Als Erwachsener noch Instrument erlernen?

  • Ich finde man kann gar nicht so genau sagen, welches Instrument jetzt schwierig oder weniger schwierig ist. Das ist auch eine ganz individuelle Sache. Natürlich ist z.b. eine Geige nicht gerade einfach zu erlernen aber ich kenne auch Leute, die sehr gut Klavier spielen, sich an einer (einfachen) Gitarre aber fast die Finger brechen.


    Wichtig ist, daß man das Instrument findet, was für zu einem persönlich am besten passt. Mit regelmässigem üben etc. wir man dann auch als Erwachsener noch ganz passabel musizieren können. Was ich noch für sehr wichtig halte ist die Musiktheorie. Wenn sich Leute als Musiker oder Sänger bezeichnen und noch nicht mal Noten lesen können, kann ich darüber ehrlich gesagt nur müde lächeln :rolleyes: Am besten also an eine Musikschule gehen, die neben dem Spielen des Instrumentes auch noch die nötigen Grundlagen vermittelt :top:

    Gruß,
    Bates

  • Zitat

    Original geschrieben von AdministratorDr

    Was ist der Unterschied zwischen den beiden genannten Gitarren ?:confused:

    Klassische Gitarre spielt man "richtig" nach Noten, und es handelt sich hierbei meist um Stücke, die bereits einige Jahrzehnte auf dem Buckel haben; diese Stücke stammen dann meist aus dem Bereich der sogenannten E-Musik ("Ernste" Musik; also das, was man gemeinhin unter "Klassik" versteht). Gespielt werden in dem Bereich praktisch nur Konzert-Gitarren - das sind diese Klischee-Gitarren, von denen fast auf jedem Dachboden eine herumsteht; sie lassen sich dadurch, daß sie einen relativ breiten Hals uns eher weiche Saiten haben (Kunststoff), sehr leicht greifen. Gezupft werden die Saiten mit den Fingern und nach einem ganz bestimmten Schema (der Daumen übernimmt die oberen drei Saiten, der Zeigefinger die vierte, der MIttelfinger die fünfte und der Ringfinger die unterste).


    Das, was ich "Lagerfeuer"-Gitarre genannt habe, ist einfach das Spielen von aktuellen (oder weniger aktuellen) Pop-Songs; besonders an Lagerfeuern macht sich das gut. Verwenden kann man auch hierfür eine normale Konzertgitarre, ich würde aber eine Western-Gitarre (schlanker Hals, Stahlsaiten) vorziehen, weil sie lauter ist und aufgrund der Stahlsaiten eher "hart" klingt. Meine persönliche Vorliebe gilt aber in dem Bereich den 12-saitigen Gitarren (die ich auch selbst spiele); das sind Western-Gitarren, bei denen neben den oberen vier Saiten (E A D G) noch jeweils eine dünnere Saite liegt, die eine Oktave höher gestimmt ist; die untersten zwei Saiten (H E) sind einfach doppelt vorhanden; die Hauptsaiten werden immer gleichzeitig mit den Zusatz-Saiten gegriffen. 12-saitige Gitarren haben einen unglaublich vollen, brillanten Klang; allerdings ist es aufgrund der doppelt vorhandenen Saiten relativ schwer, darauf Soli zu spielen. Aus dem Grund eignet sich eine 12-saitige eher als Begleitinstrument (oder besser gesagt Rhythmus-Gitarre), ist in dem Bereich aber durch ihren wunderbaren Klang einfach ungeschlagen.
    Gespielt wird hier meist mit einem Plektrum.



    Leichter zu lernen ist definitiv Lagerfeuer-Gitarre (eigentlich braucht man dazu nur ein Liederbuch mit einer Grifftabelle, dann kann man sich das auch selbst beibringen); für klassische Gitarre würde ich Unterricht empfehlen.

    Sic gorgiamus allos subjectatos nunc.

  • Was ist denn ein "schwieriges Instrument" ?
    Für mich ist jedes Instrument das gleiche - ob ich jetzt Tasteninstrumente, Gitarre oder Flöte spiele - überall komen doch nur Töne raus.
    Die unterschiedlichen Arten der Tonerzeugung sind lediglich Gewöhnungssache.
    Noten muss man sicher nicht können um ein Instrument spielen zu können.
    Bei mir sah das so aus, dass ich nach 8 Jahren Orgel und dem Kampf mit den Noten einfach Schlagzeuger geworden bin.
    Doch als das Alter und die Weisheit kam fing ich an "echte" Töne wieder zu meinen Freunden zu zählen und fing an Gitarre und Keyboard spielen. Aber auch wenn mal ne Flöte rumliegt oder sonstwas hat man den Clue schnell raus. Eine gewisse Begabung ist immer nützlich aber wenn man das will dann klappt das auch ;)


    BTW: Bei Gitarren greife ich wegen meinen filigranen Schlagzeuger-Fingern (:D) zu E- oder Westerngitarren. Ist unkomplizierter.


    -SF³

  • Zitat

    Original geschrieben von SiemensFreak³


    Was ist denn ein "schwieriges Instrument" ?
    Für mich ist jedes Instrument das gleiche - ob ich jetzt Tasteninstrumente, Gitarre oder Flöte spiele - überall komen doch nur Töne raus.
    Die unterschiedlichen Arten der Tonerzeugung sind lediglich Gewöhnungssache.

    Beispiel: Je mehr Finger Du gleichzeitig koordinieren mußt, desto schwieriger ist das Instrument (ich würde Klavier schwerer als Gitarre einordnen). Auch wenn Du keine "vorgegebenen" Töne hast, ist das Erlernen schwieriger - ein Beispiel wäre hier Violine. Du hast auf dem Griffbrett weder Bünde noch eine sonstige Kennzeichnung, wo welcher Ton sitzt - Du mußt also Deine Finger nach dem Gehör koordinieren. Wenn dieses Gehör nicht vorhanden ist, kann man seine Finger zwar ungefähr positionieren, schrecklich klingen wird es trotzdem... ;)

    Sic gorgiamus allos subjectatos nunc.

  • Zitat

    Original geschrieben von Bates
    Was ich noch für sehr wichtig halte ist die Musiktheorie. Wenn sich Leute als Musiker oder Sänger bezeichnen und noch nicht mal Noten lesen können, kann ich darüber ehrlich gesagt nur müde lächeln :rolleyes: Am besten also an eine Musikschule gehen, die neben dem Spielen des Instrumentes auch noch die nötigen Grundlagen vermittelt :top:



    Moin
    oha....darüber könnte man jetzt lange streiten..das wollen wir aber nicht :)
    Nur soviel: Es gibt, gerade in der traditionellen Musik, viele Musiker und Sänger, die keine Noten lesen können, sondern die kompliziertesten Dinge nach Gehör spielen. Und mit viel Gefühl ! Und es gib eine Menge Leute, die viel Theorie können, aber kein Feeling haben. Ideal ist sicherlich beides, allerdings ist Feeling wichtiger als verkrampftes an den Noten hängen. Auch das Lernen nach Gehör kann man lernen...;)


    Zum schwierigen Instrument: Krähe hat das schon gut beschrieben, aber es kommt halt auch die Veranlagung dazu. Ich habe früher mal ziemlich gut Waldhorn gespielt (was übrigens mal im Guinness Buch als schwierigstes Instrument der Welt aufgeführt war), hatte aber bei Saiteninstrumenten (gerade Gitarre, Bouzoukie etc.) Immer wieder Probleme.
    @DrAdmin: Welche Musikrichtung wolltest Du denn machen ? Klassik, Pop, Folk ??
    Davon hängt ja auch die Wahl des Instruments ab.
    Grüße
    Der Dingens

  • Also ich hab als Kind Keyboard gelernt. Jetzt wollte ich mal fragen, wie es eigentlich mit dem Gitarre lernen aussieht. Das ist nämlich ein Interument, was mich total interessieren würde. Was wäre denn da für nen Anfänger zu empfehlen?

    my phone: iPhone SE
    "Wenn ich übers Wasser laufe, dann sagen meine Kritiker, nicht mal schwimmen kann er."

  • Dingens


    Ich lese während dem Spielen oder Singen natürlich auch nicht krampfhaft die Noten. Da geht das dann nach Gefühl, das ist klar. Aber ich kann sie lesen, wenn ich die Stücke vorbereite und lerne. Noten lesen ist wirklich nicht so schwer, daß man es nicht lernen kann. Wer das nicht tut, ist schlicht und einfach faul. Das Gehör und Gefühl für die Musik ist auch wichtig. Das hat allerdings, wie du schon gesagt hast, nicht jeder.


    Auch wenns ein blöder Vergleich ist aber du kannst auch kein Buch schreiben wenn du nicht lesen kannst.


    lordex


    Ich bin da irgendwie radikal *g* Würde dir klassiche Gitarre empfehlen. Da lernst du es nämlich richtig und rumschrubben auf der E-Gitarre kannst du dann automatisch.

    Gruß,
    Bates

  • Hi,
    ohne jetzt alle Posts dieses Threads genau gelesen zu haben, will ich nur kurz meine Erfahrung mitteilen.
    Ich habe auch als "erwachsener" (naja, ich war grad 18) angefangen Gitarre zu spielen. (Muesste auch noch ein Thread hier oder im HK sein ;))
    Ich hatte Anfangs null Ahnung von Gitarre oder von Noten (bzw. nur das bisschen aus dem Schulunterricht bis Klasse 9)
    Meine Erfahrung:
    Ende 2001 eine Klassikgitarre ausgeliehen von einem Freund, um einfach mal 2, 3 Monate zu testen ob ich auch wirklich dabei bleibe, nachdem ich vorher auf eine Kursfahrt recht fasziniert davon war. In der Zeit viel gespielt und meine ersten Akkorde (G, Em, D, C, Am ;)) gelernt und damit rumgeschrammelt (Knocking on heaven's door ;)). Dann habe ich mir eine Westenklampfe gekauft. Ne Yamaha F310, die damals mit 290,- DM ne recht gute Einsteigergitarre war fuer das wenige Geld. Hatte immer im Hinterkopf, dass das Interesse eventuell abflauen wuerde, war daher so sparsam.
    Sooo, dann habe ich bis Ende 2002 so rumgespielt, mir alle offenen Akkorde selbst beigebracht und auch mit einfachen Barré Akkorden angefangen (F, Bm). Das ein oder andere Lied konnte ich dann schon gut nachspielen. Dann kam es aber: Ich habe gemerkt, dass selbst gute Buecher und gute Internetseiten mich nicht mehr weiterbrachten. Die Motivation sank, weil es einfach unheimlich lange gedauert hat, bis ich wieder etwas neues konnte. So habe ich also im Okober 2002 angefangen guten (!!!) Unterricht zu nehmen. Die Motivation stieg sehr schnell wieder, weil man sich selber und dem Lehrer ein bisschen was "beweisen" will. Zudem geht es Ratz-Fatz, vom Tempo her.
    In dem etwas mehr als einem halben Jahr habe ich viel ueber Theorie gelernt (Notenlehre, Rhythmus, Harmonie, Taktgefuehl, usw) und beherrsche nun neben dem "normalen" rumgeschrammel auch Fingerpicking-Basics und Zupfmuster.
    Daher mein Tipp: Mach's so wie ich ;):D. Im Ernst: Leih dir ne Gitarre und schau einfach mal, ob du auch wirklich lange Lust dran hast. Dann bring dir die ersten Basics ruhig ueber einen laengeren Zeitraum selber bei. Denn feur das Auswendig lernen der offenen Akkorde brauchst du keinen Lehrer zumal du nicht viel falsch greifen kannst, bzw. die Fehler spaeter im Unterricht schnell ausgemerzt werden koennen. Sobald du merkst, dass es schwerer wird nimm einfach mal eine Teststunde, die meistens eh kostenlos ist. Einen guten Lehrer erkennst du bestimmt selbst schnell. Er sollte Theoretische Kenntnisse haben und die auch vermitteln koennen. Denn ich bin auch der Meinung, dass es ohne Theorie eben nicht geht, bzw. nur bis zu einem bestimmten Punkt.
    Ausserdem: Leher haben immer massenweise Noten und TABs zu Hause und kennen eh so gut wie jedes Lied, bzw. koennen dir Zupfmuster usw aus Songs heraushoeren und dir die Noten abschreiben. Im Internet bekommst du zwar zu fast jedem Song TABs, aber die sind wie ich festgestellt habe in 90 % der Faelle nicht hundertprozent richtig, und bringen daher nicht wirklich etwas.
    Auch zum Thema Improvisation, Pentatonik, etc findest du im Internet keine richtigen Tutorials, die fuer Anfaenger geeignet sind, und wenn man es eh schon kann sind die uninteressant.


    Sooo. Gitarre spielen machr superviel Spass, ob alleine im Zimmer inkl. richtig laut mitschreien/singen oder mit Freunden, Verwandten des Abends im Garten...
    Ich empfehle dir, dieses Instrument zu erlernen!


    c ya
    n3o , der jetzt auf seiner neuen Martin®-Klampfe spielen geht ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von n3o
    Dann bring dir die ersten Basics ruhig ueber einen laengeren Zeitraum selber bei. Denn feur das Auswendig lernen der offenen Akkorde brauchst du keinen Lehrer zumal du nicht viel falsch greifen kannst, bzw. die Fehler spaeter im Unterricht schnell ausgemerzt werden koennen

    Kann ich bestätigen. Gut, ich habe zwar früh angefangen zu spielen, allerdings genau den gleichen Weg eingeschlagen, den n3o beschrieben hat. Generell dürfte das Einstiegsalter hierbei eine geringere Rolle spielen, eher die Motivation, die ist altersunabhängig. Selber beibringen bringt dann Spass, sofern die ersten Griffe langsam sauber passen. Dazu kommt es allerdings erst, wenn die regelmässige Übung nicht vernachlässigt wird. Am Anfang also auch nicht auf die Schnelligkeit der prof. Interpreten (bsw. TV) schauen, das demotiviert. Vorallem auch nicht die allerersten Beweise anderen sofort vorspielen, die anschliessenden Reaktionen könnte noch mehr demotivieren.

  • Zitat

    Original geschrieben von Krähe
    Meine persönliche Vorliebe gilt aber in dem Bereich den 12-saitigen Gitarren (die ich auch selbst spiele); das sind Western-Gitarren, bei denen neben den oberen vier Saiten (E A D G) noch jeweils eine dünnere Saite liegt, die eine Oktave höher gestimmt ist; die untersten zwei Saiten (H E) sind einfach doppelt vorhanden; die Hauptsaiten werden immer gleichzeitig mit den Zusatz-Saiten gegriffen. 12-saitige Gitarren haben einen unglaublich vollen, brillanten Klang; allerdings ist es aufgrund der doppelt vorhandenen Saiten relativ schwer, darauf Soli zu spielen. Aus dem Grund eignet sich eine 12-saitige eher als Begleitinstrument (oder besser gesagt Rhythmus-Gitarre), ist in dem Bereich aber durch ihren wunderbaren Klang einfach ungeschlagen.
    Gespielt wird hier meist mit einem Plektrum.

    Jetzt weis ich das auch, wie die gestimmt werden. Aber wie werden eigentlich 8saitige Gitarren und 5saitige Baßgitarren gestimmt? Ich hab die mal gesehen, aber wusste noch nie wie die gestimmt werden und für was man die einsetzt.


    Und was sind das eigentlich für Instrumente, die aussehen wie eine Gitarre aber zwei Hälse haben, wovon einer aussieht wie eine normale Konzertgitarre und einer wie E-Gitarre?

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