Der Deutsche Bahn / Bahncard Thread

  • Zitat

    Ach, und das rechtfertigt Gewaltanwendung, wenn man nichts anderes gelernt hat und/oder nicht dazu bereit ist, sich selbst weiter zu entwickeln?


    Nein. Nichts rechtfertigt Gewaltanwendung. Ein Arbeitskampf innerhalb des rechtlich gewährleisteten Rahmens ist aber auch keine Gewaltanwendung. Warum das so sein soll, hast du noch nicht erklärt, du setzt es nur immer wieder in deiner Argumentation voraus. Wenn du der Ansicht bist, der GDL-Streik sprenge den gesetzlichen Rahmen, steht dir natürlich der Rechtsweg frei. Ich bitte dann aber auch darum, diesen konsequent zu beschreiten. Davor hat aber selbst die DB AG nach juristischer Beratung zurückgeschreckt.


    Zitat

    Niemand hat denjenigen gezwungen, Lokführer zu werden. Es war seine freie Entscheidung. Welche Karrieremöglichkeiten man in diesem Beruf hat, sollte auch lange bekannt sein. Besonders vor dem Hintergrund, dass es diesen Beruf schon seit über 100 Jahren gibt.


    Soll man sich also seinen Beruf nicht nach eigenen Interessen und Fähigkeiten, sondern ausschließlich nach Karrieremöglichkeiten aussuchen? Das steigert die Qualität der jeweiligen Dienstleistung aber auch nicht, wenn Leute nur ihren Job machen, weil es marktwirtschaftlich gerade notwendig ist.


    Und was macht man, wenn man sich fehlentscheidet und die Entscheidung nicht mehr reversibel ist? Wenn man bereits älter ist, sodass man auf dem Arbeitsmarkt kaum noch einen Job findet und eine Umschulung auch wenig Sinn macht? Soll man dann stillschweigend in Überstundenbergen versinken und schlechte Arbeitsbedingungen akzeptieren? Wieso soll man nicht streiken dürfen, wenn man seinen Job im Allgemeinen mag und es nur an den Rahmenbedingungen liegt?


    Zitat

    Dieser Weg dorthin steht jedem frei. Es gibt auch zahlreiche andere Berufe ohne Studium, in denen man mit Kusshand genommen wird. Das setzt jedoch voraus, dass man sich eben ein bisschen bemüht.


    Ich bezweifle, dass jeder studieren und zur hoch qualifizierten Fachkraft werden kann. Das schließt schon die Definition selbst aus. Wäre jeder hoch qualifiziert (nur mal hypothetisch), entsteht doch wieder nur ein neuer Durchschnitt und das Verhältnis von Angebot und Nachfrage passt nicht. Ich freue mich für dich, dass du offensichtlich auf Anhieb deinen richtigen Beruf gefunden hast und in der Position bist, aus einer Vielzahl an Arbeitgebern wählen zu können. Statistiken zeigen, dass dies jedoch längst nicht auf alle zutrifft.



    Siehe oben - jeder, der meint, der rechtliche Rahmen sei hier überschritten, kann natürlich den Rechtsweg beschreiten. Ein direktes Streikrecht geht aus dem GG nicht hervor, d'accord. Dass aber gerade die Bestreikten vor einer gerichtlichen Auseinandersetzung zurückschrecken, dürfte vermuten lassen, wie ein Gericht in diesem Fall entscheiden dürfte. Es gibt ferner auch hinreichend viele Präzedenzfälle, sodass man durchaus von einer legitimen Arbeitskampfmaßnahme sprechen kann.


    Zitat

    Glaubst du etwa, dass all die Menschen, denen der "kleine Mann" so sehr nach dem Geld neidet, es so weit geschafft haben, weil sie ihre Arbeitgeber erpresst haben? Nein. Sie sind durch Leistung so weit gekommen. Leistung kannst du nur durch eines ersetzen: Mehr Leistung.


    Glaubst du denn, dass all die Menschen in den Führungsabteilungen da wären, wo sie heute sind, wenn es die arbeitende Masse nicht gegeben hätte? Das ganze bedingt sich gegenseitig und dementsprechend sollte auch gegenseitiger Respekt geboten sein. Den haben die Lokführer m.E. nicht erhalten - seit Jahren weisen sie auf bestehende Probleme (z.B. Überstundenberge) hin und werden vom Vorstand nicht ernst genommen.


    Nebenbei sind wir von einer Chancengleichheit auch sehr weit entfernt, insofern ist die strikte Durchsetzung eines Leistungsprinzip zumindest fragwürdig.


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    Schlechtes Beispiel, denn im Gegensatz zum Streikrecht sind die Presse- und Meinungsfreiheit direkt im Grundgesetz verankert. Es gibt keine Alternative dazu.


    Dann nimm einen beliebigen Artikel aus dem BGB, z.B. § 309 Nr. 9a, der regelt, dass übliche Waren- und Dienstleistungsverträge eine maximale Laufzeit von zwei Jahren haben dürfen. Sagst du jemandem, der nach zwei Jahren nicht aus einem Vertrag gelassen wird, er "müsse" ja nicht klagen, schließlich habe ihn niemand gezwungen mit Vertragspartner xy einen Vertrag einzugehen? Diese irrsinnige Argumentation ist und bleibt dieselbe. Rechte sind dafür da, wahrgenommen zu werden, im Zweifel so lange, bis ein Gericht einen ggf. daran hindert, wenn Rechtsgüter abgewogen werden müssen. Das ist beim Bahn-Streik nicht passiert.

  • Zitat

    Original geschrieben von rabbe
    Was wäre letztendlich die Konsequenz daraus? Es gäbe zwar weiterhin eine 39 Stunden-Woche, aber keine 45 Stunden- sondern 55 Stunden-Schichtpläne wären dann der Regelfall. ;)

    Ähm, du hast mich falsch verstanden.


    Die Arbeitnehmer sollen in die Offensive gehen und dem Arbeitgeber beweisen, dass sie es wert sind.

    Zitat

    Wer wendet hier in diesem Streitfall wo Gewalt an? Meinst du etwa den Streik der GDL?

    Selbstverständlich ist Arbeitsverweigerung eine Gewaltanwendung. Trenne dich von dem Gedanken, dass Gewalt zwingend was mit Hauen und Stechen zu tun hat. Das hat auch nichts damit zu tun, ob er nun verhältnismäßig ist oder nicht.


    Selbst wenn ich dir gerichtlich bestätigt unter Wahrung der Verhältnismäßigkeit in Notwehr eine runterhaue, so ist das ein Akt der Gewalt.


    Die massenhafte Arbeitsverweigerung bringt den Arbeitgeber in eine Zwangslage. Das ist ja Sinn und Zweck eines Streiks. Das ist ein Akt der Gewaltanwendung.


    Zitat

    Das stimmt, sofern diese nicht legitimiert ist.

    Gewalt ist nur dann gerechtfertigt, wenn sämtliche anderen Möglichkeiten zuvor ausgeschöpft wurden. Das ist hier nicht geschehen.

  • Zitat

    Original geschrieben von ElChefe
    Wer legt denn fest, wann ein Lohn "fair" ist und wann nicht? Du? Herr Weselsky? Die Bahn bietet einen Arbeitsplatz zu einem bestimmten Gehalt an. Entweder es finden sich genügend die bereit sind dafür 8 Stunden einen Knopf zu drücken oder eben nicht. Wenn sich nicht genügend finden, die Bahn aber dringend Knopfdrücker benötigt, dann wird sie vermutlich den Lohn erhöhen, oder?


    das ist ja eines der Probleme, es gibt zu wenig Lokführer ( und auch Fahrdienstleiter ), die Bahn würde gerne ( sagt es zumindest und versucht es auch mit Schnellqualifizierungsmaßnahmen ) mehr einstellen um das Überstundenproblem zu lösen aber zahlt nicht marktüblich.


    Es ist eben ein technischer Beruf bei dem man sich beim Gehalt an der Industrie orientieren muß. Jeder Teileeinleger an ner CNC-Maschine bekommt das gleiche Gehalt hat aber weniger Verantwortung und geregelte Arbeitszeiten.

  • Zitat

    Original geschrieben von blackdragon4
    .... des jungen, hoch qualifizierten Uni-Absolventen, der überall mit Kusshand genommen wird. ...


    Der praktisch Tag und Nacht hier seine wirren Ideen postet? Sieht eher nach Harz IV-Empfänger mit viel Tagesfreizeit aus. ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von blackdragon4
    Nein. Nichts rechtfertigt Gewaltanwendung. Ein Arbeitskampf innerhalb des rechtlich gewährleisteten Rahmens ist aber auch keine Gewaltanwendung.

    Siehe Beitrag oben. Selbstverständlich ist ein Streik eine Gewaltanwendung, auch wenn sie rechtlich legitim ist.


    Es ändert aber nichts daran, dass derjenige schlicht versagt hat, der sofort zur Gewalt greift, ohne zuvor alle Mittel für eine gewaltfreien Lösung gesucht zu haben.


    Zitat

    Warum das so sein soll, hast du noch nicht erklärt, du setzt es nur immer wieder in deiner Argumentation voraus. Wenn du der Ansicht bist, der GDL-Streik sprenge den gesetzlichen Rahmen, steht dir natürlich der Rechtsweg frei.

    Es geht nicht um den gesetzlichen Rahmen. Jahrzehntelang haben die Gewerkschaften das Mittel des Streiks maßvoll angewendet.


    Ist dir noch nicht aufgefallen, dass hauptsächlich wegen der Streiks der GDL nun extra ein neues Gesetz verabschiedet wurde?


    Hier wurde eine Grenze überschritten.



    Zitat

    Soll man sich also seinen Beruf nicht nach eigenen Interessen und Fähigkeiten, sondern ausschließlich nach Karrieremöglichkeiten aussuchen? Das steigert die Qualität der jeweiligen Dienstleistung aber auch nicht, wenn Leute nur ihren Job machen, weil es marktwirtschaftlich gerade notwendig ist.

    Es steht jedem frei, das zu tun, was er möchte. Allerdings muss er sich dann eben auch mit dem Einkommen zufrieden geben, das der Markt dafür zu zahlen bereit ist.


    Wenn du eine Eisdiele eröffnest, dann darfst du auch Brokkoli-Caramel-Eis herstellen, wenn du es so besonders toll findest. Aber du kannst dann niemanden dazu zwingen, es auch zu kaufen. Wenn du gerne davon leben möchtest, solltest du besser Schokoladeneis anbieten.


    Zitat

    Und was macht man, wenn man sich fehlentscheidet und die Entscheidung nicht mehr reversibel ist? Wenn man bereits älter ist, sodass man auf dem Arbeitsmarkt kaum noch einen Job findet und eine Umschulung auch wenig Sinn macht? Soll man dann stillschweigend in Überstundenbergen versinken und schlechte Arbeitsbedingungen akzeptieren? Wieso soll man nicht streiken dürfen, wenn man seinen Job im Allgemeinen mag und es nur an den Rahmenbedingungen liegt?

    Bitte, bitte verstehe mich jetzt nicht falsch. Aber das ist einfach Pech.


    Das Leben ist nicht gerecht. Wir alle treffen Entscheidungen, die gut oder die schlecht sind. Nur können wir niemand anderes dafür verantwortlich machen, wenn es eben eine schlechte Entscheidung war.


    Warum sollen die Bahnkunden es ausbaden, dass jemand sich falsch entschieden hat?


    Weißt du, ich möchte auch gerne Millionär sein. Aber leider habe ich mich für den falschen Beruf entschieden. Ich verdiene keine Million. Und jetzt? Welche Gewerkschaft streikt nun dafür, dass ich meine Million kriege?


    Ja, das ist absurd übertrieben, aber es ist exakt dasselbe. Ein Bahnangestellter verdient gutes Geld. Keine Massen, er wird auch genauso wie ich nicht reich, aber es ist ein marktgerechter Lohn für diese Art der Arbeit. Verdienen denn die Mitarbeiter bei den Privatbahnen mehr?



    Zitat

    Ich bezweifle, dass jeder studieren und zur hoch qualifizierten Fachkraft werden kann. Das schließt schon die Definition selbst aus. Wäre jeder hoch qualifiziert (nur mal hypothetisch), entsteht doch wieder nur ein neuer Durchschnitt und das Verhältnis von Angebot und Nachfrage passt nicht. Ich freue mich für dich, dass du offensichtlich auf Anhieb deinen richtigen Beruf gefunden hast und in der Position bist, aus einer Vielzahl an Arbeitgebern wählen zu können. Statistiken zeigen, dass dies jedoch längst nicht auf alle zutrifft.

    Man muss nicht "hoch qualifiziert" sein, um einen guten Job mit einer angemessenen Bezahlung zu erhalten. Es reicht aus, sich ein bisschen anzustrengen und eben seine Stärken richtig einzusetzen.


    Achja, und nebenbei: Nein, ich habe auf Anhieb nicht den richtigen Beruf gefunden.


    Zitat

    Siehe oben - jeder, der meint, der rechtliche Rahmen sei hier überschritten, kann natürlich den Rechtsweg beschreiten. Ein direktes Streikrecht geht aus dem GG nicht hervor, d'accord.

    Der Rechtsweg ist das letzte Mittel. Laut Hausordnung darf ich bei mir daheim von 7 bis 20 Uhr Lärm machen, wie ich will. Das darf ich. Aber ich tu es nicht, weil ich in einer Gemeinschaft lebe und es für mich selbstverständlich ist, dass ich eben nicht meine Rechte stets zu 100% ausreize, sondern mit mit meinen Mitmenschen (hier Hausbewohner) so umgehe, wie ich es auch wünsche, dass mit mir umgegangen wird.


    Zitat

    Glaubst du denn, dass all die Menschen in den Führungsabteilungen da wären, wo sie heute sind, wenn es die arbeitende Masse nicht gegeben hätte?

    Ich tu mich mit dieser Zweiklassengesellschaft, die du da aufbauen möchtest, sehr schwer. Unterstellst du leitenden Angestellten, dass sie nicht arbeiten? Die haben 60-Stunden-Wochen und mehr. Und du sprichst von der "arbeitenden Masse"? Bitte, nicht diese Plattitüden.


    Zitat

    Das ganze bedingt sich gegenseitig und dementsprechend sollte auch gegenseitiger Respekt geboten sein. Den haben die Lokführer m.E. nicht erhalten - seit Jahren weisen sie auf bestehende Probleme (z.B. Überstundenberge) hin und werden vom Vorstand nicht ernst genommen.

    Das ist auch völlig legitim. Doch darum geht es in dem aktuellen Tarifkonflikt doch gar nicht. Das ist doch gerade das Perverse daran. Der GDL geht es doch ausschließlich darum, einen eigenständigen TV durchzudrücken.


    Zitat

    Nebenbei sind wir von einer Chancengleichheit auch sehr weit entfernt, insofern ist die strikte Durchsetzung eines Leistungsprinzip zumindest fragwürdig.

    Es gab noch nie Chancengleichheit und wird es auch nie geben.


    Ich kann z.B. keine schweren Zementsäcke schleppen, weil mir dazu die körperlichen Voraussetzungen fehlen. Da habe ich einfach keine Chance.


    Die Natur ist eben nicht gerecht. Der eine kann dies gut, der andere das. Und das eine wird am Markt mehr nachgefragt (und wird daher besser bezahlt), das andere weniger.


    Doch daran kann man nichts ändern. Die letzten, die eine umfassende Gleichmacherei angestrebt haben, sind daran kläglich gescheitert. Das Konzept nannte sich Sozialismus.


    Zitat

    Dann nimm einen beliebigen Artikel aus dem BGB, z.B. § 309 Nr. 9a, der regelt, dass übliche Waren- und Dienstleistungsverträge eine maximale Laufzeit von zwei Jahren haben dürfen. Sagst du jemandem, der nach zwei Jahren nicht aus einem Vertrag gelassen wird, er "müsse" ja nicht klagen, schließlich habe ihn niemand gezwungen mit Vertragspartner xy einen Vertrag einzugehen?

    Sorry, auch das Beispiel passt nicht. Du sprichst hier von einem Rechtsverstoß von einer Seite. Meines Wissens hat sich die Bahn jedoch an die Verträge gehalten.


    Wir leben auch nicht mehr in einer Zeit, in der es kaum Arbeitsgesetze gab, die Leute nach Strich und Faden ausgebeutet wurden und man hier eben um sein nennen wir es mal: "Menschenrecht" kämpfen musste.


    Im aktuellen Tarifstreit geht es einzig darum, dass die GDL einen eigenständigen TV haben möchte. Deshalb hat sich Weselsky auf stur gestellt und zu den Streiks aufgerufen, weil er klar gesagt hat, dass dieser Punkt nicht verhandelbar ist.


    Alle anderen Dinge, Geld, Arbeitszeit, usw. sind verhandelbar. Man trifft sich im besten Fall in der Mitte.

  • Gag:


    Zitat

    Es gibt kein explizites Streik-Gesetz oder Streik-Grundrecht. Wie oft denn noch?


    Wieder das berühmte Missverständnis? Die GDL darf streiken, unter grundgesetzlichen Schutz, damit ist es ein Grundrecht, auch wenn es nicht explizit genannt wird, siehe unten, oder möchtest du unseren Verfassungsrichtern eine kleine Lehrstunde geben? Das hatte dir Jimmy ja lang und breit erklärt. Scheinbar hast du es nicht verstanden.


    Können wir uns im Übrigen darauf einigen, dass das Wort Gewalt im Zusammenhang mit dem Streik ein wenig fehl am Platz ist, genau wie dein "Asozial"? Es gibt Wörter, die passen nicht in den aktuellen Zusammenhang oder sind einfach gesellschaftlich nicht korrekt; darauf hatte man dich ja schon mehrfach hingewiesen.


    Gewalt muss nicht physisch sein, da bin ich bei dir. Nenne es doch einfach Zwang. Und "Zwangsmittel" sind im Arbeitskampf erlaubt.


    Das Wort "Gewalt" transportiert den Konflikt "buchstäblich" auf eine Wortebene, wo er nicht hingehört. Es sei denn, man will bewusst übertreiben.

    Zitat

    Wer eine Gemeinschaft bewusst verlässt, um seine eigenen Interessen durchsetzen zu wollen und jede Kooperation mit der Gemeinschaft ablehnt, handelt asozial.


    Quatsch. Welche "Gemeinschaft" soll das sein? Im Übrigen ist das Wort "asozial" schlicht unkorrekt und unsachlich (da historisch negativ besetzt) an dieser Stelle. Dass man dir dass als selbsternannten "Wortakrobat" sagen muss......



    Zitat

    Ja, hatten wir in der Tat. Ist immer noch kein Grundrecht, sondern nur ein Recht, das aus einem Grundrecht abgeleitet ist.


    Falsch. Damit ist ein Grundrecht. Wie auch das Recht auf "informationelle Selbstbestimmung". Scheinbar hast du dazu das Memo nicht bekommen.


    Zitat

    Der Streik ist gezielt gehen die Bevölkerung gerichtet worden. Der Vorsitzende hat sich sogar nicht entblödet, die massiven Verkehrsprobleme kleinzureden und die Geschädigten zu verhöhnen


    Davon habe ich nichts gelesen. Im Gegenteil: Die Bahn hat immer wieder ihr scheinbares Desinteresse an den Kunden gezeigt; insbesondere während der Streikmaßnahmen.


    Zitat

    Falsch. Die GDL will nur für ihre Mitglieder bessere Bedingungen erkämpfen, und eben gerade nicht für alle.


    Das ist der Sinn einer Gewerkschaft. Wer sich schlecht von der EVG vertreten fühlt, kann ja wechseln. "Alle" bezog sich auf die vertretenden Mitglieder; und das sind bei der GDL nicht gerade wenig. Willst du Zahlen dazu?


    Zitat

    Ich bin sogar sehr für faire Bezahlung. Allerdings definiere ich "fair" eben dadurch, dass jeder eine seiner Leistung entsprechende Bezahlung erhält


    Ich definiere fair, dass alle, die die gleiche Arbeit machen, auch mindestens das gleiche bekommen; eine angemessene und ordentliche Bezahlung. Fair meint für mich Gerechtigkeit und Anständigkeit.


    Du willst Neoliberalismus.


    Zitat

    Aber gerade in einem Dienstleistungsunternehmen sollte man dafür Sorge tragen, dass kein Kunde Anlass zur Beschwerde hat. Das ist doch das oberste Gebot. Und wenn doch, dann hat man den Grund möglichst abzustellen.


    Dann frage ich mich, warum du die Bahn so Schutz nimmt, die genau das(!) nicht gemacht hat.


    Zitat

    Das schlimme ist ja, dass es meistens die Falschen abbekommen. Aber dann ist es doch nur legitim, wenn diese das dann an die Richtigen weitergeben (also ohne Prügel, versteht sich). Wer sich asozial verhält, und andere darunter dann leiden müssen, soll das auch mitbekommen.


    Schon wieder das böse Wort.....im Übrigen kann man eine Beschwerde ganz ohne Gefühlsausbruch vorbringen. Nochmal: Warum sollten die Streikenden auch nur verbal "bepöbelt" werden dürfen? Auch (und warum?) von Bahnkunden? Was soll das?


    Die Streikenden nehmen ihr Recht wahr. Ende. Das kann man nicht toll finden und das auch artikulieren. Mehr nicht.


    Zitat

    Wenn dein Sohn zu nachtschlafender Zeit Lärm macht, die Nachbarn an die Tür hämmern und du dann alles abbekommst, gehst du doch auch anschließend zum Filius und liest ihm die Leviten, oder etwa nicht?


    Wenn ich als dein Sohn eine höchstrichterliche Erlaubnis und begründenden Anlass zum "Krachmachen" habe, dann würde ich DIR als Sohn die Leviten lesen. (Das innerfamiliäre Problem außen vor)....insofern Äpfel=Birnen.


    Zitat

    Man muss niemals Gewalt anwenden.


    Wer offensiv Gewalt anwenden "muss", hat versagt*.


    Pöbeln und verbal aggressiv werden ist aber ok? Man könnte das als "zweierlei Maß messen" nehmen......



    Hier verstehe ich erst, dass du scheinbar Tarifeinheit und Tarifpluralität nicht kennst, nicht für dich in Anspruch nimmst und somit auch nicht verstehst (verstehen willst?), um was es bei dem Streik geht. Nämlich um viel.


    Zumal weder die EVG und deren Vorgänger, die Transnet, wirkliche Aushängeschilder oder leuchtende Beispiele für Gewerkschaften waren und sind. Stichwort Leiharbeit bei Lokführer. Stundenlöhne von 7,50 Euro bei festangestellten Mitarbeitern, etc, etc.


    Scheinbar alles vergessen? Ich nicht. Ich beschäftige mit der Geschichte des Landes und nein, ich bin kein Bahner oder Angestellter bei der Bahn. Und ja, ich verdiene sehr, sehr gut an meinen beruflichen Leistungen; das ist dir ja scheinbar wichtig.


    Zitat

    Doch dieser Satz ist letztlich nichts weiter als eine faule Ausrede. Es gibt immer eine Alternative zur Gewalt.


    Genau. Legitimierte, staatlich zugesicherte Rechte: Arbeitskampf und Streik. Verhandeln kann man nur, wenn beide Partner zustimmen; da nehme ich weder die GDL, noch deutlich die Bahn aus.


    Zitat

    Dieser Weg dorthin steht jedem frei. Es gibt auch zahlreiche andere Berufe ohne Studium, in denen man mit Kusshand genommen wird. Das setzt jedoch voraus, dass man sich eben ein bisschen bemüht.


    Oh, da bin ich gespannt: Beispiele für einen gutverdienenden Lokführer, der sich was neues suchen will?



    BTW:


    @all:


    Wer will, kann ja mal schauen, wer so alles im Aufsichtsrat der Bahn sitzt, u.a.:


    Alexander Kirchner*
    Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates
    Vorsitzender der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG)


    EVG? Ja, die EVG!


    Klaus Dieter Hommel*
    Stellvertretender Vorsitzender der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) Neuenhagen


    EVG? Ja, die EVG! Zufall? Nein, denn:


    Regina Rusch-Ziemba*
    Stellvertretende Vorsitzende
    Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG)
    Hamburg


    Sitzen da auch welche von der GDL? Nein.


    Eine Stimme der Vernunft gibt es aber scheinbar:


    Kirsten Lühmann
    Mitglied des Deutschen Bundestages


    Die hat bei der namentlichen Abstimmung als einzige (!) Stimme der SPD dagegen gestimmt. Die Zeit der SPD für Soziales und den kleinen Mannes ist vorbei. Selbst bei der CDU haben mehr dagegen gestimmt.


    http://www.bundestag.de/bundestag/plenum/abstimmung/grafik/

    Suche: aktuell nichts


    30 positiv in der "neuen" Vertrauensliste, ??x mal positiv in der "Alten"..:-)


    Insider: Die Plaaaaaattttttttforrrrrrrrmmmmmmmmmm brennt nicht mehr, sie ist abgesoffen.....!

  • Zitat

    Original geschrieben von hottek
    das ist ja eines der Probleme, es gibt zu wenig Lokführer ( und auch Fahrdienstleiter ), die Bahn würde gerne ( sagt es zumindest und versucht es auch mit Schnellqualifizierungsmaßnahmen ) mehr einstellen um das Überstundenproblem zu lösen aber zahlt nicht marktüblich.


    Hier zeigt sich aber auch irgendwie das Dilema der Bahn. Schon heute werden reihenweise Ausschreibungen verloren, weil die Personalkosten zu hoch sind im Vergleich zum Mitbewerber. Bestes Beispiel dafür ist der Rhein-Ruhr-Express, dessen Betrieb exakt mit dieser Begründung an die Britische Konkurrenz ging.

    Wer Rechtschreibfehler nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte Rechtschreibfehler in Verkehr bringt, wird mit dem Duden nicht unter 10 Bänden bestraft!

  • Zitat

    Original geschrieben von Amerikaner
    Hier zeigt sich aber auch irgendwie das Dilema der Bahn. Schon heute werden reihenweise Ausschreibungen verloren, weil die Personalkosten zu hoch sind im Vergleich zum Mitbewerber. Bestes Beispiel dafür ist der Rhein-Ruhr-Express, dessen Betrieb exakt mit dieser Begründung an die Britische Konkurrenz ging.

    Das nennt sich Wettbewerb, uns das ist genau das, was die Gewerkschaften bis heute nicht verstanden haben. Wenn sie die Betriebs- oder Stückkosten durch ihre Forderungen in die Höhe treiben, dann kann es schnell passieren, dass das Unternehmen nicht mehr marktgerecht anbieten kann, Marktanteile verliert und schließlich sogar Mitarbeiter entlassen muss.

  • Hier ein schönes Interview über die "sozialen" Kollegen von der GDL:


    http://www.spiegel.de/reise/ak…rvicepoint-a-1034927.html



    Ich denke, man kann sich dazu seinen Teil denken, wie die Bahnmitarbeiter das hinter vorgehaltener Hand sehen. ;)

  • Timba: Ich verzichte auch im Interesse aller anderen hier, auf deinen Beitrag detailliert zu antworten.


    Deine Sichtweise kann man auf einen einzelnen Satz reduzieren, den du geschrieben hast:

    Zitat

    Original geschrieben von Timba69
    Davon habe ich nichts gelesen.


    Du siehst immer nur das, was du sehen willst. Selbst wenn "rot" da steht, siehst du "grün" und glaubst auch noch fest daran. Du gibst Zitate verfälscht und sinnentstellt wieder, wie man immer wieder hier nachlesen kann. Du drehst dir einzelne Satzfetzen zu zurecht, dass es auf deine Sichtweise passt.
    Besonders arm dabei ist, wie du "neu gelernte" Wörter oder Argumente, die z.T. sogar zuvor gegen dich gerichtet waren, kurz darauf selbst benutzt, um gegen andere zu schießen, aber ohne zu wissen, was es bedeutet.


    Es würde mehrere Seiten füllen, all das richtigzustellen. Das bin ich leid, und die anderen sicherlich auch.

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