Michael Moore hat sie doch nicht mehr alle....

  • Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    Er ist ein polemischer Dummschwätzer, der im Grunde genommen überhaupt keine politische Meinung hat. Vielmehr gehts nur um reine Selbstdarstellung. Auf die Fahne wird geschrieben, was halt gerade passt... ;)


    "Bowling For Columbine" oder seine Meinung zu Bush und zum Irak-Krieg - da mag überall was Wahres dran sein, aber von ihm ist es halt wirklich nur platte Polemik - mehr nicht. Und mehr soll es wahrsch. auch nicht sein.


    Ich glaube kaum, dass es die Intention eines Filmes wie "Bowling For Columbine" sein kann, sich im Stile einer wissenschaftlichen Arbeit dem Thema zu nähern. Moore benutzt das Groteske als Stilmittel. Er hält uns in gewissem Sinne den Spiegel vor das Gesicht und dokumentiert das Zeitgeschehen. Das dieses im Fall des Irak-Krieges in den USA bekanntlich nicht sonderlich reflektiert war, kann man kaum Moore als Dokumentarfilmer vorwerfen.


    Unserer Zeit kommt eben nur noch die Satire bei. Betrachtet man die Entwicklung im Irak etc. sehe ich weniger ein Problem in der "Niveaulosigkeit" eines Filmemachers, sondern die der Politik bzw. der Gesellschaft - und nur diese hat Moore in Bild und Ton festgehalten.

  • Auch wenn der Film als Satire gesehen werden sollte denke ich sollte man trotzdem keine Lügen verbreiten und Reden zerschneiden und dergleichen. Da Otto Normalverbraucher wohl kaum das Wissen hat um all diese Aussagen nachzuprüfen und es für voll nimmt da es ja den Anspruch erhebt eine Dokumentation zu sein.


    Bei sowas muss man meiner Meinung nach sehr vorsichtig sein.

  • Tja, das Problem bei dem Herrn Moore ist aber, das die Grenze zwischen Satire und seiner realen Meinung nicht erkennbar ist.
    Prinzipiell muss man einfach davon ausgehen, dass er es im schlimmsten Falle immer haargenau so meint, wie er es auch sagt.
    Vermutlich ist Einiges überzogen und extrem dargestellt, das ändert aber nichts an seiner grundsätzlichen Überzeugung.


    Satire darf viel, aber nicht unbedingt alles.
    Und auch bei der Passage über die Deutschen bin ich mir sicher, dass es zT vielleicht arg "überspitzt" geschrieben ist, grundsätzlich aber durchaus der Meinung von Herrn Moore entspricht.
    Der zitierte Schlusssatz ist vielleicht nicht wörtlich gemeint, aber alleine aufgrund seines "Kampfes" gegen Waffen im Volk und die NRA im Besonderen würde ich nicht zwingend davon ausgehen, dass er mehr oder minder "nur" satirisch gemeint ist.


    Zumal ich eines an Herrn Moore relativ bedenklich finde: Seine Einseitigkeit.
    Sicher, um auf Missstände hinzuweisen muss man diese ersteinmal kenntlich und den Leuten bewusst machen.
    Aber er beschränkt sich grundsätzlich darauf, nur anzuprangern, und das oft genug in einer massiv polemisierenden Form, der Begriff "Geschwätz" drängt sich dem Einen oder Anderen dabei durchaus auf.


    Wenn er nur Satiriker wäre, wäre das hinnehmbar.
    Er aber bezeichnet sich nebenbei vor allem als Dokumentarfilmer bzw. er gibt vor, Sachbücher zu schreiben.
    Das Prädikat "satirisch wertvoll" wurde ihm ja eher von Kritikern gegeben und mittlerweile ist mein Eindruck, dass diese Einschätzung für ihn, in viel stärkerem Maße aber noch für seine "Fans" als Gutheißung und Legitimation für sein komplettes Handeln und Schaffen missbraucht wird.


    Denn letztlich gibt es definitiv bessere Satiriker als ihn und ebenso deutlich bessere Sachbuchautoren bzw. Dokumentarfilmer.
    Aber gerade hier in Deutschland passt seine extrem einseitige Darstellung eben perfekt zu gewissen landläufigen Meinungen speziell über Bush (obwohl er ja über Clinton ebenso hergefallen ist) und über unsere "amerikanischen Freunde" im Allgemeinen.


    Aber das kritische Hinterfragen ist ja ohnehin aus der Mode gekommen, Viele beschränken sich halt lieber rein auf den Konsum.

  • Ich denke die "Wahrheit" gibt es nicht. Das beste Beispiel hierfür ist doch die offizielle Kriegsberichterstattung des Pentagon selbst. Es gibt allenfalls unterschiedliche Betrachtungswinkel. Moore überspitzt in seinen Filmen maßlos und genau das macht sie interessant. Würden seine Filme nicht polarisieren, hätten sie auch nicht mehr die erwünschte Schockwirkung. Man diskutiert über sie. Ich glaube dafür sind die Filme ganz gut.


    Allein die Comicszenen in "Bowling for Clumbine" sind doch Indiz genug, dass es hier nicht um eine politisch korrekte oder gar wissenschaftliche Beweisführung geht. Der Film bedient Klischeevorstellungen en masse. Aber ein Stück Wahrheit steckt auch in diesen - und deshalb "lachen" ja auch alle über diese Art von "Dokumentarfilmen". Wenn einem dabei gelegentlich das Lachen im Hals stecken bleibt, dann bei der Konfrontation mit dem gesellschaftlichen mainstream.


    Mir hat der Filme jedenfalls zu Denken gegeben - und zwar in jeder Hinsicht. Ich glaube allerdings auch nicht, dass er für die Zielgruppe der 0815 RTL Konsumenten gedreht wurde.

  • Zitat

    Original geschrieben von D3xt3r
    Als ich Bowling for Columbine das erste mal sah war ich auch begeistert von wegen sch**** Waffenlobby usw. tja aber wenn man einmal ein wenig im Internet sucht findet man dann sowas:


    http://www.hardylaw.net/Truth_About_Bowling.html


    Ist jetzt sicher nicht wirklich ein mittlere Standpunkt sonderen eher das andere aber eben genau das Gegenteil zum Film und wie ich finde doch ein paar Fakten die man nicht von der Hand weisen kann.


    Lies dir dazu mal die Gegendarstellung auf seiner Seite durch.

  • Zitat

    Original geschrieben von speakers
    Mir hat der Filme jedenfalls zu Denken gegeben - und zwar in jeder Hinsicht.


    Tja, und ich bin dabei eingeschlafen...
    Warum? Darum:

    Zitat

    Der Film bedient Klischeevorstellungen en masse. Aber ein Stück Wahrheit steckt auch in diesen - und deshalb "lachen" ja auch alle über diese Art von "Dokumentarfilmen".


    Nur gelacht habe ich nicht, stattdessen eher gegähnt oder mit den Augen gerollt... :rolleyes:
    Und schön, wenn tatsächlich auch etwas Wahrheit in seinem Film steckt (was ich garnicht bezweifle), dumm nur, wenn man nicht weiß, wo sie versteckt ist.
    Wobei das einem Großteil seiner Anhängerschar letztlich aber ohnehin egal sein dürfte.

  • Moore macht Satire, und es liegt nun halt mal in der Natur von Satire daß sich wer an Bein gepinkelt fühlt.
    Ich finds lustig und geh jetzt meine Hose auswringen:D

  • Zitat

    Original geschrieben von Chevygnon
    Tja, und ich bin dabei eingeschlafen...


    Ich denke Du bist vermutl. mit den falschen Vorstellungen/Erwartungen in den Film gegangen. Satire in Watte verpackt gibt es nicht.


    Und noch etwas: vielleicht ist Dein Urteil über den Film auch auf Deine REM-Phase zurückzuführen. Wenn man schläft, verpasst man manchmal etwas... ;)

  • Unnötige Aufregung


    Also vorneweg man sollte generell keinen Amerikaner ernstnehmen!


    Die USA haben nunmal riesige kulturelle Defizite gegenüber Europa und werden dies auch nie aufholen können.
    Hinzu kommt das Amerika außer Ihrer Flagge und Hymne keine gewachsene Idendität hat, zuviele Religionen und ethnische Gruppen, die kaum integriert sind.


    Europa kann dagegen auf 2800 Jahre Kultur zurückblicken (seit Griechenland).
    Amerika ist doch immer noch neidisch auf Europa (Bsp Kulturgüter) und versucht dies mit Größenwahn und Weltmachtsträume zu kompensieren.


    Und große Teile ihrer Denkweise stammen aus dieser Ideologie; Ihrer allgegenwärtigen Bevormundung und Rechhaberei.

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    Ericsson T39m
    Legends never Die!
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  • Zitat

    Original geschrieben von speakers
    Ich denke Du bist vermutl. mit den falschen Vorstellungen/Erwartungen in den Film gegangen. Satire in Watte verpackt gibt es nicht.


    Ehrlich gesagt, wusste ich nicht, was ich erwarten sollte, ich hatte nur sehr oft gehört, der Film wäre ja "ach so toll".
    Ich hatte mir nie was zu dem Film durchgelesen, wusste nichts über dessen Stil, seinen Inhalt oder sonst etwas.
    Ergo: Erwartungen = 0
    Und selbst wenn ich damals in Erwartung einer Satire den Film angeschaut hätte, hätte das nichts daran geändert, dass ich den Film schlichtweg langweilig, uninteressant und irgendwie "primitiv" fand.
    Und das Satire nicht aus in Watte gepackten leeren Worthülsen besteht, über diesen Punkt war und bin ich mir durchaus im Klaren.

    Zitat

    Und noch etwas: vielleicht ist Dein Urteil über den Film auch auf Deine REM-Phase zurückzuführen. Wenn man schläft, verpasst man manchmal etwas... ;)


    Da kann ich dich beruhigen, ich habe mehr als die Hälfte des Filmes bei vollem Bewusstsein erlebt, wenn mich meine Erinnerung nicht gänzlich trügt, habe ich sogar ca. 3/4 des Filmes mit offenen Augen und bei wachem Verstand verfolgt.
    Und da er bis zu dem Zeitpunkt nicht in der Lage war, mich in irgendeiner Form zu "fesseln" oder zu begeistern, denke ich nicht, dass der restliche Teil mich irgendwie umgestimmt hätte.

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