Helmpflicht für Radfahrer?

  • Zitat

    Original geschrieben von brasax
    ......
    Und sorry, aber jetzt anzufangen und Fußgänger und Rollies einen Helm verpassen zu wollen zeigt auch schon wieder, dass man einfach nicht nachdenken will, sondern einfach nur gegenreden, denn es ist eh alles Scheiße. Lasst die Kommentare einfach.


    mein kommentar bezog sich auf die aussage, dass ein radfahrer einen helm bräuchte, da er ja von einem auto angefahren werden könnte. und das kann einem rolli oder fußgänger nunmal auch passieren. ist dementsprechend also kein argument für einen helm.

  • Zitat

    Original geschrieben von nehvada
    mein kommentar bezog sich auf die aussage, dass ein radfahrer einen helm bräuchte, da er ja von einem auto angefahren werden könnte. und das kann einem rolli oder fußgänger nunmal auch passieren. ist dementsprechend also kein argument für einen helm.


    Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich...
    Das Verletzungs- bzw. Schadenbild welches bei Unfällen mit PKW und Fußgänger und/oder Rollifahrer auftritt ist - liegt halt in der Natur der Sache - ein völlig anderes als das wenn ein Radfahrer mit einem Auto kollidiert. Dem Fußgänger und Rollifahrer würde in den meisten Fällen ein Helm nicht wirklich helfen, dem Radfahrer schon. Insofern ist das kein Argument gegen einen Helm sondern leicht polemisch angehauchter Unfug.

  • Zitat

    Original geschrieben von ChickenHawk
    Fußgänger und Rollifahrer würde in den meisten Fällen ein Helm nicht wirklich helfen, dem Radfahrer schon. Insofern ist das kein Argument gegen einen Helm sondern leicht polemisch angehauchter Unfug.


    Ist das eine belegte Aussage oder ebenfalls einfach mal aus der polemischen Schublade gegriffen? ;)


    Gerüchteweise gibt es ja auch bei Fußgängern genügend Kopfverletzungen nach Autounfällen. Ob da nicht manchmal ein Helm doch geholfen hätte?


    Oder ist es etwas anderes wenn man in hoher Geschwindigkeit vom Fahrrad beim Unfall auf den Boden stürzt oder vom Auto getroffen wird, bzw. vom Auto in die Luft geschleudert wird und dann auf dem Boden oder sonstwo landet?



    Wer aber mal Lust hat sich einen doch sehr interessanten Artikel zur Helmpflicht durchzulesen. Der Autor kommt jedoch ebenfalls zu dem Schluss, dass eine Helmpflicht nicht unbedingt die beste Lösung sei. Auch im Zusammenhang mit einem möglichen Rückgang der Radnutzung (Verweis auf Australien - Bzw. einer Studie dazu), sowie auch Verkehrssicherheit im Allgemeinen als besten Verletzungsschutz


    http://www.zukunft-mobilitaet.…o-contra-studien-laender/

  • Ich habe den Artikel gelesen, aber eine Studie von 1991 als Argument.. Ich weiß ja nicht. Inzwischen sehen Helme gut aus, daher denke ich, dass man den Faktor schon mal außer acht lassen kann..


    Verkehrssicherheit. Schön und gut, aber was soll das bringen, wenn die Rücksicht einfach fehlt? Ich bin dieses Jahr nicht viel auf dem Bike unterwegs gewesen (ca. 350 km) aber was ich da alles erlebt habe.. Fußgänger die ohne zu schauen einfach über den Radweg gehen, Autofahrer die einfach abbiegen ohne zu schauen, wieder Autofahrer, die den Radfahrer neben sich nicht bemerken und ganz rechts an den Fahrbahnrand fahren und mich fast vom Bike geworfen hat (Schlag an die Scheibe hat geholfen), Kurierfahrer, der mich angerempelt hat, damit er noch schnell wo durch kommt etc. etc. Alles Punkte, die zum Sturz führen können. Einmal hat es mich sogar auf die Schnauze gelegt, weil eine Oma der Meinung war, sie muss jetzt mitten auf dem Fahrradweg anhalten und umdrehen.


    Ich finde es schade, dass niemand sich mal an der eigenen Nase packen will. Die Verkehrsteilnehmer sind das Problem. Was bringen Gesetze, wenn jeder trotzdem macht was er will? Beispiel: Mittelspurschleicher. Drängler. Blinkmuffel. Es wird immer schlimmer als besser. Da helfen keine Gesetze.


    Noch mal. Wenn alle Verkehrsteilnehmer ein wenig mehr Rücksicht nehmen würden, d.h. alle (Fußgänger, Radfahrer, Auto/LKW-Fahrer etc), dann würde deutlich weniger passieren. Aber das wird nicht passieren..

  • Zitat

    Original geschrieben von shelter
    Ist das eine belegte Aussage oder ebenfalls einfach mal aus der polemischen Schublade gegriffen? ;)


    "Das Verletzungsmuster eines Zweiradfahrers, der von einem Pkw erfasst wurde, ist analog zu interpretieren wie beim Fußgängerunfall. In der Regel sind jedoch die Beschädigungen am Fahrzeug ebenso wie die Verletzungen am Körper des Zweiradfahrers höher lokalisiert als bei gleicher Kollisionsgeschwindigkeit beim Fußgängerunfall."


    http://www.advodaehler.ch/7%20…mente/Verkehrsmedizin.pdf


    And many more...


    Und das es einen Unterschied macht ob ein Radfahrer mit 15-20 km/h seitlich gegen ein Fahrzeug prallt welches z.B. aus einer Ausfahrt kommt oder ob ein Fußgänger mit 5 km/h seitlich gegen ein Auto läuft - sorry wer das auch noch extra per Studie belegt haben muss der sollte mal einen Realitätscheck vornehmen.


    Neben dem tatsächlichen "über/umfahren" eines Fußgängers oder Radfahrers durch einen PKW (bei dem es in der Tat jetzt nicht so den Unterschied macht) ist doch einer der häufigsten Unfälle zwischen PKW und Rad eben die Mißachtung der Vorfahrt des Radlers durch das Auto, sei es an beim Abbiegen an der Kreuzung oder eben die bereits erwähnte Ausfahrt. Hier prallt der Radfahrer zunächst mit dem Vorderrad in das Fahrzeug und geht - mit dem Kopf voran - über den Lenker. Der Flug wird dann unsanft vom Querholm des Autos gestoppt.


    Ein Fußgänger würde in einer vergleichbaren Situation (sofern er nicht sowieso in der Lage ist aufgrund der geringeren Geschwindigkeit den Aufprall noch zu umgehen) frontal die die PKW Seite laufen. Schmerzhaft keine Frage, hierbei besteht aber ein wesentlich geringeres Risiko von Schädelverletzungen.

  • Zitat

    Original geschrieben von ChickenHawk
    "Das Verletzungsmuster eines Zweiradfahrers, der von einem Pkw erfasst wurde, ist analog zu interpretieren wie beim Fußgängerunfall. In der Regel sind jedoch die Beschädigungen am Fahrzeug ebenso wie die Verletzungen am Körper des Zweiradfahrers höher lokalisiert als bei gleicher Kollisionsgeschwindigkeit beim Fußgängerunfall."


    http://www.advodaehler.ch/7%20…mente/Verkehrsmedizin.pdf


    And many more...


    "Radfahrer erleiden weniger Kopfverletzungen als Autofahrer oder Fußgänger (ONISR 2005). Wenn wir dieser Behauptung folgen, müssten auch Autofahrer und Fußgänger immer Helme tragen."


    http://www.adfc-nrw.de/kreisve…p/radverkehr/radhelm.html
    bzw. die Originalquelle: http://www.ecf.com/misc/filePu…ure_for_Velo-city_093.pdf


    And many more... :rolleyes:


    Zitat


    Und das es einen Unterschied macht ob ein Radfahrer mit 15-20 km/h seitlich gegen ein Fahrzeug prallt welches z.B. aus einer Ausfahrt kommt oder ob ein Fußgänger mit 5 km/h seitlich gegen ein Auto läuft - sorry wer das auch noch extra per Studie belegt haben muss der sollte mal einen Realitätscheck vornehmen.


    Genau. Realitätscheck. Sollte auch mal dein Beispiel vornehmen. Du willst hier doch nicht ernshaft ausgerechnet diese Konstruktion als Beispiel heranziehen um zu argumentieren, oder?

    Zitat


    Neben dem tatsächlichen "über/umfahren" eines Fußgängers oder Radfahrers durch einen PKW (bei dem es in der Tat jetzt nicht so den Unterschied macht)


    Na, geht doch :rolleyes:


    Zitat


    ist doch einer der häufigsten Unfälle zwischen PKW und Rad eben die Mißachtung der Vorfahrt des Radlers durch das Auto, sei es an beim Abbiegen an der Kreuzung oder eben die bereits erwähnte Ausfahrt.


    Ich kenne die Tücken des Radfahrens und das Ignorieren der Vorfahrt durch Autofahrer aus Hamburg zur Genüge. Inklusive Beschimpfungen warum ich auf dem Radweg der Gegenspur radelnd doch einfach weiterfahren würde und ihm SEINE Vorfahrt beim Abbiegen nehme. Gerade erst wieder erlebt.


    Aber nur weil das bei den Fußgängern eher auf Grund des Tempos seltener passiert, relativiert es nicht die Verletzungsgefahr von Fußgängern durch Autos an sich.


    Zitat


    Hier prallt der Radfahrer zunächst mit dem Vorderrad in das Fahrzeug und geht - mit dem Kopf voran - über den Lenker. Der Flug wird dann unsanft vom Querholm des Autos gestoppt.


    Danke für diese Erläuterung :rolleyes:



    Zitat


    Ein Fußgänger würde in einer vergleichbaren Situation (sofern er nicht sowieso in der Lage ist aufgrund der geringeren Geschwindigkeit den Aufprall noch zu umgehen) frontal die die PKW Seite laufen.


    Zum Glück passiert es ja auch immer nur, dass Radfahrer in Autos fahren und Fußgänger in Autos laufen.


    Zitat


    Schmerzhaft keine Frage, hierbei besteht aber ein wesentlich geringeres Risiko von Schädelverletzungen.


    Darum findet man auch kaum Berichte zu Kopfverletzungen von Fußgängern bei Unfällen (und ja, mir ist bewusst, dass die Stichworte nicht ausschließlich entsprechende Meldungen liefern und sicherlich die ein oder andere Meldung doppelt bis dreifach auftaucht)
    http://www.google.de/#sclient=…60578bb5&biw=1280&bih=839

  • Zitat

    Original geschrieben von shelter
    Darum findet man auch kaum Berichte zu Kopfverletzungen von Fußgängern bei Unfällen (und ja, mir ist bewusst, dass die Stichworte nicht ausschließlich entsprechende Meldungen liefern und sicherlich die ein oder andere Meldung doppelt bis dreifach auftaucht)
    [


    Warum muss ich gerade an die Mythbusters denken?


    Die Artikel beschreiben im wesentlichen ausschließlich Unfälle bei denen ein Fußgänger beim Überqueren einer Straße von einem fahrenden Auto erfasst wird. Das hier auch häufig Kopfverletzungen auftreten ist unstreitig, nur darf man sich eben nicht nur die Fälle rauspicken die einem gerade in den Kram passen. Derartige Frontalunfälle sind - im Verhältnis zur Gesamtheit - eben die Ausnahme, viel häufiger tritt das oben genannte Szenario auf mit den entsprechenden Konsequenzen.

  • Zitat

    Original geschrieben von ChickenHawk
    Derartige Frontalunfälle sind - im Verhältnis zur Gesamtheit - eben die Ausnahme, viel häufiger tritt das oben genannte Szenario auf mit den entsprechenden Konsequenzen.


    Na dann machen wir auf dem Niveau doch weiter: Tote Radfahrer nach Autounfällen sind jährlich auch eher die Ausnahme. Warum sich aus der einen Ausnahme aber ein Helmzwang ergeben soll aus der anderen jedoch nicht... nun ja. Und da Du es bei deinen Aussagen auch gerne sein lässt gibt es auch hier keine Zahlen dazu. Die finden sich ansonsten ja auch sicher schon in von mir verlinkten Texten.


    Ach und da Du mittlerweile bei den Mythbusters angelangt bist, schenken wir uns an dieser Stelle doch endgültig weitere Diskussionen. Wir werden uns eh nur im Kreis drehen und können im Stile der Mythbusters dann höchstens noch auseinandernehmen, ob das Melone in Fahrradhelmbeispiel ein anschauliches Beispiel oder doch realitätsferner Quatsch ist. :rolleyes:

  • Also wenn ich Rad fahre dann schlengel ich mich irgendwie durch den Verkehr... ich rechne eigentlich immer mit unachtsamkeiten anderer und umfahre sie. Man kann den Verkehr in einer gewissen weise schon irgendwie lesen.


    Seht es als Sport ;)


    Über eine Helmpflicht mache ich mir 0,0 Gedanken. Wenn ich keinen tragen möchte, dann trage ich keinen... sollte es soweit kommen das dies tatsächlich pflicht wird, dann zahl ich vielleicht den Zehner einmal im Jahr wenn man erwischt wird und gut (wenn es überhaupt soweit kommt das es sanktioniert wird... ich musste auf dem Bike noch nie irgendwelche Strafen zahlen). Ich mache da kein Fass auf, zumal es eh alle Jahre wieder die gleiche Masche ist, genau wie ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen.

  • Zitat

    Original geschrieben von shelter
    Na dann machen wir auf dem Niveau doch weiter: Tote Radfahrer nach Autounfällen sind jährlich auch eher die Ausnahme. Warum sich aus der einen Ausnahme aber ein Helmzwang ergeben soll aus der anderen jedoch nicht... nun ja.


    Man sollte dann auch schon die selbst verlinkten Artikel zu einem Thema lesen:


    "Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass Radfahrer im Falle eines Unfalls unter “die Räder kommen”. Viel häufiger prallen sie bei einer Kollision mit einem Pkw auf die Motorhaube und die Windschutzscheibe oder in die Beifahrerseite und werden danach auf die Fahrbahn geschleudert. "


    "Im Rahmen der Untersuchung von 2.250 untersuchten Unfällen kam es bei in 101 Fällen zu einem Schädel-Hirn-Trauma (4,5%), eine davon tödlich. Verletzungen des Kopfes (Frakturen, Weichteilverletzungen, etc.) erlitten 25,7% aller Unfallopfer."


    http://www.zukunft-mobilitaet.…o-contra-studien-laender/


    Bei fast 26% von Unfällen mit Kopfverletzungen von Ausnahmen zu sprechen oder sich nur auf Todesfälle zu beziehen zeugt fast schon von Ignoranz. "Glaube keiner Statistik die Du nicht selbst gefälscht hast...". Es muss ja nicht immer gleich ein Todesfall sein, niemand hat ja behauptet die Helmpflicht (sofern sie denn je tatsächlich kommen sollte) würde ausschließlich wegen Unfalltoten eingeführt es geht generell darum das Verletzungsrisiko bei Radfahrern zu minimieren.

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