Hier wird ja gerne das Argument bemüht, das öffentliche Programm übertreffe qualitativ die privaten Sender. Naja, erstens ist das nicht schwer und zweitens, das sagt ja nichts über die Qualität ansich aus.
Was man leider sagen muss ist, dass die Öffentlichen auf dem Niveau der Privaten der 90er sind. Kochshows, Pseudotalks, Produkttests/Faktenchecks...das hatten wir alles in den 90ern auf RTL. Die Polittalks sind irgendwo zwischen Talk im Turm und Schreinemakers, ehemalige Sat1 Talks. Die Dokus über Tiere sind auch eher sehr seicht. Sicher, schönere Aufnahmen, aber inhaltlich wird eigentlich nichts mehr transportiert. Ob Hamster oder Blauwal, die Dramaturgie immer die gleiche.
Die Nachrichten sind definitiv schlechter geworden. Weniger objektiv, grobe Fehler an allen Ecken. Das kann man mit früherer Qualität nicht vergleichen. Alte Tagesschauen laufen ja bisweilen im Nachtprogramm. Ein Trauerspiel.
Problematisch finde ich, dass man es bezahlen muss, obwohl man sich definitiv dagegen entscheiden kann. Man zahlt auch für Krankenversicherung und Straßenbau, aber das nutzt auch jeder. Während es problemos möglich ist, nicht fernzusehen. Ebenso möglich ist es, genau abzurechnen, wenn es jemand gucken will. Vollverschlüsseln und gut.
Von mir aus kann man für einen Sender zahlen lassen, der den ganzen Tag Nachrichtenmeldungen ohne Kommentar verliest. Alles andere hat nichts mehr mit Grundversorgung zu tun. Die war nötig, als die Antenne der einzige Verbreitungsweg war. Heute kann man aber mittels Internet Bild und Ton wie man will verbreiten.
2€ pro Haushalt für Nachrichten, mehr ist unfair.