ZitatAlles anzeigenOriginal geschrieben von derAL 18.09.2013
Chinas Wachstum war schon immer hoch. Es gibt aber eine Kehrseite der Medaille, die dieses Jahr schon mal fast platzte:
http://mobil.n-tv.de/wirtschaf…ghai-article10878256.html
Es gibt in China hohe systemische Risiken, die zu einem Platzen der Blase in Form ein Crashs führen könnten, bekommt das Chinas Notenbank und Plansystem nicht in den Griff.
Auch drückt noch ein weiterer Schuh. Im Zuge der Krise floss aus den USA und Europa sehr viel Liquidität in die Kapitalmärkte, da dort die jeweiligen Gelddruckmaschinen angeworfen wurden. Gerade in dem letzten Monaten haben sich die Diskussionen und Spekulationen verschärft, ab wann man die krisenstützende Liquidität wieder abschöpft, die nur zur Überwindung der Krise dienen sollte. Schöpft man diese nicht ab, dann erleben wir irgendwann mal daraus eine hohe Inflationswirkung, spätestens dann, wenn es von den Krisenbanken/-Staaten zur Stützung nicht mehr oder weniger stark benötigt wird. Die Liquidität floß aber nicht nur dort hin, sondern auch in die Emerging Markets und somit auch nach China. In den letzten Wochen haben Investoren begonnen, ihre Gelder aus den Emerging Markets verstärkt wieder abzuziehen, um für ein kommendes Ende des billigen Geldes gewappnet zu sein. Das belastet die Emerging Markets. Siehe hierzu nachstehenden Link:
http://mobile.nzz.ch/aktuell/w…hten-geldabzug-1.18145347
Daneben fehlen China (mag jetzt angesichts der immensen Einwohnerzahl zunächst komisch klingen) schlicht weg Konsumenten. Das hängt nicht nur an den Folgen einer immer älter werdenden Gesellschaft im Zuge der Ein-Kind-Politik (demographisches Problem), sondern auch an die überwiegend geringen Löhne der Arbeiter, die ihr Leben als arme Wanderarbeiter fristen und da schwer wie fast unmöglich da rauskommen. Dazu kommt, dass man Analysemodelle für Industriestaaten (z.B. Wieviel Einwohner haben heute, wieviel morgen) dort nicht anwenden kan. China hat prosperierende regionale Wachstumszonen, es wächst aber nicht in der Fläche; neben diesen Zonen existiert mehr oder weniger ein Bauernstaat. Deshalb sollte man China eher nach dem Regionalstaatenprinzip bewerten. Und da sieht die Situation etwas anders aus. Nichtsdestotrotz besteht natürlich das Potenzial, dass Chinas Wirtschaft mal in ein, zwei Jahrzehnten gedacht, andere große Industriestaaten abzulösen vermag.
Es mag ein wenig nach off-Topic aussehen. Wenn wir aber über Apples China-Strategie diskutieren, dann sollten wie diese Informationen als Backup berücksichtigen.
Ich sehe das ähnlich wie harlekyn: Apple ist ein Premiumhersteller. Ist China bereits reif dafür? Ist Apple daneben reif dafür, den Premiumanspruch auf einer Produktlinie ohne Kannibalisierung der andern zu verlassen? Interessante Frage ...
ZitatOriginal geschrieben von harlekyn 01.05.2015
Noch ein bisschen was zum chinesischen Markt:
'This past quarter, Apple sold more iPhones in China than in the United States, belying prognostications that the Chinese market wouldn’t be receptive to such a premium, high-margin device.
Ben Evans of Andreessen Horowitz explains this phenomenon succinctly: it’s all down to income inequality. Even while the country suffers from widespread rural poverty and the most common phone purchases are of devices with negligible profit margins, "there are, say, 100 million people in China who can buy luxury goods, and they want the best." And, according to a recent survey of Chinese millionaires, the best when it comes to making luxury purchases and gifts is Apple.'
ZitatAlles anzeigenOriginal geschrieben von derAL am 01.05.2015
http://www.zerohedge.com/news/…-disaster-2-simple-charts
http://www.sueddeutsche.de/wir…a-retter-in-not-1.2432910
http://www.sueddeutsche.de/wir…afts-wunderland-1.2312385
Mag sein, dass in China kurzfristig im Smartphonebereich Wachstum generiert werden kann.
Die mittel- bis langfristigen Grundlagen sehe ich eher mau. Gerade wegen der Demographie und der Blasenbildung. Daher bleibe ich an der Stelle weiterhin skeptisch. Und erst recht, wenn alle schwärmen.

http://www.welt.de/finanzen/ar…gen-den-Boersencrash.html
Die letzten Absatzquartalszahlen für Apple in China machten Mut, nachdem es in 2014 dort nur langsam voran ging und man Apple China-Strategie allmählich in Frage stellte. Allerdings behielten wir auch immer wieder die Blasenbildung und die sich ausbildende Schattenkreditwirtschaft im Auge. Zuletzt die exorbitante Blasenbildung am chinesischen Aktienmarkt.
Ich glaubte noch nie so recht an die China-Story wie bekannt sein dürfte, gerade wegen des Demographieproblems und der Tatsache, dass ich mich sehr schwer damit tue, China im Sinne des Nationalstaaten-/Industriestaatenprinzips zu bewerten, weil dort kein Wachstum in der breiten Fläche sondern lediglich in regionalen Ballungszentren stattfindet (siehe oben Beitrag 09/2013).
Nun rumort es in China und die Aktienblase lässt deutlich Luft ab. Hätten wir kein ewiges Griechenlanddrama, würde der Crash an der Börse Schanghai mehr Beachtung an den Märkten finden. Aktuell wird er (noch) überwiegend ausgeblendet. Gleichwohl hat er Relevanz.
Jetzt wird es interessant, wie sich der chinesische Mark für Apple mittelfristig weiter entwickeln wird.
Dort läuft es konjunkturell nicht mehr rund und die Blase lässt gerade kräftig Luft ab.
Mehr als 30% in den letzten zwei Wochen - trotz massiver Unterstützungsmaßnahmen der chinesischen Regierung. Und die US-Zinswende kommt erst noch ...
Würde mich auf interessante Diskussionsbeiträge zu Apple/China freuen. Wie seht Ihr es im Kontext der dortigen Entwicklung?