GSM-Dämmerung - Bye Bye 2G

  • Zitat

    Der normale Handy-Nutzer ist garnicht mal das Problem, in der Industrie, so auch bei meinem AG, gibt es viele Insellösungen die per GSM mit der Heimat kommunizieren.


    Kannst Du mal etwas näher erläutern, was ihr einsetzt und was ihr in die Heimat übertragt ?


    Wir haben Insys UMTS Modems im Einsatz, aber nur um online auf die Anlagen zu kommen
    (VNC) oder theoretisch in der SPS Steuerung Diagnose/Änderungen durchzuführen.


    Basiert alles auf Ethernet.

  • Das Problem mit VoLTE sollte bald verschwinden, denn u.a. mit den Galaxy S7 gibt es die ersten Geräte die VoLTE ohne Branding nutzen können. Wenn sich die Netzbetreiber mit Google, Samsung & Huawei zusammensetzen sollten nach 2-3 Jahren ein Großteil der Geräte VoLTE ohne Branding nutzen können.


    Wichtiger ist das die Netzbetreiber LTE nicht mehr als PREMIUM verkaufen und es allen Nutzern verfügbar machen.

  • Zitat

    Original geschrieben von habehandy
    ...
    Wichtiger ist das die Netzbetreiber LTE nicht mehr als PREMIUM verkaufen und es allen Nutzern verfügbar machen.


    Das sehe ich auch so.


    Nicht die Technologie halte ich bei VoLTE für das Problem, sondern Netzbetreiber die massiv mauern, indem sie nur spezielle von ihnen gebrandete Geräte daran teilnehmen lassen. Hier sähe ich Handlungsbedarf für den Gesetzgeber - nur er kann in meinen Augen den Wettbewerb sicherstellen, wenn NB ihn blockieren.



    Edit:

    Zitat

    Original geschrieben von kofferroland
    Kannst Du mal etwas näher erläutern, was ihr einsetzt und was ihr in die Heimat übertragt ?
    ...


    Ich denke mal, dass z.B. die allermeisten Tracking-Lösungen in gewerblichen Fahrzeugflotten noch auf GSM beruhen (verbindungsmäßig). Das nur als ein Beispiel von vielen.


    Eine weitere Anwendung:
    Ortsungebundene Personennotrufsysteme.


    Meine Frage an dieser Stelle:
    Existieren überhaupt schon UMTS-Module, die in einer normalgroßen Armbanduhr verbaut werden können? Die Armbanduhr meines Vaters hat ein GPS/GSM-Modul samt Akku verbaut, welches im Standby-Betrieb nur einmal vierteljährlich geladen werden muss.


    Wäre das mit UMTS schon realisierbar?


    Ansonsten existiert mindestens noch ein Dutzend Arten von GSM-Modulen, die mangels verfügbarer Alternativen auch heute noch vertrieben werden.

  • Zitat

    Original geschrieben von gaspode
    Interessant. Kennt man den Grund?


    Ich denke das liegt daran das Volkswagen lange Zeit auf D1 gesetzt hat was betriebsinterne Kommunikation angeht. Auch die hohe Dichte an Firmen und Mitarbeiter hier in der Stadt spricht für die erhöhte Kapazität.

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Meine Frage an dieser Stelle:
    Existieren überhaupt schon UMTS-Module, die in einer normalgroßen Armbanduhr verbaut werden können?


    Ist eine Samsung Gear S nach einer Definition "normalgroß"?

    Viele Grüße
    Martin

  • GSM ist bisher so einfach nicht zu ersetzen, ein Grund sind die oft genannten M2M Anwendungen, aber wie auch schon gesagt wurde können die Anwender veralteter Module nicht ewig damit rechnen weiter unterstützt zu werden. In wichtigen Fällen oder grossen Anlagen könnte man Umsetzer auf GSM mit geringster Leistung “daneben legen“ oder lokal versorgen.
    Noch schöner wären 10-20 GSM Kanäle von allen Anbietern gemeinsam für private/betriebliche repeater und ähnliches.


    Ein weiterer Punkt, warum man nicht auf GSM verzichten kann/will/sollte, bei GSM gibt es sehr viele Kanäle die sich gleichzeitig nebeneinander oder überlappend betreiben lassen. Bei UMTS und LTE ist Alles auf Störabstand und Signalqualität auf nur einer Frequenz ausgelegt, daher wird ganz anders gebaut und abgedeckt.


    Dazu kommt noch das weder UMTS noch LTE so gut ausgebaut sind um GSM zu ersetzen und VoLTE niemals Standart wird bis es “5G“ gibt, hoffentlich wird man dabei vernünftiger vorgehen als bei 4G was die Telefonie betrifft.

  • Zitat

    Original geschrieben von Martin Reicher
    Ist eine Samsung Gear S nach einer Definition "normalgroß"?


    Nicht wirklich ...


    Zwar existiert auch noch ein Modell von LG mit UMTS, das ich als normalgroß ansehen würde, der gesamte Rest der Armbanduhren mit Mobilfunkmoul läuft aber noch über GSM/2G. Einen denkbaren Grund sähe ich in der "Gefräßigkeit" der Uhren - möglicherweise benötigen UMTS-Module mehr Energie zum Betrieb. Ändert aber alles nichts daran, dass der größte Teil des Sektors ortsungebundener (nicht nur) Personensicherheit immer noch auf GSM setzt.


    Wenn man bedenkt, dass dieser Sektor so langsam in Schwung kommt und derzeit noch voll auf GSM setzt, ist es für mich schwer vorstellbar, dass GSM bereits in wenigen Jahren abgeschaltet wird. Das wäre ein Desaster in Sachen Investitionsschutz in Anlagen, die nicht gerade billig sind.


    Ein Bedarf für GSM wird jedenfalls noch über viele Jahre vorhanden sein. Man denke nur an die ganzen Billighandys (für Senioren), die üblicherweise erst ersetzt werden, wenn sie defekt sind. Und solange diese Nachfrage besteht, wird sich hoffentlich (mindestens) ein NB finden, der den hier winkenden Gewinn dankend einstreicht, ohne im Gegenzug viel investieren zu müssen.


    Letzteres könnte die Triebfeder für den Erhalt eines rudimentären aber flächendeckenden GSM-Netzes sein bis sich ein neuer Standard etabliert hat, der zumindest eine gewisse Zukunftssicherheit verspricht. Insbesondere dann, wenn Frequenzen - wie nicht nur Anja das befürwortet - technologieneutral vergeben werden.


    UMTS (3G) und LTE (4G) sind alles andere als zukunftssicher, weil schon jetzt feststeht, dass sie nur Übergangslösungen bis zum Beginn des Ausbaus mit 5G sind. Beginnt der Ausbau mit 5G, wird es keinerlei Investitionen mehr in 3G und 4G geben, so dass kein Unternehmer, der jetzt mit M2M im GSM-Netz arbeitet, auf diese beiden Standards (sofern dieser Begriff überhaupt gerechtfertigt ist) umsteigen wird. Auch dann nicht, wenn interessierte Kreise gebetsmühlenartig wiederholen, dass 5G abwärtskompatibel zu 4G sein wird. Zu oft wurden Kunden im Mobilfunksektor schon getäuscht. Erst mit Beginn des Ausbaus von 5G dürften gewerbliche Anlagen in größerem Umfang umgerüstet werden.

  • Zitat

    Original geschrieben von antennenmann
    Ein weiterer Punkt, warum man nicht auf GSM verzichten kann/will/sollte, bei GSM gibt es sehr viele Kanäle die sich gleichzeitig nebeneinander oder überlappend betreiben lassen. Bei UMTS und LTE ist Alles auf Störabstand und Signalqualität auf nur einer Frequenz ausgelegt, daher wird ganz anders gebaut und abgedeckt.

    Auch bei UMTS und LTE ist der Stoerabstand nicht so wichtig wie man in Deutschland tut


    Wenn sich zum Beispiel UMTS900 Zellen stark ueberlappen, dann laufen zwar vielleicht keine keine 12-15 MBit/s mehr sondern nur noch 5-8 MBit/s aber das ist immer noch um Welten besser als EDGE.


    Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    etzteres könnte die Triebfeder für den Erhalt eines rudimentären aber flächendeckenden GSM-Netzes sein bis sich ein neuer Standard etabliert hat, der zumindest eine gewisse Zukunftssicherheit verspricht.

    Ein rudimentaeres GSM Netz koennte man ja meinetwegen noch weiterlaufen lassen. Denn wenn man jetzt auf dem Land auf UMTS 900 und LTE 800 als Basisnetz setzen wuerde, waeren ja eh schonmal Antennen vorhanden die man mitnutzen koennte.


    Als GSM Notnetz koennte man dann einfach eine einzige GSM Zelle ueber alle Sektorantennen abstrahlen. Dann wuerde man schonmal den Frequenzbedarf fuer GSM reduzieren und koennte zumindest 5 MHz fuer UMTS freibekommen.


    In den Staedten koennte wo man UMTS 900/2100 und LTE 800/1800/2100 das GSM Notnetz mit einer Dualband-GSM 900/1800 ueber alle Sektoren betreiben.


    Dann wuerden 5 MHz 900er und 5 MHz 1800er Frequenzen fuer das GSM Notnetz locker reichen.


    Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    UMTS (3G) und LTE (4G) sind alles andere als zukunftssicher, weil schon jetzt feststeht, dass sie nur Übergangslösungen bis zum Beginn des Ausbaus mit 5G sind. Beginnt der Ausbau mit 5G, wird es keinerlei Investitionen mehr in 3G und 4G geben, so dass kein Unternehmer, der jetzt mit M2M im GSM-Netz arbeitet, auf diese beiden Standards (sofern dieser Begriff überhaupt gerechtfertigt ist) umsteigen wird. Auch dann nicht, wenn interessierte Kreise gebetsmühlenartig wiederholen, dass 5G abwärtskompatibel zu 4G sein wird. Zu oft wurden Kunden im Mobilfunksektor schon getäuscht. Erst mit Beginn des Ausbaus von 5G dürften gewerbliche Anlagen in größerem Umfang umgerüstet werden.

    Wenn der 5G Ausbau 2020 anfaengt dann bestimmt wieder in den Grossstaedten und Ballungraeumen wo es eh schon 3G und 4G gibt und bestenfalls noch entlang der Autobahnen.


    Die Orte die jetzt mit 2Gonly dahinvegetieren muessen werden bestimmt nicht vor 2023-2025 ein 5G Netz sehen.


    UMTS900 koennte man seit 2011 flaechendeckend haben - das macht einen Zeitraum von 12-14 Jahren und das ist im Mobilfunkbereich und aus Kundensicht eine Ewigkeit


    Deshalb weare UMTS900 perfekt gewesen um die Zeit bis zu 5G zu ueberbruecken. Denke mit so fuer UMTS900 typischen 5-8 MBit/s koennte man als Smartphoneuser die naechsten Jahre schon noch gut auskommen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Anja Terchova
    ...
    Deshalb weare UMTS900 perfekt gewesen um die Zeit bis zu 5G zu ueberbruecken. Denke mit so fuer UMTS900 typischen 5-8 MBit/s koennte man als Smartphoneuser die naechsten Jahre schon noch gut auskommen.


    Für Smartphoneuser gebe ich Dir vollkommen recht. Allerdings existieren noch viele weitere Anwendungen, die sich ohne zum Teil erhebliche Zwischeninvestitionen bis zur Etablierung vom 5G irgendwie durchhangeln müssen.


    Und dabei ist GSM eben der kleinste gemeinsame Nenner.


    Erweist sich 5G dann als (wieder) halbwegs zukunftssicherer Standard, würden sich Investitionen gewerblicher Nutzer wieder lohnen. GSM könnte dann bald überflüssig werden, weil es nur noch eine einzige Technik gäbe, mit der vorhandene Anlagen ersetzt/umgerüstet werden müssten. Auch Netzbetreiber hätten dann wieder die Sicherheit, dass ihre Investitionen nicht alsbald für die Tonne sind. Ich denke, dass ein voraussehbarer Investitionsschutz auch die Netzbetreiber beflügeln könnte, die aktuell lediglich Flickenteppiche errichten (können).

  • Bei At&t ist jetzt auch die Abdeckungskarte aktualisiert worden, bis auf die inländischen Roaminggebiete ist 2G weg.


    https://www.att.com/maps/wireless-coverage.html



    Mal sehen in welcher Dekade unsere super duper Premiumnetze den Stand von At&t erreichen.
    Jetzt sind wir ja immerhin schon im Jahre 13 des UMTS Starts und Jahr 7 was LTE betrifft und noch immer hat es riesige Lücken.


    M2M Anwendungen aller Art gibt es natürlich auch in den USA, wie die das scheinbar Unmögliche wohl machen!?

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