ZitatOriginal geschrieben von dixijo
Spätestens wenn man die Kommentare liest wird auch dem letzten klar welche Klientel die JF bedient.
Nun sollte man trotzdem unterscheiden zwischen den Inhalten einer Zeitung und Leser-Kommentaren. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es zu entsprechenden Artikeln in Mainstream-Blättern ebenfalls entsprechende Kommentare gibt, bloß dass die sofort wieder gelöscht oder gar nicht erst veröffentlicht werden. (Wie war das noch gleich? - "Eine Zensur findet nicht statt"?)
Ich würde die JF wirklich nicht als "Nazi-Blatt" bezeichnen, mithin greift die Bezeichnung "braunes Käseblättchen" m. E. fehl. Die JF steht politisch wohl eher im dem Lager, das in der Weimarer Republik von der DNVP (Deutschnationale Volkspartei) besetzt war: nationalistisch mit Tendenz zum Völkischen und politisch wie kulturell extrem konservative Ansichten vertretend. Doch ein wesentliches Element des Nazismus fehlt, und zwar der Antisemitismus.
Wenn man es sehr zuspitzen möchte, mag man die JF sogar als tendenziell faschistisch bezeichnen. Aber Faschisten und Nationalsozialisten sind eben auch nicht gleichsetzbar.
Dass die deutsche Öffentlichkeit offenkundig mehrheitlich nicht in der Lage ist, zwischen nationalistisch, faschistisch und nationalsozialistisch zu unterscheiden, liegt in diesem Fall nicht im Verantwortungsbereich des Chefredakteurs der JF.
Wenn man es mit einem musikalischen Vergleich ausdrücken will: Der deutsche Mainstream singt die dritte Strophe des Deutschlandlieds, die JF dagegen die erste. Doch das Horst-Wessel-Lied singt keiner von beiden.
PS: Ich hoffe, dass ich als angeblich "berüchtigter Links-Populist", wie ich hier in politischen Diskussionen ja schon des öfteren tituliert wurde, für meinen Kommentar nicht in die "braune Ecke" gestellt werde, sozusagen als Links-Populist und Nazi-Apologet in einer Person. ![]()