Welche Heizung installieren?

  • Ich hänge mich mal hier mit ran.


    In der Familie haben wir zwei ‚Heizungsprobleme‘.

    a) 17 Jahre alte Gasheizung ist ausgefallen, könnte vom Heizungsbauer (40 Jahre Lieferant für Wartung und Einbau des Einzelhauses) repariert werden. Es wurde aber empfohlen den Heizkessel komplett zu tauschen. Kostenvoranschlag etwa 8500€ inklusive Aus- und Einbau (15 kW Brenner). Irritierend dabei fand ich, dass statt der bisher eingebauten Viessmann auf Vaillant gewechselt werden soll, wegen des Viessmannverkaufs an Carrier Global. Anfrage für Kostenvoranschlag einer möglichst einfachen (was Einbau und Kosten angeht) Hybridlösung steht noch aus.

    Die Restnutzungsdauer des Hauses durch die aktuelle Bewohnerin ist aufgrund Lebensalter nur begrenzt (statistisch 5 bis 15 Jahre, wissen kann man es erst a posteriori… ). Und eine weitere Nutzung des Hauses danach in der Familie ist unwahrscheinlich. Nebenbedingung in Schleswig-Holstein (EWKG 2025) ist, dass auch heute schon bei neu eingebauten Heizungen 15% „erneuerbar“ sein müssen, z.b. durch den nachgewiesenen Bezug von mindestens 15% Biogas vom Gaslieferanten (oder eben „erneuerbar“ geltende Techniken wie Solarthermie oder Wärmepumpenanteil).

    15% Biogas gibt es bisher nur von einigen überregionalen und natürlich den lokalen Anbietern in Schleswig-Holstein, wodurch der Gaspreis 20% bis 25% höher ist (teils der kWh-Preis, teils fehlende Boni). Gasverbrauch um 22000 kWh/Jahr.

    Einfach neue Gasheizung rein ist halt am einfachsten (und nervenschonend für die Bewohnerin), dafür gehen die jährlichen Kosten hoch und sind längerfristig ggf. noch höher. Umgekehrt könnten momentan noch mindestens 60% Förderung für den Wärmepumpenanteil einer Hybridanlage abgegriffen werden- sieht in ein paar Monaten mit der neuen Regierung vielleicht wieder anders aus…

    Hat da zufällig jemand Ideen/Vorschläge, was man machen (und was nicht) kann/soll?


    b) ähnlicher Fall im Einfamilienhaus (2 Bewohnerinnen), hier sind es aber die Öltanks, die ausgetauscht werden müssen (und NRW statt SH). Gleichzeitig ist die eingebaute Ölheizung auch schon 10-15 Jahre alt. Kosten für Ausbau der alten und Einbau der neuen Öltanks soll um 10 Tausend € liegen. Auch hier wieder begrenzte Restnutzungsdauer und keine wahrscheinliche Weiternutzung durch die Familie. Gasleitung ist in der Straße, aber nicht zum Haus. Auch hier ist die Frage, was man macht.

    Hier könnte auch eine Pelletheizung Platz haben- hat hier jemand Erfahrung aus jüngerer Zeit mit den Preisen für eine Pelletheizung?

  • Nur ein paar Gedanken:


    Bei den mir bekannten Pelletheizungen ist es so, dass ab und an schon mal was verstopfen kann und Hand angelegt werden muss. Das könnte für ältere Damen evt. schwer zu bewältigen sein.


    Ältere Damen frieren auch leicht, daher würde ich bei einer Wärmepumpe sehr kritisch prüfen, ob ausreichend hohe Raumtemperaturen erreicht werden können (oder wenn WP gewünscht ist wirklich Hybrid einbauen, was ziemlich teuer ist).


    Ich persönlich setze ja darauf, dass das alles nicht so durchgezogen wird, wie es aktuell geplant ist. Aber ich kann mich natürlich auch täuschen (und habe daher einen Plan B).


    Nebenbedingung in Schleswig-Holstein (EWKG 2025) ist, dass auch heute schon bei neu eingebauten Heizungen 15% „erneuerbar“ sein müssen, z.b. durch den nachgewiesenen Bezug von mindestens 15% Biogas vom Gaslieferanten (oder eben „erneuerbar“ geltende Techniken wie Solarthermie oder Wärmepumpenanteil).


    Die 15% nach EWKG lassen sich uU auch mit einem Ofen erfüllen, falls das eine Option sein sollte (aber Achtung, das GEG hat wieder eigene Regeln).


    Zuletzt noch ein Auszug aus dem Gesetz:


  • b) ... die Öltanks, die ausgetauscht werden müssen ...

    Sorry das ich hier so reinkrätsche aber das Thema Öltank tauschen hatten wir auch auf dem Schirm.

    Die sind jetzt über 50 Jahre alt und wir befürchteten die sind fällig - bei der letzten Betankung mal den Lieferanten gefragt - er hat noch nie Probleme mit defekten Tanks, bis auf einmal. Die Tanks waren im feuchten Keller und von außen durchgerostet = man konnte ihnen schon ansehen dass die weg müssen. Zerbarsten dann tatsächlich als sie vollgetankt waren.

    Bei uns stehen die Tanks komplett trocken und sehen super aus = er sagt das wir uns keine Sorgen machen müssen.


    = wie kommt es bei euch dazu das ihr neue Tanks braucht?

    Dieser Eintrag wurde 624 mal editiert, zum letzten mal um 11:24 Uhr

  • Wenn dann bei dem Energieverbrauch/Dämmung beider Häuser sowieso nur Hybrid WP mit Gas- bzw. Ölbrenner. Kostet halt extra, aber mehr kann/will man den Damen nicht mehr zumuten (obwohl finanziell machbar). Das EWKG ist mindestens bis zur nächsten SH Wahl fix und geht über das GEG (egal was da jetzt passiert) hinaus. Zudem sehe ich nicht, dass der EU CO2 Handel wirklich ausgesetzt werden wird, vermutlich abgeschwächt, aber teurer wirds.


    Ofen bzw. Freien Schornstein gibt es nicht. Und du meinst Unzumutbarkeit/Unwirtschaftlichkeitskarte zu ziehen versuchen?

  • Wenn dann bei dem Energieverbrauch/Dämmung beider Häuser sowieso nur Hybrid WP mit Gas- bzw. Ölbrenner. Kostet halt extra, aber mehr kann/will man den Damen nicht mehr zumuten (obwohl finanziell machbar).


    Klingt für mich, als würde es darauf hinauslaufen.


    Und du meinst Unzumutbarkeit/Unwirtschaftlichkeitskarte zu ziehen versuchen?


    War nur als Hinweis gedacht, dass es hier noch eine Reihe weiterer Schlupflöcher und Ausnahmetatbestände gibt. Ich kenne ja die Häuser und genauen Umstände nicht. Bei mir könnte sowas greifen, da mein Haus sehr alt ist und aus baulichen und ästhetischen Gründen kreative u technisch aufwändige Lösungen erfordert.

  • Sorry das ich hier so reinkrätsche aber das Thema Öltank tauschen hatten wir auch auf dem Schirm

    ….

    = wie kommt es bei euch dazu das ihr neue Tanks braucht?

    Deshalb hab ich ja hier gefragt, um was zu hören. :thumbup:

    Öltanküberprüfung von einer Drittfirma (im Wasserschutzgebiet?) hat zu dem Ergebnis geführt. Das genaue Ergebnis/Urteil habe ich nicht gesehen, aber mindestens ein Tank soll auch nicht mehr standsicher sein. Das Haus und die Öltanks sind aber auch schon fast 60 Jahre alt.

  • ja, Öltankprüfung hatte ich mich auch mit beschäftigt - meine Anrufe bei den entsprechenden lokalen Firmen klangen nach Geschäftemacherei.
    Die selben Firmen welche die Prüfungen machen bauen dann auch den neuen Tank gleich ein den sie selbst verkaufen ;)

    (detailiert weis ichs nicht mehr aber das war auch das Problem das die halt auch wenig details bzw. Grundlagen nannten...).



    Wir haben jetzt vor allem mal sicher gestellt für eventuelle Schäden versichert zu sein. Sollte wohl Standard sein aber der ein oder andere mag aus Kostengründen darauf verzichtet haben

    Dieser Eintrag wurde 624 mal editiert, zum letzten mal um 11:24 Uhr

  • … aber mindestens ein Tank soll auch nicht mehr standsicher sein. …

    Bei einer begrenzten Restnutzungsdauer könnte z. B. auch ein Tank abgeklemmt werden und man kann die Ölheizung weiter nutzen.

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  • ja, Öltankprüfung hatte ich mich auch mit beschäftigt - meine Anrufe bei den entsprechenden lokalen Firmen klangen nach Geschäftemacherei.
    Die selben Firmen welche die Prüfungen machen bauen dann auch den neuen Tank gleich ein den sie selbst verkaufen ;)

    (detailiert weis ichs nicht mehr aber das war auch das Problem das die halt auch wenig details bzw. Grundlagen nannten...).



    Wir haben jetzt vor allem mal sicher gestellt für eventuelle Schäden versichert zu sein. Sollte wohl Standard sein aber der ein oder andere mag aus Kostengründen darauf verzichtet haben

    Ich war bisher davon ausgegangen, dass eine Prüfpflicht für den Tank gilt. Aber jetzt habe ich mal nachgeschaut, im Wasserschutzgebiet ist der Tank nicht und größer als 10000 Liter wohl auch nicht. Muss ich mal nachhaken, wer da genau was und warum geprüft hat.

    Hatte bisher noch nie mit den Regeln für Öltanks zu tun. Und zuletzt bedient habe ich einen (uralten) Heizölkessel wahrscheinlich vor 30 Jahren…

    Versicherung werde ich auch mal nachfragen, da gibt es wahrscheinlich ebenfalls jahrzehntealte Versicherungsverträge…

  • Also ich würde a) einfach reparieren und b) so lassen und erst bei einem Totalschaden auf eine reine Wärmepumpe setzen. Warum? Bei a) ist die Gasheizung noch nicht 20 Jahre alt, also auch keine volle WP-Förderung. Bei b) wird ein Gutachter ab einem bestimmten Alter sicherheitshalber immer zu neuen Tanks raten, um sich selbst abzusichern.

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