Schön wäre es, wenn mal einen Monat niemand mehr mit der Bahn fahren würde
Der Spruch taugt noch nicht mal als schlechter Witz. Das ist einfach nur ein dummer Spruch.
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Schön wäre es, wenn mal einen Monat niemand mehr mit der Bahn fahren würde
Der Spruch taugt noch nicht mal als schlechter Witz. Das ist einfach nur ein dummer Spruch.
Wieso? Ich würde mich vin der Bahn nicht verarschen lassen und fahre nie mit dem Verein.
Wenn jemand, von dessen Geld ich lebe, den verlangten Preis nicht zahlen möchte, liegt noch kein Vertrag vor. Das ist ein riesiger Unterschied zur Arbeitsverweigerung!
Ich würde dann meine Arbeitskraft ggf. an jemand anderen verkaufen. Ich würde keine zusätzlichen Mitesser (Gewerkschaft) bezahlen, sondern mit dem eingesparten Geld mich z.B. zusätzlich qualifizieren.
Wäre es nicht besser, von Beginn an arbeitsvertragliche Dinge so zu vereinbaren, dass alle damit dauerhaft leben können?
Naja, man könnte auf drei, vier, fünf Jahre inflationsabhängige Gehaltserhöhungen festschreiben. So ähnlich wird es allerdings auch eh teilweise in den Tarifverträgen gemacht, das man Tarifverträge mit relativ langer Laufzeit und mehrstufigen Gehaltserhöhungen abschliesst. Das kommt dann etwa aufs Gleiche raus.
Aber welche brachenspezifische, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen in 10 oder 15 Jahren anstehen, kann doch heute noch niemand ersthaft voraussehen.
Die einzige Option zu Tarifverhandlungen und Streiks wäre dann das die Arbeitnehmer kündigen und danach verhandeln. Aber das wäre ganz bestimmt auch nicht im Sinne der Arbeitgeber und Kunden.
Denn dann gäbe es nicht einfach ein paar Stunden oder Tage Warnstreiks, sondern dann wuerde wochenlang nichts mehr gehen. Und es gaebe staendig Chaos, den kaum haette man sich mit gekuendigtem Personal auf neue Arbeitsvertraege geeinigt, handelt vielleicht jemand nach ein paar Monaten einen besseren Arbeitsvertrag aus, dann ginge das Spiel wieder von vorne los.
Ich glaube das sowohl Arbeitgeber als auch Kunden ganz gut damit fahren, wenn es zwar Tarifverhandlungen und Warnstreiks gibt, aber dann wieder fuer so meistens 18-48 Monate Ruhe ist.
Das Vorgehen das du verschlaegst ist zwar fuer Top-Fuehrungskraefte praktikabel, und wird da ja auch so aehnlich gemacht, aber nicht fuer die Massen an normalen Arbeitnehmern. Das wuerde nur noch mehr Chaos geben.
Bei manchem Beitrag könnte man echt meinen die Ferengi wären unter uns. "Ein Vertrag ist ein Vertrag ist ein Vertrag."
Streiken ist übrigens kein pflichtvergessenes und rechtswidriges Nichterfüllen der vertraglich vereinbarten Arbeitsleistung, sondern eine Arbeitskampfmaßnahme im Rahmen einer Tarifverhandlung bei dem üblicherweise zwei Tarifpartner einen neuen Tarifvertrag aushandeln. Ganz im Gegensatz zu wilden Streiks während der Friedenspflicht, die ausdrücklich verboten sind, genauso wie unverhältnismäßige Streiks, über die im Zweifel Gerichte entscheiden.
Das ändert aber nichts an der grundsätzlichen Zulässigkeit von Streiks, was schon seit Jahrzehnten immer wieder höchstrichterlich unterstrichen wird.
Einzelvertragliches Aushandeln eines Arbeitsvertrages ist ja schön und gut, aber das muss man sich auch leisten können, der Arbeitgeber muss da Bock drauf haben, und am Ende ist trotzdem nichts Verwerfliches daran, sich als Arbeitnehmer in einem Berufsverband zusammenzuschließen und diejenigen die Gehaltsverhandlungen führen zu lassen.
Die einzige Option zu Tarifverhandlungen und Streiks wäre dann das die Arbeitnehmer kündigen und danach verhandeln. Aber das wäre ganz bestimmt auch nicht im Sinne der Arbeitgeber und Kunden.
Das wäre eine saubere Sache: Kündigen, mit mehreren potentiellen Arbeitgebern verhandeln, und dann neuen Arbeitsvertrag (egal wo) abschließen. Gute Fachleute werden überall gesucht.
Oder es gibt eine Betriebsvereinbarung.
Eine zusätzliche Schicht Mitesser (Gewerkschaft) mit seinem Geld zu finanzieren ist sinnfrei. Dann besser für dasselbe Geld Altersvorsorge betreiben, oder eine Weiterbildung wahrnehmen.
Das Problem ist, daß sowas nur mit einer kleinen Gruppe Leute funktioniert. Großbetriebe wie die Bahn, Post oder Autokonzerne um nur einige zu nennen, hätten da totales Chaos wenn jeder Mitarbeiter einzeln Tarifverhandlungen führen würde. Deswegen ist es sinnvoll, wenn diese Mitarbeiter sich zusammenschließen, und eine Gruppe Leute stellvertretend für alle die Verhandlungen führen.
In einer kleinen Klitsche mit 10 Leuten mag eine Einzelverhandlung funktionieren, aber nicht bei mehreren tausend Mitarbeitern.
Dazu kommt, daß solche Mitarbeiter als einzelne wenig Möglichkeiten haben, sich als Einzelner hervorzutun. Er ist ein kleines Rädchen im Getriebe, ob der da ist oder nicht, spielt keine Rolle. Der Chef weiss meistens noch nichtmal daß es Ihn gibt, geschweige denn daß er Ihn persönlich kennt. Wie soll er da beurteilen, daß dieser Mitarbeiter wichtig für das Unternehmen ist oder nicht?
Und eine Zeit in der es keine Gewerkschaften gab, und jeder Mitarbeiter selbst sehen musste, wie er seinen Chef von der Notwendigkeit des Gehaltes Überzeugt, hatten wir ja schon. Ist etwas über 100 Jahre her, und jeder der in Geschichte aufgepasst hat, sollte wissen, daß wir diese Verhältnisse nicht wieder haben wollen.
Wobei Goyale stellt sich vermutlich genau so die Welt vor: Eine kleine Gruppe Unternehmer die das Ganze Geld einsacken, und Arbeiter die sehen müssen wo sie bleiben. Hungerlohn von dem man nicht wirklich leben kann, sofortige Kündigung bei Krankheit etc, Wer braucht schon Kündigngsschutz, die Leute sind ja angestellt, um zu arbeiten, wer krank wird, ist eben raus, tschüss. Und wem 10 euro im Monat zu wenig sind, hat eben Pech gehabt, mehr gibts nicht.
Es ist schon ganz gut, daß es ein Streikrecht gibt.
Ich bin weder in einer Gewerkschaft, noch Betriebsrat oder habe einen Tarifvertrag. Und ich war gestern auch davon betroffen. Aber das Streikrecht ist einfach gesetzlich verankert, und wenn es das gibt darf man auch streiken. Ich selbst habe das zum Glück nicht nötig, finde es aber gut das es möglich ist.
Gut ist, gerade bei der Bahn sitzen die Angestellten eh am längeren Hebel, egal bei welchem Unternehmen herrscht absolute Not an Mitarbeitern, deshalb ist es gut wenn hier mehr durchgesetzt wird. Imho sind die Lokführer usw. eh völlig unterbezahlt, wenn man mehr bezahlen würde hätte man auch die Personalsorgen vielleicht nicht so stark. Hausgemachtes Problem.
Spacko, du weißt schon wer Eigentümer der Bahn ist und die Schulden bezahlt?
Großbetriebe wie die Bahn, Post oder Autokonzerne um nur einige zu nennen, hätten da totales Chaos wenn jeder Mitarbeiter einzeln Tarifverhandlungen führen würde.
Da verwechselst Du etwas: Ein Arbeitnehmer führt Gehaltsverhandlungen, keine Tarifverhandlungen.
Wobei Goyale stellt sich vermutlich genau so die Welt vor: Eine kleine Gruppe Unternehmer die das Ganze Geld einsacken, und Arbeiter die sehen müssen wo sie bleiben. Hungerlohn von dem man nicht wirklich leben kann, sofortige Kündigung bei Krankheit etc, Wer braucht schon Kündigngsschutz, die Leute sind ja angestellt, um zu arbeiten, wer krank wird, ist eben raus, tschüss.
Ich habe ja geschrieben, dass die Arbeitnehmer z.B. arbeitsvertraglich am Gewinn beteiligt werden sollen. Dass im Arbeitsvertrag ein Inflationsausgleich +x vereinbart wird. Damit beide Seiten dauerhaft wissen, worauf sie sich einlassen.
Details könnte eine Betriebsvereinbarung regeln, denn den Betriebsrat gibt es ja außerdem noch.
Ich hatte mal die Wahl, tariflich oder außertariflich beschäftigt zu sein. Die Nachteile der außertariflichen Beschäftigung (für welche ich mich entschieden hatte) hat der AG mir mit einer Gewinnbeteiligung abgegolten. Das hat sich für alle sehr gelohnt, eben weil ich nicht mittels Streik Firmenwerte vernichtet habe, oder krank gefeiert habe.
Das wäre eine saubere Sache: Kündigen, mit mehreren potentiellen Arbeitgebern verhandeln, und dann neuen Arbeitsvertrag (egal wo) abschließen. Gute Fachleute werden überall gesucht.
Wenn alle EVG-Mitglieder kündigen, wer macht dann freiwillig deren Arbeit? Wie willst Du 110.000 Mitarbeiter ersetzen wenn Du niemanden findest der diese Tätigkeit für das Geld erledigen möchte? An meinem derzeitigen Arbeitsplatz findet sich schon jetzt niemand der die Tätigkeit freiwillig macht (das hat aber auch mit der Arbeit/Tätigkeit zu tun, nicht alleine mit der Bezahlung), und gezwungen werden kann niemand. Und jetzt mal ehrlich, Eisenbahner-Fachwissen ist in der Privatwirtschaft wertlos. Ist ja nicht so wie bei der Bahn die jeden nimmt solange er die MPU besteht. Also denk erstmal nach bevor Du schreibst, lieber Goyale.
Wenn alle EVG-Mitglieder kündigen, wer macht dann freiwillig deren Arbeit? Wie willst Du 110.000 Mitarbeiter ersetzen wenn Du niemanden findest der diese Tätigkeit für das Geld erledigen möchte? An meinem derzeitigen Arbeitsplatz findet sich schon jetzt niemand der die Tätigkeit freiwillig macht (das hat aber auch mit der Arbeit/Tätigkeit zu tun, nicht alleine mit der Bezahlung), und gezwungen werden kann niemand.
Wenn viele Mitarbeiter kündigen, gibt es beste Voraussetzungen für erfolgreiche Gehaltsverhandlungen!
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