Europäische Schuldenunion - ist der Politik überhaupt noch zu trauen?

Zitat

Original geschrieben von stanglwirt
Wer steuern hinterzieht muss nur 15% Steuern zahlen

Natürlich werden die Leute so ermuntert ehrlich zu sein und zum Wohle des Landes zu handeln

Evtl. sind es gar nur 15% der hinterzogenen Steuern. Das geht aus dem Artikel nicht klar hervor.

Besser als gar nichts
In anderen Ländern würden die Schuldner einen Eid ablegen, die Firma im Namen der Frau oder des Kindes weiterführen und der Staat hätte nichts bekommen. Den ein oder anderen kann man ja symbolisch weg sperren aber mit allen geht das nicht.

Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man(n) lauthals lachen:

http://www.n-tv.de/wirtschaft/…rick-article15173511.html

Wer hatte hier nochmal behauptet, Griechenland ist nicht pleite und bediene alle Kreditlinien (unabhängig mal von den bereits erfolgten Schuldenschnitt, den werte ich mal nicht, sonst kann ich die Frage ja nicht stellen..:-)) ??

Den selben Link wollte ich auch gerade posten: die Volksver@rscher übertreffen sich wieder einmal selbst.

Für mich liest sich das so:

EU zu IFW: Leute, wir brauchen noch etwas Zeit.
IWF zu EU: Ja ist okay, aber nur wenn die Griechen dann auch alles mitmachen
EU zu GR: Insolvenz am 5. Juni oder seit ihr jetzt bereit alles zu akzeptieren?

Naja, die Troika hat Griechenland Bedingungen diktiert, die nicht durchdacht waren, und von Griechenland in kurzer Zeit nicht erfüllt werden können.
Dazu ein Interview mit Harald Schumann, Tagesspiegel, der der Troika mangeldes Demokratieverständnis vorwirft.
Bedingt durch die Absage eines Interviewwunsches
wähnt er sich bereits in der Postdemokratie.
Bürokraten bestimmen, Politiker stimmen nur noch zu.
Quelle: http://m.heise.de/tp/artikel/44/44936/1.html?from-classic=1

Diese Meldung kommt jetzt aber ganz überraschend!

Zitat

Original geschrieben von Timba69
Wer hatte hier nochmal behauptet, Griechenland ist nicht pleite und bediene alle Kreditlinien (unabhängig mal von den bereits erfolgten Schuldenschnitt, den werte ich mal nicht, sonst kann ich die Frage ja nicht stellen..:-)) ??

Es ist zugegebenermaßen nicht ganz einfach, sich im Neusprech des deutschen Propaganda-Blätterwaldes auf die Fakten zu konzentrieren.
Ich versuch's nochmal mit einem Vergleich:
Deutschland hat die 'schwarze Null' - Was bedeutet das?
Es bedeutet, dass DE alle seine Schulden dadurch bedient, dass alte Kredite durch neue 1:1 abgelöst werden. Gleichzeitig haben die neuen Kredite nur noch um die 0% Zinsen.
Ergo: De zahlt weder Kredite zurück, noch zahlt es für die Kredite Zinsen.

Zum Vergleich GR:
Die T-Bonds mit denen Griechenland den Zahlungsverkehr derzeit aufrecht erhält, kosten 1,5% Zinsen.
Alle vergangenen Zahlungen der neuen Regierung und auch der Kredit des IWF, der demnächst fällig wird, mussten/müssen aus eigenen Mitteln getilgt werden, weil der eigentlich zugesagte Rettungsfond der dafür gedacht war, derzeit gesperrt wird.

Ergo: GR zahlte effektiv Geld an seine Gläubiger aus dem Staatshaushalt und ruiniert damit weiter seine Substanz. DE kann dagegen mit dem gesparten Geld 'schön-rechnen' (aka 'schwarze Null')

Defacto bezahlt also die GR-Regierung bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt für die Schulden - DE nicht :eek:
Dass das auf Dauer ein Land nachhaltig zerstört, dürfte hoffentlich einleuchten.
oder salopp ausgedrückt: Wer eine Kuh melken will, darf sie nicht umbringen :apaul:

Dieser Schwachsinn ist rein politisch motiviert. Vergleiche nur mal die Situation mit den anderen EU-Staaten, die weiterhin Gelder aus dem Rettungsschirm bekommen oder deren Schuld-Titel derzeit von der EZB mit 1,14 Bio Euro gedrucktem Geld aufgekauft werden (Neusprech: 'quantitativ easing)
... und nicht zuletzt auch mit der Ukraine, wo ständig neue (!) Kredite trotz Zahlungsunfähigkeit gegeben werden (obwohl nicht mal EU-Land).

PS: Ich gehe mal davon aus, dass man GR zu den Wahlen in Spanien pleite gehen lassen wird, um ein 'abschreckendes Beispiel' präsentieren zu können.

Zitat

Original geschrieben von Gallium
...Defacto bezahlt also die GR-Regierung bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt für die Schulden ...
Dass das auf Dauer ein Land nachhaltig zerstört, dürfte hoffentlich einleuchten....

Wieder was gelernt, zurückzahlen von Schulden führt zwangsläufig zur nachhaltigen Zerstörung des Schuldners.

Zu diesem "merkwürdigen" Schluss kann man allerdings nur kommen, wenn man der Meinung ist, Schulden und Zinsen sind grundsätzlich nicht zurück zu zahlen. Wieso nimmt man (egal ob Staat, Unternehmen oder Privatperson) überhaupt Kredite auf, wenn die - folgt man deinen Schlußfolgerungen - immer zur nachhaltigen Zerstörung des Schuldners führen?

Zitat

Original geschrieben von Gallium
Alle vergangenen Zahlungen der neuen Regierung und auch der Kredit des IWF, der demnächst fällig wird, mussten/müssen aus eigenen Mitteln getilgt werden, weil der eigentlich zugesagte Rettungsfond der dafür gedacht war, derzeit gesperrt wird.

Wenn man als Staat einen Kredit aufnimmt, so fließt dieser dem Staatshaushalt zu.
Aus was sollen sie bitte - im Normalfalle - denn sonst getilgt werden?
Aus fremden Mitteln?

Zitat

Original geschrieben von Gallium
Alle vergangenen Zahlungen der neuen Regierung und auch der Kredit des IWF, der demnächst fällig wird, mussten/müssen aus eigenen Mitteln getilgt werden, weil der eigentlich zugesagte Rettungsfond der dafür gedacht war, derzeit gesperrt wird.

Griechenland hat in den letzten Milliarden an Hilfspaketen und Überbrückungskrediten bekommen. Damit zahlen sie letztlich ihre Schulden wieder "zurück".

Zitat

Original geschrieben von Gallium
Defacto bezahlt also die GR-Regierung bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt für die Schulden - DE nicht

Der Unterschied existiert so nicht.
Deutschland bekommt die Kreditaufnahme zu Marktzinsen (welche derzeit auch gegen Null gehen) und zahlt damit zu grossem Teil Altschulden zurück.
Griechenland bekam bzw. bekommt die Kreditaufnahme durch "Hilfsprogramme", Bürgschaften und "Überbrückungskredite" und zahlt eben davon Altschulden zurück.

Da sich Griechenland nichtsdestotrotz, trotz aller Interventionen, nur zu höheren Zinsen refinanzieren konnte bzw. kann und es die EU auch nicht pleite gehen lassen will, werden den Griechen halt immer länger laufende und grössere Lasten aufgebürdet.

Zitat

Original geschrieben von Timba69
@stangelwirt:

Leider nicht...:-) Die werden am Sekundärmarkt gehandelt. Deswegen ist der Link von Phililk-Oh auch nichtssagend. Denn T-Bills haben damit nichts zu tun. Es sind tatsächlich echte Anleihen an den Griechischen Staat. Ob diese dann in den ESM (ESFS) fallen, ist eine andere Frage. Daher ja die 23,5%...:-)

Ich weiß nicht ob du es nicht schaffst deine eigenen Beiträge zu lesen, oder ob du jetzt wieder in deiner dumm-dreisten Art versuchst eigene Fehler zu überdecken.

Zitat

Original geschrieben von Timba69
Ähm, doch? Es sind neue Anleihen, was sonst, siehe Link? Um die Altgelder geht es eben gerade nicht.

Die einzigen neuen Anleihen, die Griechenland begibt sind T-Bills (=Laufzeit unter einem Jahr). Also ist deine Aussage zu den zwei Jahres Renditen neuer GR Anleihen einfach nur falsch.

PS 1. Hat Griechenland aktuell nichts mit ESM Geldern zu tun. Es besteht kein Vertrag/Memorandum mit dem ESM; 2. Heißt der andere Laden EFSF ;3. Garantiert keine der beiden Institutionen direkt für GR Schulden, wodurch dein letzter Satz einfach nur Rätsel aufgibt.