ZitatOriginal geschrieben von derAL
Zu Nokia:
Zwar sind Gewinne notwendig, jedoch halte ich die Stabilisierung von Marktanteilen zunächst als wichtigere Priorität. Kurzfristige Verluste sind weniger schlimm, wenn der Turnaround zügig gelingt. Nachhaltig weiter Marktanteile zu verlieren, ist als problematischer anzusehen. Grund: Es ist wesentlich problematischer, einen verlorenen Kunden zurückzugewinnen.
Da gibt's noch eine weitere Facette: Produktionskapazitaeten. Nokias Fabriken sind fuer einen Vertriebskanal ausgelegt, der 1 Mio Geraete pro Tag absetzt und profitieren bisher massiv von der Skalierung. 20% geringere Stueckzahl bedeutet auch 20% geringere Auslastung. Die Einkaufspreise fuer Komponenten richten sich nach der Stueckzahl, sinkende Stueckzahl bedeuten hier fuer Nokia steigende Einkaufspreise. Auf der anderen Seite senkt Nokia die Verkaufspreise um 15%, um das schwindende Interesse an den eigenen Produkten anzukurbeln und die Verkaeufe zu stuetzen. Das alles fuehrt zu veritablen Verlusten; Q2 war da lediglich der Auftakt.
Nokia hat 3 Sparten: Smartphones, Featurephones und Network Equipment. Eine gesunde Nokia kann Defizite in einem der Geschaeftsbereiche ausgleiche, so wie es schon seit langem mit der Network Unit geschieht. Nun aber strauchelt nicht nur zusaetzlich die Smartphone Unit, sondern auch die Featurephone Division.