Bitte mal hier einlesen Zoll FAQ-Thread und ich verweise auch nochmal auf meine vorhergehenden Postings in diesem Thread.
Ihr stochert im Nebel und seid auf Abwegen mit eurer Denkweise. Von jedem "vehementen Auftreten" gegenüber dem Zollbeamten rate ich dringend ab.
Als Importeur einer Ware muss man dem Zoll auf Verlangen die gewünschten Nachweise vorlegen. Dabei liegt es im Ermessen des Zöllners, wie großzügig oder pingelig er sich anstellt. Wer da den Bagger aufreißt verhält sich wie jemand, der bei einer polizeilichen Fahrzeugkontrolle den Polizisten maßregelt, was er wie zu kontrollieren habe. In diesem Moment zu diskutieren, ob er den Verbandskasten checken darf oder nicht, ist kontraproduktiv, weil er DARF es. Da spielt es keine Rolle, dass sein Kollege es anders machen und nicht danach schauen würde. Man bringt den Beamten so aber massiv gegen sich auf - und das wird ein Eigentor.
Das Gleiche gilt beim Zoll. Wenn dieser Beamte bei einem China-Handy kritisch ist, kann man das blöd finden, aber das ist nicht zu ändern. Ich würde dem Mann jetzt nur freundlich Nachweise vorlegen, dass das Gerät in D zertifiziert ist und vertrieben wird, dass es Dokumente gibt (ausdrucken und vorzeigen) und somit seine Bedenken zerstreuen.
Mit der Attitude "Diesem Schwachkopf werde ich ein paar warme Worte sagen" auzutreten ist jedenfalls die schlechteste Idee, die man haben kann.
Was die Bedienungsanleitung angeht: der Zoll ist unter anderem für den Verbraucherschutz zuständig, also Bürger vor gefährlichen Importgütern zu schützen. Ein Handy ist eine Sendeanlage und das Ladegerät hängt an der Steckdose, Akkus können überhitzen - es ist also ein gefährliches Gerät, wenn man so will. Deswegen will der Zöllner eine Bedienungsanleitung sehen, damit man die darin enthaltenen Spezifikationen und Sicherheitshinweise nachlesen und beachten kann.
An diesem Punkt gilt: wenn keine BDA beim Gerät ist, googlet man danach, druckt sie aus. Man zeigt sie dem Zöllner und erklärt ihm, der Hersteller würde aus Gründen des Umweltschutzes nicht jedem Gerät dieses Papier beilegen, die Informationen stünden aber, wie hier vorgeführt und dargelegt, zur Verfügung. Damit ist dieser Punkt erledigt.
Das CE-Logo dokumentiert die Übereinstimmung mit europäischen Vorschriften. Es ist am Gerät, also prinzipiell kein Problem.
Nun behauptet der Zöllner ja noch, dass es möglicherweise eine Fälschung sei. Diese Bedenken muss man halt durch freundlich-erklärendes Verhalten zerstreuen. Das Gerät ist ein in Deutschland nicht flächendeckend bekanntes, aber dennoch weit verbreitetes Handy, welches du bei einem seriösen Händler mit sehr guten Referenzen bestellt hast. Du hast da schon öfter bestellt, immer problemlos. Das Gerät wird zum ungefähr gleichen Preis auch von anderen Händlern vertrieben - lege dem Zöllner entsprechende Ausdrucke vor. Man sieht daran, du hast kein Plagiat zu einem unglaubwürdig billigen Preis gekauft.
Hättest du den Verdacht, dass mit dem Gerät oder dem Händler etwas nicht stimmt, hättest du es niemals bestellt. Schließlich achtest du, bei einem Gerät für deine Tochter erst Recht, auf sowas und als Handy-Fetischist, der in entsprechenden Foren unterwegs ist und gerne gute Geräte abseits des Mainstreams kauft, weißt du selber auch, dass dieses Gerät ein Geheimtipp ist.... Blablablablabla.... Erzähle ihm halt was um seine Bedenken, dieses sei ein unseriöses, gefährliches Ding, das keiner kennt, zu zerstreuen.
Immer freundlich sein, Ausdrucke und Dokumente vorlegen, du signalisierst ihm damit, dass es die Unterlagen gibt und du auch gewillt bist, alles Notwendige vorzulegen.
Aber bitte nicht auf Konfrontation gehen. Das bringt beim Zoll gar nichts!