ZitatOriginal geschrieben von Gag Halfrunt
Und wieso sollte man mehr Trassen benötigen? Die Züge fahren doch hintereinander.
Trasse ist für die Eisenbahner etwas anders definiert als für die Normalos...
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ZitatOriginal geschrieben von Gag Halfrunt
Und wieso sollte man mehr Trassen benötigen? Die Züge fahren doch hintereinander.
Trasse ist für die Eisenbahner etwas anders definiert als für die Normalos...
ZitatOriginal geschrieben von mumpel
Dir ist alles und überall egal. Aber wehe Du sollst etwas beitragen...
Du hast mich falsch verstanden. Ich will keine faulen Ausreden hören, sondern endlich Taten sehen. Und selbstverständlich trage ich meinen Teil dazu bei.
Ich muss mir auch beruflich ständig dieses Gejammer anhören. Wir können dies nicht, wir können jenes nicht, weil blablabla.
Was ein Bullshit.
Um beim Thema zu bleiben: Eine deutsche Bundesbehörde war maßgeblich daran beteiligt, eine kleine Sonde auf einem 600 Millionen entfernten Kometen zu landen. Und du willst mir erzählen, dass die es in diesem Land nicht auf die Reihe bringen, ein primitives Zugüberwachungssystem einzuführen, das auf Technik des 21. Jahrhunderts beruht?
Da lache ich doch.
ZitatZum Glück gibt es auch Leute die anders denken, Leute mit Verständnis.
Sprich: Leute, die bloß nichts ändern und alles so lassen wollen wie bisher.
Jaja, "wir Eisenbahner" halten zusammen.
ZitatUnd wieso sollte man mehr Trassen benötigen? Die Züge fahren doch hintereinander.
Eben nicht. Wenn Fern- und Nahverkehr nicht getrennt sind (Beispiel Frankfurt-Fulda) ist der Fernverkehr immer schneller als der Nahverkehr, der ja öfters halten muss. Das funktioniert also nur, wenn zwischen den Zügen genügend zeitlicher Puffer ist, sodass der ICE nicht auf den RE aufläuft. Schon bei kleinen Verspätungen kollidieren die Zeitfenster und es müssen Überholungen eingeschoben werden, was zu weiteren Verspätungen führt.
ZitatKlar, es gibt Strecken, in denen die stündlichen Züge nicht ausgelastet sind. Aber warum ist das so? Ich persönlich nehme das Auto, wenn ich nur zur vollen Stunde ein nur wenige km entferntes Ziel erreichen kann und nochmal eine Stunde warten muss, sollte ich den Zug verpassen.
Wenn ich aber quasi jederzeit an den Bahnhof bzw. an die Station gehen kann und nie länger als 10 Minuten (mal von den Nachtstunden abesehen) warten muss, dann lasse ich den Wagen stehen.
Es ist absurd, eine Verbesserung einer Dienstleistung abzulehnen, weil man zuvor durch die Verschlechterung die Kunden vergrault hat.
Genau, du persönlich siehst das so. Ob das andere so sehen, ist fraglich. Der Zusammenhang, dass ein höherer Takt zu wesentlich mehr Kunden führt, sodass die Investitionen sich nachher rentieren, ist zumindest zweifelhaft. Wir reden hier nicht von Bussen, wo man mal eben ein paar Fahrzeuge mietet und einen Monat ausprobiert, ob das neue Angebot beim Kunden ankommt. Für deine gewünschten Veränderungen müssten massive Beträge her. Wer soll da das Risiko tragen? Dem Steuerzahler so etwas aufzubürden wäre unverantwortlich.
ZitatOriginal geschrieben von sailing2capeside
Trasse ist für die Eisenbahner etwas anders definiert als für die Normalos...
Auch einr "Trasse für Eisenbahner" (was auch immer das sein soll) dürfte es herzlich egal sein, ob man einen 500m langen oder zwei 250m lange Züge fahren lässt.
ZitatOriginal geschrieben von blackdragon4
Eben nicht. Wenn Fern- und Nahverkehr nicht getrennt sind (Beispiel Frankfurt-Fulda) ist der Fernverkehr immer schneller als der Nahverkehr, der ja öfters halten muss. Das funktioniert also nur, wenn zwischen den Zügen genügend zeitlicher Puffer ist, sodass der ICE nicht auf den RE aufläuft. Schon bei kleinen Verspätungen kollidieren die Zeitfenster und es müssen Überholungen eingeschoben werden, was zu weiteren Verspätungen führt.
Stimmt. Damit hast du mich überzeugt. Solche Strecken müssen so weit entkoppelt werden, dass es zu solchen "Kollisionen" nicht kommen kann.
ZitatGenau, du persönlich siehst das so. Ob das andere so sehen, ist fraglich. Der Zusammenhang, dass ein höherer Takt zu wesentlich mehr Kunden führt, sodass die Investitionen sich nachher rentieren, ist zumindest zweifelhaft.
Du zweifelst ernsthaft daran, dass die Menschen ein verfügbares und zuverlässiges Nahverkehrssystem nicht nutzen würden? :eek:
Frag doch mal, warum die Leute nicht mit der Bahn fahren? Weil sie lange warten müssen, weil sie ständig die Anschlüsse verpassen, usw.
ZitatWir reden hier nicht von Bussen, wo man mal eben ein paar Fahrzeuge mietet und einen Monat ausprobiert, ob das neue Angebot beim Kunden ankommt. Für deine gewünschten Veränderungen müssten massive Beträge her. Wer soll da das Risiko tragen? Dem Steuerzahler so etwas aufzubürden wäre unverantwortlich.
Ich würde sogar noch weiter gehen und den Nahverkehr vollständig aus Steuergeldern zu finanzieren. Der RMV in Südhessen wird bereits zur Hälfte aus Steuergeldern bezahlt. Warum geht man dann nicht einen Schritt weiter?
Es ist sogar die Aufgabe des Staats, sich um so etwas zu kümmern.
Nachdem Jahrzehntelang der öffentliche Personenverkehr systematisch kaputtgemacht und der Individualverkehr gefördert und subventioniert wurde, wäre es Zeit für ein generelles Umdenken.
Der ÖPNV ist zu teuer und aufgrund der Fahrpläne zu unattraktiv, um mit dem Auto konkurrieren zu können.
ZitatDu zweifelst ernsthaft daran, dass die Menschen ein verfügbares und zuverlässiges Nahverkehrssystem nicht nutzen würden?
Frag doch mal, warum die Leute nicht mit der Bahn fahren? Weil sie lange warten müssen, weil sie ständig die Anschlüsse verpassen, usw.
Über die Ursachen zu spekulieren bzw. Einzelfälle zu verallgemeinern hilft uns hier nicht wirklich weiter. Da müsste eine Studie oder ähnliches her, die die Ursachen untersucht.
Oft höre ich zum Beispiel:
- "zu teuer". Dass die Leute beim Auto aber oft nur die Spritkosten gegenrechnen und nicht die tatsächlichen Kilometerkosten (Wartung, Verscheiß, Versicherung, Wertverlust, ...) fällt hierbei keinem auf.
- "zu kompliziert". Gerade ältere Leute kommen mit den Automaten scheinbar nicht zurecht. Da ist durchaus was machbar, z.B. Sprachsteuerung oder, was bei der DB bereits als Konzept wohl existiert, ein Video-Reisezentrum (virtuelle Präsenz) für kleine Bahnhöfe. Aber auch ich bin erstaunt, welche Absurditäten es im Tarifsystem gibt, gerade bei Verbundübergängen.
Auch die Busanbindungen zum Bahnhof stellen oft ein Problem dar (gerade in den Abendstunden) und müssten entsprechend mit verbessert werden. Das liegt aber nicht im Einflussbereich der DB.
Aber wie gesagt: Kein Anspruch auf Repräsentativität.
ZitatIch würde sogar noch weiter gehen und den Nahverkehr vollständig aus Steuergeldern zu finanzieren. Der RMV in Südhessen wird bereits zur Hälfte aus Steuergeldern bezahlt. Warum geht man dann nicht einen Schritt weiter?
Es ist sogar die Aufgabe des Staats, sich um so etwas zu kümmern.
Nachdem Jahrzehntelang der öffentliche Personenverkehr systematisch kaputtgemacht und der Individualverkehr gefördert und subventioniert wurde, wäre es Zeit für ein generelles Umdenken.
Da sind wir einer Meinung. Anstatt etliche Untergesellschaften und Tarifverbünde existieren zu lassen, die alle ihr eigenes Süppchen kochen und nicht über ihre Verbundgrenzen hinausdenken, könnte man diese dann entsprechend gleich zusammenführen.
ZitatOriginal geschrieben von Gag Halfrunt
Stimmt. Damit hast du mich überzeugt. Solche Strecken müssen so weit entkoppelt werden, dass es zu solchen "Kollisionen" nicht kommen kann.
Ah, cool... nehmen wir Strecken wo S-Bahnen, Güterverkehr, RegionalExpress und ICE läuft. Dann müssen wir diese von 2 auf 8 Gleise ausweiten, da jede dieser Zugkategorien mit einer anderen Geschwindigkeit fährt. Wie verkaufen wir das den Anwohnern, dass wir nun deren Grundstücke und Häuser für die Strecke brauchen?
Und wo nehmen wir all das Geld her, was der Neubau von Tausenden Kilometern Gleisen in Deutschland kosten würde?
Allein für die 2. Stammstrecke in München sind die voraussichtlichen Kosten von 2 auf ca. 3 Mrd. € gestiegen, entsprechend Fertigstellung 2025.
Quelle: http://www.tz.de/muenchen/stad…liarden-euro-5207818.html
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Edit:
Der vierspurige Ausbau der ca. 180 km langen Rheintalbahn zwischen Karlsruhe und Basel soll laut Bahn ca. 7 Mrd. € kosten.
Quelle: http://www.swr.de/landesschau-…5728252/nid=1552/1r4wrjt/
ZitatOriginal geschrieben von Gag Halfrunt
(...) Und du willst mir erzählen, dass die es in diesem Land nicht auf die Reihe bringen, ein primitives Zugüberwachungssystem einzuführen, das auf Technik des 21. Jahrhunderts beruht? (...)
Solange das EBA soviel Macht hat wird das so schnell nichts. Ist leider so. Wenn schon für die Einführung des GSM-R-Netzes 14 Jahre gebraucht wurden kann das mit den anderen Techniken auch nicht schneller gehen. Da braucht sogar jede kleine Schraube ein Zertifikat.
ZitatOriginal geschrieben von Gag Halfrunt
Jaja, "wir Eisenbahner" halten zusammen.
Das hat nichts mit zusammenhalten zu tun. Wir kleinen Leute an der Arbeitsfront können nichts ändern. Wir sind nur diejenigen die den Zorn der Kunden abbekommen. Ich bin nicht der einzige unter uns der der Meinung ist dass das gesamte Schienennetz inklusive der erforderlichen Technik (Stellwerk etc.) und Mitarbeiter wieder komplett in Staatshand zurückgeführt werden muss. Vielleicht (oder auch nicht) wäre dann vieles einfacher.
ZitatOriginal geschrieben von blackdragon4
Über die Ursachen zu spekulieren bzw. Einzelfälle zu verallgemeinern hilft uns hier nicht wirklich weiter. Da müsste eine Studie oder ähnliches her, die die Ursachen untersucht.
Das sind keine "Einzelfälle", du musst nur mit offenen Augen durch die Welt gehen.
In Gegenden mit engen Takten steht niemand stundenlang vor Fahrplänen um sich irgendeine Verbindung herauszusuchen, sondern steigt einfach in den nächsten Zug und steigt dann an der nächsten Station um, usw. usf.
Warst du jemals in einer Großstadt?
Als nächstes muss natürlich auch ein radikal vereinfachtes Tarifsystem her. Was da derzeit insbesondere im ÖPNV abgeht, kann man eigentlich nur als Schildbürgerstreich bezeichnen. In der einen Region gibt es "Waben", dort "Ringe", hier willkürliche Tarifzonen. Preise berechnen sich nicht nach der tatsächlich zurückgelegten Strecke, sondern welche Tarifzonengrenzen überschreitet. Oder sie berechnen sich nach Zeit. Dann das beliebte Spiel, dass Einzelfahrkarten preislich in keinem Verhältnis zu Zeitkarten stehen, und somit Gelegenheitsfahrer effektiv davon abhalten, jemals den ÖPNV zu benutzen, usw. usf.
Das ist alles so unfassbar absurd, dass man sich nur an den Kopf fassen muss.
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