Makler: Welchen Mehrwert haben sie für den Mieter?

Also ich bin auch kein großer Freund von Maklern, aber kleinere Vorteile gibt es.
Aus Vermieter-Sicht macht es auf jeden Fall Sinn. Ich habe in Berlin einmal einen Nachmieter gesucht! Es war die Hölle! So unglaublich viele Anfragen und viele davon total gaga - wenn ich in Berlin Eigentum hätte und es vermieten wollte: Ja, ich würde wohl auch einen Makler beauftragen und mir den Stress kein 2. Mal antun! Zumal mich meine ersten Nachmieter-Kandidaten eiskalt über den Tisch ziehen wollten!

Für den Mieter: Wenn es ein guter(!) Makler ist, hat er auch tolle Wohnungen im Angebot, an die man sonst nicht so leicht und/oder so schnell gekommen wäre.
Klar findet man auch etwas ohne Makler - aber meist muss man halt sehr viel länger suchen und der Glücksfaktor dann derjenige zu sein, der die Wohnung bekommt, muss auch verdammt hoch sein.

Wer weiß, dass er in 1 oder 2 Jahren eh wieder weiterzieht, für den wäre es wahrscheinlich ein teures Vergnügen eine Maklerwohnung zu nehmen; aber wer längerfristig eine richtig gute Wohnung sucht; vielleicht sogar noch in halbwegs begehrter Wohnlage, der wird nicht drum herumkommen.

Unsere aktuelle Wohnung gab es "leider" auch nur über Makler. Klar hat uns das weh getan und wir hätten das Geld lieber anders ausgegeben. Andererseits lief bei Besichtigung und Mietvertragsunterzeichnung alles super geordnet ab (-was ich auch schon anders erlebt habe-) und wir fühlen uns in unserer Wohnung so unglaublich wohl, dass man es kaum in Worte fassen kann.

... am Ende gilt aber auch hier: es gibt gute und schlechte Makler! Die breite Masse wird vermutlich eher der letzten Kategorie angehören; aber manchmal gibt es auch gute Makler! Ich kann nur sagen, der Makler den wir hatten, der hat seine Sache ordentlich gemacht und war sogar sympathisch.

Na dann schau dir mal Makler im südlichen Bayern an, die machen sich nicht mal die Mühe, dir ne Wohnung rauszusuchen oder zum Besuchstermin zu erscheinen. Da kreuzen dann die Vermieter auf, aber der Makler kassiert im Hintergrund. Und auch auf die Frage, ob er denn noch was anderes passendes im Angebot hat kommt dann nur die Aussage, man soll halt auf Immoscout schauen und sich wieder melden, wenn was passendes von ihm dabei ist.

Haben daraufhin eine Anzeige in der Tageszeitung geschalten, ganz altmodisch. Hat sich zwar nur ein Vermieter drauf gemeldet, aber war die passende Wohnung, somit hat es sich ja bezahlt gemacht.

Hab mich vor kurzem erst mit unserem Vermieter drüber unterhalten, und er meinte auch, dass er es erst mit Makler machen wollte, aber die wollten die Fotos von ihm, und wenn Besichtigungen anstanden hätte er diese auch durchführen sollen. Und das war kein Einzelfall. Er hat dann auch gefragt worin denn bitte deren Mehrwert besteht, haben dann was gefaselt von Auswahl und so, aber er hat es daraufhin auch bleiben lassen.

Mag auch gute Makler geben, aber hier im südlichen Bayern wäre mir dieses Phänomen unbekannt, da erlebt man Sachen die man nicht für möglich hält. Von dem her bin ich voll und ganz für das Gesetz, dass derjenige bezahlt der beauftragt, können ja sowohl Vermieter als auch Mieter sein. Aber diese haben dann wenigstens den Anspruch, eine qualitativ hochwertige Dienstleistung zu bekommen, und das wird sich auch rumsprechen. Und wenn die was für ihr Geld tun ist es ja okay, ich arbeite ja auch nicht umsonst. Nur heute tun viele (nicht alle) wenig für das Geld das sie kassieren wollen, das ganze mit null Risiko, das trägt weiterhin der Vermieter.

Zitat

Original geschrieben von Truthahn
Schön, dass Du kostenlos arbeitest.

Andere machen das nicht:
Die beauftragen einen Makler mit der Wohnungssuche, und der kümmert sich im Bestfall richtig gut, und verschafft dem Mietinteressent die Wohnung, ohne dass der Mietinteressent viel Zeit verliert, und ohne dass der Interessent ewig auf die Wohnung wartet.

Ich arbeite kostenlos?
Du hast nichts davon verstanden,was ich geschrieben habe.

Zudem beauftragt fast niemand mehr einen Makler mit der Wohnungssuche,da nuneinmal für jede Interessenlage tausende Wohnungen im Internet inkl. Bilder etc. unmittelbar verfügbar sind.

Der Regelfall sieht dann so aus,dass der Mieter die Wohnung und den Makler findet.

Zitat

Original geschrieben von flo222
Na dann schau dir mal Makler im südlichen Bayern an, die machen sich nicht mal die Mühe, dir ne Wohnung rauszusuchen oder zum Besuchstermin zu erscheinen. ...

Von dem her bin ich voll und ganz für das Gesetz, dass derjenige bezahlt der beauftragt, können ja sowohl Vermieter als auch Mieter sein....

Naja, wie ich schrieb: Gute & schlechte Makler -> die letzten werden mit Sicherheit die Mehrheit stellen ...

Aus meiner Sicht wird sich gar nichts ändern! Selbst wenn der Vermieter die "kompletten" Maklerkosten tragen müsste! Was dann? Kostet die Kaltmiete eben 50 € mehr pro Monat und die Aufwendungen für den Makler werden von der Steuer abgezogen...

Interessant würde es doch erst, wenn die Nachfrage nach Maklern soweit zurückgehen würde, dass in der Maklerbranche auf einmal knallharter Verdrängungs-Wettbewerb herrschen würde und diese anfangen müssten, sich gegenseitig im Preis zu unterbieten... Wer bitte glaubt daran?

So lange sich eine Partei (Vermieter) von der lästigen Arbeit befreien kann und sich eine andere Partei (Makler) die Taschen voll machen kann, wird sich immer ein Weg finden, diese Kosten irgendwie auf die 3. und zugleich schwächste Partei (Mieter) abwälzen zu lassen. Daran wird auch kein Gesetz etwas ändern.

Ganz nebenbei: Der Begriff "Makler" ist glaube ich noch nicht mal geschützt oder an irgendeine Ausbildung gebunden. Auch ich könnte, mich morgen als Makler bezeichnen, wenn mich nicht alles täuscht.

Wir sind in der Vergangenheit mal an so ein "dubioses Subjekt" geraten, dass wir im Nachgang im Internet recherchiert hatten, weil er uns so komisch vorkam. Derjenige war eine 1a-Kopie von Kalle Grabowski aus Bang Boom Bang, hat in einem kleinen Kaff die Bahnhofskneipe "gemanaget" und an die Wand gefahren und ist nun als Makler tätig und versucht ganze Häuser zu verkaufen. Noch Fragen?

Zitat

Original geschrieben von Truthahn

Hätte ich nicht diesen Mieter, müßte ich einen Makler beauftragen! Denn irgendjemand muss die Besichtigungen etc. machen!

Ich hatte dort durch den langjährigen Mieter einen A4- Zettel mit dem Wort "Vermietung" und meiner Telefonnummer mit Tesa- Band an die Scheibe einer freigewordenen Wohnung kleben lassen. Die ersten Anrufer waren tatsächlich Makler, welche mir geschickt einen Maklervertrag unterjubeln wollten "Wir nehmen Ihre Wohnung in unser Verzeichnis auf, völlig kostenlos für Sie" . Zum Glück sind mir die Interessenten auch ohne Makler und ohne Online- Anzeigen die Bude eingerannt, und die Wohnung war 10 Tage später vermietet.

Dann solltest du das mit dem Makler im Ernstfall überdenken!

Eine Wohnung zu vermieten ist heutzutage kein Problem,wenn man nicht nur Blättchen ins Fenster hängt.;)
Es melden sich soviele Leute,dass fast immer schon beim ersten/zweiten Besichtigungstermin sich der passende Mieter gefunden hat.

Als Vermieter sollte man sich den Mieter genau anschauen und nicht gerade den erst besten nehmen,den der Makler ankarrt.
Dieser will zudem so schnell wie möglich die Provi in der Tasche haben.

Oder glaubst du wirklich,er würde den besten und nicht einer der schnellsten Kandidaten dir vorstellen?

Wohnungsvermietungen sind für Makler in der Regel Peanuts!
Mit dem Verkauf wird das Geld verdient.

Zitat

Original geschrieben von Andreas24

Interessant würde es doch erst, wenn die Nachfrage nach Maklern soweit zurückgehen würde, dass in der Maklerbranche auf einmal knallharter Verdrängungs-Wettbewerb herrschen würde und diese anfangen müssten, sich gegenseitig im Preis zu unterbieten... Wer bitte glaubt daran?

Ich glaube daran!
Ganz einfache Rechnung;

Wohnung/Kaltmitte:1000€
Maklerprovi nach heutigen Regelfall:2380€

Sollte die Wohnung innerhalb des Jahres erneut vermietet werden müssen (Risiko liegt dann beim Vermieter!!!!) würden nochmal 2380€ anfallen und somit insgesamt 4760€ an Provision bei Mieteinnahmen von 12.000€.

Aber selbst bei einem Jahr sind die Ausgaben nach den maximalen(!!!) gesetzlichen Vorgaben viel zu hoch!

Aus Vermietersicht macht das überhaupt keinen Sinn.
Zudem ist es keine Alternative die Maklerprovision in die Miete einzukalkulieren.Die Profis wissen das ganz genau!

Zitat

Original geschrieben von Andreas24
Interessant würde es doch erst, wenn die Nachfrage nach Maklern soweit zurückgehen würde, dass in der Maklerbranche auf einmal knallharter Verdrängungs-Wettbewerb herrschen würde und diese anfangen müssten, sich gegenseitig im Preis zu unterbieten... Wer bitte glaubt daran?

Ich kann mir einen Gewerbeschein holen, eine Schild an die Tür nageln und schon bin ich Makler - sorry, das ist ein Berufsstand, den jeder Depp von der Strasse ausüben kann, darf und auch macht ( meine Erfahrung ). Kein Wunder, das es einen "Verdrängungswettbewerb" gibt.

Ich bete drum, das die Gesetztesänderung so schnell wie möglich kommt, das hier mal endlich Ordnung rein kommt. In allen Geschäftsbereichen gilt eine Grundsatz "Wer die Musik bestellt, zahlt diese auch" - warum soll das bitte im Maklerbereich anders sein.

Wenn ein Vermieter seine Wohnung per Makler vermieten lassen möchte, kann er das gerne machen, aber soll gefälligst dafür selber zahlen.

Oder er macht es wie bei uns in der Wohnanlage, da übernimmt diesen Job der Hausverwalter und der darf per Gesetz keine Maklerprovision nehmen sondern kann dieses nur mit dem Vermieter abrechnen.