mit einem Anwalt besprechen. Wenn er es selber nicht bezahlen kann, gibt es Verbraucherzentralen ua Institutionen, die einem dabei unterstützen bzw die Einreichung der Klage übernehmen.
Wenn du nichts machst, wirst du nie erfahren, ob du eine Chance hattest

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Eine Klage eines Bürgers gegen die Bundesregierung mit der Begründung, diese handele nicht verfassungsgemäß, ist im Grundgesetz nicht vorgesehen. Dazu muss man schon selbst ein Verfassungsorgan sein.
@ Printus: Kannst du dir vorstellen, dass eine Regierung nicht auf die Meinung der Mehrheit der Bevölkerung hört (etwa Afghanistan, EU- Beitritte, etc.) und damit trotzdem zum Wohle des Volkes und zum Wohle des Landes handelt?
Ich bin der Meinung, dass eine demokratisch legitimierte Regierung auch dazu da ist, unpopuläre Dinge durchzusetzen, auch wenn diese nicht der aktuellen Tagesstimmung der Umfragen entspricht. Gerade in Spezialfragen hat die Mehrheit nämlich nicht immer Recht! Wenn ich manchen EU-Skeptiker nach seinen Gründen frage und spätestens nach der zweiten genaueren Nachfrage herrscht Sendepause, bin ich ehrlich gesagt sehr froh, dass solche Leute nicht die Weltpolitik bestimmen dürfen... -
Das eine Regierung unpopuläre Aktionen gegen den Mehrheitswillen durchziehen muss, ist doch vollkommen klar.
Nehmen wir doch als Beispiel mal die Haushaltskonsolidierung:
Die Regierung muss sparen und wird in einigen Bereichen Ausgaben zusammen streichen, das wird garantiert unpopulär.
Aber wenn man in solchen Situationen auf die Mehrheit (die natürlich nur aktuell für sich das Beste will) hört und statt dem unbequemen aber notwendigen Weg des Sparens geht, verlagert man das Problem doch nur um ein paar Jahre.Und zum Schluß:
Wie schon angemerkt, wenn du unzufrieden bist nutze doch mal die demokratischen Mittel. Oder freu dich überhaupt, dass du die Möglichkeit hast deinen Unmut überhaupt öffentlich kund zu tun.
Der Nordkoreaner, der mit den Aktionen seiner Regierung unzufrieden ist, landet für den Rest seines Lebens im Arbeitslager. Behalte mal im Hinterkopf auf welch hohem Niveau ihr hier an unserer Demokratie rummeckert. -
Wie heißt es so schön: Die Freiheit nutzt sich nur ab, wenn man sie nicht benutzt.
Klar hier darf man meckern, ohne gleich im Gulag oder sonstwo zu landen. Aber was genau willst Du mit dem Vergleich sagen? Das wir in Zukunft nicht mehr meckern sollen, weil wir ja froh sein dürfen überhaupt meckern zu dürfen?
Natürlich sollte eine Regierung auch unpopuläre Maßnahmen durchführen, wenn sie (langfristig) dem Wohl des Volkes dienen. Wo das Volkeswohl in Afghanistan liegt frage ich hier mal nicht, das ist absolut nicht das Thema des Threads.
Um zum Thema zurückzukommen: Daß aus Deutschland Geld nach Griechenland fließt, war mir eigentlich klar, als die erstem Meldungen dazu zu hören waren. Auch wenn das Merkel da noch lauthals dementiert hat. Im Prinzip das gleiche wie damals bei den Banken. Da wurde auch zuerst gesagt, es gibt kein Geld von uns... und dann...
Nur ist zu befürchten, daß es mit Griechenland genauso läuft wie bei den Banken. Sobald wieder Geld da ist, ist es ist der Sparsamkeit dort vorbei... Und in 5 oder 10 Jahren stehen wir wieder da, wo wir jetzt stehen.
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