Nachbarschaftsstreit: Nachbar hört und hört nicht auf

  • Hallo,


    wir haben im Moment ein sehr nerviges Problem mit unseren Nachbarn. Älteres Ehepaar, beide pensionierte Beamte. Sie Oberstudienrätin, er Lehrer.


    Beide haben sozusagen nichts zu tun und langweilen sich offenbar. Fahren ab und zu mit ihrem Benz um den Block oder putzen die Blätter der Pflanzen im Vorgarten.


    Ich denke auch, dass sie unterschwellig Kontakt suchen, mögen uns aber ganz offensichtlich, wie auch alle anderen in der Straße nicht.



    Sie zeigen alle umliegenden Nachbarn, so uns auch, ständig (min. einmal im Monat) an wegen Pflanzen, die 2cm zu nah an er Grenze stehen oder andere die 10cm zu hoch sind und und und. Wir und auch andere Nachbarn haben des öffteren Pflanzen umstellen müssen, aber die finden wirklich immer etwas Neues. Sei es der Gartenteich, der zu laut ist, Pflanzen die zu hoch sind oder Lärmbelästigung durch Musik.


    Dabei ist es so, dass sie sich selber sich nicht völlig korrekt verhalten. Tochter (30, wohnt noch bei den Elter) telefoniert lautstark im Garten, Pflanzen wachsen quer Beet und sind auch zu hoch, bauen trotz Denkmalschutz einen Wintergarten an ect. pp.


    Deutet auf eine Persönlichkeitsstörung hin.


    Jetzt könnte man sagen, dass man die auch mal anzeigen sollte, dass jedoch möchte keiner und es ist auch sonst keiner so penibel und möchte sich mit diesen Leuten weiter beschäftigen.



    Meine Frage jetzt, da wir ernsthaft schon überlegen umzuziehen:


    Kann man da irgentetwas machen? Kann man sich schützen? Was würdet ihr empfehlen zu tun?


    Es macht einen einfach schier rasend vor Wut, wenn wieder der nächste Brief per einschreiben (vom Nachbarn) einflattert und man sich ständig mit diesem Leuten abgeben muss und es auch noch eine Stange Geld kostet.


    :(

  • Naja, sonderlich viele Alternativen stehen Dir nicht zur Auswahl:


    1) Ignorieren, was wegen der angesprochenen Kosten und des Ärgers wohl kaum auf Dauer gelingen wird, aber sehr effektiv wäre.
    2) Dagegenhalten, was noch mehr nerven und noch mehr Kosten verursachen dürfte und zudem eine Eskalationsspirale in Gang setzt. Eine effektive, rechtliche Handhabe gegen das Verhalten dieser Nachbarn zu finden, dürfte imho zudem wohl kaum möglich sein.
    3) Wegziehen, was noch mehr als Alternative 2) kostet.
    4) Ein offenes und faires Gespräch auf neutralem Boden (wichtig!) und in entspannter bzw. aggressionsfreier Atmosphäre aktiv suchen. Verläuft das Positiv, kann man den ehemaligen Gegner in der Zukunft durch aktive Freundlichkeit einnehmen und dadurch indifferent stellen. ;)


    Vorteile von Variante 4: Ihr könnt im besten Fall nur gewinnen und ansonsten nichts (mehr) verlieren.


    Ich weiss, wie schwer es ist, den Ärger runterzuschlucken und sich zu berherrschen, um sich zu so einem "Krisengipfel" durchringen zu können, aber oftmals ist es die letzte Chance auf Frieden in der Nachbarschaft.


    Denn der alte Spruch "Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt" ist leider sowas von wahr...

    Hätte der Mensch nur halb so viel Vernunft wie Verstand, dann wäre alles viel einfacher in der Welt. Linus Pauling

  • Naja, ehe ihr wegzieht, solltet ihr dann doch mal Gegenanzeigen starten! Wiso auch nicht? Warum sich immer prügeln lassen und womöglich noch das sinkende Schiff verlassen? Eure Nachbarn haben damit gewonnen! Wollt ihr ihnen diese Genugtuung gönnen? Und dann machen eure Nachbarn mit den Nachmietern und den Nachbarn immernoch weiter.
    Also sorry, aber da solltet ihr nach rechtlichen Möglichkeiten suchen. Ansonsten seid ihr typische Opfer. Die Verletzung des Denkmalschutzes sollte gute Möglichkeiten bieten.


    Oder ihr gebt euch geschlagen und flieht. Und andere Leute haben weiterhin die Probleme. Kann doch bei solchen Nachbarn nicht die Lösung sein, oder?


    Einen Tip habe ich noch: Schonmal das Gespräch mit einem Rechtsanwalt oder einer Rechtsberatung gesucht?
    Aber fliehen kanns echt nicht sein.....

  • ich halte gegenanzeigen für wenig sinnvoll.damit begibst du dich nur auf deren niveau.


    such dir nen anwalt und gib ihm die vollmacht.und alles was kommt geht 1:1 direkt zu ihm.so bist du beizeiten das problem los.du musst dich nicht kümmern,deine nachbarn sind beschäftigt und der anwalt verdient auch noch was dran...


    evtl überleg dir vorher ne rechtsschutz.deine nachbarn haben offensichtlich langeweile.wenn sie merkendas sie auf dem weg nichts erreichen,dann verlieren sie vielleicht die lust.und vorallem wenn es die ersten zweimal zur eskalation gekommen ist und sie unrecht bekommen,dann werden sie von ihrer rechtsschutz gekündigt und spätestens dann verlieren sie sicher die lust.


    mach ich genauso.wenn mir jemand gar zu blöde kommt,dann hab ich auch keine skrupel.ansonsten bevorzuge ich auch den friedlichen weg.ruf doch einfach mal deine nachbarn an und frag was das soll.ganz ruhig und sachlich.hör dir ihre argumente an und überleg danach,wie du reagierst(anwalt,papierkorb oder nachgeben).und spar dir antwortschreiben.entweder du "schiesst" so zurück,das du triffst oder du lässt es.alles andere ist albern.


    gruss rainer

    Christian Urban -- deine Sig bringts auf den Punkt :D

  • Also ich finde SG. Variante 4 am besten. Ist die einzig erfolgversprechende Variante. Man muß dafür natürlich ein gerüttelt Maß Selbstbeherrschung und Kommunikationsfähigkeit haben.

    Gruß
    Roland

  • Ich halte ein klärendes Gespräch auch vor die Beste der Alternativen. Falls alles nicht hilft kannst du dich ja mal an das Schiedsamt, in deiner Nähe, wenden und dir dort profesionellen Rat holen. Infos dazu findest du z.b. hier
    Von Gegenmaßnamen rate ich ab, denn sind die Fronten erst verhärtet rückt der Umzug immer näher.

  • ich wollte ihm auch ausdrücklich nicht gegenmassnahmen empfehlen.
    wenn wieder son brief kommt,dann kann man ja mal nachfragen und einfach dem nachbarn zuhören.bloss nicht argumentieren,sondern einfach sich anhören,was sie eigentlich wollen.danach kann man immer noch entscheiden,welchen weg man geht.
    wenn die briefe aber gleich als einschreiben mit allem drum und dran kommen,dann kann man sich nur schwer auf die "laiensphäre" berufen.
    ausserdem würde ich dann sogar unterstellen,das die lehrer-nachbarn einen erziehen wollen.mir als erwachsenen steht es frei,mir meine lehrer selber auszusuchen.ohne wenn und aber,ich muss mich nicht von meinen nachbarn erziehen lassen.ausserdem ist dem auch nur schwer friedlich beizukommen,weil es da einfach keine argumente dagegen gibt.die haben das viele jahre in der schule getan und werden das immer tun.jetzt in der rente eben mit den nachbarn...
    und deshalb würd ich nach dem ersten versuch das zu klären auch die briefe gar nicht mehr lesen sondern genau so wie sie kommen gleich an den anwalt weiterschicken.klingt verdammt böse,aber der bringt die nachbarn schon zur ruhe und zwar zu den bedingungen die irgendwann mal als allgemeingültig als gesetze niedergeschrieben wurden,die mein gutes recht sind und die ganz klar zeigen,das ich auf solche erziehungsmassnahmen nicht bereit bin zu reagieren.


    und wenn man das konsequent mit allen briefen macht,dann ist das problem auf einmal so weit weg,das man in seinem eigenen haus auch "wieder luft kriegt" und entspannung findet.und ich glaube,das ist wichtiger als das ego der nachbarn.man muss sich nur ganz klar sagen,das da wer ist,der für die klärung des problems bezahlt wird(möglichst von ner versicherung) und gut.wenn man sich da persönlich reinhängt,dann hat man schon verloren.



    sorry,aber ich kenn das von meinen eltern.zum glück harmlos,aber ich hab auch gemerkt,das die nie über ihren schatten springen können und oft genug auch streit deshalb mit ihnen gehabt.


    gruss rainer

    Christian Urban -- deine Sig bringts auf den Punkt :D

  • Charrakterfrage


    Offensichtlich sind die Leute, wie auch Du bereits festgestellt hast, eigentlich bemitleidenswert.
    Ein Psychologe könnte Dir sicherlich ein entspr. Störungsprofil bestätigen.
    Das hilft Dir aber letztlich auch nicht weiter.


    Meiner Meinung nach warten diese Leute förmlich darauf, das man den "Fehdehandschuh" aufnimmt, also zum großen Gegenschlag ausholt. Insofern, könntest Du ihnen mit einer (Gegen)anzeige garkeinen größeren Gefallen machen. Damit wären, zumindest die nächsten Monate vermeintlich "erfülltes Leben" der Nachbarschaft gesichert und deren Rechnung ginge auf.
    Willst Du das wirklich?
    Denke, es ist zwar der schwerere Weg, aber eigentlich immer der erfolgreichste.
    Überrasche die Nachbarn mit einer paradoxen Reaktion, das heißt, Überhäufe sie mit Freundlichkeit, stur und egal was für Sauereien kommen, vor allem auch dann, wenn Du innerlich noch so "kochst".
    Dazu gehört zwar eine gehörige Portion Überwindung, aber ich kann Dir garantieren, dass diese Taktik in 9v10 Fällen klappt.
    Eines mußt Du dabei wissen, mit dieser Vorgehensweise bist Du zwar vordergründig (zumindest bei unwissenden) ein "Weichei", aber letzlich der "Chef im Ring" u. hast Dir u. den anderen in letzter Konsequenz bewiesen, wie man so etwas stilvoll und vor allem, in seinem eigenen Sinne (nämlich nervenschonend) regelt.
    Das das einige "Weise" schon immer so handhabten, beweist ein altes arabisches Sprichwort :


    Zitat

    "Ein Hand die man nich abhacken kann, muß man schütteln !"

    ;)

    Ich bin zu allem fähig, aber zu nichts zu gebrauchen!

  • Bevor ihr umzieht, solltest Du bedenken, dass es Nachbarn überall gibt. Ich denke es ist ein psychologisches Problem. Indem Du den Streit "annimmst" eskaliert die Situation. Auch du beklagst Dich über Dinge, die eigentlich banal sind. Ist es für Dich relevant, dass die Tochter noch dort wohnt??? Du solltest einfach die Tür aufmachen und Dir sagen, schön, dass ich gewichtigere Dinge in meinem Leben vor mir habe, als meine Nachbarn. Ob ein klärendes Gespräch hilft, wage ich zu bezweifeln. Wenn eure Nachbarn schon Rentner sind, wirst Du sie kaum noch ändern können. Überlege Dir wieviel Einwohner eure Stadt hat: Du musst nicht mit allen befreundet sein. Nimm eure Nachbarn einfach nicht mehr wichtig. Schließe eine RV ab und gut. Irgendwann werden eure Nachbarn dann auch keine Lust mehr haben, wenn sie spüren, dass sie Luft sind.

  • erstmal danke für eure Antworten.


    Das Problem ist ja, dass die eben nicht reden wollen oder es zulassen. Ans Telefon gehen die Grundsätzlich nicht und versucht man sie an zu sprechen laufen die ins Haus und behaupten nacher beiläufig in den Anwaltsbriefen man hätte schlechtes Benehmen und sie auf offener Staße angepöbelt.


    Die Lösung eines konstruktiven Gespräches ist also relativ schwer zu erreichen. Auch mit Freundlichkeiten überhäufen ist daher nicht möglich.


    Wie meint ihr das denn mit die Briefe an den Anwalt weitergeben? Ich meine die wollen ja, dass irgentwelche Grenzabstände eingehalten werden und wir die ganzen Pflanzen teilweise 2m vom Zaun weg pflanzen. Bei einer Gartenbreite von 6m stehen die Blumen dann fast in der Gartenmitte. Ich meine das kann doch nicht wirklich wahr sein?


    Und falls wir die einfach ignorieren, haben wir nacher ein Gartenbaubetrieb vor der Tür stehen, die wir dann reinlassen müssne und auch für die Kosten auf zu kommen haben.


    Dazu muss man noch sagen, wir haben bereits alle Pflanzen verlegt, doch jetzt macht der aus einem Strauch ne Hecke und jetzt muss sie noch weiter weg. Es ist wirklich reine Schikane.


    Natürlich wollen wir nicht einfach wegziehen, aber so kanns auch nicht auf Dauer gehen.:(

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