Privatvorsorge Rente - Wieviel zahlen?

  • Hallo zusammen!


    Ich hab mir in der letzten Zeit verstärkt Gedanken über meine finanzielle Absicherung im hohen Alter gemacht. Und da ich mich auf die gesetzliche Rente nicht so wirklich verlassen möchte, dachte ich natürlich an eine private Rentenversicherung.
    Da ich aber davon nicht wirklich viel Ahnung hab, wollte ich hier mal ein paar kleine Fragen loswerden:


    Mein "Finanzberater" hat mir ein Angebot erstellt, wo ich knapp 80€ im Monat zahle. Ich fand das eigentlihc gar nicht so viel. Als ich dann aber mal meine Eltern um Rat gefragt hatte, meinten die, das wäre für mein Alter (23) doch recht viel.
    Und die Kollegen meinen sogar, bevor ich nicht älter als 30 bin, brauch ich mir keine Gedanken machen.


    Was sind denn so eure Tipps für eine private Rentenversicherung? Sollte ich wirklich noch warten?


    Danke schonmal!


    ______
    Thomas

  • Einen Tipp habe ich nicht wirklich. Bei meiner Frau und mir ist es so, daß unsere Firmen ein recht attraktives Altersvorsorgesystem haben. Bei mir landen derzeit pro Jahr sowas um die 3.000 EUR auf einem speziellen Konto, bei meiner Frau ist es noch etwas mehr. Der Betrag steigt mit der Zeit progressiv an.


    Vorausgesetzt, man bleibt bis zum Ende bei dem Laden, und vorausgesetzt, der Laden geht nicht dermaßen den Bach runter, daß diese Gelder flöten gehen (was m.W. selbst für den Fall eines Konkurses rein rechtlich gar nicht so ohne Weiteres möglich ist), kann man sich dann beim Erreichen des Rentenalters aussuchen, ob man den Betrag auf einmal ausbezahlt haben oder als monatliche Zusatzrente erhalten will.


    Nach mitteloptimistischen Berechnungen wird uns das mehr als ausreichen, von daher plane ich derzeit eigentlich nichts separates in dieser Richtung.


    Falls Du noch nicht festangestellt bist, so würde ich bei der Suche nach einem Arbeitgeber durchaus eine solche Sache zu einem Kriterium machen. Denn solche Programme gibt es natürlich in sehr vielen, vorrangig aber natürlich größeren Firmen.


    Ansonsten muß man sich halt einfach mal vorrechnen lassen, wieviel am Ende bei soundsoviel pro Monat rauskommen kann. Was die staatliche Rente angeht, neige ich eher zu Pessimismus, d.h. ich rechne nicht damit, bei meinem Renteneintrittsalter groß über 50% (wenn überhaupt) zu bekommen.

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Rente, Geld und Vorsorge oder: Wann, wenn nicht jetzt...


    Ich bin 24 und habe mittlerweile seit knapp 5 Jahren eine private Alters- und Rentenversicherung laufen.
    Dort zahle ich knapp über 50€ monatlich ein (ehemals 100,-DM), was in meinen Augen nicht unbedingt viel ist.
    So ein Angebot sollte man sich ganz in Ruhe und individuell zugeschnitten von verschiedenen Anbietern machen lassen, um mal einen Überblick zu haben, was am Ende so rauskommt. Denn dort gibt es zT massive Unterschiede (bezogen auf die Auszahlungsleistungen.)
    Vergleichen lohnt auf jeden Fall.


    Allgemein bin ich der Auffassung, man kann sich eigentlich nicht zu früh um seine Absicherung im Alter kümmern.
    Letztlich stehe ich ohnehin auf dem Standpunkt, dass man vom Staat nicht erwarten darf, dass er einem einen ruhigen Lebensabend finanziert.
    Vielmehr halte ich das System: Staat - Grundrente/-absicherung, Privat - darüber hinaus gehende Absicherung, für vollkommen richtig.


    Zudem: Wer früher zahlt, hat später mehr. ;) Denn auch wenn man später die Beiträge natürlich aufstocken kann, so ist es doch sicherlich ein Unterschied, ob man erst mit 30-35 oder schon mit 20 angefangen hat, einzuzahlen.


    So long...

  • Versicherungsvertreter verkaufen sehr gerne langfristige Renten / Lebensversicherungen weil sie damit das dicke Geld machen... :rolleyes:


    80 Euro x 12 Monate x 42 Jahre (also bis zum 65. Lebensjahr) = 40.320 Euro (eingezahlte Gesamtsumme). Davon bekommt Dein "Berater" der sich fairer weiseeigentlich Verkäufer nenen müsste etwa 20 Promille Provision (Basis ist die eingezahlte Gesamtsumme, davon 2%), in Heller und Pfennig also 806,40 Euro - 20 Promille sind der untere Durchschnitt, die meisten Versicherer zahlen noch besser :eek:


    Einen wirklichen Vorteil hast Du bei einer Rentenversicherung nicht, unbedingt die Finger davon lassen! Schlaue Leute schliessen nicht so einen langfristigen Vertrag ab (immerhin 42 Jahre in meinem Beispiel!) sonder legen das gleiche Geld flexibel bei der Bank ihres Vertrauens an :cool:


    Vorteil: Du bleibst flexibel und kannst einzahlen, was gerade past... Das Leben hat viele verschiedenen Seiten und die können schnell wechseln - so ein Vertrag kann da auch mit "nur" 80 Euro monatlich schon ein kleiner Klotz am Bein werden :(


    Das Geld ist bei der Bank je nach Anlageform noch sicherer untergebracht als bei einer Versicherung, es fallen weniger Kosten an (Provision, Verwaltung, etc.) und die Zinssätze der Versicherer werden regelmässig überboten. Aktuell bieten Dir die Versicherer 3,25% p.a. an (für alle gleich, da gesetzliche vorgeschrieben!) - das kann eine Bank auch :D


    Also: schmeiss' den Versicherungs-Fuzzi vor die Tür und mach' was vernünftiges mit der Kohle :)

  • Die erste Frage, die sich stellt, ist, ob du bereits abhängig beschäftigt bist.


    Sollte dies der Fall sein, würde ich mich mal in der Firma umsehen, ob es da oder hier schon eine Art betriebliche Altersvorsorge gibt.


    Vorteil: Die Beiträge können unter bestimmten Vorraussetzungen direkt vom Bruttolohn eingezogen werden, was u.U. ganz schön was ausmachen kann.


    Nachteil: Wer weiß wie lange du in der Firma bist? Wobei du selbst dann IMHO privat selber weiter einzahlen kannst.


    Andersfall würde ich mich bei den einschlägigen Versicherern und Banken mal umhören, was es dort für Möglichkeiten gibt. Grundsätzlich ist es ratsam, so früh wie möglich, einen privaten Beitrag zur Altervorsorge zu leisten. Aber eben auch nur dann. Es nützt wenig, wenn du in jungen Jahren die Zähne in der Tischplatte hast, nur um so früh wie möglich damit anzufangen, aber durch die finanzielle Belastung du beispielsweise eine Ausblidung nicht sorgenfrei beenden kannst.



    Ich würde das Geld für`s Alter nicht auf ein Sparbuch oder ähnliches legen. Die Versuchung dieses Geld auch mal in nicht ganz so einfachen Zeiten anzustechen ist doch sehr groß, da keine Hindernisse. Dann ist deine Altervorsorge futsch.


    Gruß,
    Martin

  • Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    [...], daß unsere Firmen ein recht attraktives Altersvorsorgesystem haben. Bei mir landen derzeit pro Jahr sowas um die 3.000 EUR auf einem speziellen Konto, bei meiner Frau ist es noch etwas mehr. Der Betrag steigt mit der Zeit progressiv an.


    Sowas bietet mein Arbeitgeber leider nicht an. Hier gibts nur die Metall-Rente. Aber wenn ich ganz ehrlich bin, da steig ich auch nicht so ganz dahinter. Und da mein Vertrag erstmal nur befristet ist, wollt ich mich auch noch nicht soo genau damit beschäftigen.


    Was ich noch nicht erwähnt hatte: für die 80€ hab ich auch eine BUZ inklusive. Oder heißt das BUV? BerufsUnfähigkeits.... Ach egal, ihr weißt ja, was ich meine :D


    Zitat

    Original geschrieben von Chevygnon
    Allgemein bin ich der Auffassung, man kann sich eigentlich nicht zu früh um seine Absicherung im Alter kümmern.
    Letztlich stehe ich ohnehin auf dem Standpunkt, dass man vom Staat nicht erwarten darf, dass er einem einen ruhigen Lebensabend finanziert.


    Genau das war ja auch der Grund, mich da selber drum zu kümmern.



    Zitat

    Original geschrieben von Elefant
    Einen wirklichen Vorteil hast Du bei einer Rentenversicherung nicht [...]


    Naja, wieso nicht? Ich bekomm doch am Ende einen monatlichen Betrag ausgezahlt. Ich bekomm etwa 5 % Rendite. Das schafft im Moment keine Bank.


    Mir ging es halt da drum, ob die 80€ für mein recht geringes Alter zu hoch sind. Oder ob ich noch ein Weilchen warten sollte.


    EDIT:
    Jetzt hab ich für die Antwort ne knappe Stunde gebraucht. Sch... Telefon :rolleyes:


    Zitat

    Original geschrieben von nutellatoast
    Wer weiß wie lange du in der Firma bist? Wobei du selbst dann IMHO privat selber weiter einzahlen kannst.


    Eben, das hab ich ja auch weiter oben schon geschrieben.


    Zitat


    Ich würde das Geld für`s Alter nicht auf ein Sparbuch oder ähnliches legen. Die Versuchung dieses Geld auch mal in nicht ganz so einfachen Zeiten anzustechen ist doch sehr groß, da keine Hindernisse. Dann ist deine Altervorsorge futsch.


    Auch damit hast Du recht. Es würde mir sehr schwer fallen, wenn ich auf irgendeinem Konto das Geld wachsen sehen würde. Irgendwann würde ich bestimmt mal was abheben. "Ach, einmal 200€ ist doch nicht schlimm". Und wenn ich das jeden Monat sage, hab ich nich mehr viel übrig.



    ______
    Thomas

  • Zitat

    Original geschrieben von LJ
    Naja, wieso nicht? Ich bekomm doch am Ende einen monatlichen Betrag ausgezahlt. Ich bekomm etwa 5 % Rendite. Das schafft im Moment keine Bank.


    Mir ging es halt da drum, ob die 80€ für mein recht geringes Alter zu hoch sind. Oder ob ich noch ein Weilchen warten sollte.


    5% Rendite schaft auch keine Versicherung :D


    Der Verkäufer "rechnet" mit einem kleinen aber nicht ganz fairen Trick:


    Er nimmt die von Dir gewählte Laufzeit und zieht sie vom aktuellen Jahresdatum ab :mad:


    Dann rechnet er quasi 2003 minus 42 und tut so als ob Du im Jahr 1961 mit Deinen 80 Euro angefangen hättest und nutzt die in der Vergangenheit erzielte Renditeergebnisse für die Zukunft. Ob es aber wirklich genau so kommt ist mehr als fraglich... :rolleyes:


    Wirklich sicher sind Dir nur die 3,25% garantierte Verzinsung :eek:


    Bevor Du Dich für so eine lange Zeit an eine Firma bindest würde ich mich sehr, sehr gut über diese informieren (nicht vom Verkäufer sondern selbst!) und auch an andere Möglichkeiten sorgfälltig prüfen - es geht hier immerhin um viel viel Geld (Beispiel oben über 40.000 Euro) :D

  • Zitat

    Original geschrieben von Elefant
    5% Rendite schaft auch keine Versicherung :D


    Das ganze basiert auf Aktienfonds. Da ist so eine Rendite schon recht realistisch.


    Zitat


    Wirklich sicher sind Dir nur die 3,25% garantierte Verzinsung :eek:


    Aber zeig mir doch mal eine Bank, die mir 3,25% Zinsen bietet. Ich konnte da so ganz spontan keine finden ;)


    Zitat


    Bevor Du Dich für so eine lange Zeit an eine Firma bindest würde ich mich sehr, sehr gut über diese informieren (nicht vom Verkäufer sondern selbst!) und auch an andere Möglichkeiten sorgfälltig prüfen - es geht hier immerhin um viel viel Geld (Beispiel oben über 40.000 Euro) :D


    Eigentlich handelt es sich hier um eine recht bekannte Firma. Den Namen nenn ich lieber nicht, sonst wandert der Thread noch ins Werbeforum :D ;)



    Und selbst wenn die Aktien nicht ganz so gut stehen, ich hab eine garantierte Mindestrente. Sooo schlecht kann das doch alles nciht sein, oder?



    ______
    Thomas

  • Auf die Firmenrente zu bauen ist in jungen Jahren meiner Meinung nach nicht sinnvoll. Die Zeiten in denen man bis an sein Lebensende bei einer Firma verharrt ist, dürften der Vergangenheit angehören. Bestes Beispiel ist ja Grundig. Die Insolvenz ist/war ja ein eintscheidendes Argument, um sich von den "Altlasten" zu befreien....


    Die Entscheidung hängt letztlich von Dir und Deiner Grundeinstellung ab. Was hast Du vor? Möchtest Du ein Haus bauen, Familie gründen usw. Die Schwierigkeiten bei Laufzeitverträgen ist generell (siehe LV), dass sie in den wenigsten Fällen durchgezogen werden (können). Allerdings hast Du auch steuerliche Vorteile, wenn Du einen "Rentenvertrag" abschließt.


    Ob 80 Eur.- viel sind, kannst Du letztlich nur selbst beurteilen.


    Aktionfonds sind immer so eine Sache. Der Zeitpunkt zum Einstieg ist gegenwärtig ja recht günstig. Kein Mensch weiß aber, wie es aussieht, wenn Du auf Deinen Vertrag im Rentenalter zurückgreifst.

  • Zitat

    Aktionfonds sind immer so eine Sache. Der Zeitpunkt zum Einstieg ist gegenwärtig ja recht günstig. Kein Mensch weiß aber, wie es aussieht, wenn Du auf Deinen Vertrag im Rentenalter zurückgreifst.


    Wenn man in jungen Jahren anfängt in Aktienfonds sein "Ruhegeld" zu investieren, ist das überhaupt kein Problem. Lass die Börse doch ruhig jahrelang niedrig laufen. Was besseres kann einem nicht passieren. Du kaufst dann viele Monate Anteile zu niedrigen Einstiegespreisen. Irgendwann gibt es auch wieder einen Börsenboom. Und wenn es erst in 10 Jahren ist.... Das Kaufen zum "durchschnittlichen" Preis, also mal teuer und mal billig, ist eine sehr effektive Methode. Der sogenannte Cost-Average-Effekt. So ab Mitte 40 sollte man dann aber den Anlageschwerpunkt unbedingt verlagern. Raus aus reinen Aktienfonds und rein in Mischfonds, die nur noch ca. 60% in Aktien und den Rest in Rentenpapieren investieren. Ab dem Alter steht der Kapitalaufbau dann nicht mehr so im Vordergrund. Die Absicherung hat Vorrang. Ab 50 dann den Aktienanteil noch weiter runterfahren und den Rentenpapierfaktor entsprechend erhöhen. So mit 55 dann ggf. nur reine Rentenfonds.
    Ich lasse mir übrigens alle paar Jahre einen Rentenverlauf von der BfA schicken. So kann ich kontrollieren, ob alles Beitragsjahre enthalten sind.
    Und es keine Lücken gibt. Im "hohen" Alter weiß man doch nicht mehr, wo man mal vor 30 Jahren angestellt war. Und fordere dann mal Unterlagen von der Firma an. Die wird es dann eventuell gar nicht mehr geben.
    Na ja, noch 27 Jahre "buckeln"........:D

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