Schafe, die nicht mehr einlaufen und flusen *g*

  • Hallo ihr!
    Habe von meiner Schwester vor kurzem die Nachricht gehört, dass Wollpullover in Zukunft nicht mehr flusen und einlaufen, weil die Schafe genmanipuliert werden sollen und dann bessere Wolle produzieren. In der Suche habe ich es übrigens nicht gefunden, deswegen poste ich euch mal den Artikel:


    Zitat

    Copyright © Frankfurter Rundschau 2003
    Erscheinungsdatum 28.05.2003


    GENFORSCHUNG
    Schafe mit Einlaufschutz
    Von Lucian Haas



    Gruß
    Mekong



    Edit:
    Artikel entfernt. Begründung siehe unten.
    Carsten

    Ein Hund denkt: "Sie füttern mich, sie pflegen mich, sie kümmern sich um mich...
    ...sie müssen Götter sein!"


    Eine Katze denkt: "Sie füttern mich, sie pflegen mich, sie kümmern sich um mich...
    ...ich muss ein Gott sein!

  • Eigentlich Pervers die Vorstellung.


    Es folgen:


    ...Die Kuh die die Milch schon pasteurisiert und entfettet produziert.
    ...Das Rind, dass übergroße Rücken hat, wodurch mehr Fleisch pro Rind erzeugt werden kann.




    und und und...


    Einfach nur eklig sowas !


    Wenn das Thema nur nicht so ernst wäre, würd ich drüber lachen. ;)

  • AdministratorDr: Daß viele sich bis zu einem gewissen Grad vor Gentechnik "ekeln" mag wohl sein, aber was ist Dir lieber?


    [ ] Pullis alle 3 Wochen neu kaufen, weil schon wieder auf Kinderpuppengröße eingelaufen?
    [ ] Pullis kaufen, bei deren Herstellung tonnenweise Chlor und andere giftige Chemikalien verwendet werden?
    [ ] Pullis kaufen, zu deren Reinigung giftige Feinwaschmittel benutzt werden müssen?
    [ ] Pullis für € 150,- aus feinster, nicht einlaufender Wolle "natürlich" gezüchteter Schafe?
    Oder
    [ ] Pullis für € 15,- aus Wolle, für dessen Erzeugung bei den Schafen der Natur halt nur ein wenig mehr nachgeholfen wurde als bisher schon?


    :)


    Letztendlich ist IMHO Genmanipulation nichts anderes als ein Forcieren der bereits seit Jahrtausenden(!) praktizierten Auslese durch den Menschen.
    Andere im ersten Moment einfallende Beispiele wären: Getreide, Hunde oder eben auch Milchkühe...

  • Wolle, Filz und Gen-Einlauf oder: Schaf ey!


    Was bitte ist an der Vorstellung pervers oder ekelig?


    Zumindest lt. des Artikels soll das Ganze durch konventionelle, gezielte Züchtung erreicht werden.
    Es geht zwar demnach durchaus um Genmanipulation, aber das war Züchtung immer schon. Jeder Chihuahua, Dackel oder Pudel ist durch diese Art der Genmanipulation entstanden. Man mag zwar geteilter Meinung über die Ergebnisse sein, aber letztlich finde ich an der Sache als solcher nichts perverses.


    Zumal die genannten Vorteile solcher Wolle ja nicht nur der Profitmaximierung dienen, vielmehr auch dem Umweltschutz. Nicht, dass man dadurch jeden Unfug legitimieren könnte und sollte, aber in diesem Falle sehe ich, zumindest nach Lektüre des Artikels, keine ernsthaft negativen Punkte.


    Und Rinder mit größerem Rücken? Ich will ja nicht meckern, aber was glaubst du, wie ein Großteil der heutigen Fleischproduktion zustande kommt?
    Richtig, durch Zugabe entsprechender Mastmittel.
    So kommt das Übergewichtsproblem in den USA zB nicht von ungefähr...


    Das heutzutage massiv in die Natur eingegriffen wird, sollte jedenfalls hinlänglich bekannt sein.

  • Das ist mir auch klar, aber ich will es nicht hinnehmen, dass man auf Teufel komm raus und um jede Menge Kohle zu machen man so massiv in die Gene eingreift.


    Sorry, ist meine Meinung !


    Ich weiß wie Rinder heute schon gemastet werden - ist mir ein Begriff.


    Ist meine Meinung so weltfremd ?:confused:

  • Wenn "Genmanipulation" durch Züchtung eklig ist, dürftet ihr gar nix mehr essen, denn all unsere Kulturpflanzen und Nutztiere sind durch selektive Züchtung entstanden.


    z.B Weizen ist eine Kreuzung aus mindestens 3 Ursprungsarten. Weizen weist ein Triploiden oder meist Tetraploiden Chromosomensatz auf "normal" wie z.B beim Menschen oder Wildarten wäre ein Diploider. Diese Kreuzung geht etwa 4000 Jahre zurück. Schon im alten Ägypten kannte man Zuchtarten des Weizen.


    Problematisch wird es wenn durch Züchtung Arten entstehen bei denen ein Merkmal auf "extrem" gezüchtet wurde. Gehen wir mal weck von Nutztieren.
    z.B. Hunderassen: Dalmatiner haben meist einen Herzfehler und sind Blind, nur damit das Zuchtziel "SW Fleckung" "perfekt" ist. Schäferhunden hat man lange Zeit einen schiefen Rücken gezüchtet wodurch Probleme mit den Hüftgelenken entstanden etc.


    Kommen wir auf die Schafe zurück. Das Verfilzen der Wolle hat beim Schaaf vermutlich eine Funktion. Verlieren der Wolle, Kälteschutz keine Ahnung. Züchtet man das Verfilzen nun weck, kann dies bisher nicht gesehene Nebenwirkungen haben. Dies ist das Problem. Für unsere Nutzung der Wolle ist das nicht verfilzen hingegen ein Vorteil.


    Etwas völlig anderes ist der Eingriff durch Gentechnik. Hier wird gezielt ein Gen identifiziert welches eine bestimmte Funktion erfüllt und dann gezielt in einen Organismus überragen.
    BSP: Man isoliert ein Gen für Resistenz gegen bestimmte Schädlinge aus einen Organismus und überträgt dies in eine andere Art. So wird Weizen beispielweise resistent gegen Pilzbefall. Welche und ob der Verzehr von "genmanipulierten" Lebensmitteln dieser Art für den Menschen ein Problem darstellen ist umstritten.
    Wie Dieter Nuhr sagt: "Ich esse Lebensmittel ich paare mich nicht mit ihnen. Wenn ich einen Apfel esse, werfe ich ja auch nicht im Herbst die Blätter ab."
    Will sagen Fremdgene werden nicht durch den Verzehr von Lebensmitteln aufgenommen.
    Problematisch ist, das Bakterien und andere Mikroorganismen Resistenzen entwickeln können, wenn ihre bisherigen Wirte gegen sie resistent sind. Dadurch entstehen neue Arten von Mikroorganismen die evt. auch für den Menschen gefährlich sind.

    iphone 5 (iOS 6.1) iPhone 4 (iOS 6.1) ipad 3 (iOS 6.1) MacBook pro 13 Snow Leopard


    Auch wenn ich den ein oder anderen erschossen habe, bin noch lange nicht ein Dieb.
    Rayland Givens (Justified)

  • Tut mir leid, aber ich muss hier leider den Miesepeter spielen.
    Ich habe den obigen Artikel entfernt, wobei die Begründung hierfür bereits im Artikel mitgeliefert wurde:
    Copyright © Frankfurter Rundschau 2003


    Carsten

  • Zitat

    Original geschrieben von AdministratorDr
    Das ist mir auch klar, aber ich will es nicht hinnehmen, dass man auf Teufel komm raus und um jede Menge Kohle zu machen man so massiv in die Gene eingreift.
    [...]
    Ist meine Meinung so weltfremd ?:confused:


    Kommt darauf an: Wenn es dir um die direkte Genmanipulation im Labor geht, dann sicher nicht, da gibt es viele Kritiker. Und bis zu einem gewissen Grad kann ich das auch nachvollziehen.


    Aber, in diesem Falle scheint es (lt. dem Artikel) um Züchtung zu gehen, sprich: die"natürliche" Form der Genmanipulation, wenn man das so sagen kann.
    Sicherlich, auch da sind die Ergebnisse bzw. Ziele oftmals ebenfalls fragwürdig (wie zB spezielle Hunde- oder Katzenrassen), letztlich aber ist es auf diese Weise wesentlich schwieriger, "auf Teufel komm raus" "massiv" in die Gene einzugreifen.


    Wie bereits erwähnt wurde, hat sich die Natur vermutlich etwas dabei gedacht, Wolle verfilzen zu lassen. Was genau, bliebe zu klären, dürfte aber im Hinblick darauf, dass es sich bei den Schafen um reine Zuchttiere handelt, womöglich keinerlei relevante Rolle spielen.


    Ich kann durchaus verstehen, dass viele Leute ein Problem damit haben, wenn der Mensch in immer umfassenderen Größenordnungen versucht, Gott zu spielen.
    Aber von derlei "Spieltrieb" sehe ich hiesigem Beispiel nicht unbedingt etwas. ;)


    Generell möchte ich sagen: Ich bin kein genereller Verfechter oder Gegner der Genmanipulation, entscheidend ist zum Einen das Ziel, sowie der entsprechende Weg.
    Da es heutzutage wesentlich einfacher ist, gezielt zu manipulieren, ist (wenigstens theoretisch) auch die Chance größer, Nebenwirkungen, egal welcher Art, von vornherein zu vermeiden.
    Die klassische Züchtung hingegen ist in dieser Hinsicht oftmals eher ein Glücksspiel mit oft ungewissem Ausgang.


    Insofern ist das ganze Thema mehr als schwierig zu diskutieren, insbesondere auf allgemeiner Basis. Letztlich muss Jeder selber abwägen, inwieweit er derlei Entwicklungen befürworten oder für sich moralisch, ethisch oder sonstwie vertreten kann.


    So long...

  • Sorry Carsten! Wusste nicht, dass ich den Artikel nicht reinstellen darf. Wäre der Link o.k. gewesen?


    Und zum Thema: Erinnert ihr euch noch an die Maus, der ein Ohr auf dem Rücken gewachsen ist. Die Vorstellung ist schon eklig, aber dieses Ohr macht irgendeinem Menschen das Leben wieder lebenswert. Bei den Schafen ist der Grund nicht wirklich so krass, aber wenn wir ehrlich sind, hat es doch wirklich Vorteile. Ich ärger mich bei schönen Pullis immer, dass sie flusen wie Sau...


    Gruß
    Mekong

    Ein Hund denkt: "Sie füttern mich, sie pflegen mich, sie kümmern sich um mich...
    ...sie müssen Götter sein!"


    Eine Katze denkt: "Sie füttern mich, sie pflegen mich, sie kümmern sich um mich...
    ...ich muss ein Gott sein!

  • Blöd daß der Artikel nicht mehr da ist, somit muß ich bei euch etwas zwischen den Zeilen lesen. :rolleyes:
    Warum darf man in diesem Fall nicht mit Quellenangabe zitieren?
    :confused:


    Also ich finde solche Züchtungen klasse, wenn es einen Nutzwert hat ist solch eine Manipulation doch nur vorteilhaft.
    Das Bild von der Maus mit dem Ohr auf dem Rücken kenne ich auch, wenn solche Züchtungen helfen einen Menschen wieder zu heilen / wieder zu vervollständigen habe ich auch nichts gegen einen Affen mit einem Menschenauge hinten im Kopf...

    Paranoia strikes deep
    into your life it will creep
    it starts when your always afraid
    you step out of line, the men come
    and take you away
    (stephen stills/ buffalo springfield "for what its worth" 1966)

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