Balkonkraftwerk

  • Wie sicherlich schon einige zu ihren bekommen haben sollten, verzichtet deye bei einem Teil seiner Wechselrichter auf ein sicherheitsrelevantes Bauteil, wodurch die Zertifizierung futsch ist.

    Wer sich das Bauteil nachbestellen möchte, kann das nach der Anleitung tun.

    https://www.giga.de/news/deye-…as-relais-vom-hersteller/

    Ich finde das Vorgehen von Deye irgendwie befremdlich. Man verkauft technisch veränderte Wechselrichter (Relais "vergessen"), welche dadurch nicht mehr der Zertifizierung entsprechen. Dann reicht es doch nicht ein externes Relais (andere technische Lösung als ursprünglich zertifiziert) zu verschenken um die Funktion wieder nachzurüsten. Die müssten doch erst alle betroffenen Modelle mit der Nachrüstlösung erneut zur Zertifizierung geben und erst nach erfolgreichem Prüfung den Kunden zur Verfügung stellen. Man macht den zweiten Schritt vor dem ersten und der Kunde hat nach wie vor eine nicht zugelassene Lösung zu Hause hängen. Komisch irgendwie.

  • So wie ich die Skizze verstehe, wird dieses Relais per Funk gesteuert.

    Und das soll

    Zitat

    Es wird ein Upgrade-Programm geben. Kundinnen und Kunden werden ihren Deye-Wechselrichter um ein Relais nachrüsten können, wodurch der Wechselrichter dann wieder die Norm erfüllt. Dieses wird wohl zwischen den Wechselrichter und die Steckdose gesteckt und erfüllt die gleiche Funktion wie im eingebauten Zustand.


    https://www.giga.de/news/balko…hlerhafte-wechselrichter/


    Funktion erfüllen ja, also den Stromkreis unterbrechen.

    Aber die Norm erfüllen? Per Funk ein sicherheitsrelevantes Bauteil schalten? Ich habe da so meine Zweifel.


    Interessantes Video dazu, wo die Schaltungsteile im Wechselrichter erklärt werden

  • Meiner Meinung nach ist das nur ein Versuch die Kunden auf gewisse Weise zu besänftigen.

    Zertifiziert ist es damit nicht und streng genommen dürften die Wechselrichter ob mit oder ohne Bauteil nicht betrieben werden. Ob sich diese Lösung zertifizieren lässt, ist ebenso fraglich.

    Man versucht da wohl nur Hau-ruck mäßig was als Lösung zu präsentieren, was keine Lösung sein kann.



    Wir nutzen einen solchen Wechselrichter und warten noch auf die Auszahlung einer Bezuschussung durch den Kreis. Ob uns diese aber so genehmigt wird, ist fraglich, wenn man dort erst Mal auf eine Stellungnahme der Bundesnetzagentur wartet.

  • Ich finde das Vorgehen von Deye irgendwie befremdlich. Man verkauft technisch veränderte Wechselrichter (Relais "vergessen"), welche dadurch nicht mehr der Zertifizierung entsprechen. Dann reicht es doch nicht ein externes Relais (andere technische Lösung als ursprünglich zertifiziert) zu verschenken um die Funktion wieder nachzurüsten. Die müssten doch erst alle betroffenen Modelle mit der Nachrüstlösung erneut zur Zertifizierung geben und erst nach erfolgreichem Prüfung den Kunden zur Verfügung stellen. Man macht den zweiten Schritt vor dem ersten und der Kunde hat nach wie vor eine nicht zugelassene Lösung zu Hause hängen. Komisch irgendwie.

    Man hat Relais ja nicht vergessen sondern bewusst weggelassen. Begründung: Mit so einem Relais (bewegliches Bauteil) kann eine Lebensdauer des Wechselrichters von 25 Jahren nicht erreicht werden. Deye geht davon aus, dass die Lebensdauer eines Relais in der zu erwartenden Temperaturumgebung bei 7 Jahren liegt.

    Einerseits grenzt es tatsächlich an Betrug, andererseits ist es wieder typisch deutsch (ich erinnere an die Wieland-Diskussion), neben der Softwareabschaltung auch noch eine zweite Hardwareabschaltung zu fordern.

    Ich weiß schon wie die Entscheidung ausgefallen wäre, wenn der Kunde die Wahl gehabt hätte zwischen einem Wechselrichter mit deutscher Zertifizierung und 7 Jahren Lebensdauer und einem Gerät für den internationalen Markt (dass in Deutschland nicht betrieben werden darf, aber über internationale Shops verfügbar wäre) mit 25 Jahren Lebenserwartung.

    Natürlich hätte man die Lösung mit dem Zusatzrelais für den deutschen Markt gleich zertifizieren lassen können, aber wäre man dann preislich noch wettbewerbsfähig gewesen? Mich erinnert das Ganze ein wenig an die Abgasmanipulation bei Fahrzeugen.

    Interessant wäre, wie andere Hersteller die doppelte Absicherung in Hinblick auf die Lebenserwartung gelöst haben?


    Wir nutzen einen solchen Wechselrichter und warten noch auf die Auszahlung einer Bezuschussung durch den Kreis. Ob uns diese aber so genehmigt wird, ist fraglich, wenn man dort erst Mal auf eine Stellungnahme der Bundesnetzagentur wartet.

    Die Bundesnetzagentur hat sich bereits zum Zusatzrelais geäußert:

    Auf die Frage von heise online, ob die Lösung ausreichend sei, antwortete der Behördensprecher der BNetzA: »Dies kann von der Bundesnetzagentur so aktuell nicht bestätigt werden. Die vorgeschlagene Korrekturmaßnahme stellt eine wesentliche Änderung des Produkts dar. Hierfür muss der Hersteller ein neues Konformitätsbewertungsverfahren durchlaufen und damit nachweisen, dass die grundlegenden Anforderungen nach der Funkanlagenrichtlinie bzw. des Funkanlagengesetzes einschließlich des Schutzes der Gesundheit und Sicherheit von Menschen eingehalten werden«.

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    Einmal editiert, zuletzt von AlexCeres () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von AlexCeres mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Es gibt bereits mindestens einen Hersteller (Name entfallen) der ganz offiziell das so verkauft und zertifiziert hat. Von daher ist es technisch und praktisch möglich.

    Technisch möglich ja, aber dann so abnehmen lassen, nicht hinterher den Kunden dran basteln lassen.

    Aber selbst wenn das okay wäre, müsste Deye auch den Elektriker zahlen der das anbringt. Denn normalerweise hat ein Laie nichts an der Netzleitung zu schaffen.

    Wir nutzen einen solchen Wechselrichter und warten noch auf die Auszahlung einer Bezuschussung durch den Kreis. Ob uns diese aber so genehmigt wird, ist fraglich, wenn man dort erst Mal auf eine Stellungnahme der Bundesnetzagentur wartet.

    Vermutlich wissen die gar nichts davon und dein Antrag wurd einfach noch nicht bearbeitet.


    Ich bin mal gespannt wie die Sache ausgeht. Womöglich werden die Dinger nicht mehr als zulässig für den Anschluss ans öffentliche Netz deklariert, mit oder ohne Relais Nachrüstung. Dann wird es interessant ob es quasi einen offiziellen Rückruf und Austausch der Geräte gibt.

  • Interessant wäre, wie andere Hersteller die doppelte Absicherung in Hinblick auf die Lebenserwartung gelöst haben?

    Es gibt auch seit längerem Relais auf Halbleiter Basis, die ohne mechanische Bauteile auskommen und quasi keinen Verschleiß haben.

    Sind meist aber teurer.

  • Es gibt auch seit längerem Relais auf Halbleiter Basis, die ohne mechanische Bauteile auskommen und quasi keinen Verschleiß haben.

    Sind meist aber teurer.

    Damit kann man aber nicht die geforderte physikalische Trennung erreichen.

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  • Technisch möglich ja, aber dann so abnehmen lassen, nicht hinterher den Kunden dran basteln lassen.

    Aber selbst wenn das okay wäre, müsste Deye auch den Elektriker zahlen der das anbringt. Denn normalerweise hat ein Laie nichts an der Netzleitung zu schaffen.

    Vermutlich wissen die gar nichts davon und dein Antrag wurd einfach noch nicht bearbeitet.

    Bei Enphase ist das Relais für die Hutschiene, deren Lösungen sind üblicherweise auch keine Balkonkraftwerke. Von daher ist dort immer ein Elektriker vonnöten. Das Deye-Relais soll wohl direkt zwischen den Wechselrichter und dem Einspeisepunkt gesteckt werden. Das hat dann also nichts mit "Netzleitung" zu tunn und braucht keinen Elektriker.

    Aber wie geschrieben, solange keine neue Zertifizierung vorliegt ist das alles nicht okay.

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