Re: Rolex the best? No!
ZitatOriginal geschrieben von Sackgesicht
Aussage von Bob_Harris: "Manche Teile haben nicht die Wertigkeit, die dem hohen Preis der Rolex angemessen wäre."
Und genau das ist der Punkt, nichts anderes.
Präzise ausgedrückt: Genau darum geht es. Ich habe bei all meiner Kritik an Rolex nie gesagt, daß Rolex schlechte Uhren baut, im Gegenteil: die Werke sind robust und präzise, die Gehäuse gut verarbeitet und robust. So weit, so gut.
ZitatAlles anzeigenOriginal geschrieben von Sackgesicht
Eine Rolex ist eine gute Uhr, klar, aber weder perfekt noch preisgünstig. Und den Kritikern geht es ja nicht darum, Besitzern ihre Rolex zu vermiesen oder sie allgemein schlecht zu machen, es ist lediglich eine Kritik an den Hersteller. Die Uhren könnten mit relativ geringem Aufwand noch besser sein und dadurch ihren Preis auch vollkommen rechtfertigen.
Es "geistern" durch viele Foren nämlich nur diese wenigen Hauptkritikpunkte:
- Finish innen nicht perfekt (na, ja, eigentlich eher lieblos)
- Das Saphirglas steht bei einigen Modellen leicht über der Lunette über
- Das Band mit "Blecheinlagen" zu einem wahrhaft horrenden Preis (nur wegen dem Krönchen?)
Selbstverständlich findet man noch mehr, aber das sind Kleinigkeiten, die oft Geschmackssachen sind und bei jeder Uhr bemängelt werden können.
So ist es. Nun lassen sich das liebloses Finish der Uhrwerke NICHT ohne grundsätzliche Umstellungen in den Produktionslinien verbessern. Hier wäre eine Ergänzung der weitestgehend automatisierten Fertigung durch händische Nachbearbeitung erforderlich - und das wird der Firma wohl deutlich zu teuer sein.
Das Glas läßt sich ohne grundsätzliche konstruktive Änderungen am Gehäuse NICHT einfach weiter nach unten setzen, und auch dies würde massiv in die Fertigungsprozesse eingreifen. Es wäre auch keine Alternative, das Glas einfach dünner zu machen, denn dann würde es zu bruchlastig.
Die Beseitigung des Blecheinlagen- und Babyrassel-Ärgernisses wäre dagegen ohne allzu große und teure Änderungen möglich, schließlich ist Rolex vor zweieinhalb Jahren schon den halben Weg gegangen, als sie die SEL für alle Bänder eingeführt haben. Was spräche also dagegen, auch die Mittelglieder aus massivem Stahl oder Gold zu fertigen? Bei Goldbändern reden wir ohnehin von Preisen jenseits von Gut und Böse, da macht ein entsprechender Aufschlag für das Mehr an Material auch keinen aus der Gold-Rolex-Fraktion wirklich ärmer. Und bei Stahlbändern ist es selbst angesichts der in den letzten zwei Jahren gestiegenen Preise wirklich keine Frage von hunderten von Franken oder Euros, sondern bloß von ein paar Cent für ein paar Gramm Stahl.
ZitatOriginal geschrieben von Sackgesicht
Ich finde es trotzdem auch etwas schade, das Besitzer dieser Marke scheinbar total kritikresistent sind, weil sie alles, aber auch wirklich alles abstreiten und nicht wahrhaben wollen.
Das finde ich etwas schade, denn selbst wenn man sich eine Rolex "am Mund abgespart hat" muß man doch die Objektivität haben, sie nicht als "pefekte Uhr" anzuerkennen. Schliesslich ist sie auch nicht so teuer, das sie das zwangsweise sein muß!
Was die Masse der Rolex-Besitzer denkt, ist das Eine. Es geht aber auch darum, daß sich auch die Firma Montres Rolex S.A. mittlerweile jeder noch so berechtigten Kritik gegenüber so fest verschließt wie ihre berühmten "Austern". Zu Hans Wilsdorfs Zeiten war das noch anders, da paßte der alte Mann zwar sehr gut darauf auf, daß keine Geschäftsgeheimnisse nach außen drangen (und als Geschäftsgeheimnis gelten bei Rolex seit jeher selbst solche Trivialitäten wie die Stückzahlen der verkauften Uhren), war aber technischen Verbesserungen gegenüber stets aufgeschlossen, auch wenn sie als Input von außen an die Firma herangetragen wurden.
[edit] Seit bei Montres Rolex aber nur noch Rechtsanwälte (sowohl Heiniger sen. als auch jun.) an der Spitze stehen, ist es mit der Innovationskraft dieses Unternehmens stetig bergab gegangen. Unter technischen Gesichtspunkten kräht nach Rolex heute kein Hahn mehr, die Firma lebt heute, um mit Heinrich Böll zu sprechen, vom "Brot der frühen Jahre". Die Innovationsführerschaft bei mechanischen Uhren ist längst auf Firmen wie Omega (co-axiale Uhrwerke, damit erhebliche Verbesserung der langfristigen Ganggegauigkeit), Sinn (größere Gehäusehärte durch Stahltegimentierung, schmierungsfrei laufende Ankerhemmung, Trockenhaltetechnologie und Argonfüllung im Gehäuse zur Konservierung des Schmierstoffes) oder Bell & Ross (flüssigkeitsgefüllte Gehäuse zur Erreichung höchstmöglicher Druckfestigkeit) übergegangen. [/edit]
ZitatOriginal geschrieben von Sackgesicht
Bei einer Uhr im 5-stelligen €-Bereich ist das schon anders, da würde ich auch keine Schwächen akzeptieren.
Irrtum, da würdest Du das genau so müssen. Oder erwartest Du etwa von einer Patek Philippe Calatrava, daß sie genau so robust und wasserdicht ist wie eine Rolex SeaDweller? Probier's bitte nicht aus, sie ist es nicht. Sie ist nur edler (so ganz in Gelb- oder Weißgold oder gar Platin) und um vieles besser verarbeitet, sowohl innen wie außen. Strenggenommen sind die Werke von PP nicht einmal so ganggenau wie die von Rolex. ![]()
Viele Grüße und einen
Happy Day
