Roaming: IOT ermitteln

  • Einen schönen guten Abend,


    ich bin Dominik, 23 Jahre alt und User des Satellitenkommunikationssystems Thuraya.


    Diesbezüglich habe ich einen Postpaid Vertrag, der mir unter anderem das aktive GSM-Roaming über diverse terrestrische Betreiber weltweit ermöglicht. Im Regelfall ist diese Verfügbarkeit zwar ganz nett, in den meisten Fällen jedoch relativ uninteressant, da ich ein Satellitentelefon und eine dementsprechende SIM im Normalfall gerade deshalb nutze, weil GSM nicht verfügbar ist.


    Trotzdem interessiert mich dieses Thema irgendwie, vor allem auf Grund der Formulierung in der Tarifierung.
    Diese besagt:
    Aktive Calls: IOT des Betreibers über den geroamt wird + 25% Roaming Aufschlag.


    Hier stellt sich mir einfach die Frage, wie hoch diese Kosten ausfallen.
    Was ich hierzu benötige ist der IOT, der Thuraya verrechnet wird.
    Wie kommt man am Einfachsten zu diesem bzw. beauskunften den die GSM-Provider überhaupt "einfach so"?


    Thuraya und mein direkter Händler äußern sich dazu sehr vage und "ohne Gewähr".
    Ich hab das GSM-Roaming in den letzten Tagen einfach einmal ausprobiert, bekomme die Abrechnung aber erst immer am Anfang des Folgemonats, habe also noch keine Ahnung. Leider ist es über Thuraya Verträge auch nicht möglich auf laufende Rechnungen einzusehen.


    Über Antworten und eure Hilfe würde ich mich sehr freuen.


    Vielen Dank und liebe Grüße aus Graz,
    Dominik

  • Das dürfte das alte Abrechnungssystem sein, welches früher auch im internen GSM-Roaming die Regel war:


    Der Roaming-Anbieter berechnet dem eigenen Provider einen vereinbarten Minutenpreis - insoweit ist Dein Anbieter Kunde des ausländischen Providers. Diese Auslagen berechnet Dein Provider dann Dir, nachem er eine Gewinnspanne für sich aufgeschlagen hat.


    Die Minutenpreise sind nicht nur von Land zu Land verschieden, sondern auch von Provider zu Provider. Hat Dein Anbieter seinen Sitz in Europa, ist er verpflichtet, Dir vorab Endpreise (in Form einer Preisliste) mitzuteilen. Diese zu erstellen und auf dem Stand zu halten, ist Fleißarbeit für Deinen Anbieter, so dass GSM-intern den Kunden heute meist nach Ländergruppen gestaffelte Pauschalpreise in Rechnung gestellt werden.


    Ich erinnere mich aber noch gut an die Zeit, als man vor jedem Telefonat einen Wälzer hervorkramen musste, um nachzuschlagen, welcher Anbieter in welchem Land welche Minutenpreise berechnete. Und das zuweilen auch noch abhängig vom Wochentag und der Tageszeit (Haupt-/Nebenzeit). :rolleyes:


    Wenn ich Deinen Beitrag lese, könnte es bei Dir genau darauf hinauslaufen. Weil sich die Preise auch noch regelmäßig ändern, dürfte Dir in diesem Fall ein gewisser Aufwand nicht erpart bleiben, wenn Du vor bösen Überraschungen sicher sein willst.

  • Hallo,


    ich möchte mich schon jetzt einmal für die bisherigen Antworten herzlich bedanken.


    Konkret geht es in diesem Fall um den Satellitennetz-Provider Thuraya. Dieser hat seinen Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten und mit gut 300 GSM Providern weltweit bilaterale Roaming Abkommen.
    Es ist also sowohl GSM-Nutzern möglich über deren SIM mit einem Thuraya Satellitentelefon über das Satellitennetzwerk Thuraya zu telefonieren als auch umgekehrt als Thuraya SIM User sich in ein terrestrisches GSM-Netzwerk einzubuchen und darüber zu roamen.


    Interessieren tut mich hierbei nun zweiteres, da ich über die Kosten des Roaming über Satellit bescheid weiß.


    frank_aus_wedau hat geschrieben:
    "Hat Dein Anbieter seinen Sitz in Europa, ist er verpflichtet, Dir vorab Endpreise (in Form einer Preisliste) mitzuteilen."
    Hat das ein Anbieter, egal woher, nicht auch, wenn ich ihn aktiv danach frage?


    Ich danke euch für eure Unterstützung.


    Liebe Grüße,
    Dominik

  • Zitat

    Original geschrieben von domytec
    ...
    frank_aus_wedau hat geschrieben:
    "Hat Dein Anbieter seinen Sitz in Europa, ist er verpflichtet, Dir vorab Endpreise (in Form einer Preisliste) mitzuteilen."
    Hat das ein Anbieter, egal woher, nicht auch, wenn ich ihn aktiv danach frage?
    ...


    Recht haben und Recht bekommen sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Selbst wenn Dein Anbieter nach seinem Heimatrecht dazu verpflichtet sein sollte, stellt sich immer noch die Frage, ob ein Rechtsweg existiert, irgendwelche Horrorrechnungen aufgrund unterbliebener oder gar falscher Preismitteilungen gerichtlich anzufechten. Darum wirst Du Dich besser selbst kümmern - günstigstenfalls vorher. ;)


    Im Falle Deines Händlers/Anbieters steht zu befürchten, dass Roamingabkommen zu "üblichen Konditionen" abgeschlossen worden sein könnten, deren einzelne Konditionen niemand so richtig kennt. Es könnte einfach (mit Zuschlag) "durchgereicht" werden, was der Roamingpartner in Rechnung stellt. Ich bin mal fast tot umgefallen, als mir eine Rechnung durchgereicht worden war, bei der sogar die Währungsumrechnung vergessen wurde - bei einem Kurs von seinerzeit 17:1 traf mich fast der Schlag. :rolleyes:


    Vielleicht suchst Du mal auf der Webseite Deines Anbieters nach Infos. Dann bekommst Du auch gleich einen Eindruck davon, ob und inwieweit Dein Anbieter seriös auftritt. Ich kann Dir nur raten nachzubohren, bis die Zahlen auf dem Tisch liegen.


    Der Vorteil der EU ist im übrigen, dass die Roamingkosten im GSM-Netz von der EU reguliert sind und Obergrenzen gelten. Diesen Luxus hat man sonst nirgends. Insbesondere im russischen Bereich erinnere ich mich an vollkommen überzogene Preise (auch für Einheimische), die in keinerlei Verhältnis mehr zur Leistung stehen.


    In Deinem Fall ist Vorsicht angebracht. Einfach telefonieren und auf die Rechnung warten, kann richtig teuer werden - jedenfalls dann, wenn Du die Rechnung persönlich zahlen musst.


    In diesem Sinne ;)

  • Klar ist es ein Vorteil, dass Roamingkosten von der EU reguliert werden, jedoch gilt das ja nur innerhalb der EU und deren Provider. Nachdem meine SIM in diesem Fall ja einem Provider außerhalb der EU zugeordnet ist, tritt diese Regulation auch nicht in Kraft oder?


    Hast du eine Ahnung, wie hoch solche Roamingkosten der teureren Art ungefähr sein können?


    Ich habe bis jetzt ohnehin nur eine Aktiv- und eine Passiv-Minute getestet und warte jetzt auf die Rechnung ;-).

  • Zitat

    Original geschrieben von domytec
    "Hat Dein Anbieter seinen Sitz in Europa, ist er verpflichtet, Dir vorab Endpreise (in Form einer Preisliste) mitzuteilen."


    Das ist aber doch eigentlich weltweit so - das man vorher ueber die Preise informiert werden muss.

  • Zitat

    Original geschrieben von domytec
    ...
    Hast du eine Ahnung, wie hoch solche Roamingkosten der teureren Art ungefähr sein können?
    ...


    Leider nicht ... nicht mal ungefähr. Das hängt allein von dem Anbieter ab, bei dem Du eingebucht bist.


    Versuch es doch erst noch einmal bei Deinem Anbieter und wenn das gar nichts bringen sollte könntest Du Dich an den Roaming-Partner wenden, über den Du telefonieren möchtest. Was der Deinem (und anderen) NB in Rechnung stellt, ergibt sich aus einer erweiterten Preisliste, die allerdings nicht im Endkundenbereich zu finden ist.


    Einen anderen Rat kann ich Dir an dieser Stelle nicht geben ... vielleicht kannst Du Dich ja in einem Forum austauschen, welches speziell Deinen Anbieter behandelt und wo sich Thuraya-Kunden treffen. Vielleicht unterhält sogar der Anbieter selbst solch eine Kundenplattform. Alle Theorie ist grau und der Erfahrungsaustausch mit (den sicher nicht allzu zahlreichen) Kunden Deines Anbieters wird mit Sicherheit von Vorteil sein. Unabhängig davon, was hier und dort geschrieben steht. Persönliche Erfahrungen sind durch nichts zu ersetzen.



    Edit Anja (unsere Beiträge hatten sich überschnitten):


    Du solltest bedenken, dass nicht überall auf der Welt der Staat das Kindermädchen für Verbraucher gibt. Ich halte es schon für vorstellbar, dass anderenorts die pauschale Angabe genügen könnte, dass sich der Preis nach den Gebühren des Roaming-Partners zzgl. (konkret beziffertem) Aufschlag richtet.


    Auch in Deutschland existieren Bereiche, in denen solche Posten lediglich mit dem Begriff "fremde Kosten", "Auslagen für fremde Rechnung" o.ä. bezeichnet sind. Denk nur mal an den Bankensektor, wo Kosten anderer Institute an eigene Kunden weitergereicht werden, ohne dass sie sich konkret aus dem eigenen Preisverzeichnis ergeben. Das klassische Beispiel waren Abhebungen an fremden Automaten. Hier wurde auch in der EU erst vor kurzem eine Informationspflicht eingeführt. Roaming im TK-Sektor ist eigentlich nichts anderes.


    Und selbst, wenn es nicht schwer fallen dürfte, seriöser als der Bankensektor zu handeln, ist es bestimmt nicht der TK-Sektor, von dem ich das erwarten würde. :p

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