Der Deutsche Bahn / Bahncard Thread

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    Ich bin ja immer noch dafür, die Subventionierung der Privatnutzung von Dienstwagen abzuschaffen und diese Milliarden in die Schiene zu stecken. Aber die Lobby der Automobilkonzerne wird sicherlich ihren Teil dazu beitragen, das zu verhindern.

    Wobei ich nicht sicher bin ob das von den Einnahmen nicht nach Hinten losggeht.

    Für einen Dienstwagen mit Verbrenner muss man 1% des Brutto Listenpreises+0.03% pro Entfernungskilometer (bei ortsfester Arbeit) versteuern.

    Bei einem 50000€ Wagen und 25 Entfernungskilometern sind das wenn man ein hohes Einkommen annimmt rund 350€ Steuereinnahmen für den Staat pro Monat.

    Wenn man das erheblich verteuert und die Leute stattdessen einen Privatwagen nutzen ist die monatliche Steuereinnahme = 0, die Fahrten zur Abriet können mit 30Cent/Entfernungskilometer abgesetzt weden (55€/Monat) und die dienstlichen Fahrten werden steuerfrei mit 30Cent/km bzw. den bei einem teureren Fahrzeug höheren tatsächlichen Kosten ersattet die der Arbeitgeber wiederum sinerseits steuerlich als Ausgaben absetzen kann.

    Dazu dürfte der Neutwagenabsatz zurückgehen was insbesondere deutsche Hersteller treffen wird, das kostet Arbeitsplätze und Umsatz und senkt die Staatseinnahmen zusätzlich.

    Von daher sollte man immer vorsichitg sein bei dem was man sich wünscht.

    Einmal editiert, zuletzt von NoIdea ()

  • Wobei ich nicht sicher bin ob das von den Einnahmen nicht nach Hinten losggeht.

    Für einen Dienstwagen mit Verbrenner muss man 1% des Brutto Listenpreises+0.03% pro Entfernungskilometer (bei ortsfester Arbeit) versteuern.

    :/Die 1% (oder weniger bei Elektroauto) sind doch schon eine komplette Pauschalbesteuerung, oder?

  • :/Die 1% (oder weniger bei Elektroauto) sind doch schon eine komplette Pauschalbesteuerung, oder?

    Nein, beim Verbrenner sind bei Arbeiten an einem festen Standort (was bei leitendne Angestellten i.d.R. der Fall ist) sind zusätzlich 0.03% pro Entfernungskilometer zum Wohnsitz zu versteuern.

    Nur Vertreter, Handwerker, Pflegekräfte usw. die i.d.R. zum Arbeitsbeginn direkt zu Kunden bzw, Baustelle fahren müssen die Kilometer auch nicht versteuern.

    Bei E-Autos und Plug-In Hybrid sind die Kilometer dagegen generell nicht extra zu versteuern.

  • Wobei ich nicht sicher bin ob das von den Einnahmen nicht nach Hinten losggeht.

    Für einen Dienstwagen mit Verbrenner muss man 1% des Brutto Listenpreises+0.03% pro Entfernungskilometer (bei ortsfester Arbeit) versteuern.

    Bei einem 50000€ Wagen und 25 Entfernungskilometern sind das wenn man ein hohes Einkommen annimmt rund 350€ Steuereinnahmen für den Staat pro Monat.

    Wenn man das erheblich verteuert und die Leute stattdessen einen Privatwagen nutzen ist die monatliche Steuereinnahme = 0, die Fahrten zur Abriet können mit 30Cent/Entfernungskilometer abgesetzt weden (55€/Monat) und die dienstlichen Fahrten werden steuerfrei mit 30Cent/km bzw. den bei einem teureren Fahrzeug höheren tatsächlichen Kosten ersattet die der Arbeitgeber wiederum sinerseits steuerlich als Ausgaben absetzen kann.


    Wenn es keinen Dienstwagen gäbe wäre aber das zu versteuernde Einkommen höher, und es gäbe dafür auch Steuereinnahmen.

    Pendlerpauschale könnte man auch gerne abschaffen, die ist erstens unfair weil sie Beamte und Selbstständige auch nicht bekommen, und zweitens auch kontraproduktiv da se nur unsinnige Arbeitspendelei fördert. Ohne Pendlerpauschale würden vielleicht langfristig mehr mehr Wohnungen in Gegenden mit attraktiven Arbeitsplätzen und umgekehrt mehr attraktive Arbeitsplätze in Gegenden mit günstigem Wohnraum geschaffen.


    Und ich glaube auch nicht das der PKW Absatz wirklich nennenswert zurückgehen würde, sondern die Hersteller müssten dann einfach attraktivere Privatkundenangebote machen. Statt wie bislang vielleicht ~35% Rabatt für gewerbliche Käufer aber nur ~12% für private Käufer gäbe es dann vielleicht ~24% Rabatt für alle Käufer egal gewerblich oder privat.


    *****


    Ansonsten bin ich gerade etwas schockiert wie teuer mit dem Fahrplanwechsel die Ländertickets geworden sind: 29€+10€ fürs Bayernticket und 30€+9€ fürs Mitteldeutschlandticket (glaub bislang waren es 27€+8€ für beide) und selbst unser Regio-Ticket kostet nun 17€+8€ (glaub bislang waren es 13€+6€).


    Das finde ich schon unverschämt teuer im Vergleich zum 49€ Ticket für Grossstadt- und Ballungsraumbewohner.

  • Wenn es keinen Dienstwagen gäbe wäre aber das zu versteuernde Einkommen höher, und es gäbe dafür auch Steuereinnahmen.

    Wenn die Firmen dann höhere Gehälter zahlen ja, ein Automatismus ist das nicht, bei uns gibts Dienstwagen nach Management Level unabhägig vom ausgehandelten Gehalt.

    Zitat

    ... die Hersteller müssten dann einfach attraktivere Privatkundenangebote machen. Statt wie bislang vielleicht ~35% Rabatt für gewerbliche Käufer aber nur ~12% für private Käufer gäbe es dann vielleicht ~24% Rabatt für alle Käufer egal gewerblich oder privat.

    Wage ich zu bezweifeln. Das Angebot an Jahreswagen wird sinken und die Preise erhöhen so dass für Privatkunden ein Neuwagen auch ohne hohen Rabatt interessanter wird.

    Die Besteuerung bei Dienstwagen geht nach Brutto Listenpreis, eine leitenden Angestellten ist es ziemlich egal was seine Firma am Ende für den Wagen zahlt, wird es für ihn zu teuer verzichtet er drauf.

    Mietwagenfirmen betrifft es eh nicht und Handwerker, Vertreter usw. dürfen dann halt den Firmenwagen nicht mehr privat nutzen.

    Von daher sehe ich da mehr eine Neiddebatte als die Riesen Einnahmequelle die manche darin sehen.

  • Wenn die Firmen dann höhere Gehälter zahlen ja, ein Automatismus ist das nicht, bei uns gibts Dienstwagen nach Management Level unabhägig vom ausgehandelten Gehalt.

    Das ist bei euch dann ja quasi regelrecht ein Zwang zum Dienstwagen.

    Ab einem gewissen Einkommenslevel ist ein Dienstwagen finanziell schon sinnvoll wenn man ein Auto gebrauchen und Neuwagen fahren möchte, vorausgesetzt die Policy lässt genug Freiraum.


    Aber gerade in Grosstädten und Ballungsräumen dürfte es schon etliche Mitarbeiter geben, die keinen Dienstwagen wollen, weil sie im Alltag lieber mit dem ÖPNV unterwegs sind und es ihnen reicht sich ein Auto mit Partner zu teilen oder einen älteren, billigen Gebrauchten zu fahren.

  • Pendlerpauschale könnte man auch gerne abschaffen, die ist erstens unfair weil sie Beamte und Selbstständige auch nicht bekommen, und zweitens auch kontraproduktiv da se nur unsinnige Arbeitspendelei fördert. Ohne Pendlerpauschale würden vielleicht langfristig mehr mehr Wohnungen in Gegenden mit attraktiven Arbeitsplätzen und umgekehrt mehr attraktive Arbeitsplätze in Gegenden mit günstigem Wohnraum geschaffen.


    […]


    Das finde ich schon unverschämt teuer im Vergleich zum 49€ Ticket für Grossstadt- und Ballungsraumbewohner.

    Das ist doch völlig utopisch! Es mangelt in den Großstädten und Ballungsräumen jetzt schon an Wohnraum, und mehr und mehr Familien sind gezwungen immer weiter nach draußen zu ziehen, wo es dann halt keine S-Bahn mehr gibt. Das ist in Berlin und München, in Frankfurt am Main und Hamburg ein Problem. Die Arbeitgeber verlagern sich doch nicht aufs Land, wir sind doch nicht mehr im Zeitalter der Industrialisierung bei Siemens, die neben dem Werk die Siemensstadt baut!


    Selbstständige setzen munter ihre notwendigen Fahrten ab, warum denn auch nicht?!


    Und zur Preisgestaltung der Einzeltickets: wenn der Sprung so klein ist, dann lohnt sich das D-Ticket halt schneller, ja mei. Hier in Dublin kannste auch Bus pro Fahrt in 90‘ Tranchen zahlen, bis zum täglichen Limit, dann fährste den Rest des Tages umsonst.

  • Das ist bei euch dann ja quasi regelrecht ein Zwang zum Dienstwagen...

    Ich glaube zumindest dass aktuell keiner der Anspruch hat drauf verzichtet.

    Das kann sich bei erheblich steigenden Kosten aber durchaus ändern, es gibt auch im Management Geizkragen.

  • Das sehe ich anders. Ganz einfache Faustformel, die fast immer funktioniert: wenn es sich für die Unternehmen und der deren Beschäftigte nicht lohnen würde, würden sie es nicht machen ;)


    Dass die Steuereinnahmen dadurch geringer werden würden, halte ich für eine mutige Annahme. Effektiv ist ein für die Privatnutzung freigegebener Dienstwagen (ich rede ausdrücklich nicht von Fahrzeugen, die quasi ausschließlich beruflich genutzt werden) ein steuerbegünstigter Gehaltsbestandteil. Gäbe es diesen nicht, wäre der Bruttoverdienst höher, was mit entsprechenden Abgaben sowohl seitens AG als auch AN einherginge.

  • Das sehe ich anders. Ganz einfache Faustformel, die fast immer funktioniert: wenn es sich für die Unternehmen und der deren Beschäftigte nicht lohnen würde, würden sie es nicht machen ;)

    ...

    Sag ich ja, wenn der Kostenvorteil nicht mehr gegeben ist findet es nicht mehr statt.

    Man darf die Kuh eben nicht schlachten die man melken will.

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