ZitatOriginal geschrieben von harlekyn
Du unterliegst einem grundlegenden Denkfehler: Die Mehrzahl der Kunden wechselt eben nicht jaehrlich das Handy, sondern i.d.R. im 2-Jahres-Rhythmus. Das duerfte sich kuenftig aufgrund des Gut-Genug-Faktors noch verlaengern.
Dass das iPhone vom Design her grundsaetzlich unveraendert bleibt ist eines seiner groessten Staerken. Dadurch ist der Wiedererkennungseffekt sehr hoch. Ausserdem fuehrt es dazu, dass die Kunden die bereits ein 4er oder 5er haben sich nicht vor den Kopf gestossen fuehlen. Weiterhin unterstreicht es die Staerke der Designentscheidung - man muss eben nicht staendig mit optischem Schnickschnack um Aufmerksamkeit konkurrieren, sondern trifft bewusst eine Designentscheidung und bleibt dabei. Schau dir mal andere Apple-Produkte an, da wirst du das wiederfinden. Der iMac wurde ueber 4 oder 5 Jahre nahezu unveraendert verkauft; gleiches gilt fuer die Macbook bzw. Macbook Air.
Daneben gibt's noch ganz pragmatische Vorteile: Zubehoer passt weiterhin.
Nee, das ist kein Denkfehler. Würde sich das Design von Gerät zu Gerät ändern würden Kunden animiert, das jeweilig neueste Modell haben zu wollen. Da man diesen Effekt mit dem Betriebssystem (erfreulicherweise) nicht erreicht, könnte/müsste man es über den Formfaktor machen.
Was das Zubehör angeht: seit dem 5er passt es seitens des Steckers nicht mehr und das politische Ziel, herstellerübergreifend auf Mini-USB-Stecker zu wechseln um Elektrosschrott zu reduzieren, wird ebenso nicht erfüllt.
Was deine Überlegungen zum Design angeht: ich gebe dir Recht für sehr langlebige, zeitlose Produkte. Eine Omega Seamaster ist ein Klassiker im Uhrensektor und ein Beispiel dafür. In der Mode und bei technischen Spielzeugen - und dazu zähle ich Smartphones im High-End-Bereich - halte ich einen Design-Produktzyklus dieser Länge für verfehlt.
Was Listen- und Straßenpreise angeht: es zählt, was der Kunde real auf den Tisch legen muss.
ZitatOriginal geschrieben von mostwanted
Haha...ich will einen Porsche kaufen, und Du erzählst mir das es einen 500 PS Subaru für weniger Geld gibt. Kapiert Du nicht, das ich dein Samsung nicht mal für 80 Euro nehmen würde?
Es geht nicht um dich, sondern allgemeines Konsumentenverhalten. Daneben passt der Autovergleich für mich nicht.
Ich habe das technische Mittelmaß noch nie gelobt und fahre bei Handys immer in der Oberklasse.
Und gerade deswegen hatte ich hier schon vorletzte Woche geschrieben, dass ich Apple auf dem absteigenden Ast sehe und fühle mich durch die jetzt vorgestellten Geräte mehr als bestätigt.
Ich denke, dass es mir geht wie vielen anderen Kunden: die Zeit für ein neues iPhone wäre reif, man wartet auf das 5S oder gar ein 6, und bekommt dann Geräte präsentiert, die kein Update erlauben. Irgendwie muss man es ja für sich rechtfertigen, wenn man eine Neuanschaffung tätigen will - und wenn man weiterhin Handy-Oberklasse fahren will*. Welchen Mehrwert bekommt man denn durch die neuen Geräte? Außer "haben will" kann ich keinen Grund erkennen ein 5S oder 5C zu erwerben... "Haben will" reicht für Apple-Jünger und Leute mit zuviel Geld, aber beides sind die Masse der Konsumenten nicht.
* Oberklasse ist für mich nicht allein eine Marke, das reale Produkt muss den Anspruch ebenso erfüllen. Und da bietet mir Apple seit mindestens 3 Gerätegenerationen nicht mehr das, was vorher war: frisches, andersartiges Design und technische Vorreiterschaft. Sie labern vom "amazing" und wie genial wieder alles sei, tatsächlich sagt meine eigene Wahrnehmung: Produktpflege und nichts weiter. Das war zu S.J.'s Zeiten anders.