Kampf gegen die IS(IS)

  • Zitat

    Original geschrieben von beesdo77
    Und im Kampf gegen die ISIS werden von der Bundesrepublik natürlich nur die Guten ünterstützt, wie am Mittwoch um 18:40 Uhr im Deutschlandfunk zu hören war.


    Die fragwürdigen Methoden der Peschmerga
    ...


    Dasselbe Problem ergibt sich bei der Unterstützung militanter Oppositioneller fast immer und hatte sich auch schon bei der Unterstützung von Rebellen in Syrien und Libyen gerächt. "Die Guten" kann es in solchen Konstellationen einfach nicht geben.


    Es gilt halt abzuwägen, ob es im Einzelfall gerechtfertigt scheint, die Pest mit der Cholera auszutreiben. Der IS ist aus meiner Sicht einer der wenigen Fälle, in denen eine solche Abwägung zu dem Ergebnis führen kann, diesen Weg zu beschreiten.


    Ein wirklich zufriedenstellender kann das aber niemals sein. :(

  • Unglaublich was ich heute in den 13Uhr Nachrichten des Deutschlandfunks gehört habe.


    ... nach dem Anschlag in Suruc gehen die türkischen Behörden davon aus, dass der Täter Verbindungen zum IS hatte. Eine russische Sojus-Rakete mit drei Astronauten an Bord koppelte heute an die IS an. ...


    Hää? Ist bestimmt ein versprecher der unterbezahlten und überarbeiteten Nachrichtensprecherin. Auch etwas ungeschickt diese beiden Nachrichten unmittelbar hintereinander folgen zulassen.
    Aber selbst in den Nachrichten um 13:30Uhr und um 14Uhr war der gleiche Wortlaut zu vernehmen.


    Hm, der IS ist jetzt schon im Besitz einer Raumstation und wird massiv von den Russen unterstützt! Ich kann's einfach nicht glauben.

  • Da schau an.


    Dass die türkische Luftwaffe Stellungen des IS bombardiert,
    das begrüßt unsere "Flinten-Uschi" aka Kanzlerin in spe.


    Dass die türkische Luftwaffe - konsequenterweise - allerdings auch Stellungen der PKK (Kurden) bombardiert
    und möglicherweise gerade von "Flinten-Uschi" gelieferte Ausrüstung in Stücke schießt,
    darüber schweigt sie sich natürlich aus.


    Mal den Daumen hoch für Herrn Erdogan. :top:

  • Zitat

    Vielleicht war der türkische Angriff auf die PKK das eigentliche Ziel und die IS(IS) nur der Vorwand.


    Nicht vielleicht sondern eindeutiger geht es gar nicht mehr! Als die Kurden und Jesiden abgeschlachtet worden sind, war das der Türkei egal. Da hatte man Angst Opfer von Terrorangriffen Seitens des IS zu werden.


    Jetzt wo die Kurden selbstbewusster den jeh im Norden Syriens agieren und eigentlich schon ein Kurdistan light haben, plötzlich ist der IS eine Bedrohung und muss bekämpft werden. Ganz nebenbei greift man auch die Kurden an und nimmt Ihnen die Möglichkeit ein soziales Staatswesen zu erschaffen.


    Ihr werdet sehen die Türken werden versuchen die Kurden gleich mitzuschwächen oder sogar im Norden einmaschieren um den Kurden das Machtvakuum zu nehmen das sich durch den Krieg für Sie ergeben hat.


    Da hat der Handlager(IS) beim Kurdenproblem versagt, da müssen jetzt andere ran.

  • Die türkische Regierung wird sich wohl kaum von außen vorschreiben lassen, welche terroristische Vereinigung sie bekämpfen darf und welche nicht. Wenn die EU (vollkommen willkürlich) die zuvor auch in der EU als terroristisch eingestufte PKK von der Terrorliste streicht, wird man entsprechendes außerhalb der EU wohl kaum erwarten dürfen.


    Besonders nicht von einem Land, dem bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit erklärt wird, dass es nicht in die EU passe. Wer keine Beitrittsperspektive hat, wird sich von der Politik der EU wohl kaum beeinflussen lassen.


    Hier wurde schon einmal erörtert, dass sich die Türkei letztendlich von der EU abwenden und nach einem anderes Bündnis suchen muss, sollte sie eine echte Mitgliedschaft in einem starken Staatenverbund anstreben. Ich habe das Gefühl, dass Erdogan diesen Umstand endlich erkannt hat und auf der Suche nach einer solchen Alternative ist.


    Erdogan muss sich in Sachen EU-Beitritt doch zwingend vorkommen wie ein Charlie Brown, dem Lucy stets den Ball wegzieht, wenn er ihn ins Spiel bringen will. Ein Staatschef muss einfach seine Schlüsse daraus ziehen. Nicht anderes macht Erdogan seit einer Weile. Wir haben es so gewollt ...

  • Ob das Verhalten des türkischen Militärs klug war, steht auf einem ganz anderen Blatt ... und auf einem noch ganz anderen, ob man das persönlich befürwortet.


    Wer mich hier kennt, wird wissen, dass ich derartige Aktionen prinzipiell ablehne und lediglich in Fällen wie dem des IS, die einem Genozid gleichkommen, ein militärisches Eingreifen von außen für gerechtfertigt halte. Auf meine persönliche Sichtweise wird Herr Erdogan verständlicherweise keinen Wert legen.



    Ich wollte nur verdeutlichen, dass wir für das Vorgehen der Türkei zumindest eine Mitverantwortung tragen:


    1. Wir geben dem Beitrittsaspiranten Türkei in regelmäßigen Abständen zu verstehen, dass die grundlegenden Werte der EU nicht mit denen der Türkei übereinstimmen. War die Türkei über Jahrzehnte bereit, das Gegenteil zu belegen und sogar eigene Positionen aufzugeben (wie das von jedem EU-Mitglied erwartet werden darf), hat sie nunmehr erkannt, dass man sie in der EU nicht haben will. Dass sie nun einzelne Positionen aufgibt, die sie als (potenzielles) EU-Mitglied mitgetragen hat, halte ich für nachvollziehbar.


    2. Die PKK war aus Sicht von EU und Türkei eine terroristische Vereinigung. Also wird man der Türkei diese Sichtweise nicht vorwerfen können - auch dann nicht, wenn die EU diese Vereinigung recht kommentarlos von ihrer Terrorliste streicht.


    Anstatt es zu tolerieren, dass die Türkei wegen dieses offensichtlichen Interessenkonflikts auf Militärschläge gegen den Terrorismus im Nachbarland verzichtet und sich (zunächst) neutral verhält, wird sie regelrecht angeprangert, nicht gegen den dortigen Terrorismus vorzugehen. Nun tut sie es und das ist auch wieder nicht gut.


    Oder gibt es jemanden, der ernsthaft erwartet hätte, dass die Türkei bei einem militärischen Vorgehen gegen Terroristen zwischen "guten Terroristen" und "bösen Terroristen" differenziert? Wer das als politisch Verantwortlicher auch nur im Geringsten erwartet hat, sollte sich im Interesse der Weltbevölkerung lieber ein anderes Betätigungsfeld suchen.

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