Beiträge von TheRealSchlangi

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    Original geschrieben von Rudi78
    Lustig ist halt nur, wenn sie troz all dem erzählen, wie "Toll" doch das gerade von ihnen Vertriebene Produkt/Dienstleistung ist, und dass das rein gar nicht mit dem Gehalt- und Provisionszahlung zu tun hat. Nein, man sich sogar den Arbeitsgeber wegen den "tollen Produkten" ausgesucht hat :-)


    Der Teil, dass es nichts mit Gehalt und Provision zu tun hat, ist eine Finte der Vertriebler - sonst wittert ja jeder den Braten.
    Dagegen ist die Aussage mit den "tollen Produkten" das gleiche in grün: Ein tolles Produkt kann man leichter verkaufen, so gibt es wieder eine fette Provision... :D :D :D

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    Original geschrieben von StebuEx
    Meinst Du nicht, dass Du damit eine Kennzahl mit den Bestandteilen dieser Kennzahl erklärst? Du machst in diesem Fall ja nichts anderes, als erst eine Summe zu bilden und diese dann durch die Kundenzahl zu dividieren. Und hinterher analysierst Du den Quotienten (eben den ARPU) und stellst bei Abweichungen fest, dass Du wieder Zähler und Nenner analysieren musst? Und das muß man sowieso, weil Zähler und Nenner, also Erlöse und Kunden, sich gegenseitig beeinflussen. Erlöse sind Preise * Menge; und die Preise beeinflussen zweifellos die Anzahl der Kunden, also den Nenner. Die abgesetzte Menge steigt wahrscheinlich auch mit steigender Kundenzahl. Auf der anderen Seite beeinflusst dann wieder der Nenner (also die Kundenanzahl) den Zähler (die UE). Schließlich werden ja u.a. aufgrund der (prognostizierten) Kundenzahlen die Absatzpreise kalkuliert. Es sind also ziemlich viele Kombinationen von ΔZähler und ΔNenner denkbar, die alle zum gleichen ARPU führen, jedoch gänzlich andere Hintergründe und Konsequenzen haben. Wenn man nun noch bedenkt, dass Durchschnittskennzahlen niemals eine Struktur beschreiben i.S.v. Anteil Privatkunden/Geschäftskunden oder sonstigen Kombinationen sollte es eigentlich einleuchten, dass der ARPU absolut nichts aussagt. Und wenn ich noch anfange darüber nachzudenken, ARPU aus Vorjahren mit alten Tarifen und anderen Absatzkanälen mit dem ARPU aktueller Perioden und anderer Tarifstruktur zu vergleichen kann man sich wirklich die Karten legen….erst recht beim überbetrieblichen Vergleich.


    Du hast vollkommen recht mit Deiner Kritik. Der ARPU bietet keine für sich stehende Aussage. Lediglich wieder, wie schon erwähnt, mit den Zahlen kobiniert, die bei der Berechnung herhalten mußten...
    Der ARPU hat nur einen Vorteil für die Analysten: Da hat das Unternehmen schon den Quotienten gebildet, und der Analyst muss so nicht selbst ausrechnen, wieviel das Unternehmen pro Kunde im Durchschnitt umsetzt.
    :D :apaul:
    Andererseits hat diese Kennzahl eine so tolle lange Tradition... :cool:

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    Das befürchte ich auch. Streng genommen sind ja mind. die Aldi-Talker überhaupt keine E+ Kunden. Wenn irgendein anderer bessere Konditionen bietet kann Aldi das Netz wechseln und das war es. Außerdem hab ich den Eindruck, daß die Leute von E+ nicht ganz die Geschichte mit dem Kostenführer und pull-/push-Strategien verstanden haben. Kostenvorteile müssen einzigartig sein und sind keine Kostensenkungen. Und das sehe ich bei denen nicht. Die Wettbewerber werden sich anschauen, was bei E+ funktioniert und über kurz oder lang nachziehen und der Vorteil ist dahin. Wenn man die Kosten senken muß um die Absatzpreise senken zu können und nur über niedrige Preise verkauft sieht es ziemlich düster aus....


    Das mit der PULL-Strategie funktioniert doch, oder habe ich jetzt einen :gpaul: ?
    Die Kosten, die pro gewonnenem Neukunden anfallen, sind stark reduziert, da keine oder geringere Händlerprovisionen gezahlt werden. DAS ist auch ein Kostenvorteil, denn alle anderen Betreiber setzen weiterhin auf diese Provisionen. Wie lange das so bleibt, bleibt abzuwarten.
    Weiterhin hat E-Plus den Betrieb des Netzes komplett an einen Lieferanten übertragen. Damit hat E-Plus einen Schritt vollzogen, der einen Korstenvorteil bringen soll - ob dem so ist, kann ich nicht beurteilen. Fakt ist, dass diese Maßnahme nicht sehr schnell kopiert werden kann. Stellt sich also dieser Schritt als kostensenkend heraus und ein Wettbewerber macht ihn nach, dann dauert es trotzdem noch eine Weile, bis der Wettbewerber seine Einsparungen realisieren kann.

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    Original geschrieben von polli
    Provozierend gefragt:
    ist der ARPU überhaupt relevant? Mir scheint ein Wert ARPU - Interconnectionkosten viel hilfreicher zu sein - der ARPU darf ja schließlich sinken so lange unterm Strich mindestens der selbe Profit raus kommt (das er nicht raus kommt ist mir klar).


    Der ARPU alleine ist nicht relevant. Aber in Kombination mit den anderen Kennzahlen ist er natürlich schon interessant.
    Fällt beispielsweise der ARPU, die Kundenzahl steigt aber stark an (so wie derzeit bei E-Plus) hat das auf den Service-Umsatz trotzdem eine positive Wirkung.
    Und der Service-Umsatz ist die entscheidende Größe, wenn es um die Erlöse geht, denn die Gesamtkosten für das Netz bleiben fast konstant, während mehr Geld eingenommen wird. Anders verhält es sich beim Gesamtumsatz: Wird ein (subventioniertes) Endgerät verkauft, geht der Umsatz in die Berechnung ein, allerdings ist teilweise ein höherer Betrag an den Hersteller zu überweisen. Damit erkauft man sich in diesem Fall einen Umsatzanstieg mit fallendem EBITDA - salopp gesagt macht man mit dem Neukunden also Verlust in der Hoffnung, er generiert aus Dank irgendwann einen Gewinn.



    Was Du jetzt mit ARPU - Interconnectionkosten meinst, ist mir nicht ganz klar.
    Der ARPU ist ja gerade der Service-Umsatz gemittelt über alle User. Wieviel davon übrig bleibt nach Abzug von Kosten, das ist eine andere Kennzahl...
    Die Kosten für die Abrechnungssysteme usw. könnte man ja auch theoretisch auf die Kundenzahl umlegen...

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    Original geschrieben von maschi_ac
    das ist ja sehr interessant!! danke! aber es wundert mich (viele werden es mir wohl hier erklären können), warum der ARPU von o2 soviel höher ist?!


    hast du noch weitere statistiken? das ist ja mal richtig heftig, diese talfahrt die da abgeht... einzig eplus vollzieht aktuell einen kleinen heber...


    Den Grund für den höheren ARPU bei O2 würden viele Leitende der anderen Betreiber sicher auch gerne wissen...
    Leider ist der ARPU ja kein klar definierter Wert, jedes Unternehmen hat dafür abweichende Berechnungsgrundlagen. Wie welcher Anbieter den Wert ermittelt, ist mehr oder weniger geheim.
    Fakt ist, dass O2 mit Genion lange Zeit einziger Anbieter eines Festnetz-Ersatzproduktes war. Wer tatsächlich vollständig auf das Festnetz verzichtet hat, hat damit auch wesentlich höhere Umsätze generiert. Das dürfte auch ein Grund dafür sein, dass O2 jetzt prozentual am meisten verliert im ARPU.


    Ich habe auch noch weitere Statistiken, ja. Nämlich zur Umsatz- und Ergebnis-Entwicklung und zur Kundenentwicklung. Die (absolute) Kundenentwicklung ist aber weniger interessant, ebenso die Marktanteilsentwicklung. Da ändert sich über die Jahre nicht viel. Die Umsatz- und Ergebnisbetrachtung ist nicht sehr aussagekräftig, wenn man nicht die strategischen Finanzspielereien mit berücksichtigt. Es ist halt alles immer nur im Gesamtbild wirklich verwertbar...
    Zudem werden immer wieder andere Kennzahlen publiziert, so wie es dem Unternehmen zum Berichtszeitpunkt eben am besten schmeckt.
    Vodafone z.B. berichtet gerne von seiner EBITDA-Marge, wenn sie gut ist. Ist sie gerade nicht so gut, sucht man vergeblich nach der Zahl. Dann wird im nächsten Quartal eine Aussage zur Marge im Halbjahr genannt.
    Den Service-Umsatz, also den Umsatz aus Mobilfunkdienstleistungen in Deutschland, berichtet Vodafone generell nicht, im Gegensatz zu den Wettbewerbern.

    Der ARPU von T-Mobile fehlt noch, der belief sich laut Geschäftsbericht auf 17 Euro.
    Vielleicht interessiert Euch auch meine ARPU-Statistik der letzten Jahre für alle Betreiber.


    Link zur Grafik


    Ich habe alle Quartalszahlen der deutschen Netzbetreiber ab Q1/2004 darin plus Trendlinien.
    Ich finde die Statistik sehr aufschlußreich. :D


    Gruß,
    Schlangi


    P.S.: Hat jemand die Prepaid / Postpaid ARPUs von T-Mobile irgendwo gelesen? Ich habe nur den blended ARPU gefunden.

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    Original geschrieben von harlekyn
    Ganz interessant bei den E-Plus Zahlen:


    - Im Laufe eines Jahres nur etwa 300.000 Vertragskunden gewonnen, dafuer aber 1,9 Mio Prepaidkunden


    Gute Idee, das zu berechnen... mein Gefühl sagte mir, dass die E-Plus Quote in dieser Beziehung schlecht sein müßte - aber so eklatant hatte ich es nicht erwartet!


    Zitat

    - Serviceumsatz mit 721 Mio auch im 4. Quartal im Vergleich zu Q4/06 gewachsen, +4,2% - allerdings niedriger als Q3/07 (735 Mio)


    Das wiederum ist m.E. vollkommen normal für das Weihnachtsquartal, und zwar bei allen Netzbetreibern. Ich kann es leider nicht mit Zahlen für den Service-Umsatz belegen, da sind meine Quellen zu lückenhaft. Aber bei den Gesamtumsätzen sieht es in den vergangenen Jahren bei allen Betreibern unisono aus.
    Beispiele Q3 / Q4 2006 in Mio€:
    TM: 2122 / 2029
    VF: 2143 / 2000 (interpoliert aus Halbjahreszahlen)
    EP: 760 / 747
    O2: 926 / 830 (interpoliert, da keine Pressemeldung gefunden)


    Angaben natürlich ohne Gewähr. ;)


    In diesem Jahr gibt es ja meines Wissens erst Umsatzzahlen von E-Plus und Vodafone. Die E-Plus Zahlen hast Du genannt, von Vodafone kenne ich aus der Presse wieder den Gesamtumsatz in Q3 / Q4 2007: 1836 Mio€ / 1787 Mio€.

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    Original geschrieben von Just Me
    Ich denke das bietet sich für ALLE an, denn die meisten haben auch bei Festnetzanschlüssen eine Flat und können so ja auch noch einiges sparen.


    Na ja, ich bin wohl einfach zu faul, um mich für 6ct oder auch 60ct an den Rechner zu setzen und nach der Nummer zu suchen, aber recht hast Du.