Flüchtlinge in Deutschland

  • @ derAL


    Du meinst also die Deutschen sollen Vorreiter für irgendwas sein? Denn das wären Sie. Auf der Welt gibt es kein Land, welches derart Mutter Theresa spielt, wie wir es derzeit tun. Nirgendwo ist man so vermeintlich "weltoffen", wie manche es von uns gerade verlangen.
    Und ich dachte, sonst sind alle froh, wenn die Deutschen nicht Vorreiter in irgendwas sind...

  • Tolle Durchhalteparolen! Um den Leuten mal die Angst zu nehmen. Was ist denn so toll an dieser Masseninvasion aus dem islamischen Raum? Bitte nur ein paar positive Dinge. Warum machen alle anderen Länder (außer Schweden, die jetzt aber auch die weiße Flagge hissen) nicht mit?

  • Es sind keine Durchhalteparolen.


    Ich denke nur, dass einige das Grundvertrauen haben, dass Deutschland in der Lage ist, die aktuelle Situation am Ende des Tages souverän zu lösen. Und andere, denen dieses Grundvertrauen aus den verschiedensten Gründen abhanden gekommen ist.


    Alle Generation vor uns haben andere Krisen oder Aufgaben meistern müssen (1. Weltkrieg, Weltwirtschaftskrise, 2. Weltkrieg, Wiederaufbau, kalter Krieg, Ölkrise, Wiedervereinigung, Aufbau Ost und und und). Und alle Krisen haben wir überwunden und sind aus den meisten gestärkt herausgekommen. Und trotz dieser ganzen Krisen unserer Geschichte sind wir eines der stärksten Länder dieser Welt und Tonangeber in Europa geworden.


    Deswegen glaube ich nicht an ein Ende der Republik. Sondern daran, dass wir auch diese Krise souverän überwinden.


    Manchmal stelle ich mir die Frage, über welche Krise wir hier eigentlich sprechen?
    Ist es die Flüchtlingskrise oder eine Angstkrise der deutschen Gesellschaft?
    Was sind die Ursachen dieser Angst? Wie kann man diese Angst reduzieren?
    Das sind aus meiner Sicht doch die Herausforderungen und nicht die Flüchtlinge.


    Angst war noch nie ein guter Ratgeber.


    Voriges Jahr habe ich das Buch 'Gesellschaft der Angst' von Heinz Bude gelesen.


    http://www.amazon.de/Gesellsch…-Heinz-Bude/dp/3868542841


    Hierzu eine Podiumsdiskussion der Heinrich-Böll-Stiftung mit Heinz Bude:


    [youtube]mYo8dnG4dog[/youtube]


    Ich bin bei Euch, dass man nicht Asylberechtigte abschieben muss und sogar schnell abschieben muss (mal von Sondersituationen abgesehen). Hierzu wurden im Eiltempo Gesetzesanpassungen vorgenommen.


    Nicht dabei bin ich, Menschen in Not nicht zu helfen.
    Und wenn es andere Staaten nicht schaffen (Griechenland und andere sind an der Stelle einfach überfordert), dann meine ich, dass wir als (ich sage das bewusst) das 'Machtzentrum' Europas diese Aufgabe im Sinne eines großen Bruders übernehmen müssen, und zwar solange, bis andere Staaten in der Lage sind, mitmachen zu können. Darüber diskutiert man derzeit intensiv.


    Und wenn Polen, Ungarn und andere Staaten nicht wollen, dann muss man Ihnen kurzfristig die EU-Töpfe und Fördermittel sperren. Und zwar solange, bis dort die Einsicht wächst, dass zu einer Wertegemeinschaft nicht nur das Nehmen, sondern auch (in Bezug auf die Stärke) das Geben gehört.

  • Den Menschen die Angst zu nehmen, geht nur durch Transparenz in Bezug auf die Auswirkungen des Flüchtlingszustroms ... und durch Ehrlichkeit seitens der Regierung.


    Werden - wie bei der Mindestlohn-Debatte - durch den Flüchtlingszustrom diejenigen belastet, die in Deutschland ohnehin schon am unteren Ende der finanziellen Leiter leben, hört mein Verständnis jedenfalls auf. Prekäre Arbeitsverhältnisse (zum Leben sind 8,50 € schon zu wenig) unter dem Vorwand der Zuwanderung noch einmal zu verschlechtern, trifft genau diejenigen, die schon jetzt auf die Straße gehen.


    An irgendwelchen Stellschauben zu drehen, die untere Einkommensklassen treffen, halte ich für kurzsichtig und gefährlich. Eine Steuererhöhung für Reiche (ein Begriff, der noch zu definieren wären) halte ich dagegen für ein probates Mittel. Wobei ich beim Begriff "Reich" etwa dort ansetzen würde, wo "arm" ganz sicher nicht mehr zutrifft. Ich meine also nicht nur die "Oberen Zehntausend".


    Bürger, die schon jetzt in prekären Verhältnissen leben, müssen m.E. unbedingt verschont bleiben, wenn wir dem rechten Mob nicht enormen Zulauf verschaffen wollen. Ein Zulauf, den ich persönlich sogar gut nachvollziehen (nicht etwa billigen) könnte.

  • Zitat

    Original geschrieben von derAL



    Seit doch endlich mal mutig und geht optimistisch in die Zukunft!
    Man muss ins Gelingen verliebt sein, nicht ins Scheitern!


    Vielleicht mußt Du Dich doch einfach mal mit der Vorstellung auseinandersetzen - so unsympathisch Dir diese auch sein mag - daß ein ziemlich großer und offenbar auch stetig wachsender Teil der deutschen Bevölkerung möglicherweise Alexander Gaulands Aussage "Wir wollen das gar nicht schaffen" nicht so falsch findet. Und zwar schlicht deswegen, weil er lieber nicht als Versuchskaninchen Teil des irreversiblen und hochgefährlichen Gesellschaftsexperiments mit mehr als ungewißem Ausgang sein möchte, das die Bundesregierung derzeit durchführt.


  • (1) gehe ich absolut mit.


    (2) wir kennen doch noch gar nicht die endgültigen Lösungsansätze; weshalb sich dann darüber bereits im Vorfeld echauffieren?


    (3) das ist immer so eine recht einfache Forderungen, weil es gut klingt. Aber: Sogenannte Reiche zahlen doch jetzt schon die meisten Abgaben; das wird immer gerne ausgeblendet. Sollen sie dann auch 75 EUR von 100 EUR Abgaben zahlen, wie noch vor einiger Zeit in Frankreich? Was hat es dort gebracht? Nichts. Es brachte nicht die erhofften Einnahmen. Sie wurde in 2015 wieder aufgegeben. Vom Sozialisten François Hollande höchstpersönlich. Immerhin war die Reichensteuer das Hauptsymbol für seinen (ersten) linken Wahlkampf.


    (4) gehe ich von der Sache mit, auch wenn ich den Mindestlohn persönlich als 'Demotivationsentgelt' ablehne.

  • Zitat

    Original geschrieben von derAL
    Da fehlt mir das Verständnis. Einerseits wollt Ihr nicht finanziell durch Flüchtlinge belastet werden, andererseits beklagt Ihr Euch, weshalb diese nicht den Mindestlohn erhalten sollen, wenn sie doch -das sagt Ihr selbst- anfängliche Barrieren haben, im regulären Arbeitsmarkt Fuß zu fassen (Sprache etc.; einige Flüchtlinge können dagegen durchaus dort Fuß fassen)?

    Es hat einzig und allein den Zweck den Niedriglohnsektor wieder zu beleben. Der deutsche hat langsam kapiert sich nicht ausbeuten zu lassen, also braucht man neue Marktteilnehmer die die Spielregeln nicht beherrschen. Würde man den Mindestlohn für illegale Einwanderer nicht aussetzen hätten die absolut keine Chance im Arbeitsmarkt, trotz der immer wieder bestätigten Fachkraft-Qualifizierung. Also versucht man jetzt durch die Hintertür den Mindestlohn abzuschaffen.


    Das Flüchtlingsdrama hat gerade erst begonnen, da geht's schon los mit aufweichen diverser Errungenschaften. Hier geht's schlicht um Ausbeutung. Das dir das gefällt dürfte als FDP Wähler auf der Hand liegen.


    Jeder Arbeitsplatz von dem ein Mensch nicht anständig leben kann ist einen Dreck wert. Merk dir das.


    Zitat

    Original geschrieben von derAL
    Es hat den Eindruck, dass Ihr alles schlecht findet, egal in welche Richtung Lösungen sondiert werden.

    Daran sind aber nicht die Schuld die sich beschweren. Die Politik sollte endlich faire Lösungen für die Bürger beschließen und nicht ständig die Lobbyisten befriedigen. UND von "alles" kann gar keine Rede sein, denn seit Jahren werden gar keine echten Lösungen für den normalen Bürger angeboten, sondern nur noch größenwahnsinnige, alternativlose Entscheidungen getroffen.


    Zitat

    Original geschrieben von derAL
    Auch überrascht es, wie viele gestandene Menschen und Männer plötzlich Angst haben und sich in ihrer Angst vor dem Fremden gegenseitig hochschaukeln.

    Das ist diskriminierend!


    Da fragt man sich warum Gewalt keine Lösung sein soll?

  • Zitat

    Original geschrieben von derAL
    Es sind keine Durchhalteparolen...


    Doch. Zumindest konnte ich jetzt kein einziges Argument finden, was mich positiv stimmen lässt. Ok, ein Video von der Böll-Stiftung. Das sind die, die seit Jahren von Multikulti-Europa ohne Grenzen träumen?! Der Traum platzt gerade ganz brutal. Und was die EU-Laberrunden und Gesetztesverschärfungen bringen sieht man ja. Nichts! Die bestehenden Gesetze hätte man einfach nur andwenden sollen. Also viel Spaß mit Massenabschiebungen. Und bitte nicht immer nur die bösen Osteuropäer anführen. Was ist mit Frankreich, England, Dänemark, USA...

  • Zitat

    Original geschrieben von schmidt3
    Vielleicht mußt Du Dich doch einfach mal mit der Vorstellung auseinandersetzen - so unsympathisch Dir diese auch sein mag - daß ein ziemlich großer und offenbar auch stetig wachsender Teil der deutschen Bevölkerung möglicherweise Alexander Gaulands Aussage "Wir wollen das gar nicht schaffen" nicht so falsch findet. Und zwar schlicht deswegen, weil er lieber nicht als Versuchskaninchen Teil des irreversiblen und hochgefährlichen Gesellschaftsexperiments mit mehr als ungewißem Ausgang sein möchte, das die Bundesregierung derzeit durchführt.

    :top:


    Ich habe gar keine Lust es schaffen zu wollen. Warum auch? Was bringt einem dieser Vielvölkerstaat, auch Multikulti genannt? Es hat absolut keinen Vorteil.


    UND wie das mit den anderen Vielvölkerstaaten ausgegangen ist kann man in jüngster Geschichte sehen. Was nicht passt, muss man nicht passend machen!


    Als ich mich vor zwei Wochen mit einem ehemaligen Flüchtling darüber unterhielt, sagte er mir das die Menschen so voneinander lernen könnten. Auf meine Frage was ich so von denen Lernen soll war Ruhe im Karton.


  • (1) Jeder Arbeitsplatz, der nichts wert ist (da mehr Angebot als Nachfrage vorhanden ist), sollte von Menschen auch nicht mehr anvisiert werden müssen (im Frühsommer kaufen sich ja auch die wenigsten wärmende Handschuhe). Deshalb plädiere ich für die Förderung von Qualifikation durch die Gesellschaft und bei den Arbeitssuchenden für eine höhere Motivation zur Qualifizierung, so dass diese (im Sinne des Subsidiaritätsprinzips) besser darauf vorbereitet werden, besser bezahlte Jobs ausführen zu können.


    (2) Und wie sollen diese aussehen? Wie würdest es Du machen?


    (3) Ist es nicht! Es beschreibt nur den wahrgenommenen aktuellen Zustand.


    (4) Vielleicht, weil wir keine unterentwickelten Primaten mehr sind, sondern moderne Menschen, die versuchen, Konflikte im Dialog zu lösen, auch wenn es bedauerlicherweise nicht immer gelingt?

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