Beiträge von Leverkusen

    Der Gastronom gefährdet niemanden.


    Langsam scheint sich ja auch in der Politik die Erkenntnis durchzusetzen, dass man die ganzen Maßnahmen nicht mehr aufrecht halten kann und weiter lockern muß. Die Erfahrungen aus DK, UK und NL zeigen ganz offenbar, dass man verhältnismäßig risikoarm öffnen kann und die Zahlen nicht durch die Decke gehen.


    Auch sollte man berücksichtigen, dass Ü18 rund 80% durchgeimpft sind und dabei laut diverser Berichte ja noch eine große Anzahl an Impfungen z.B. durch Werksärzte nicht erfasst sind.

    Man hatte lange Zeit Geduld mit den ungeimpften, die bis heute eine komplette Öffnung des Landes unmöglich machen, da unter diesen die Inzidenz nach wie vor viel zu hoch ist. Allerdings endet jede Geduld irgendwann. Ich wollte auch es wäre anders, aber ohne Druck geht es einfach nicht. Das zeigen auch die Erfahrungen aus Frankreich und Italien, wo nach Einführung des Green Pass bzw. pass sanitaire die Impfquoten deutlich anzogen.

    Dann schau dir mal genau die gegenteiligen Beispiele aus dem Norden Europas und/oder auch der Niederlande und UK an. Dort klappt es komischerweise trotz (NL/UK) vergleichbarer Impfquote auch.

    Bzw. der größte Skandal aktuell ist für mich, dass die tatsächliche Quote bereits deutlich höher liegen soll, jedoch zahlreiche Impfungen insbesondere der Werksärzte nicht erfasst sind.

    Ich sehe ansich kein Argument gegen den generellen Mindestlohndarin, sondern möchte nur die Erwartungen dämpfen, dass man dadurch zu einer dauerhaften Kaufkrafterhöhung der Geringverdiener kommt. Die anderen Löhne werden ebenso steigen, um eben wieder den Abstand herzustellen. Im Gleichschritt steigen die Preise und somit hat man nur auf dem Papier etwas gewonnen, unterm Strich aber nichts.

    Woher nimmst Du die Erkenntnis, dass Tätigkeiten für ein Unternehmen mit Tarifbindung höherwertiger/anspruchsvoller sind als Leistungen für Unternehmen, die sich einer Tarifbindung bisher entziehen konnten?

    Fakt ist, dass gegenwärtig exakt dieselben Tätigkeitenunterschiedlich vergütet werden, nur weil der eine Teil der Arbeitnehmer in den Genuss eines (tarifvertraglich vorgegebenen) Mindestlohns kommt, der andere Teil dagegen nicht. Die Wertigkeit der Arbeitnehmerleistung hat auf dieses Ergebnis keinerlei Einfluss. Der einzige Unterschied ist die Bindung des einen Arbeitgebers an einen Tarifvertrag, während die Beschäftigten des anderen (bisher) kaum geschützt werden,


    Für die nicht durch Tarifverträge geschützten Beschäftigten sehe ich ein Bedürfnis für die gesetzliche Festlegung eines Mindestlohns, der dem tarifvertraglichen Lohn für einfachste Tätigkeiten entspricht. Und hier dürften die ins Auge geafssten 12 Euro durchaus realistisch sein.

    Wo habe ich bitte davon gesprochen, dass die Arbeit in tarifgebundenen Unternehmen höherwertiger ist? Ich habe immer nur vom Abstand Mindestlohn -> höherwertigere Tätigkeiten geschrieben.

    Immer schön politisch korrekt, weil sich niemand an die Karre pinkeln lassen möchte. Ich kenne keinen einzigen Menschen, der diesen Mist auch nur ansatzweise gut heißt. In meinen Augen unfassbar dämlich!!!

    Aber genau daran krankt doch unsere Gesellschaft. Man hört auf jede besch... euerte radikale Minderheit, so lange diese nur laut genug schreit und vergisst damit immer mehr das große Ganze.

    Aber genau das ist meine Meinung und auch meine Forderung an eine grüne Partei. An eine Partei, die sich nicht nur grün nennt und grüne Fantasien verbreitet, sondern die grün handelt!


    [...]

    Da bin ich völlig bei dir. Aktuell stehen die Grünen einfach nur für: "Solange ich genug (an den Staat) zahle, darf ich weiterhin alles." Wer keine Kohle hat, hat halt Pech gehabt.

    Warum das? Nur weil diese höheren "anderen Löhne" (bei möglicherweise gleicher Wertschöpfung) einer Tarifbindung unterliegen, die einen Mindestlohn tarifvertraglich definiert?


    Durch das "Tarifmodell" werden ausschließlich diejenigen Arbeitgeber begünstigt, die durch vielerlei Umtriebe bisher verhindern konnten, Mitglied einer tarifgebundenen Arbeitgebergemeinschaft zu werden. Ein aus meiner Sicht äußerst fragwürdiges Argument für die Bemessung der Lohnhöhe.

    Die anderen Löhne müssen zwangsläufig steigen, um den Abstand zu wahren und weiter Mitarbeiter zu finden. Würden alle überall das gleiche bekommen, wäre wohl klar, dass sich Leistung und Einsatz(willen) nicht auszahlen und man sich einen möglichst einfachen Job sucht. vgl. Verhältnis Aufwand <-> Ertrag


    Warum sollte man für einen Hungerlohn schufften oder anders gesagt mehr tun als nötig, wenn man sich auch bei gleichem Lohn einen Lenz machen kann?


    Kurzum: Natürlich müssen anspruchsvolle Tätigkeiten höher entlohnt werden als einfache. Und wenn die Schwelle für einfachste Tätigkeiten (=Mindest(!)lohn) die 12€ sein sollen, müssen folglich die anspruchsvolleren Aufgabe entsprechend mehr wert sein und entspreche höhere Vergütungssätze erwarten können.

    Nur mal als Beispiel: Ich arbeite in einem Multimilliarden -Dollar-Konzern, der u.a. Reinigungsmittel für gewerbliche Kunden produziert und vertreibt. Obwohl unser Unternehmen ansich kerngesund ist, macht uns die Pandemie auch ordentlich zu schaffen. Die ganzen zeitweilig geschlossenen Hotels und Gaststätten, die verringerte Zahl an Reisen an den Flughäfen etc. pp. Da fehlen uns allein in Deutschland zweistellige Millionenbeträge und dazu noch die möglicherweise noch folgenden uneinbringlichen Forderungen wegen der Insolvenzwelle, die uns noch bevorsteht.

    Ja, wir haben einen Tarifvertrag, aber auch bei uns gab es über mehrere Monate Kurzarbeit und auch jetzt noch plant man auf Grund von zahlreichen nicht mehr existenten Kunden Personalabbau. Was ich sagen will, ist, dass es nicht nur die kleinen trifft, sondern auch die großen Firmen (unverschuldet) in Schieflage geraten können.


    Zum Thema Mindestlohnanpassung: Sollte dieser tatsächlich in Richtung 12€ gehen, werden auch die anderen Löhne steigen (müssen), um den Abstand zum Mindestlohn zu wahren und unterm Strich wird damit in Folge das allgemeine Preisniveau steigen. Somit dürfte sich der "Gewinn" für die kleinen Einkommen in engen Grenzen halten.