Q1/2017 - Quartalszahlen

Zitat

Original geschrieben von Goyale
Das bedeutet "zwischen den Zeilen": "Ihr fahrt derzeit mit Vollgas vor die Mauer!"

Vor allem, wie soll denn eine andere Strategie aussehen? Preise erhöhen und hoffen, nicht zu viele Kunden zu verlieren, bei dem Netz? Oder noch mehr Kunden, die noch weniger zahlen?

O2 hat sicher eine Strategie, aber ob diese in der Zukunft aufgehen wird ???

Zu allererst hat man ja die meisten Kunden bzw. geschaltete SIM-Karten.
Daraus lässt sich durchaus Kapital schlagen.
Stichwort: Bewegungsdaten (diese werden von Telefonica ja bereits verkauft)

Je mehr Kunden in Deutschland mit o2 unterwegs sind, desto genauer wird die Datenbasis die man verkaufen kann.
Schon deswegen wird man Nummer 1 nach Kundenzahlen bleiben wollen.
Denn für bessere Daten gibt’s besseres Geld.

Man wird auch versuchen, aktuell gelingt dies ja sehr gut, die Kundschaft mit billigen Preisen zu locken oder bei o2 zu halten.
Alles wahrscheinlich auch mit dem Hintergedanken das Telekom und Vodafone die Preise weiter oben halten können bzw. nicht zu stark senken werden.
So könnte o2 dann in nächster Zukunft, wenn der Netzumbau abgeschlossen ist, die Preise wieder anziehen.
Ohne gleich eine Wechselwelle zu der dann gleich teuren Konkurrenz auszulösen.

Zitat

Original geschrieben von tom27
So könnte o2 dann in nächster Zukunft, wenn der Netzumbau abgeschlossen ist, die Preise wieder anziehen.
Ohne gleich eine Wechselwelle zu der dann gleich teuren Konkurrenz auszulösen.

Durch den Netzumbau wird aber erstamal für die Kunden nichts besser ... da müsste schon ein richtiger Netzausbau her und der wird wohl leider noch etliche Jahre auf sich warten lassen

Aber ARPU mit gerademal noch 9,60€ deutlich unter der Zehner-Marke ist schon krass.

Und man muss bedenken das diese Entwicklung sich weiter fortsetzen wird und auch von o2 nicht so schnell gedreht werden kann. Aktuell ist es ja noch so das bei o2 auch noch einige z.B. 2015 abgeschlossene Verträge mit relativ hohen Preise laufen, die aber sicher nicht zu den bisherigen Konditionen verlängert werden. Sondern diese Kunden werden entweder zur Konkurrenz gehen oder lassen sich nur mit Billigpreisen halten. Das treibt den ARPU weiter nach unten.

Zitat

Original geschrieben von Anja Terchova
Durch den Netzumbau wird aber erstamal für die Kunden nichts besser ... da müsste schon ein richtiger Netzausbau her und der wird wohl leider noch etliche Jahre auf sich warten lassen

Aber ARPU mit gerademal noch 9,60€ deutlich unter der Zehner-Marke ist schon krass.

Wie gesagt Mobilfunkumsatz ist nicht die einzigste Einnahmequelle für Telefonica.
Vor allem in Zukunft wird BigData das große Geschäft.
Siehe Telefonica NEXT, o2 Get, O2 More Local, Übernahme von Minodes usw.
Dafür braucht man Kunden, Kunden und nochmal Kunden.

Deswegen wird man sicher die nächsten 2 - 3 Jahre Kunden halten, egal was es kostet.
Telefonica geht daran schon nicht pleite. Dort ist Geld da. Die sind auch weltweit ganz paar Nummern größer als die Deutsche Telekom.

Netzausbau ist in Deutschland flächendeckend und bis Ende 2018 soll ja angeblich jeder vorhandene GSM Standort mit LTE aufgerüstet sein.

Die Terminierungsentgelte sind ja im Dezember 2016 gefallen ..das wird auch bei
den beiden anderen Netzbetreibern durchschlagen.
9,60 Euro sind aber auch echt wenig....

Zitat

Original geschrieben von tom27
Netzausbau ist in Deutschland flächendeckend und bis Ende 2018 soll ja angeblich jeder vorhandene GSM Standort mit LTE aufgerüstet sein.

Niemals nie, selbst die Telekom will erst Ende 2019 soweit sein.

Zitat

Die sind auch weltweit ganz paar Nummern größer als die Deutsche Telekom.

Was soll an Telefonica größer sein als an der DT?

Zitat

Original geschrieben von tom27
Netzausbau ist in Deutschland flächendeckend und bis Ende 2018 soll ja angeblich jeder vorhandene GSM Standort mit LTE aufgerüstet sein.

Das waere natuerlich mehr als perfekt aber mir faellt es sehr schwer dran zu glauben.

Allein wenn man bedenkt das da nur noch 19 Monate Zeit bleiben wuerden, und wieviele GSMonly Statioen o2 hat die noch nichtmal eine Standortbescheinigung fuer LTE haben, ist das extrem ambitioniert.

Zudem kommt ja noch hinzu das o2 schon bei UMTS und LTE oft solche Versprechen von einem fast flaechendeckenden Ausbau gemacht hat, dann aber doch nummer immer ein paar einzelne Stationen gekommen sind.

Der Schlüssel für Telefonica liegt im Netzausbau.
Klar, durch die niedrigen Preise gelingt es eine Kundenabwanderung zu verhindern, die eigentlich passieren müsste bei nachlassender Netzqualität, und das ist in den Großstädten bei LTE definitiv der Fall. (Deswegen ist Goyales Idee die Free-Kunden ins LTE-Netz zu lassen auch Unsinn. LTE ist in den Großstädten bei Telefonica am stärksten überlastet. Es ist ganz gut, dass der Free-Traffic das 4G-Netz nicht tangiert.)

Aber wieviel mehr Kunden könnte Telefonica gewinnen, wenn sie ihr Netz in Ordnung bringen würden? Die Tarife und Innovationen sind doch einmalig auf dem dt. Mobilfunkmarkt. Eigentlich müsste ein Tarif, wie der Free S ja eine massive Abwanderung von der Telekom und von Vodafone auslösen. Ich verweise mal auf den Markteinstieg der Illiad Gruppe in Frankreich mit ihrer Marke free in den dortigen Mobilfunkmarkt. Die haben in 2 Jahren aus dem Stand über 10 Mio. Kunden generiert und die Datenvolumina in den zwei- bis dreistelligen Bereich katapultiert. Allerdings haben sie eisern die € 20-Marke für die Allnetflat gehalten und konsequent immer mehr LTE ausgebaut, um sich vom teuren National Roaming schnellstmöglich zu befreien.

Die Lösung für Telefonica Probleme ist nicht weiteres Preisdumping. Man sollte idealerweise einen Allnetflat-Einheitspreis von € 20 anstreben und dann die Telekom mit 100 GB Inklusivtraffic an die Wand drücken. Aber das geht nur, wenn die Kunden auch zweistellige Mbit/s-Speeds bekommen.

Im Idealfall macht man das mit einem Art Überraschungseffekt. Also Netzausbau betreiben und dann aus heiterem Himmel einen Tarifhammer raushauen, von dem sich die Konkurrenz nur schwer erholen wird. So wie damals E-Plus/BASE mit der EU-Reiseflat. Die kam auch aus dem Nichts und hat bei Telekom-Business-Kunden massiven Unmut ausgelöst. Trotzdem brauchte die Telekom 3 Monate, um darauf zu reagieren.