Huawei P40, P40 Pro und P40 Pro+ offiziell vorgestellt

  • Ein Smartphone mit sensationellen Kameras.

    Huawei selbst bezeichnet es als "Das neue Fotowunder".

    Aber ich bin etwas verwundert, dass ich - obwohl das P40 bereits im Frühjahr 2020 vorgestellt wurde - der erste bin, der das P40 hier bei TT vorstellt.


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    Display

    Ein Display, das endlos erscheint

    Beim Display hat sich Huawei nicht nur für die OLED-Technologie entschieden, es ist zu den Seiten hin auch gebogen und kommt so vollkommen ohne Rand aus. Aufgrund der Biegung gibt es ab und zu kleinere Spiegelungen an den Displayrändern, die sich beim P40 Pro aber im Rahmen halten. Einzig eine ovale Punchhole-Notch stört den Infinity-Look des Displays. Da die Notch die Dual-Frontkamera und einen Infrarotsensor beherbergt, fällt sie breiter aus als vergleichbare Lösungen und ist deutlich sichtbar.


    Der Screen des Huawei P40 Pro kommt auf eine Diagonale von 6,58 Zoll, löst 2640 x 1200 Pixel auf und erfreute im Test durch seine farbstarke und kontrastreiche Darstellung. Die maximale Helligkeit ist vollkommen ausreichend, könnte aber in grellem Sonnenlicht etwas höher sein.


    Technische Ausstattung

    In der neuen P-Reihe setzt Huawei den aktuellen Kirin-Prozessor aus eigener Fertigung ein. Dementsprechend arbeitet im Huawei P40 Pro der Kirin 990, den der Hersteller auf der IFA im vergangenen Sommer vorgestellt hat. Begleitet wird er von 8 GB Arbeitsspeicher sowie 256 GB internen Speicher, der sich mittels Huaweis NM-Card erweitern lässt.


    Das System on Chip (SoC) aus Octa-Core-Prozessor, Grafik und Mobilfunk-Modul unterstützt auch 5G und erlaubt somit standardmäßig das Funken in den neu ausgebauten Netzen erlauben. Ebenso verfügt der Kirin 990 über eine Dual-NPU (Neural Processing Unit), die speziell für die künstliche Intelligenz des Smartphones zuständig ist. Und die hat Huawei bei der P40-Reihe durchaus sinnvoll und umfangreich erweitert. Das zeigt sich vor allem bei der Kamera, auf die wir später im Test noch näher eingehen.


    Aufgrund des aktuellen-Top-Prozessors und der guten Speicherausstattung kann das Huawei P40 Pro im Test überzeugen. Selbst beim Spielen grafisch aufwendigerer Games wie „Asphalt 9“ ruckelte nichts, die Anzeige bleibt flüssig. Im normalen Betrieb zeigt sich die flüssige Performance beim schnellen Wechsel zwischen Bildschirmen und Apps – das macht Freude!


    Auch der Benchmark-Test von AnTuTu belegt dem Huawei P40 Pro sehr gute Werte und bestätigt damit unsere Beobachtungen. Das Smartphone erreichte hier einen Gesamtwert von 468.572 Punkte und reiht sich so in die Top 5 der besten bislang getesteten Android-Smartphones ein.


    System: Pferdefuß Android-Apps

    Auf den ersten Blick kann auch das System der neuen Huawei-P40-Modelle überzeugen. Immerhin kommen sie mit dem aktuellen Android 10 sowie der neuesten Huawei-Oberfläche EMUI 10.1. Auch an Apps findet sich zum Start nur das Wesentliche auf den Smartphones – Huawei verzichtet komplett auf Bloatware.


    Was sich aber nicht findet, und das ist entscheidend, sind Google-Apps. Nachdem bereits das Huawei Mate 30 Pro (vorgestellt im Oktober 2019) als erstes Huawei-Smartphone die Auswirkungen im Streit zwischen den USA und China mit aller Wucht zu spüren bekommen hat, ereilt dieses Schicksal nun auch der P40-Reihe. Denn aufgrund des US-Embargos erhält der Hersteller für neue Geräte keine Google-Lizenz und muss somit ohne wichtige Google-Apps wie den Play Store, YouTube, Gmail und Co. auskommen.


    Huaweis Lösung gegen dieses Dilemma heißt AppGallery. Dabei handelt es sich um den eigenen App-Store des Herstellers. Und hier müssen wir unseren Hut ziehen, denn in kurzer Zeit ist es Huawei gelungen, einen brauchbaren App-Store auch für europäische Anwender auf die Beine zu stellen. Es kommen stetig neue Apps hinzu, doch leider fehlen eben auch essentielle Anwendungen.


    Möchten Nutzer beispielsweise WhatsApp installieren, werden sie aus der AppGallery heraus auf die Downloadseite des Messengers geleitet. Diese Lösung ist zwar ungewöhnlich, erfüllt aber ihren Zweck. Ärgerlich ist hingegen, dass eben den Google-Anwendungen eben auch Apps wie Instagram fehlen und es derzeit (noch) keine schnelle Alternative zur Installation gibt. Hier müssen Nutzer somit auf alternative App-Stores zugreifen und die Apps per APK installieren – was einige vielleicht zu kompliziert finden.


    Immerhin einen Trost gibt es aber: Wechseln Nutzer von einem Huawei-Smartphone auf das P40 (Pro), können sie ihre auf dem alten Gerät installierten Apps mit „Phone Clone“ umziehen – auch WhatsApp samt Chat-Verlauf. Das umständliche Installieren aller einzelnen Anwendungen auf dem Neugerät entfällt. Voraussetzung ist aber, dass die zuvor installierten Apps auch auf dem neuen Gerät – und somit mit der App Gallery – kompatibel sind.


    Zudem hat Huawei eigene Lösungen für wichtige Programme entwickelt, dazu gehört zum Beispiel der eigene Video-Messenger „MeTime“, der es auch erlaubt, den Smartphone-Bildschirm mit Freunden zu teilen, oder die Streaming-Dienste für Musik und Video.


    Huawei P40 Pro mit leistungsstarker Leica-Kamera

    Nicht weniger als sechs Kameras bringt das Huawei P40 Pro mit – eine Dual-Kamera mit 32 Megapixel auf der Front und eine Quad-Kamera auf der Rückseite. Entwickelt wurden sie – typisch für Huawei – in Zusammenarbeit mit dem Kameraprofi Leica.


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    Um es vorweg zu nehmen: Die Quad-Kamera des Huawei P40 Pro macht hervorragende Bilder. Grund ist die sehr gute Kamera-Technik gepaart mit einer verbesserten künstlichen Intelligenz (KI). Letztere ist nun beispielsweise in der Lage, Personen, die durchs Bild laufen, automatisch herauszurechnen. Das gleiche gilt für Spiegelungen, wenn Nutzer beispielsweise durch Glas fotografieren.


    Die Kamera-Ausstattung des Huawei P40 Pro setzt sich wie folgt zusammen: Der Hersteller hat insgesamt vier Sensoren integriert, wobei es sich beim Hauptsensor um ein Ultra-Vision-Objektiv mit 50 Megapixel handelt. Er ist mit 1/1.28 deutlich größer als der 1/1.7-Sensor der P30-Reihe und somit wesentlich lichtempfindlicher. Die Farberkennung in Form von RYYB hat Huawei indes beibehalten. Beim zweiten Sensor handelt es sich um ein Teleobjektiv mit 12 Megapixel, 5-fachem Periskop-Zoom und OIS (optischer Bildstabilisator). Es folgt als dritter Sensor ein Cinelens-Ultra-Weitwinkel mit 40 Megapixel und Autofokus sowie zu guter Letzt ein ToF-Tiefensensor für ein besseres Bokeh.


    Mit dieser Kamera-Ausstattung gelingen nicht nur Nahaufnahmen gut, dank verbessertem und bildstabilisiertem Zoom lassen sich Objekte auch nah heranholen. Selbst bei wenig Licht schafft der größere Sensor eine gute Ausleuchtung – davon profitieren auch Nachtaufnahmen.


    Lediglich beim Beauty-Modus innerhalb von Portrait-Aufnahmen waren uns die Anpassungen der KI im Test des Huawei P40 Pro etwas zu stark. Die Gesichter wirkten dadurch fremd. Hier werden wir in den kommenden Tagen aber weiter testen und die Kamera intensiver ausprobieren, um alle Neuheiten, die Huawei verspricht, zu entdecken.


    Nur soviel sei gesagt: Der Akku des Huawei P40 Pro hat eine Kapazität von 4200 mAh, was für die Größe und Ausstattung des Smartphones in Ordnung ist. Etwa eineinhalb Arbeitstage sollten Nutzer damit auf jeden Fall über die Runden kommen. Geladen wird die fest verbaute Batterie entweder per USB-C-Verbindung und dank 40 Watt besonders schnell, oder kabellos mit bis zu 25 Watt. Das Huawei P40 Pro dient dank Reverse Wireless Charging auch als Ladematte für andere Geräte, die kabelloses Laden unterstützen.


    Preise und Verfügbarkeit

    Beide neuen Huawei-Smartphones lassen sich ab heute vorbestellen. Die frühen Vogel erhalten die True-Wireless-Kopfhörer Huawei FreeBuds 3 und die Smartwatch Watch GT2e als kostenlose Zugaben. Die Smartphones selbst gibt es ab dem 2. Mai im Handel. Dabei kostet das Huawei P40 799 Euro und das Huawei P40 Pro 999 Euro zum Start.


    Huawei P40 Pro im Test: Ein erstes Fazit

    Ohne Frage ist das Huawei P40 Pro eines der leistungsstärksten Smartphones, das Nutzer derzeit bekommen können. Der Prozessor sorgt für eine flotte Performance, die dazu animiert, das Gerät an seine Grenzen zu bringen. Internet und Telefonie funktionieren einwandfrei und auch das Display kann durch seine Größe und seine gute Darstellung begeistern. Lediglich bei starkem Sonnenlicht hätten wir uns etwas mehr Helligkeit gewünscht.


    Das Hauptaugenmerk legt Huawei auf die Kamera – zu Recht. Denn die Quad-Kamera mit Leica-Branding macht grandiose Bilder in unterschiedlichen Lichtverhältnissen. Der nun optimierte Bildstabilisator erlaubt es, besonders nah an ein Motiv in der Ferne zu zoomen und hält Verwacklungen dabei im Rahmen. Auch Makro-Aufnahmen schafft die Kamera problemlos. Es gibt eine neue KI und so viele Funktionen, dass wir sie uns in den kommenden Tagen noch ausführlicher ansehen müssen.


    Pferdefuß der Huawei-P40-Reihe bleibt aber die fehlende Google-Anbindung. Zwar hat es Huawei geschafft, seinen App-Store brauchbar und umfangreich auszubauen, er kommt aber noch lange nicht an den Play Store von Google heran. Es fehlen leider noch immer grundlegende Apps – allen voran Instagram. Käufer der neuen Huawei-Smartphones müssen sich daher auf das Experiment eines alternativen App-Stores einlassen – und ob sie dafür bei Gerätepreisen zwischen 800 und 1000 Euro bereit sind, wird sich zeigen.

    Zurück in die Zukunft - Vom NOKIA 808 Pureview übers iPhone X zum 15 Pro MAX :):thumbup:

  • Aber ich bin etwas verwundert, dass ich - obwohl das P40 bereits im Frühjahr 2020 vorgestellt wurde - der erste bin, der das P40 hier bei TT vorstellt.

    Vielleicht liegt es daran:


    Huawei - die Schlinge wird enger ...


    Soll man darauf bauen?


    Ich hoffe nur, dass damit der Weg für ein kamerafokussiertes Leica-Smartphone frei wird, gerne neben den smartphoneintegrierten Objektiven (der P40 Reihe) zusätzlich mit L-Mount, welchen man optional nutzen kann (mit TL-Objektiven oder via Adapter mit M-Objektiven). So könnte man das Leicaphone als Alltagsgerät und mit angebrachten Objektiv nach Wahl auch als 'echte' Kamera 'Made in Wetzlar' nutzen.


    Eine Blaupause könnte dabei die TL2 (aus dem Jahr 2017) sein, nur eben dünner und mit Top-Display. Den Auslöseknopf und die Rädchen für die individuell festlegbaren Einstellungen (Belichtungszeit, ISO bzw. Blende) könnte man teilweise am Rahmen (so ähnlich wie die Digital Crown der Apple Watch) verbauen oder gar softwareseitig lösen.


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    7 Mal editiert, zuletzt von derAL ()

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