[Testbericht] BQ Aquaris M5: Schlicht verpackter Spanier mit Potenzial

  • Testbericht BQ Aquaris M5:





    Nach dem ich vor kurzem bereits die Gelegenheit hatte, das BQ E5 LTE testen zu dürfen, konnte ich nun ein Gerät der neuen M5-Serie ergattern. Leider ist bis zum heutigen Zeitpunkt immer noch nur das Einsteiger-Modell der Serie mit 16 GB internem Speicher und 2 GB RAM erhältlich. Die anderen beiden Varianten (jeweils 3 GB RAM und wahlweise 16 oder 32 GB interner Speicher) sind bisher noch nicht käuflich zu erwerben.
    Das ist aus mehreren Gründen sehr schade:


    1) Die Konkurrenz schläft nicht – zwischenzeitlich wurden haufenweise Phones vorgestellt, deren Specs nahezu identisch bzw. vergleichbar sind.
    2) Seit der erstmaligen Präsentation auf dem MWC Anfang des Jahres ist nun ein halbes Jahr vergangen. Die Einsteiger-Variante ist zwar seit knapp einem Monat erhältlich – zu dem Release der „höher“ angesetzten Geräte schweigt sich BQ aber bislang aus.


    Nichts desto trotz wollte ich mir den Test des Geräts nicht nehmen lassen – zumal das M5 auch für mich privat als neues Smartphone sehr interessant wäre (nachdem sich die bekannteren Hersteller immer mehr der Display- und Abmessungs-Schlacht hingeben).


    Was genau die M-Serie also auf dem Kasten hat, wo nachgebessert werden muss und wo vielleicht noch unerkanntes Potenzial verborgen liegt – das soll der nun folgende Testbericht ausführlich erörtern.


    Weiter unten gibt’s – wie gewohnt – die Links zu den Bildergalerien sowie zu den Testvideos.


    Viel Spaß beim Schmökern!






    Hauptfunktionen des BQ Aquaris M5:





    • - Abmessungen: 143 x 69,4 x 8,4 mm bei 144 Gramm
    • - 5“ Touchscreen mit Full HD Auflösung (1080 x 1920 Pixel – 440 ppi)
    • - 10 kapazitive Berührungspunkte, Dragontrail
    • - Quantum Color + Technologie
    • - Qualcomm Snapdragon 615 Octa Core Prozessor, A53, 1,5 GHz Taktung
    • - Adreno 405 Grafikprozessor, bis zu 550 MHz
    • - 16 GB interner Speicher, davon ca. 11,8 GB frei nutzbar
    • - 2 GB Arbeitsspeicher RAM
    • - fest verbauter Li-Poly Akku mit 3.120 mAh
    • - Dual Micro-SIM
    • - Micro USB-Anschluss mit OTG-Funktion
    • - 3,5 mm Klinkenbuchse
    • - Micro SD Speicherkartenslot (bis zu 64 GB)
    • - LTE-Funktion
    • - WLAN 802.11 b/g/n
    • - Bluetooth 4.0
    • - GPS / GLONASS
    • - NFC
    • - Android 5.0 Lollipop
    • - 13 Megapixel Hauptkamera mit Sony IMX214 Sensor, 5 Linsen
    • - Autofokus, Dual-LED Blitz
    • ¬- Blende: f/2.0
    • - Full HD Videoaufnahme(Haupt- und Frontkamera)
    • - 5 Megapixel Frontkamera, 4 Linsen
    • - Blende: f/2.0
    • - Helligkeits- und Näherungssensor, Beschleunigungssensor, eCompass, Gyroskop, Hall Sensor
    • - LED Notification
    • - Dolby Soundtechnologie
    • - FM-Radio
    • - 2 Mikrofone (mit Rauschunterdrückung





    Lieferumfang:





    BQ war bisher noch nie wirklich für einen umwerfenden Lieferumfang bekannt – das muss man aber auch nicht zwingend sein. Jedenfalls nicht, wenn der Preis passt. Und bei der M-Serie ist das definitiv der Fall. Die günstigste Variante der M-Serie ist das M5 mit 16 GB internem Speicher und 2 GB Arbeitsspeicher (gleichzeitig das derzeitige Testgerät). Dieses Modell wird von BQ direkt zu einem Preis von 269,90 €uro angeboten. 20 €uro teurer (289,90 €uro) ist das Modell mit ebenfalls 16 GB internem Speicher und 3 GB Arbeitsspeicher. Wer immer noch nicht genug bekommen kann legt einfach nochmal einen 20er drauf und bekommt dann für 309,90 €uro die 32 GB / 3 GB Variante auf den Tisch. Damit hätte man dann auch die derzeitige Top-Kombination aus dem Hause BQ.


    Im Lieferumfang befindet sich Folgendes:



    • - 1 x Smartphone „BQ Aquaris M5”
    • - 1 x Li-Poly Akku mit 3.120 mAh (fest im Smartphone integriert – nicht wechselbar)
    • - 1 x USB Kabel
    • - 1 x Entnahmewerkzeug für den Speicherkarten- und die SIM-Kartenschächte
    • - Bedienungsanleitung / Schnellstartguide / Garantienachweis



    Wer sich jetzt denkt „huch, der hat doch was vergessen!“ liegt falsch: Dem Gerät liegt weder ein Lade-Adapter, noch ein Headset bei. Beides kann man – in meinen Augen – verschmerzen. Vor allem, wenn man die Hintergründe für diese Entscheidung kennt: Laut BQ (nachzulesen auf deren Homepage) steht die Einsparung der Kosten dabei nur an nachgeordneter Stelle. Das Hauptaugenmerk ist vielmehr auf die Umwelt gerichtet: Um unnötige Umweltverschmutzung und Müll zu vermeiden ist BQ der Auffassung, dass heut zu tage sowieso jeder Smartphone-Käufer schon irgendein Ladegerät zu Hause hat. Gleiches gilt für das Headset. Ich persönlich habe ehrlich gesagt (mit Ausnahme der Testberichte) nie ein ab Werk beigelegtes Headset länger genutzt. Dafür habe ich ein hochwertigeres Headset, das auch universell eingesetzt wird.
    Ach ja: Sollte jemand kein Lade-Adapter sein Eigen nennen können: Dieser kann selbstverständlich während des Bestell-Prozesses im BQ Online-Shop separat erworben werden. Alternativ tut’s natürlich auch der Fachhändler um die Ecke.






    Gehäuse, Verarbeitung und Wertigkeit:





    Weiter geht’s zunächst mit einer Beschreibung des Geräts: Im Grundaufbau ähnelt die M-Serie recht stark der bereits seit längerer Zeit erhältlichen E-Serie. Das Design als Ganzes ist eher klassisch und unauffällig gehalten. Beim Gehäuse geht BQ wieder den Weg der „Zweiteilung“: Betrachtet man das Gerät nämlich genauer (eigentlich reicht es schon, das Ding in die Hand zu nehmen) fällt auf, dass das Smartphone wie „zusammengesetzt“ wirkt. Der rückwärtige Teil ist etwas schmaler als das Front-Panel, wodurch das Ganze etwas wie ein „Bausatz“ wirkt. Allerdings ist das nicht mehr ganz so ausgeprägt wie bei der E-Serie – zum Glück; so gefällt mir das schon deutlich besser. Als „optimal“ würde ich es dennoch (noch) nicht bezeichnen.


    Die Front des M5 wird durch den 5“ IPS Touchscreen dominiert. Dieser löst mit Full HD-Auflösung (1080 x 1920 Pixel) auf und verfügt über die „Quantum Color +“ Technologie. Damit soll es laut BQ in der Lage sein, Farben besonders kraftvoll und dennoch natürlich darzustellen. Oberhalb des Displays geht’s richtig eng zur Sache: Neben dem Lautsprecher zum Führen von Telefonaten ist dort nämlich allerhand Technik platziert: Zunächst hätten wir hier die Frontkamera, welche mit einer Auflösung von 5 Megapixel, einer f/2.0 Blende und – Achtung! – einem LED-Blitz unterstützt wird. Ja richtig: Das M5 gehört zu den (noch) wenigen Geräten, die auch für die Frontkamera und damit für absolute Selfie-Fetischisten eine LED-Leuchte integriert haben. Diese ist für nahe gelegene Objekte absolut ausreichend hell und erfüllt damit den Zweck vollkommen. Zwischen der Frontkamera und der LED hat BQ – nahezu unsichtbar – die Sensoren zur Regelung der automatischen Displayhelligkeit sowie den Näherungssensor zum Deaktivieren des Displays untergebracht. Ganz links befindet sich schließlich die Benachrichtigungs-LED, welche im ausgeschalteten Zustand ebenfalls nicht zu erkennen ist. So muss das sein: Inaktiv = Unsichtbar, Aktiv = Unübersehbar; doch dazu später mehr.
    Unterhalb des Displays hat man als Nutzer den Eindruck, als hätte sich BQ nicht so wirklich entscheiden können: Dort befinden sich nämlich die für Android typischen Tasten zur Bedienung des Smartphones. BQ setzt in diesem Fall auf bewährte Sensor-Technik. Doch jetzt kommt der Knackpunkt: Im Menü hat der Nutzer die Möglichkeit, alternativ auch Onscreen-Navigationstasten auf dem Display erscheinen zu lassen. Damit werden die Sensortasten deaktiviert und sind ab sofort nutzlos.
    Konsequent wäre es gewesen, die Dinger komplett abzuschaffen (Onscreen-Tasten verlieren ihren ehemals „schlechten“ Ruf immer mehr) und damit dann Platz zu sparen. Fakt ist: Das M5 könnte gesamt fast 3 cm kürzer sein, denn sowohl oben als auch unten sind mehr als 1,5 cm an „Randflächen“ vorhanden. Gut – hier sitzt natürlich auch Technik drunter (Lautsprecher, Mikrofone, Kamera, etc. pp.) dennoch: Solche dicken Ränder sehen einfach nicht mehr wirklich zeitgemäß aus und vergrößern das Smartphone nur unnötig.





    Auf der Unterseite des BQ M5 erinnert man sich sofort an die E-Serie: Zwei Lautsprecher-Gitter, wobei nur hinter einem tatsächlich auch ein Lautsprecher sitzt. Hinter dem anderen befindet sich eines der beiden Mikrofone. Mittig zwischen den Lautsprecher-Gittern hat BQ die Micro USB-Buchse angebracht. Auf der rechten Seite findet man den Power-Button, die Lautstärke-Wippe und den ersten Einschubschacht – in diesem Fall für die Micro SD Speicherkarte. Sehr schön: BQ scheint aus dem „Versehen“ des E5 gelernt zu haben und platziert Power-Button und Lautstärke-Wippe jetzt richtig herum: Power unten, Lautstärke oben. Beim E5 war das genau andersrum gelöst, was mir persönlich die Bedienung erschwert hat. Die Oberseite des M5 beherbergt neben der 3,5 mm Klinkenbuchse noch das zweite Mikrofon. Ansonsten bleibt uns noch die linke Seite übrig, welche allerdings auch „nur“ über die beiden SIM-Kartenschächte verfügt und ansonsten schön aufgeräumt ist – klasse.


    Last but not least – die Rückseite: Fast mittig prangt hier in glänzendem Schwarz das BQ-Logo. Unterhalb des Logos hat BQ die CE-Deklaration angebracht – erfahrene Nutzer erkennen daran sofort, dass das Gerät sich im Regelfall nicht (ohne Weiteres) öffnen lässt und der Akku nahezu sicher fest im Gerät integriert ist. Oberhalb des Logos sitzt die Hauptkamera des M5: Ein 13 Megapixel Modul aus dem Hause Sony. Doch dazu später mehr unter dem Punkt „Kamera“.


    Im Punkto „Verarbeitung“ leistet sich BQ diesmal absolut keinen Patzer: Die E-Serie hatte bei mir noch das Problemchen, dass selbst bei normalem Anfassen und Bedienen unschöne Knarz-Geräusche zu vernehmen waren. Das lag vor allem auch mit an der Bauweise des Smartphones (wie oben kurz angeschnitten…). Das M5 setzt zwar prinzipiell auf ein ähnliches „Schachtel“-System, allerdings deutlich hochwertiger: Selbst bei kräftigem Anfassen sind hier keine unschönen oder gar störenden Geräusche auszumachen. Das wirkt sich auch (positiv) auf die Wertigkeit aus: Prinzipiell dominiert hier zwar immer noch Polycarbonat – billig wirkt das aber auf keinen Fall. Das dürfte vor allem auch daran liegen, dass BQ eben nicht auf Hochglanz-Plastik setzt, sondern dieses matt hält und damit auch dem Problem „Fingerabdrücke“ etwas vorbeugt. Ganz vermeiden lassen sich diese damit leider auch nicht – aber immerhin.

  • Touchscreen & Bedienelemente:





    BQ verarbeitet beim M5 ein 5“ großes Touchscreen-Panel mit IPS Technologie. Geschützt wird das Display dabei von Dragontrail-Glas. Die Auflösung (Full-HD – 1080 x 1920 Pixel, 440 ppi) ist für ein 5“ absolut ausreichend. Bei normaler Bedienung sind auch bei genauem Hinsehen keine einzelnen störenden Pixel wahrzunehmen. Zusätzlich zu diesen Features wird das Display von BQ noch mit den Schlagworten „Quantum Color +“ und „NTSC 85%“ beworben – doch was steckt dahinter / was nutzt das dem Nutzer?
    Hinter „Quantum Color +“ verbirgt sich eine Technik, die im Grunde genommen ein höheres Farbspektrum verspricht, als man das von „normalen“ LED-Displays kennt. Damit diese Technologie funktionierten kann besitzt das M5 ein Display, welches aus mehreren Schichten „zusammengestellt“ ist: Metallene Hintergrundplatte, LED-Backlight, Polarizer, LCD-Panel, Polarizer und zum Schluss (ganz oben) das Touch-Panel welches aus der Oberflächen-Linse und dem Touch-Sensor besteht. Durch diese Anordnung ist es möglich, dass die Backlight-LEDs die „Farbe“ Weiß aus recht gleichmäßigen Blau-, Grün- und Rotanteilen zusammensetzt. Im Normalfall dominieren hier lediglich Blau und Gelb. Positive Folge von Quantum Color +: Lebendigere und intensivere Farben. Durch die Nutzung der Quantum Color + Technologie erreicht BQ einen Wert von 85% des NTSC-Farbbereiches. Konventionelle TFT-Displays schaffen hier i. d. R. ca. 70%.
    Genau genommen also eine ähnliche Strategie, wie sie bereit seit Jahren von Samsung mit den AMOLED-Displays verfolgt wird – hier liegt der Marketing-Schwerpunkt ja ebenfalls auf „intensiveren“ Farben.


    Zusammenfassend: Wirklich praktisch nachprüfen kann man das im Alltag natürlich nicht. Was mir aber positiv aufgefallen ist, ist die Tatsache; dass die Farbwiedergabe des M5 tatsächlich recht real und ausgewogen daher kommt. Leider ist es nicht möglich, die Darstellung im Menü noch individuell anzupassen (klappt bei Samsung beispielsweise). Aber wie gesagt – ich empfinde die Darstellung bereits als sehr gut. Das ist allerdings immer auch etwas Geschmackssache, sodass hier letztendlich der persönliche Eindruck entscheiden muss.


    Das M5 verfügt selbstverständlich über eine automatische Regelung der Displayhelligkeit, die in der Praxis auch sehr zuverlässig und schnell reagiert. Auf der maximalen Helligkeitsstufe lässt sich auch tatsächlich bei direkter Sonneneinstrahlung noch ausreichend viel der Darstellung erkennen – das ist heute leider auch nicht unbedingt selbstverständlich.


    Eigentlich kann ich mich beim Punkt „Bedienelemente“ immer relativ kurz halten was auch damit zusammen hängt, dass bei den heutigen Smartphones unter Android eigentlich immer ähnliche Element zum Einsatz kommen. Die Innovationsfähigkeit der Hersteller lässt sich hier noch nicht so wirklich erkennen…
    Wie bereits oben kurz angesprochen, verfügt das M5 sowohl über Sensor-Tasten als auch über eine integrierte Software-Lösung; um die Nav-Bar in der „Fußzeile“ des Displays darstellen zu können. Positiv finde ich auf jeden Fall die Wahlmöglichkeit – doch leider ist sie genauso „unsinnig“. Da die Sensortasten sowieso dauerhaft vorhanden (und auch sichtbar!) sind, bringt die eingeblendete Nav-Bar mit Ausnahme einer etwas erleichterten Bedienung (Wege der Finger nicht so lange) eigentlich nichts. Dazu kommt, dass sich der sichtbare Displayinhalt noch etwas verringert. Um die „Nav-Bar“-Thematik zu beenden, zum Abschluss noch ein positiver Punkt: Die Sensortasten sind beleuchtet und diese Beleuchtung kann natürlich vom Nutzer über das Menü separat angewählt werden.


    Die seitlichen Buttons rechts (Power sowie Lautstärke) verfügen über einen angenehmen Druckpunkt und sind dank der unterschiedlichen Größe und der ausreichend dimensionierten Trennung auch klar zu differenzieren.
    Auch Softwarelösungen hat BQ im M5 implementiert: Wer keine Lust hat, das Gerät „normal“ über den Power-Button zu entsperren hat auch die Möglichkeiten, die „Doppeltipp“-Funktion zu nutzen. Diese entsperrt und sperrt das Display mittels einfachem „Doppeltipp“ auf eben dieses. Leider verfügt das Gerät sonst über keine weiteren Funktionen was die Gestensteuerung anbelangt. Das könnte aber daran liegen, dass BQ weiterhin die „eigene“ Software-Oberfläche so schlank wie möglich halten möchte. Dennoch könnte man mal über ein paar individuelle Features diesbezüglich nachdenken…








    Menü:





    Beim Menü hat sich auch unter Android Lollipop nicht wirklich viel geändert bei BQ. Das ist mir (leider) bereits beim E5 LTE aufgefallen. Mit dem Standard-Menü wirkt das Gerät zwar durchaus „aufgeräumt“ und sehr „nüchtern“ – doch andererseits ist genau das auch wieder ein Nachteil: Anwendungen können nämlich innerhalb des Menüs weder individuell sortiert, noch in Ordner verschoben werden. Wer das möchte, müsste – theoretisch – seine gesamten Apps als „Shortcut“ auf die Homescreens ziehen. Dort lassen sich dann nämlich genau diese Funktionen ausführen. Das ist durchaus sehr schade; immerhin integriert BQ noch das „normale“ Menü und setzt nicht – wie zahlreiche andere Hersteller – nur noch auf eine reine Homescreen-Verwaltung. Ich habe ja immer noch die Hoffnung, dass BQ eventuell später via Software-Update noch diverse Möglichkeiten der Individualisierung nachliefert. Dann könnte es aber vielleicht auch schon zu spät sein – immerhin ist das Menü eines der wichtigsten (da zentralen) Features eines Smartphones. Darüber denkt man zwar im Alltag nicht nach, doch der erste Blick entscheidet ja meist schon…


    Eine Möglichkeit die natürlich noch vorhanden ist: Man installiert einfach manuell einen eigenen App-Drawer nach. Hier kann man sich dann wirklich nach den eigenen Wünschen richten und die dementsprechende Anwendung auswählen und konfigurieren. Android-Neulinge werden sich hier sicherlich erstmal einlesen müssen – doch prinzipiell ist das natürlich kein Hexenwerk.


    Ansonsten ist das Menü des Aquaris M5 sehr logisch aufgebaut, klar strukturiert und auch was die Bedienung angeht leistet sich das Gerät keine negativen Auffälligkeiten. Das Switchen im Menü geht sehr klar und butterweich von der Hand. Ab Lollipop ist das Menü übrigens standardmäßig in Weiß dargestellt – man kann das zwar tiefer im Menü via „Farbumkehrung“ anpassen; optimal ist das allerdings nicht. Hier wären ein paar ab Werk vorinstallierten Themes noch schön gewesen. Aber man kann ja nicht alles haben…





    Kamera:





    BQ stattet das M5 mit einer 13 Megapixel Kamera aus dem Hause „Sony“ aus. Die konkrete Bezeichnung des Moduls lautet „IMX214“ – versierten Smartphone-Nutzern dürfte spätestens jetzt klar sein, dass zumindest die Hardware schon mal vielversprechend ist. Immerhin kam bzw. kommt das Modul in extrem vielen Geräten zum Einsatz – unter anderem auch im Find 7a (mein ehemaliges privat genutztes Smartphone). Hier wurde anschaulich unter Beweis gestellt, dass die Hardware sehr potent und qualitativ hochwertig ist. Das Kameramodul besteht aus einer Kombination von 5 Linsen (Linsengröße: 1/3,06“) und besitzt eine Blende von f/2.0. Den dem Autofokus steht der Kamera noch ein Dual-LED Blitz beiseite. Dieser ist zwar nicht als „Dual-Tone“ ausgeführt (verfügt also „nur“ über einfarbige LEDs), dennoch erstaunte mich die Leuchtkraft der beiden LEDs im Test: Es war ohne weiteres möglich auch im Außenbereich Schnappschüsse aufzunehmen, auf welchen man in gut 5 Metern Entfernung noch ausreichend viel erkennen konnte. Klar, die Ausleuchtung lässt auf diese Entfernung dann zu wünschen übrig – dennoch ein sehr guter Wert. Schießt man dann Fotos im Nahbereich bzw. in geschlossenen Räumen befindet sich auch die Ausleuchtung auf einem ordentlichen Niveau.


    BQ verwendet beim Aquaris M5 erstmals ein komplett selbst entwickeltes und designtes Kamera-Interface. Das hat – im Vergleich zum E5 LTE – nicht nur optische eine Überarbeitung spendiert bekommen; auch in Sachen Bedienung und Funktionsumfang wurde verbessert. Gewöhnungsbedürftig ist die Tatsache, dass sich die Einstellungen erst mittels „Wischgeste“ vom Auslöser in die Mitte des Displays hin öffnen – und auch nur so wieder geschlossen werden können, sofern man das automatische Schließen nicht abwarten möchte/kann. Alternativ werden die Schnelleinstellungen auch über den „Einstellungen“ – Button in der linken unteren Ecke geöffnet – das klappt aber nur, wenn man das Gerät mit beiden Händen bedient.


    Doch was hat die Software genau zu bieten?



    Die Einstellungsmöglichkeiten der Kamera im Detail:



    • - Wechsel zwischen Panorama, Foto, Video, Zeitlupe und Timelapse
    • - Regelung der Helligkeit
    • - Wechsel zwischen Haupt- und Frontkamera
    • - Messmodus: Zentriert, Punkt, Matrix
    • - ISO: Auto, 100, 200, 400, 800, 1600
    • - Weißabgleich: Automatisch, Glühbirne, Neonlicht, Tageslicht, Bewölkt
    • - Farben umkehren
    • - HDR-Modus: Ein / Aus
    • - Raster: Deaktiviert, 1:1, Drittel-Regel
    • - Timer: Aus, 2 Sekunden, 10 Sekunden
    • - Blitz: Automatisch, Aus, Ein, Rote-Augen-Reduktion
    • - Größe der Vorschau: Vollbildmodus, 4:3
    • ¬ Bildgröße: 13 Megapixel, 8 Megapixel, 5 Megapixel, 2 Megapixel
    • - Bildqualität: Sehr fein, fein, normal
    • - Gesichtserkennung: Ein / Aus
    • - Zero-Shutter-lag: Ein / Aus
    • - Funktionstasten Volumen: Zoom, Foto machen, Volumen
    • - Bildstabilisierung Videomodus: Ein / Aus
    • - Videodauer: 30 Sekunden, 10 Minuten, 30 Minuten
    • - Auslöserton Kamera: Ein / Aus
    • - Piepton bei Countdown: Ein / Aus
    • - Standort speichern: Ein / Aus
    • - Speicherort: Telefon / Speicherkarte
    • - Videoqualität: 720 x 480 Pixel, 1280 x 720 Pixel, 1920 x 1080 Pixel
    • - Mikrofon: Ein / Aus
    • - LED Leuchte: Ein / Aus
    • - Gitterlinien: Ein / Aus
    • - Standardeinstellungen wiederherstellen



    Man sieht also, dass durchaus eine beträchtliche Anzahl an Einstellungsmöglichkeiten vorhanden ist. Davon sind auch tatsächlich so gut wie alle in der Praxis nützlich und nicht völlig sinnlos. Einzig ein separater Makro-Modus fehlt mir noch. Prinzipiell arbeitet zwar der Autofokus auch recht gut; doch speziell im Nahbereich kommt man hier schnell an Grenzen.


    Was die allgemeine Qualität der Kamera angeht, bin ich positiv angetan. Beim E5 LTE war es noch so, dass die Bilder teilweise recht grobkörnig und leicht unscharf wirken – speziell, wenn man sie später auf größeren Bildschirmen betrachtet hat (auf dem Smartphone selbst fällt das meist nicht direkt auf). Das M5 allerdings setzt sich hier positiv ab: Der Autofokus arbeitet recht schnell und zuverlässig und selbst im Automatik-Modus gelingen Bilder meist auf Anhieb. Hält der Nutzer dauerhaft den Auslöser im Kamera-Modus gedrückt, nimmt das M5 im Übrigen auch Serienbilder auf – selbst hier gibt’s absolut gar nichts an der Qualität zu bemängeln. Die Leistung der beiden LEDs habe ich ja weiter oben schon positiv erwähnt.


    Auch bei den Videos kann das Aquaris M5 überzeugen: Die maximale Auflösung der Filme liegt zwar bei „normalen“ 1920 x 1080 Pixel (Full HD), reicht heute jedoch immer noch dicke aus. Dazu zeichnet das Gerät die Audio-Spuren Stereo und im mp4a-Format auf (48.000 Hz). Was sich erst mal sehr technisch anhört, spricht im wahrsten Sinne des Wortes Bände in der Praxis: Der Sound ist sehr natürlich und klar, weist Höhen und Tiefen aus und liegt auch was die Lautstärke angeht recht gut. Der Autofokus kann selbstverständlich während dem Drehen von Videos neu fokussieren und dementsprechend auf sich ändernde Verhältnisse reagieren. Vor dem Filmen lässt sich die LED als kleines Hilfs-Licht noch zuschalten.


    Einen eigenen Eindruck der Kamera des Aquaris M5 könnt Ihr Euch wie immer am Ende dieses Testberichts machen. Die Bilder sind alle auf facebook.de/handyinsider verlinkt oder können alternativ auch via Link (siehe Ende des Berichts) heruntergeladen werden.







    Akku, Sprachqualität & Empfang:





    Wir beginnen beim Akku des M5: BQ spendiert dem Gerät einen fest verbauten Li-Polymer Akku mit einer Kapazität von 3.120 mAh. Das hört sich in der Theorie erstmal verdammt viel an – in der Praxis macht sich aber recht schnell deutlich, dass das M5 diesen „Powerspeicher“ auch bitter nötig hat. Während des Testbetriebes war es mir so gut wie immer möglich, das Gerät täglich bis auf 0% zu fahren. Beachtlich wenn man bedenkt, wie gut sich parallel noch mein Find 7a geschlagen hatte – hier waren am Ende des Tages noch ca. 20% Restkapazität vorhanden (bei kleinerem Akku!).
    Woran dieser Umstand genau liegt kann ich leider nicht ausmachen, zumal sich die Nutzung wirklich kaum von der Nutzung des Find 7a unterscheidet. Die Displayhelligkeit steht auf „automatisch“, Push-Empfang bei Mails ist aktiviert und täglich wird natürlich gesurft sowie telefoniert. Was mir allerdings aufgefallen ist: Die Empfangsanzeige des Geräts reagiert recht „schnell“ und „spontan“. Wenn der Empfang tatsächlich so instabil ist, wie das bei der visuellen Darstellung der Fall ist; könnte das den erhöhten Stromverbrauch durchaus erklären.
    Der absolut größte Nachteil sitzt allerdings nicht direkt beim Akku, sondern bei dessen Ladetechnologie: Die meisten neuen Geräte (zumindest die Flaggschiffe der Hersteller) unterstützen heut zu tage eine Schnellladetechnologie. Nur das M5 leider nicht. Folge: Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis der Akku wieder auf seinen 100% angekommen ist. Eine Laufzeit von einem Tag ist heute kein wirklicher Negativpunkt mehr (kaum ein Hersteller schafft mit Flaggschiffen hier mehr, sofern man die Akkurelation beachtet); doch eine fehlende Schnellladefunktion ist dann absolut nicht mehr zu entschuldigen.


    Bei der Sprachqualität kann das M5 hingegen wieder etwas Boden gutmachen: Der Gesprächspartner kommt sowohl bei Telefonaten innerhalb von Mobilfunknetzen als auch zum Festnetz sehr natürlich rüber. Dazu kommt, dass die maximale Lautstärke sowohl über die Hörmuschel auf der Front, als auch über den Lautsprecher an der Unterseite des M5 mehr als ausreichend ist. Im Freisprechmodus macht es sogar richtig Spaß zu telefonieren, denn man versteht sein Gegenüber eigentlich immer ohne Probleme – auch, wenn es in der Umgebung mal etwas lauter wird.


    Zum Empfang habe ich ja bereits weiter oben kurz etwas gesagt. Den sprunghaften Wechsel der Empfangsanzeige konnte ich nahezu während des gesamten Testbetriebs beobachten. Es kam zwar zu keinen Verbindungsabbrüchen, dennoch nervt diese sensible Darstellung im alltäglichen Gebrauch. Nun ja – solange der praktische Nutzen davon nicht beeinträchtigt wird, lasse ich das mal als kleineren „Fehler“ durchgehen. Evtl. kann man hier via Update noch nachbessern (natürlich nur, wenn die jetzigen sprunghaften Änderungen nicht auch praktisch so vorhanden sind – alles andere wäre ja Manipulation).

  • Media- & Musikplayer:





    Leider hat es BQ immer noch nicht geschafft, den eigenen Geräten auch eigene Wiedergabeprogramme zu spendieren. Sowohl für die Wiedergabe von Musikdateien als auch für Videodateien speist BQ den Nutzer nämlich mit den Standard-Anwendungen von Google ab. Gut – die Erfüllen zwar ihren Zweck (sprich: Geben die Dateien wieder) – aber das war’s dann auch schon. Keinen Equalizer, keine Sortierfunktion für Tracks, keine Formateinstellungen bei Videowiedergaben – ja sogar das Anwählen der Dateien muss über den Dateiexplorer erfolgen. Immerhin: Der Dateiexplorer scheint nun eine Eigenentwicklung zu sein, denn auf dem E5 LTE war ursprünglich noch eine Softwarelösung eines Drittanbieters installiert.


    Um den Test überhaupt „richtig“ ausführen zu können, wurde als Referenz der mobile „VLC Player“ heruntergeladen. Einigen Nutzern dürfte dieser Player vielleicht vom PC bekannt vorkommen: Er kann neben Videoformaten nämlich auch Audiodateien wiedergeben. Ergo eignet er sich quasi perfekt für die Installation auf einem mobilen Gerät. Auf die vorinstallierten Google-Player gehe ich nicht weiter ein.


    Wir beginnen also bei der Wiedergabe von Videos:





    Nachdem der VLC-Player über das Hauptmenü angewählt wurde, lässt sich mit Hilfe der Kopfzeile zwischen den unterschiedlichen Medien (Audio, Video) wechseln. Die auf dem Gerät – oder der Speicherkarte – gesicherten Videos werden nach einem kurzen Scan in Listenform aufgeführt. Ganz links ein kleines Vorschaubild, rechts daneben die entsprechende Bezeichnung des Videos. Zusätzlich wird darunter die komplette Dauer des Clips samt dessen Auflösung angezeigt – nette Zusatzfeatures. Aufmerksame Leser/Betrachter werden sicherlich bereits die drei vertikalen Punkte rechts neben der Bezeichnung entdeckt haben: Hierüber lässt sich das Video im Grunde genommen „nur“ als Audio-Datei wiedergeben; zudem kommt man damit in die Details der Datei. Im Grunde genommen also analog zum PC „Rechtsklick -> Eigenschaften“.
    Ein kurzer Tipp auf die Datei reicht aus, um die Wiedergabe zu starten. Dies geschieht im Normalfall noch im Hochformatmodus – kann aber natürlich problemlos ins Querformat gedreht werden. Nachdem der Clip also angewählt wurde, findet der Nutzer auf dem Display direkt die wichtigsten Einstellungen/Funktionen:


    • - Displaysperre: Ein / Aus
    • - Untertitel: Ein / Aus
    • - Pause / Start
    • - Zusatzoptionen: Als Audio wiedergeben, Wiedergabegeschwindigkeit regeln, Ruhemodus konfigurieren, Zu bestimmtem Punkt innerhalb des Videos „springen“)
    • - Bildformat ändern


    Über mehr Einstellungen verfügt der VLC-Player nicht – braucht er aber auch nicht: Es ist alles vorhanden, was benötigt wird. Gescrollt werden kann selbstverständlich mit Hilfe der Timeline.


    Zur Wiedergabe: Die Videos werden über das 5“ Full-HD Display absolut klar und ruckelfrei dargestellt. Die Audioausgabe erfolgt dabei im Freisprechmodus über den Lautsprecher unten am Gerät, der die Töne bei Bedarf in einer sehr hohen Lautstärke in das Umfeld trällern kann. Meinem persönlichen Empfinden nach, klingt er sogar etwas besser als der Lautsprecher, den das E5 LTE noch spendiert bekommen hatte. Dennoch bin ich etwas enttäuscht; denn wenn ich als Nutzer von den Audio-Fähigkeiten erfahre, die mir von BQ auf der Homepage versprochen werden; erwarte ich für mein Empfinden schon etwas mehr. Ach ja: Über das Headset kann der Sound selbstverständlich auch wiedergegeben werden. Auch hier reicht die maximale Lautstärke dicke aus, der Klang weist ein recht ausgeprägtes Bild aus. Höhen und Tiefen ergänzen sich gut. Auf einen Equalizer muss man im Videomodus (leider) verzichten.
    BQ hat zwar die „Dolby“ App vorinstalliert – wie das Teil aber genau funktioniert, bzw. ob das Ding überhaupt einen praktischen Nutzen hat; das hat sich wohl bisher niemandem so wirklich erschlossen (einfach mal googeln ;) ).







    Machen wir weiter beim Musikplayer: Da das M5 auch diesen faktisch nicht besitzt, ist unser Ausgangspunkt wieder die VLC-App – diesmal natürlich mit aktiviertem „Audio“-Reiter. Songs lassen sich nun nach bestimmten Kategorien vorsortieren, die da wären:


    • - Künstler
    • - Alben
    • - Lieder
    • - Genres
    • - Wiedergabelisten



    Für eine grobe Auswahl ausreichend; zumal die meisten Nutzer sowieso nur über die Künstler bzw. die Alben navigieren werden. Die Auflistung der Titel erfolgt wieder sehr klar und strukturiert mit Unterstützung des Album-Covers (sofern vorhanden/hinterlegt). Nachdem der gewünschte Song angewählt wurde, startet auch schon die Wiedergabe.



  • Etwas verwirrend ist hierbei die Tatsache, dass der VLC-Player nicht über einen „gesonderten“ Wiedergabebildschirm verfügt. Bedeutet in der Praxis: Der gewählte Song wird ab Wiedergabe in der Kopf- und Fußzeile des Geräts darstellt. Mittig bleiben die anderen gespeicherten Audiodateien als Auflistung sichtbar. Die Kopfzeile beinhaltet hierbei neben dem Album-Cover auch die Bezeichnung der Datei, die Möglichkeit aus dem momentan spielenden Song eine Playlist zu erstellen sowie die optionale Einblendung des Album-Covers – womit man dann auch den „klassischen Wiedergabebildschirm“ wieder gewonnen hätte. Über die drei vertikalen Punkte gelangt man wieder in das tiefere Einstellungsmenü: Wiedergabegeschwindigkeit, Ruhemodus, zu Zeitpunkt springen sowie Equalizer.
    Der Equalizer ist ja sowieso eines der besten Features am VLC-Player. Neben den vielen bereits vorkonfigurierten Profilen lässt sicher auch noch die manuelle Bearbeitung der einzelnen Reiter zu. Die vorkonfigurierten Profile lauten:


    • - Flat
    • - Classical
    • - Club
    • - Dance
    • - Full Bass
    • - Full Bass and Treble
    • - Full Treble
    • - Headphones
    • - Large Hall
    • - Live
    • - Party
    • - Pop
    • - Reggae
    • - Rock
    • - Ska
    • - Soft
    • - Soft Rock
    • - Techno


    Alle Profile haben auch wirklich Auswirkungen auf den Klang – und zwar nicht zu wenig (positiv gemeint!). Näheres dazu gleich…
    Zuvor noch zur Fußzeile: Hier sind die klassischen Navigationstasten (Zurück, Pause/Start, Vorwärts) platziert. Zusätzlich sitzt links davon der Shuffle-Modus, rechts daneben kann die Wiederholung des / der Titel programmiert werden.


    Nun zur Wiedergabequalität: Im Grunde genommen könnte man das „Fazit“ des Videoplayers in diesem Punkt übernehmen: Die Wiedergabe geht vom Klang her über den integrierten Lautsprecher in Ordnung, wobei sich mit Hilfe des VLC-Equalizers noch deutlich was herausholen lässt (positiv). Die Lautstärke überzeugt auch so bereits – top! Über das Headset sind die Wirkungen des Equalizers noch deutlicher und besser zu spüren. Insgesamt hat BQ wohl tatsächlich doch etwas Verbesserungsarbeit geleistet wenn man das E5 LTE in Relation zum M5 setzt. Doch ganz ehrlich: Genau das erwartet man ja schließlich auch als Nutzer, immerhin stellen die M5-Seriengeräte die momentane Flaggschiff-Liga des spanischen Herstellers dar.








    Verbindungen & Anschlüsse:





    Bei diesem Punkt überrascht BQ mit dem Aquaris M5 nicht wirklich: Der Nutzer findet alle Verbindungsmöglichkeiten vor, die man im täglichen Gebrauch so benötigen könnte. Neben den drahtlosen Funktechnologien für die Telefonie und das Surfen, gehört natürlich auch WLAN für Datenverbindungen dazu. Doch auch über die unten angebrachte Micro USB Buchse können Daten hin- und hergeschickt bzw. allgemein mit dem Gerät Kontakt aufgenommen werden.


    Die unterstützten Standards im Einzelnen:



    • - 2G GSM-Modus: 850 / 900 / 1800 / 1900 MHz
    • - 3G HSPA+ Modus: 900 / 2100 MHz
    • - 4G LTE-Modus: 800 / 1800 / 2100 / 2600 MHz
    • - Micro SD Speicherkartenslot (bis zu 32 GB offiziell unterstützt)
    • - Micro USB OTG-Anschluss (es können also externe Geräte wie bspw. USB-Sticks & Co. angesteuert werden)
    • - Dual-SIM Unterstützung (Dual-Standby, beide Schächte für Micro-SIM Karten)
    • - WLAN 802.11 b/g/n
    • - Bluetooth 4.0
    • - NFC
    • - GPS + GLONASS



    Man sieht, das Gerät hat im Grunde genommen alles, was unbedingt benötigt wird. Aber eben leider auch nicht mehr; das macht sich schnell bspw. beim WLAN-Standard sichtbar. Die meisten Geräte kommen heute mit zusätzlichen Profilen, die dann breitere Frequenzbereiche und damit auch höhere Datenraten ermöglichen. Positiv erwähnen kann ich hingegen die GPS-Funktionalität des Geräts: Der Standort wurde beim ersten Fix auch ohne Mobilfunknetz sehr schnell gefunden und im späteren Verlauf auch recht genau darstellt. Je nachdem in welchem Gebiet man sich befand, sprang auch hier die Anzeige mal kleinere Entfernungen auf dem Bildschirm hin und her – eine reibungslose Navigation klappte aber dennoch immer. Ebenfalls positiv: Das M5 unterstützt USB OTG, sodass es möglich ist, externe Laufwerke am Gerät anzuschließen und zu koppeln.

  • Extras:



    Dual-Sim Funktionalität:





    Das M5 bietet – wie auch schon das E5 LTE – Unterstützung für zwei SIM Karten und zusätzlich noch einen Speicherkartenslot. Das ist (leider) immer noch erwähnenswert, denn selbstverständlich ist solch eine Ausstattung heute noch nicht. Die meisten Geräte bieten zwar eine Dual-SIM Unterstützung; doch möchte man als Nutzer dann eine Speicherkarte ins Gerät einlegen, muss dafür zwangsweise einer der beiden SIM-Slots herhalten. Genau dieses Problem besteht beim M5 zum Glück nicht.


    Die Verwaltung der beiden SIM-Karten geht über das Einstellungs-Menü recht einfach von statten. Der Nutzer kann hier jede Karte einzeln „ansteuern“ und die gewünschten Parameter hinterlegen. Neben den Grundeinstellungen für Anrufe, Datenverbindungen & Co. können auch Klingeltöne individuell pro SIM-Karte definiert werden. Die favorisierte SIM kann dabei generell als Standard definiert werden – wer das nicht möchte, kann alternativ auch vor jeder auszuführenden Aktion eine individuelle Abfrage platzieren. Das würde mich allerdings auf Dauer nerven – aber auch hier entscheiden die persönlichen Präferenzen.


    Übrigens: Entgegen der ersten Kommunikation von BQ verfügt das Aquaris M5 NICHT über eine Dual-SIM-Dual-Active Technologie, sondern „nur“ über Dual-SIM-Dual-Standby. Was steckt dahinter? Nun – bei der ersten Alternative befinden sich zusätzlich zu den beiden SIM-Karten auch zwei Sende- und Empfangseinheiten im Smartphone. Das bedeutet, dass statt einer nun eben zwei Einheiten mit Power (Prozessor-Power und Akkukapazität) versorgt werden müssen. Dies reduziert die Akkulaufzeit deutlich und bringt in der Praxis verhältnismäßig wenig Mehrwert.
    Bei Dual-SIM-Dual-Standby hingegen sind die Geräte – wie üblich – lediglich mit einem Sende- und Empfangsmodul ausgestattet. So kann die benötigte „Power“ auf einem normalen Maß gehalten werden und der Nutzer kommt dennoch in den Genuss der Vorteile von zwei SIM-Karten. Gut – es kann nur eine der Karten aktiv sein bzw. im Datennetz funken; aber Kompromisse muss man eben manchmal eingehen.


    Die anfängliche Fehlinformation wurde seitens BQ übrigens umgehend in der Pressemeldung sowie auf der Homepage korrigiert.








    Notification-LED & Co.:





    Hierbei handelt es sich ja insgeheim um mein Lieblingsthema bei BQ. Warum? Nun – eigentlich ganz einfach: Kein anderer Hersteller hat das Benachrichtigungs-Management besser geregelt, als das BQ derzeit vormacht. Nahezu jedes Gerät ist mit einer Notification-LED ausgestattet, welche sich linker Hand vom Lautsprecher befindet und in deaktiviertem Zustand unsichtbar ist.
    Geht eine Benachrichtigung ein, leuchtet dann ein verhältnismäßig kleines Licht, welches die fehlende Größe aber durch eine gute Leuchtstärke wieder wettmachen kann. Das „Besondere“ zeigt sich dann, wenn man in den Einstellungsmöglichkeiten kramt: „Verpasste Anrufe“ und „Akku schwach“ sind als Ereignisse dort vorgegeben – allerdings können hier auch noch weitere Anwendungen zum Benachrichtigungs-Manager hinzugefügt werden. So findet man hier neben den eigenen Mail-Apps auch Whats App & Co. wieder.
    Via Klick auf die entsprechende App kann dann die Farbe (Weiß, Türkis, Dunkelblau, Grün, Orange, Violett und Rot) sowie die Blink-Geschwindigkeit (dauerhaft, langsam, mittel, schnell) festgelegt werden.


    Wer nicht dauerhaft über Ereignisse benachrichtigt werden möchte, kann zudem inaktive Tage bzw. Start- und Endzeiten festlegen. Im Grunde genommen also eine Art „Nachtmodus“ – sehr gut. Spart man sich das Aktivieren des Flugmodus und bleibt zugleich für bestimmte Anwendungen immer noch erreichbar; sofern gewünscht.





    Kalender:





    Beim Kalender handelt es sich um die Standard-App, die bereits von Google für Android vorgegeben/gedacht ist. Diese Lösung muss jetzt nicht unbedingt schlecht sein, wenngleich ich persönlich immer noch die S-Planner Anwendung von Samsung bevorzuge (Visualisierung u. Übersichtlichkeit).
    Der Google-Kalender kommt mit seinem weißen Hintergrund recht klar und nüchtern herüber. Die Ansicht kann vom Nutzer bestimmt werden und enthält neben einer reinen Terminübersicht noch den Tagesmodus, 3 Tage, sowie eine Wochen- und Monatsansicht. Zusätzlich zu diesen Einstellungen können die zu synchronisierenden Konten samt Ereignistyp festgelegt werden.


    Bei der Neuanlage von Terminen stehen dem Nutzer folgende Möglichkeiten offen:


    • - Titel
    • - Ganztägig: Ja / Nein
    • - Dauer: Von ** bis ** (Datum u. Uhrzeit)
    • - Zeitzone
    • - Wiederholung: Einmalig, täglich, wöchentlich, monatlich, jährlich, benutzerdefiniert
    • - Ort hinzufügen
    • - Benachrichtigungen hinzufügen
    • - Gäste einladen
    • - Farbe (Visualisierung in der Übersicht)
    • - Notiz hinzufügen
    • - Anhang hinzufügen (Google Drive)




    Eingegebene Termine werden später – je nach gewählter Farbe – optisch auffällig auf dem weißen Hintergrund dargestellt. Mittels Tipp auf den jeweiligen Eintrag kann dieser im Nachhinein bearbeitet werden.


    Als Widget steht zusätzlich eine Art „Agenda“ zur Platzierung auf dem Homescreen bereit. Hier werden die jeweils als nächstes anstehenden Termine recht übersichtlich dargestellt – inkl. Farbhinterlegung; was die Zuordnung nochmal deutlich vereinfacht. Die Größe des Widgets lässt sich nach der Platzierung noch individuell anpassen.

  • Radio:





    Das FM-Radio ist beim M5 ebenfalls wieder mit an Bord. Die Bedienung geht eigentlich kinderleicht von Statten: Nachdem alle Sender gescannt wurden, können diese über die Senderliste in den Einstellungen des Radios angewählt werden. Besonders häufig / gern gehörte Sender können natürlich auch als Favorit gespeichert werden. Favoriten sind dann im laufenden Betrieb in der Fußzeile angeordnet und können mittels einfachen Klick direkt angesteuert werden – viel schneller als über das Einstellungsmenü. Leider scheint die Favoriten-Funktion immer nur die Frequenz abzuspeichern, sodass man nicht auf den ersten Blick sieht, welchen Sender man da eigentlich anwählt (unabhängig davon, ob man die Frequenzen nicht sowieso auswendig kennt…).
    Die Wiedergabe läuft über das Headset (getestet mit Sennheiser CX300) sehr ausgewogen und mit gutem Klangbild ab. Die maximale Lautstärke habe ich bewusst nicht angewählt, da man diese auf Dauer kaum aushalten würde (ist also ausreichend laut ^^ ). Die Wiedergabe über den Lautsprecher könnte hingegen noch etwas mehr Wumms vertragen – unverständlich, denn bei der Wiedergabe von Audiodateien sieht man ja, dass das in der Praxis eigentlich kein Problem wäre.
    An weiteren Funktionen bietet die Software zudem die Möglichkeit, das laufende Programm aufzunehmen und bei Bedarf auch zwischen Mono- und Stereo-Wiedergabe zu switchen. Alles in allem also ein schönes Rundum-Paket, an dem es nichts auszusetzen gibt.








    Fazit:





    Eins vorweg: BQ ist definitive auf dem richtigen Weg. Es stimmt zwar noch nicht alles, dennoch: Vergleicht man beispielsweise das E5 LTE mit dem M5, sind in nahezu allen Bereichen Verbesserungen getätigt worden.
    Das beginnt beim Design des M5: Die beiden „aufgepressten“ Gehäuseteile wirken nicht mehr so wuchtig, der seitliche Wulst / Übergang wurde reduziert. Dazu passt, dass BQ die Verarbeitung scheinbar jetzt auch im Griff hat: Egal wie stark (und an welchen Stellen) man das Gerät anpackt: Keine störenden Geräusche, kein unschönes Knarzen – so muss das sein! Das 5“ große Display lässt sich auch bei direkter Sonneneinstrahlung noch gut ablesen, gleiches gilt für die oben links sitzende Notification-LED. Diese ist zwar recht winzig dimensioniert; dennoch erkennt man sie dank der hohen Leuchtstärke problemlos. Gepaart mit der Individualisierungsmöglichkeit, bekommt man mit dem M5 den perfekten Backup-Partner an die Seite gestellt.
    Nicht zu vergessen ist die überarbeitete Kamera-Software, welche außerdem auf einen aus dem Hause Sony stammenden IMX214 Bildsensor zurückgreifen kann. Mit der 13 Megapixel Kamera hat der Nutzer daher – in Kombination mit dem dualen LED-Blitz – die Möglichkeit, auch bei nichtgerade optimalen Lichtverhältnissen qualitative Schnappschüsse auf den Speicher zu bannen.


    Doch wie überall: Wo Licht ist, existiert auch Schatten. Das zeigt sich beim M5 an verschiedenen Stellen: Der Lautsprecher bringt Medien zwar in hoher Lautstärke an das Ohr des Nutzers – qualitativ hätte man hier aber noch Luft nach oben (es fehlt „Volumen“ bzw. allgemein an Klang). Allgemein fällt auf, dass die Software der BQ Geräte immer noch zu sehr auf Standardanwendungen aus dem Hause Google setzt: Das M5 besitzt weder einen eigenen Video- noch einen eigenen Musikplayer; sodass der Nutzer auf Software von Drittanbietern angewiesen ist. Dies ist zwar für versierte Nutzer kein Problem – Neulinge könnten so aber wohl eher abgeschreckt werden.


    Ich bin gespannt, ob BQ sich hier via Software-Update vielleicht noch für die eine oder andere Verbesserung breitschlagen lässt. Das M5 hat bisher jedenfalls schon verhältnismäßig viele Updates seit dem Erscheinen spendiert bekommen – die Hoffnung stirbt zuletzt.






    Vorteile:





    • - Sehr gute Kameraqualität mit überarbeitetem Kamera-Interface
    • - Dual LED Blitz eignet sich auch für entferntere Objekte
    • - Lautsprecher sehr laut, könnte aber mehr Volumen u. mehr „Klang“ vertragen
    • - Zwei Mikrofone mit integrierter Rauschunterdrückung scheinen sowohl beim Telefonieren, als auch beim Drehen von Videos gute Arbeit zu leisten (siehe Beispielvideos), dementsprechend auch recht gute Akustik-Eigenschaften beim Telefonieren.
    • - Einigermaßen aktuelle Lollipop-Software
    • - Schlichtes aber durchaus hochwertiges Design, wenngleich sich viele aktuelle BQ-Modelle sehr sehr ähnlich sehen…
    • - Bereits kurz nach Marktstart originales Zubehör verfügbar (leider nicht selbstverständlich)




    Nachteile:





    • - Beim Lautsprecher muss BQ unbedingt nachlegen…die Lautstärke ist zwar wie erwähnt top, allerdings fehlt es dem Teil an Klang. Dafür, dass BQ auf der Homepage mit extra verbauter Dolby Digital-Technologie bzw. Soundbox wirbt, ist der Klang fast schon unterirdisch…
    • - Die Software… BQ überlässt hier größtenteils dem Nutzer das Feld, es werden nur minimale Anpassungen vorgenommen. Doch genau das ist der Fehler: Aktuelle Geräte verfügen nicht einmal über einen aus Eigenentwicklung stammenden Video- und Musikplayer. User, die sich nicht ganz so intensiv mit Android & Co. beschäftigen, könnten so abgeschreckt werden. Hier herrscht Nachholbedarf!
    • - Der Akku…das M5 wird zwar in anderen Testberichten für seine gute Performance im Bereich „Akku“ gelobt – ich kann das so aber leider nicht unterschreiben. Bei einem potenten Smartphone gehört für mich täglich nicht nur „normale“ Telefonie und Surfen zum Programm, sondern auch mal etwas Gaming, Streaming, etc. – und hier ist definitiv noch Luft nach oben!
    • - Sensortasten zzgl. Onscreen-Tasten – wo ist hier der Sinn? Gut, die Onscreen-Tasten lassen sich deaktivieren, dennoch: Den Platz unterhalb des Displays hätte man anderweitig nutzen (Fingerabdruckscanner?) oder ggf. auch einsparen können.
    • – die Optik: Dem einen mag das schlichte und in letzter Zeit leicht ausgenudelte Design gefallen – dem anderen wird davon lediglich langweilig: Absolute Geschmackssache, dennoch könnte BQ vielleicht bei kommenden Modellen etwas risikoreicher werden.
  • Danke für den Test, kleine Anmerkung: 3GB/32GB schwarz gibt es seit ein paar Tagen bei BQ zu kaufen.

    Klingt interessant, isses aber nicht.

  • Hi!


    Vielen Dank für das Lob. Ja, habe ich zwischenzeitlich auch gesehen. Scheint wohl seit knapp 'ner Woche auch tatsächlich ab Lager verfügbar zu sein. Wird allerdings für viele potenzielle Käufer dennoch schon zu spät sein, vor allem nachdem bspw. das Honor 7 und andere Modelle angekündigt/bereits veröffentlicht wurden.


    BQ muss da dringend noch 'ne Schippe drauflegen. Wenn man die Dinger erstmals auf dem MWC ankündigt und die erste Version dann erst knapp ein halbes Jahr später freigegeben wird....schon gewöhnungsbedürftig. :D

  • Ja, die Zeitspanne war wirklich zu lange, da gebe ich dir zu 100 Prozent recht. Bin immer noch am überlegen, ob ich mir das 3GB M5 holen soll oder nicht. Für jemanden, der Stock Android mag und seine bevorzugten Apps für den Alltag gefunden hat, scheint es immer noch ein tolles Phone zu sein.

    Klingt interessant, isses aber nicht.

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