Mobilcom setzt Inkasso-Unternehmen auf mich an

  • Liegt Dir denn einen Vollmacht seitens des Inkassobüros vor?


    Falls nicht - diese erstmal anfordern, natürlich im Original.

    - still loving WebOS -

  • Nein, es liegt mir bisher nur eine dubiose Zahlungsauffoderung vor. Angeblich wurden sie mit dem Einzug der Forderung beauftragt.


    Hier das Schreiben:


    Hamburg, den 13.08.2010
    Betreff/Aktenzeichen: xxx
    Inkassoauftraggeber: mobilcom Communicationstechnik GmbH, Büdelsdorf;
    Kundennummer: xxx
    Saldo auf dem Kundenkonto
    Hauptforderung EUR 216,91
    Mahnkosten der Auftraggeberin EUR 14,00
    Inkassokosten EUR 45,00
    Kontoführungsgebühr EUR 1,80
    Ermittlungskosten EUR 0,80
    Verzugszinsen 5%-Punkte über Basiszins p.a. bis 13.08.2010 EUR 1,86
    Zahlungen/Verzichte EUR 0,00
    Gesamtforderung per 13.08.2010 EUR 280,37
    zzgl. 5%-Punkte über Basiszins Zinsen ab 14.08.2010 auf EUR 216,91 = EUR 0,03 täglich.


    Sehr geehrte Frau Y,


    die Firma mobilcom Communicationstechnik GmbH hat uns mit dem Einzug des von Ihnen geschuldeten Betrages beauftragt, da Sie Ihre Zahlungsverpflichtungen nicht erfüllt haben.


    Aufgrund Ihres Zahlungsverzuges schulden Sie neben der fälligen Hauptforderung auch die aufgeführten Nebenkostenforderungen unserer Auftraggeberin. Wir fordern Sie daher auf, die Gesamtforderung innerhalb von 7 Tagen nach Erhalt dieses Schreibens auf unser unten genanntes Konto zu überweisen. Sollten Sie nicht fristgerecht zahlen, werden wir auftragsgemäß alle sich im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten bietenden Maßnahmen in die Wege leiten.


    Benachrichtigung i.S.d. § 33 Abs. 1 Bundesdatenschutzgesetz
    Sofern wir, z.B. durch Einleitung eines gerichtlichen Mahnverfahrens feststellen, dass Sie zahlungsunfähig oder ohne Grund zahlungsunwillig sind, werden wir die zu Ihrer Person gespeicherten Daten an die Schufa sowie Real Inform GmbH melden. Gleichzeitig teilen wir Ihnen mit, dass wir die Firma Real Inform GmbH beauftragt haben, Auskünfte aus den amtlichen Schuldnerverzeichnissen über Sie einzuholen. Die Firma Real Inform GmbH wird auf Grundlage der dort vorliegenden Genehmigung hierfür die in amtlichen Schuldnerverzeichnissen ggf. über Sie vorhandene Einträge speichern und uns auftragsgemäß übermitteln. Weitere Informationen, ggfs. auch Auskünfte über die zu Ihrer Person gespeicherten Daten erteilt die Firma Real Inform GmbH, Normannenweg 32, 20537 Hamburg, durch schriftliche Anforderung unter Beifügung eines frankierten Rückumschlages.


    Mit freundlichen Grüßen
    (kein Name angegeben, unleserliche Unterschriift)

  • Teile Ihnen doch schriftlich mit das:
    1. Die Forderung von dir bestritten wird.
    2. Du bis zum 23.09.2010 eine negative Feststellungsklage anstrengen wirst, falls sie nicht Abstand von der Forderung nehmen.


    Dann hast Du mit großer Wahrscheinlichkeit pünktlich am 22.09 ein Schreiben vorliegen das sie den Vorgang an Mobilcom zurückgegeben haben :D

  • Nur mal ganz kurz, da ich ein wenig Ahnung von der Materie habe und immer einen Hals bekomme, wenn ich diese Abzockgeschichten höre:


    Ruhig Blut. Hier im Thread wurde viel diskutiert um leere Briefumschläge etc...
    Dazu soviel: sollte es zu einem gerichtlichen Verfahren kommen, kannst Du davon ausgehen, dass der Richter den Nachweis des Einschreibens ausreichen lässt.


    Natürlich kann man argumentieren, dass leere Briefumschläge verschickt wurden. Dagegen spricht aber 1., dass der andere Brief (der ja wahrscheinlich am selben Datum verschickt wurde) eine Kündigung enthielt, und 2., die allgemeine Lebenswahrscheinlichkeit.


    Man muss nicht jeden herbeigezogenen Zweifel ausräumen können. Der BGH vertritt dazu in ständiger Rechtsprechung:


    "[D]ie nach § ZPO § 286 ZPO erforderliche Überzeugung des Richters von der Wahrheit [erfordert] keine absolute oder unumstößliche Gewißheit und auch keine 'an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit', sondern nur einen für das praktische Leben brauchbaren Grad von Gewißheit, der Zweifeln Schweigen gebietet, ohne sie völlig auszuschließen" (BGH NJW 1989, 2948, 2949; ebenso: BGH NJW 1970, 946; BGH NJW 1994, 801).


    Daher dürfte in der Regel der Nachweis des Einschreibens ausreichen. Etwas anderes mag gelten, wenn jemand behaupten würde Geld in einem Umschlag o.ä. verschickt zu haben. Da ist der Einwand bezüglich des fehlenden Inhalts schon angebrachter.


    Ansonsten waren in diesem Thread schon viele gute Hinweise zu finden. Ich fasse nochmal kurz die m.E. sinnvollen zusammen, in der Reihenfolge in der Du vorgehen solltest.


    1. Schreiben an die REAL Inkasso (nur als persönlicher Hinweis: die haben von mir ebenfalls bereits einmal versucht, eine rechtsgrundlose Forderung einzutreiben. Nach entsprechendem Hinweis wurde die Bearbeitung eingestellt).
    Inhalt: Widerspruch gegen die Forderung. Kurzer Hinweis darauf, dass der Vertrag fristgerecht gekündigt wurde. Als Nachweis die Kopie des Einschreibebelegs anfügen.
    Form: Ist zwar nicht zwingend erfoderlich, aber ich würde die Kommunikation ab jetzt immer nur mit Nachweisen führen. Ideal wäre ein Fax mit Sendebestätigung, alternativ ein Einschreiben mit Rückschein.


    Wenn Du Lust hast Stunk zu machen, weise auf Folgendes hin: Da Dir ein eindeutiger Nachweis des Kündigungeingangs bei Mobilcom vorliegt, musst Du davon ausgehen, dass Mobilcom wider besseren Wissens die Forderung eintreiben lässt. In diesem Fall wäre der Straftatbestand des versuchten Betrugs einschlägig. Sollte Mobilcom die Forderung weiterhin einfordern lassen, siehst Du Dich zu einer Strafanzeige veranlasst.


    2. Abwarten. Solange von REAL Inkasso / Mobilcom kein Mahnverfahren angestrebt wird, brauchst Du nicht mehr reagieren. Sollte ein Mahnverfahren eingeleitet werden (ist ziemlich unwahrscheinlich) ist es wichtig rechtzeitig zu widersprechen, da ansonsten die Forderung rechtskräftig wird.


    Sollte tatsächlich ein Mahnbescheid eingehen, solltest Du Dir einen Anwalt nehmen.


    Wie gesagt: das es zum Verfahren kommt ist höchst unwahrscheinlich, wenn Du Dich REAL Inkasso gegenüber klar äußerst.


    Insofern: nicht verrückt machen lassen.


    Viel Erfolg und lass uns bitte wissen, wie die Geschichte ausgeht.


    Bexman

  • Zitat

    Original geschrieben von tinchen2

    Hauptforderung EUR 216,91


    Wie kommen die denn zustande?


    12 x 9,95 Euro für die Verlängerung um 12 Monate, aber woraus setzt sich denn der Restbetrag zusammen?

    Ich habe dem Teufel meine Seele verkauft und jetzt sind wir beide ein wenig aufgeregt...!

  • Ich habe gerade einen ähnlichen Fall: 2 Verträge wurden in einem Fax gekündigt (Qualifizierter Sendebericht liegt vor) jedoch nur eine Kündigung wurde bestätigt. (Ich habe nur gesehen, das die Bestätigung per Post eingegangen ist und nicht weiter darüber nachgedacht, das es ja 2 Verträge waren.)


    Nun beharrt MD darauf für den 2ten Vertrag keine Kündigung erhalten zu haben. An der Hotline keine Chance auf Einsicht. Die wollen das scheinbar wirklich durchziehen, trotz Sendebericht + Zeugen + Kündigungsbestätigung eines der beiden Verträge.


    Angenehmerweise bin ich noch nicht aus der Vertragslaufzeit raus, so das mir Inkasso noch erpart bleibt, aber das Vorgehen seitens MD scheint hier ähnlich zu sein.
    Ich habe alle Belege nochmal selber gefaxt und von einem (sehr netten) MD Mitarbeiter im örtlichen Shop nochmals faxen Lassen mit einer Notitz+Stempel, das der Sachverhalt wie ich Ihn schildere korrekt ist und alle Nachweise im original Vorgelegt wurden.


    Letzteres war erst gestern, Reaktion seitens MD steht also noch aus. Aber ich gehe mal davon aus, das sich die Sache damit erledigt hat.


    cya, mcl

    05/2002... mehr sag ich nicht.
    -- ca 6x mal Vertrauensliste --

  • Sorry ihr wisst um das Risiko einer nicht eingegangenen Kündigungen bei den Mobilfunk Haien. Warum kümmert ihr euch nicht vorher drum.
    Ich habe bereits zweimal bei Mogelcom Verträge gehabt. Zum Glück ohne Probleme.
    Jedesmal rechtzeitig per Standardbrief mit der Bitte um SCHRIFTLICHE KURZFRISTIGE Bestätigung der Kündigung. Bis dato immer gut gegangen und vor allem rechtzeitig mit genügend Vorlauf abgeschickt. Sodaß ich noch rechtzeitig reagieren kann/konnte.Selbst TPH bekommt das auf die Reihe... und immer etwas schriftliches auf Papier in der Hand...

    O2 Can´t do ;-)

  • Zitat

    Original geschrieben von e-plustouri
    Sorry ihr wisst um das Risiko einer nicht eingegangenen Kündigungen bei den Mobilfunk Haien. Warum kümmert ihr euch nicht vorher drum.
    ...BlaBlaBla...

    Toller Beitrag. So informativ. Ne echte Hilfe.

    05/2002... mehr sag ich nicht.
    -- ca 6x mal Vertrauensliste --

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