Beiträge von Mr. IMSI

    Access Class Barring


    Hallo Zusammen,


    Für das Versenden einer SMS wird kein Traffic-Channel benötigt. Hierzu wird lediglich ein Signalisierungskanal (SDCCH) verwendet. Alle Netzbetreiber verwenden mittlerweile SDCCH/8 Konfigurationen, d.h. es können mit jedem vorhandenen SDCCH quasi gleichzeitig 8 Signalisierunsanfragen abgearbeitet werden. Eine Überlastsituation auf dem SDCCH ist eigentlich unwahrscheinlich aber natürlich auch nicht auszuschließen.
    Es gibt noch eine weitere Option, wie sich ein Netzbetreiber vor Überlast schützen kann: das Access Class Barring (3GPP TR 23.898)
    Die Funkzelle ist hierbei weiterhin für die Handys sichtbar, sie wird aber von den Handys ignoriert, da das Barring-Flag gesetzt ist. Das Barring kann so konfiguriert werden, dass alle Teilnehmer einer bestimmten Access Class die Zelle ignorieren.
    Jeder "normale" Teilnehmer ist einer Access Class (0-9) zugeordnet. Die jeweilige Access Class ist auf der SIM-Karte gespeichert und wurde zufällig der IMSI zugeordnet.

    Beispiel:
    Barring der Access Class "0"
    Alle Teilnehmer mit Access Class "0" sind gebarred und ignorieren somit die Funkzelle, die Netzlast wird um ca. 10% gesenkt. Sind 2 Access Classes gebarred wird die Netzlast um 20% gesenkt, usw.


    Im OMC wird permanent die Netzlast überwacht, das Access Class Barring wird nach Bedarf bei einigen deutschen Netzbetreibern temporär aktiviert.


    Grüsse,
    MI

    Sorry, nicht T-Mobile sondern Vodafone hat den GSM-Kanal 1 in Deutschland:


    T-Mobile D 13-49, 81-102, 122-124 587-611
    Vodafone D 1-12, 50-80, 103-121 725-751
    e·plus 752-863
    O2 612-723


    Sicher gibt es noch andere Wege, ein Handy in ein bestimmtes Netz "zu locken" (Providerliste auf der SIM-Karte, OTA-Konfiguration, Cellselection Parameter, etc.).


    Der Trick mit dem Channel 1 wurde aber tatsächlich angewandt und auf einigen europäischen Flughäfen findet man direkt in den Fluggastbrücken (Fingern) noch immer den Channel 1. Schaut einfach mal bei der nächsten Landung auf euren Netzmonitor.


    GMI

    Lt. Spezifikation sollte ein Mobiltelefon, welches ohne SIM-Karte eingeschalten wird, bei einer Zufallskanalnummer die Netzsuche beginnen und das erste Netz, welches gefunden wird, für den Notruf nutzen.
    Die Zufallssuche wurde aus Gründen der Gleichbehandlung aller Anbieter, besonders im Roamingbereich spezifiziert. Nicht ganz ohne Grund ist heute noch an vielen Flughäfen der Kanal 1 (in Deutschland von T-Mobile belegt) vergeben. Für den Notruf spielt dies aber eine untergeordnete Rolle, da keine (Roaming-) Kosten anfallen.
    Leider halten sich nicht alle Mobiltelefone an diese Spezifikation und beginnen nach dem Einschalten bei Kanalnummer 1 die Netzsuche.


    TS 05.08


    6.8 Abnormal cases and emergency calls
    When in the limited service state (see 3GPP TS 03.22) the aim is to gain normal service rapidly and the following tasks shall be performed, depending on the conditions, as given in the table below:
    a) The MS shall monitor the received signal level of all RF channels within its bands of operation, and search for a BCCH carrier which has C1 > 0 and which is not barred. When such a carrier is found, the MS shall camp on that cell, irrespective of the PLMN identity.
    b) The MS shall search the strongest RF channels to determine which PLMNs are available (Manual Mode) or available and allowable (Automatic Mode). This information shall be processed according to the PLMN selection algorithm defined in 3GPP TS 03.22.
    c) The MS shall perform cell reselection at least among the cells of the PLMN of the cell on which the MS has camped, according to the algorithm of 3GPP TS 03.22, except that a zero value of CELL_RESELECT_HYSTERESIS shall be used.


    Tut mir leid, dass ich neben der in englisch gehaltenen Spezifikation und der englischen Abkürzung SIM (Subsriber Identity Module) noch den Fachbegriff Roamingbereich verwenden musste. Aber als Mobilfunker kann ich mich leider nicht an das Wort "Herumwanderbereich" gewöhnen :).


    Grüsse ...

    Anmerkung zum Antennen-Gewinn:


    Der Gewinn einer Antenne ergibt sich aus der sog. Antennencharakteristik. So sendet bzw. empfängt eine Richtantenne die elektromagnetische Energie nicht gleichmäßig stark aus jeder Richtung.


    Der Gewinn wird nun im Vergleich zu einem homogenen Kugelstrahler (theoretisch optimale Antenne, die in alle Richtungen die gleichen Werte aufweist) angegeben.
    Eine Antenne mit 9dB Gewinn empfängt, bzw. sendet in bestimmte Richtungen besser und bietet somit einen Verstärkungseffekt.
    Im Leistungsbereich ergeben jeweils 3dB eine Verdoppelung der Signalleistung.


    Ich würde dir empfehlen eine Richtantenne aus dem Frequenzbereich 2,1GHz zu kaufen und die Antenne wenn möglich in Richtung der nächsten NodeB auszurichten (z.B. W21-STO-9 UMTS - Richtantenne mit 9dB Gewinn).
    Ein UMTS Signal ist bis ca. -105dB empfangbar. Wenn du derzeit bei ca. -110dB liegts, kannst du mit dieser Antenne ein Empgangssignal von ca -101dB erreichen.


    Grüsse,
    MI

    zMRDB


    Hallo Martyn,


    gute Info!
    Ich bin auch bei T-Systems gleich fündig geworden. Die Datenbank nennt sich "zMRDB".


    http://www.t-systems.de/tsi/de…ommunications/zMRDB/zmrdb


    Danke!



    Rufnummer problemlos mitnehmen
    Kunden können ihre Mobilfunknummer behalten – auch beim Wechsel des Anbieters. T-Systems sorgt dafür, dass dies reibungslos funktioniert.
    Mobilfunkkunden haben ein gesetzlich verbrieftes Recht, beim Wechsel des Mobilfunkbetreibers in Deutschland ihre Nummer zu behalten. Um die Rufnummernportabilität (engl.: Mobile Number Portability oder MNP) sicher zu stellen, müssen die Mobilfunknetzbetreiber Portierungsdaten untereinander abgleichen und diese Daten anderen Telekommunikations-Anbietern zur Verfügung stellen. Dieser Abgleich läuft stets über eine zentrale Datenbank, die zentrale Master Routing Datenbank (zMRDB). T-Systems sorgt für die Anbindung und den Zugang zu dieser Datenbank und betreibt diese im Auftrag der Mobilfunknetzbetreiber T-Mobile, Vodafone D2, O2 (Germany), E-Plus und vistream. Der kostenpflichtige Zugriff auf die zMRDB ist Unternehmen erst nach „Nachweis ihres berechtigten Interesses an den zMRDB Daten“ und nach Unterzeichnung eines Nutzervertrages möglich. Um alle Interessenten schnell und umfassend mit Informationen zu versorgen, hat T-Systems eine eigene Servicestelle eingerichtet.
    Wie funktioniert die zMRDB?
    Um eine Mobilfunknummer zu portieren, stellt der „aufnehmende Netzbetreiber“ (Nummernempfänger) einen Portierungsauftrag in der zMRDB ein. Der „abgebende Netzbetreiber“ und nachfolgend alle anderen Netzbetreiber bestätigen die Portierung und schalten das Routing für die portierte Nummer in ihren Wirknetzen. Der Austausch der Portierungsinformationen über die zMRDB ist standardisiert, automatisiert und stets zeitnah. T-Systems weist dazu eine 99prozentige Verfügbarkeit der zMRDB aus.

    Ruffindung bei portierten Nummern


    Wie funktioniert eigentlich die Anruffindung einer portierten Rufnummer?


    Beispiel für Ruffindung einer nichtportierten Rufnummer +49 171 50 xyzxy bei Anwahl aus einem ausländischen Netz, wie mir es bisherbekannt war:


    1. +49 171 --> Routing zur Gateway MSC von T-Mobile Deutschland
    2. +49 171 50 --> Routing innerhalb T-Mobile zum HLR "50"
    3. Auflösung Rufnummer zu IMSI im HLR "50"
    4. Auslesen des aktuellen VLR aus dem HLR "50"
    5. Auslesen der LA aus dem entsprechenden VLR
    6. Paging in die LA


    Wenn nun die Nummer z.B. zu Vodafone portiert wurde, läuft das Routing doch erstmal beim Gateway-MSC bei T-Mobile auf (+49 171 ..). Wie geht's dann weiter?
    Ist jede portierte Nummer in den Gateway MSC registriert?
    Oder habe ich einen generellen Denkfehler gemacht?


    Grüsse,
    CD


    :confused:

    Was meint ihr eigendlich mit "schlechtem Empfang" ?
    Die Kunst bei der UMTS-Netzplanung besteht doch darin, eine möglichst gute Netzabdeckung mit möglichst geringem Pegel zu erreichen.
    Alle Kanäle (Scrambling Codes) werden im selben 5MHz-Band (UARFCN) ausgesendet.
    Wenn der Signalpegel zu groß ist, kann das Endgerät evtl. keine Nachbarzellen mehr dekodieren, da der notwendige Signalabstand fehlt.
    Ein Signal mit -100dBm liefert immer noch optimale Kommunikationsmöglichkeiten.


    Das die Netze derzeit noch nicht optimal konfiguriert sind, z.B. für das Reselection von UMTS nach GSM kann ich bestätigen.


    Grüsse

    Hallo,
    habe nochmals ein Gespräch mit einem Hersteller geführt.
    Einige Netzbetreiber planen tatsächlich FEMTO-BTSn über IP/Broadband als "Home-Cells" anzubieten. Die Mini-BTSn werden über IP (VPN) an die restliche Netztechnik (BSC) angebunden und somit voll in das Mobilfunknetz integriert (Abis over IP). Die FEMTOs strahlen dann ein GSM-Signal mit eigenem BCCH im Leistungsbereich von wenigen Milliwatt aus.
    Somit kann z.B. eine Funkzelle im Ausland für das eigentl. Heimatnetz realisiert werden (Botschaften, Bohrinseln, etc.).


    Gruß :)

    Neben Ericsson haben noch mehrere Hersteller sog. Femto-BTSn und Femto-NodeBs ausgestellt. Interessant fand ich z.B. das Produkt der Fa. 3Way aus UK. Deren "Femto-NodeB" lässt sich auch über ein IP-Interface an einen RNC anbinden.
    So wie ich es allerdings verstanden haben, benötigen alle diese Geräte nach wie vor zusätzlich eine BSC oder RNC Funktion, also ein IP-basiertes Abis oder Iub-Interface.
    Ansonsten wurden etliche Handys mit integriertem WLAN präsentiert, was allerdings nichts neues ist.
    Beeindruckt hat mich ein neues Samsung-Handy mit einer Dicke von 5,9mm. Schon ein komisches ungewohntes Gefühl wenn man das in der Hand hält.


    Grüße