Kriegen wir die D-Mark zurück?-Diskussions-Thread

  • Mit dem Vergleich will ich genau das Gegenteil sagen. Da man hier die Freiheit der politischen Betätigung hat, soll man sie auch nutzen, wenn man unzufrieden ist. Und nicht in der Ecke hocken und schmollen.


    Anders kann ich mir solche Sachen nicht erklären:


    Zitat

    Original geschrieben von StebuEx
    Du verstehst halt was anderes unter Politik und Inhalten als ich. Ausgangsfrage war, wie man sich betätigen kann. Deine Art Politik ist der Aufbau vom Massenorganisationen, Repräsentanten usw, also irgendwie eine Art Außendienstvertrieb. Und das halte ich eben nicht für angebracht, weil es zwangsweise auf populäre Führerpersönlichkeiten hinausläuft, die den Leuten irgendwas erklären/verkaufen oder was weiß ich. Jedenfalls gehts nicht um inhaltliche Diskussionen.


    Persönliches Engagement ist nicht, auf der Straße wildfremde Leute bequatschen o.ä. Das ist einfach nur peinlich, aufdringlich und belastend, sorry.

    Original geschrieben von bernbayer:
    "Eine Kampagne in ZUsammenhang mit Guttenberg kann man der Bild-Zeitung nicht vorwerfen."

  • Zitat

    Original geschrieben von raix
    Mit dem Vergleich will ich genau das Gegenteil sagen. Da man hier die Freiheit der politischen Betätigung hat, soll man sie auch nutzen, wenn man unzufrieden ist. Und nicht in der Ecke hocken und schmollen.


    Anders kann ich mir solche Sachen nicht erklären:


    Welche Freiheiten hat man denn? Denk mal drüber nach: Du kannst in eine Partei eintreten. Dort bringt man aber keine neuen Ideen unter, denn die haben schon ihr Programm. Du kannst ne Petition einreichen, das ist aber nicht für größere Vorhaben mit mehreren Punkten geeignet. Du kannst eine eigene Partei gründen, aber dafür wird kein Geld da sein.Vielleicht kann man eine Demo organisieren, dann aber auch eher mit irgendwelchen plakativen Parolen, um genügend Teilnehmer zu finden. Alles in allem gibt es keine Möglichkeit, irgendwie vernünftig zu diskutieren und etwas zu ändern. Es sei denn, man will Macht und wird Politiker. Das will ich aber nicht. Ich will eine Handvoll Mißstände ändern und danach wieder meinen Rasen mähen.

  • Na, da hast du doch einige Möglichkeiten wo du aktiv werden könntest.
    Aber du schließt ja von Anfang an alle wieder aus, weil dir irgendwas nicht passt.
    Also ist deine Unzufriedenheit mit der gesellschaftlichen Situation wohl doch nicht so stark?

    Original geschrieben von bernbayer:
    "Eine Kampagne in ZUsammenhang mit Guttenberg kann man der Bild-Zeitung nicht vorwerfen."

  • Misstände ändern kannst du z.B. auch über Volksinitiativen. Hat bei der Schulreform in Hamburg z.B. wunderbar funktioniert. Das Urteil gegen Hartz IV beruht auch auf der Klage von ein paar Langzeitarbeitslosen. Du hast in diesem Staat alle Möglichkeiten aktiv zu werden und versuchen etwas zu ändern. Dafür musst du nicht einmal eine Partei gründen, sondern häufig nur eine handvoll Leute um dich versammeln, die ähnliche Interessen verfolgen. Triffst du den Nerv der Allgemeinheit, wird die große Masse dir folgen - Hamburger Schulreform noch einmal als Beispiel.

  • Auch sollte man nicht vergessen, dass Parteien in Deutschland von unten nach oben aufgebaut sind. Gerade in der Lokalpolitik kann man also recht schnell ernsthaft mitarbeiten, Programme gestalten, um seine Ideen werben, usw.
    Natürlich muss man für seine Ideen Mehrheiten finden, erst innerhalb der Partei und später in der Bevölkerung. Wer das von vornherein als "peinlich" ablehnt und lieber zu Hause vor dem PC hockt, hat ein etwas seltsames Demokratieverständnis.

  • Zitat

    Original geschrieben von diger
    Die Reichen sind nicht gieriger, als die anderen. Lediglich die Summen sind andere, aber die Gier ist genauso stark ausgebildet. Und rein moralisch ist beides gleich verwerflich, egal welche Summe da eine Rolle spielt.


    Nein, das ist keineswegs egal und auch nicht genau das gleiche. Wer schon dreimal zuviel hat und dann weiter Gier zu Lasten anderer (obendrein Schwächerer!) zeigt steht auf einer anderen Stufe als derjenige, der wenig hat und aus einer gewissen Notwendigkeit heraus Schnapper sucht. Du kannst auch nicht sagen "wer einem anderen ins Gesicht haut ist immer gleich schlecht, egal ob er eine Schlägerei anzettelt oder aus Notwehr handelt".


    Wer eine besondere finanzielle - oder wie auch immer geartete - Potenz hat muss sich darüber klar sein, dass seine Handlungen andere Auswirkungen haben als die von Leichtgewichten und daraus resultiert eine besondere Verantwortung. Um im Beispiel zu bleiben: ein Kampfsportler muss wissen, dass, wenn er zuschlägt, das andere Auswirkungen hat als wenn eine zierliche Frau jemanden ohrfeigt. Daraus resultiert eine besondere Verantwortung und man muss an den Kampfsportler daher auch andere Maßstäbe ansetzen wenn er zuschlägt.


    Die Banken- und die Euro-Krise wurden nicht vom harmlosen schnäppchensuchenden Konsumverhalten der Bürger ausgelöst, sondern durch Zockerei von Investmentbankern. Die Bürger baden den Mist aber aus weil sie die Folgen am Arbeitsmarkt tragen und obendrein auch noch Milliarden für die Fehlleistungen anderer zahlen. Und nicht mal jetzt hört der Mist auf, sondern die Banken zocken nach wie vor auch in verwerflichen Bereichen, nicht nur auf sicherem, fairen Terrain.


    Und ein weiteres: es gibt nach wie vor viele Menschen, die "leben und leben lassen" und nicht wegen 2 Cent Preisvorteil zwielichtige Unternehmen unterstützen. So geizig, wie du es unterstellst, ist die große Masse der Menschen durchaus nicht.


    Zitat

    Original geschrieben von Erik Meijer
    Nur weil oben scheiße gebaut wird, befreit mich das noch lange nicht von meiner eigenen Veranwortung.


    Sicher nicht. Es wird aber allgemein erwartet, dass man seine Aufgabe ordentlich erfüllt. Das erwarten deine Kunden von dir, das erwarten meine Kunden von mir. Haben die "Kunden" der Bundesregierung sich aber gewünscht, dass Steuersenkungen vorsprochen werden, die - für jeden sichtbar - nie finanzierbar waren? Haben sich die "Kunden" Stillstand seit der Bundestagswahl und Zaudern bis nach der NRW-Wahl gewünscht?


    Da geht's nicht um unpopuläre, aber vielleicht langfristig doch richtige Maßnahmen. Das sind "Spielchen", die man sich nicht leisten kann und die dennoch stattfinden weil niemand da ist, der das stoppen kann. Dein Chef würde dir vermutlich etwas anderes erzählen wenn du unangenehme Arbeit liegen lässt weil du erstmal die Beförderungssituation in einem dreiviertel Jahr abwarten willst... oder etwa nicht?


    Gehört nicht hierher, deswegen nur kurz: bzgl. Afghanisthan war von Anfang an nicht plausibel, was die Bundeswehr dort soll. Für Stabilisierungseinsätze muss man das THW schicken, keine Soldaten. Die Lage dort wurde nicht besser sondern kontinuierlich schlechter. Die Bundeswehr ist seit 9 Jahren dort und man ziert sich seitens der Politik es Krieg zu nennen, obwohl jedem Bürger sonnenklar ist, dass es genau das ist. Man kann jetzt nicht von heute auf morgen abhauen, aber wieso tut man sich so schwer, klar zu sagen "da haben wir einen Fehler gemacht"? Ich sehe nicht, dass da ehrlich agiert und der immer schon richtigen Wahrnehmung der Bevölkerung Rechnung getragen wird.


    Es zeigt sich einfach in diversen Aspekten, dass der Fisch vom Kopf her stinkt und deswegen kommen wir mit "Gutmenschen-Postings", die besagen "jeder fasse sich an seine Nase" nicht weiter. Klar muss jeder vor seiner Tür kehren. Deswegen erwarte ich dennoch von der Politik, von Unternehmen und Banken, dass die ihre Hausaufgaben erledigen - so wie das auch von jedem Normalbürger verlangt wird. Und ich erwarte es von Eliten um so mehr als deren Einflüsse größer sind, die bestimmen die Richtlinien der Politik, der Wirtschaft, des Geldflusses.
    Eigenes Handeln zu reflektieren ist gut und schön, aber das machen die meisten Bürger schon zwangsläufig, während auf den Ebenen, wo die großen Räder gedreht werden, nicht wirklich Veränderungen stattfinden.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Die Bankenkrise wurde durch Zocken und unverantwortliches Handeln der Manager ausgelöst, daß ist richtig. Bei der Euro-Krise ist das aber anders, diese wurde durch unverantwortliches Schuldenmachen in den EU-Staaten ausgelöst, außerdem spielt noch eine Rolle daß es keine einheitliche Wirtschafts- und Finanzordnung in der EU gibt. Zockerei ist hier nur eine Folge aber nicht die Ursache der Euro-Krise.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Ausgelöst aber durch ein Versagen der Politik. Die unterschiedlichen Wirtschaftsleistungen innerhalb der EU waren immer bekannt und auch das jahrelange Verstoßen gegen die Stabilitätskriterien. Geändert hat man es aber nicht. Ich halte das für ein klares Versagen, das auch nicht als "unerwartete Entwicklung" entschuldigt werden kann, denn dass die Verwerfungen Probleme bereiten würden war doch klar.
    Wenn ein Millionär und ein Bettler eine WG gründen und einen gleichen Lebensstandard vereinbaren ist auch sonnenklar, dass das nicht aufgehen kann.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Das ist schon richtig, das wurde durch politisches Handeln vermasselt. Falsches Handeln in der Politik, baden aber nicht die Politiker aus sondern muß der Bürger ausbaden. Das ist bedauerlicherweise so.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

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