#GaffenTötet​: Mit einem neuen Design für Geräte und Einsatzwagen erschweren die Johanniter Aufnahmen mit dem Handy

  • So absolute Strafen sind ingendwie ungerecht. Der Rolexbestückte Porschefahrer lacht doch darüber.

    Wenn, dann müsste es an die individuelle Einkommenssituation gekoppelt sein.

    Gute Einstellung. Ich bin generell für Tagessätze bei allen Delikten (selbst bei falsch parken) da es nur so gleich weh tut. Bei Bürgern mit auffälliger Diskrepanz zwischen angegebenem Einkommen und Lebensstil eben mit Tagessätzen die auf fiktivem Einkommen basieren, im Bereich PKW, wenn der Sozialleistungsbezieher das 100K Auto "der Oma" nutzt eben Halterhaftung.


    Letztlich ist Neugierde menschlich, wird sich auch nie ändern

    Das hat mit Neugier nichts zu tun, eher mit fehlender Empathie durch falsche Erziehung. Sich zum Sex die Frau per Keulenschlag über die Rübe in de Höhle zu ziehen ist auch menschlich. Dafür hat unsere Gesellschaft Regeln erlassen, im Zweifelsfall schlägt der Verstand den Instinkt und wenn beides nicht funktioniert muss man Regeln eben durchlesen und akzeptieren, auch wenn man diese nicht versteht.

    Ich erhoffe nichts. Ich fürchte nichts. Ich bin frei.

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  • Ich habe es eben mal mit einem beliebigen QR-Code ausprobiert, und mein Smartphone zeigt nichts an, wenn ich den mit der Kamera-App abfotografiere. Mal abgesehen davon dürften die meisten Gaffer genau was sie tun, und sie tun es trotzdem. Die lassen dann von einem zusätzlichen QR-Code, selbst wenn der Warnhinweis angezeigt wird wie gedacht, kaum abhalten.

    Durch das mediale Interesse versteht man aber vielleicht worum es geht und beginnt sich für die Menschwerdung zu interessieren. Oder man unterlässt es, weil man sich doof vorkommt und den grimmigen Blick der Mitbürger nicht auf sich ziehen möchte.

    Ich erhoffe nichts. Ich fürchte nichts. Ich bin frei.

  • Also grundsätzlich ist es ja eine interessante Idee, aber ich ich wäre eher auf Werbung für Rettungskräfte gekommen und bin erst durch die QR-Verschönerung auf die Idee gekommen, mal so einen Wagen zu fotografieren.


    Auch fand ich das Video mit "Möchten Sie mal die Leiche sehen?" einfach nur schrecklich.

    Und als es dann vor YouTube-Videos eingeblendet wurde, direkt sehr nervend.

    Ich kann mir sowas schon NICHT! in freier Wildbahn anschauen, warum quält man uns dann auch noch im Digitalen?

    Aber gut, ja, woher soll der YT-Algorithmus auch wissen, das nicht gerade ein Gaffer, sondern ein ganz gewöhnlicher Mensch sich Videos anschauen will, die nichts mit sterben zu tun haben?!


    Und zu guter Letzt lässt sich in jedem Smartphone auch die Funktion QR-Code zu scannen abschalten, wenn sie denn überhaupt vorhanden ist.

    Also alle meine alten Smartphones habe diese Funktion gar nicht in der Kameraapp integriert. Da bräuchte man erst eine separate App. Nur auf mein iPhone würde mir was direkt angezeigt, aber selbst da achte ich im Grunde nie darauf.


    Außerdem wäre es echt mal hilfreich, wenn jeder zumindest wissen würde, was eine Rettungsgasse ist.

    Zurück in die Zukunft - Vom NOKIA 808 Pureview übers iPhone X zum 15 Pro MAX :):thumbup:

  • Gaffen tötet! Anti-Gaffer-Projekt startet auf Fachmesse Florian / Pilotprojekt wird bundesweit ausgerollt und wissenschaftlich begleitet


    Gaffen tötet! Anti-Gaffer-Projekt startet auf Fachmesse Florian / Pilotprojekt wird bundesweit ausgerollt und wissenschaftlich begleitet


    Auf der Messe Florian zeigten die Johanniter zum ersten Mal den großflächigen QR-Code auf einem Rettungswagen, der die technische Abnahme durch die DEKRA durchlaufen hat.


    Mit diesem digitalen Feature wollen die Johanniter dem täglichen Voyeurismus an Unfallorten Einhalt gebieten und damit Menschenleben retten. "Aber nicht mit Strafandrohung, sondern mit Aufklärung. Gaffer sollen ihr Verhalten überprüfen", betont Jörg Lüssem, Mitglied des Bundesvorstandes der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Dazu setzt die Hilfsorganisation auf großflächige QR-Codes beispielsweise auf Rettungswagen. Erfasst das Smartphone eines Schaulustigen das Fahrzeug, erkennt die Kamera den QR-Code und schlägt eine Weiterleitung auf die Seite www.gaffen-toetet.de vor. Dort erscheint die Warnung: "Achtung! Gaffen tötet! Es kann Rettungskräfte behindern und zur Straftat werden." Außerdem finden sich auf der Seite kurze Verhaltenshinweise.

    Die Johanniter verfolgen damit keine kurzfristige Effekthascherei. Vielmehr will die Hilfsorganisation aufklären und das Verhalten am Unfallort wissenschaftlich untersuchen. Unter die Lupe nimmt das fünfköpfige Team um Prof. Marisa Przyrembel von der Akkon Hochschule für Humanwissenschaften diverse Hypothesen aus der Notfall-, Sozial- und Motivationspsychologie. Die begleitende Studie soll nun die lange überfällige Zahlenbasis liefern. Ausgewertet werden die Klicks auf den QR-Code, Informationen der Einsatzkräfte vor Ort sowie die Umgebungsbedingungen.


    Dabei geht das Team der Johanniter-Hochschule folgenden Fragen nach: Wie viele Gaffer gibt es im Durchschnitt? Wie genau stören die? Inwiefern machen Gaffer die Rettungskräfte nervös? Wie stark werden diese von der eigentlichen Aufgabe abgelenkt? Ziehen viele Rettungsmittel oder ein Hubschrauber die Gaffer erst richtig an? Wann werden die "Zeugen" zu Behinderern oder gewalttätigen Störern?


    Gaffen-toetet.de soll am Ende belegen, welches Vorgehen störendes Verhalten unterbindet oder Gaffer ganz abhält.

    Aus Sicht der Fachleute ist Aufklärung und Selbstreflektion besser als Strafe, "denn hinter dem Gaffen verbergen sich zutiefst menschliche Züge", betont Przyrembel: "Aus der Notfallpsychologie wissen wir: Es spielen viele Motive eine Rolle. Kaum jemand hat den Vorsatz, Menschenleben in Gefahr zu bringen. Menschen werden zu Gaffern, weil sie unbedingt das Video mit der 'Sensation' aufnehmen wollen, oder auch, um mit 'guter Absicht' das Geschehen zu dokumentieren. Zudem ist die Reaktion verständlich. Hat es irgendwo geknallt, möchte fast jeder wissen: Was ist los und muss ich meinen Stamm, meine Sippe in Sicherheit bringen? Evolutionsbiologisch war das ein klarer Überlebensvorteil." Einige beobachten, weil sie die Expertise der Rettungskräfte bewundern und "ihren Helden" nah sein möchten. "Die Leute stehen aber tatenlos im Weg, weil das die anderen auch tun und niemand hilft", erklärt die promovierte Psychologin Przyrembel: "Wir nennen das Verantwortungsdiffusion: Der sogenannte Bystander-Effekt führt dazu, dass jeder sich darauf verlässt, der andere werde schon richtig handeln. Mein Stück vom Verantwortungskuchen wird mit zunehmender Zahl der Anwesenden immer kleiner. Das sind gut erforschte gruppendynamische Prozesse."


    Zudem geht von einem Unfall eine "magische" Anziehungskraft aus. Das belegen Eye-Tracking-Studien - also Laborversuche, bei denen die Augenbewegung ausgewertet wird: Im Schnitt sehen die Vorbeifahrenden 12 Sekunden zu. Niemand schaut nicht hin. Schon nach 2 Sekunden des "Gaffens" werden durch die Ablenkung Folgeunfälle wahrscheinlich. Fast alle wissen, das ist sozial nicht erwünscht. "Deshalb bestreiten die Probanden das in direkten Befragungen", ergänzt Przyrembel. "So haben solche 'Erkenntnisse' kaum Aussagekraft. Hier wollen wir Licht ins Dunkel bringen."


    Auch, wenn die Motive nachvollziehbar sind, Gaffen ist kein Kavaliersdelikt. Schnell wird daraus eine Ordnungswidrigkeit nach § 113 OWiG oder Straftat nach den §§ 201a oder 232c StGB. Die Vorabbefragungen der Einsatzkräfte haben zudem ergeben, dass sie sich durch Beobachter und Kameras unter Stress gesetzt fühlen - auch eine zutiefst menschliche Regung, welche die Fehlerwahrscheinlichkeit steigert. "Selbst bei bester Ausbildung und intensivem Training steht hier das Wohl der Menschen auf dem Spiel", unterstreicht Lüssem. Deshalb haben die Johanniter gemeinsam mit der Agentur Scholz & Friends überlegt, wie man diese "Störenfriede" überzeugen kann, hilfreich zu sein. Klar war von Anfang an, das Rettungspersonal hat keine Zeit für pädagogische Vorträge am Einsatzort. Ihre Aufmerksamkeit gilt den Verletzten.


    Das Pilot-Projekt läuft ein Jahr - bundesweit an 22 Standorten.


    Erste Fotos finden Sie hier: https://nextcloud.johanniter.de/s/4tfeL6TbKCNLjMK, Passwort: 70MP7c

    Pressekontakt:

    Sebastian Späthe, Pressesprecher

    Johanniter-Unfall-Hilfe e. V., Landesverband Sachsen

    Tel. 0341 49627-060, Mobil 0172 344 77 88

    E-Mail: sebastian.spaethe@johanniter.de


    Juliane Flurschütz, Pressereferentin

    Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., Bundesgeschäftsstelle

    Tel. 030-26997-361, Mobil 0173 619 3409

    E-Mail: medien@johanniter.de

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    2002 - 2022, 20 Jahre TT:

    Gestern vor 20 Jahren | Ich gratuliere mal

  • Einfach das Handy in der Hosentasche lassen. Man braucht es in einer solchen Situation ohnehin nicht.

  • Auf der Messe Florian zeigten die Johanniter zum ersten Mal den großflächigen QR-Code auf einem Rettungswagen,

    Ähm... Nein! - Es ist ein einziger kleiner QR-Code. Versteckt in einem großen Muster, dass im QR-Code Style gehalten ist. Aber ich will ja nicht kleinlich sein. ^^


    Hab das mangels echtem RTW mal anhand des Fotos getestet.


    Im normalen Kameramodus (Foto/Viedeo) wird da gar nichts (automatisch) erkannt. - Ok, das konnte meine Stock Kamera App aber so auch noch nie, also nicht verwunderlich.


    Im Code Scan Modus funktioniert es aber auch nicht auf Anhieb. Nur wenn ich den Bereich heranzoome in dem sich der kleine echte Code versteckt, dann wird doch tatsächlich der Code erkannt. Das technisch sinnlose Muster drumherum verwirrt anscheinend die App ein wenig.


    Vielleicht ist das ja so gedacht, dass man minutenlang den QR Code im Wimmelbild suchen soll? Derweil macht ein Gaffer dann wenigstens keine anderen Aufnahmen.

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