Beiträge von Pitter

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    Original geschrieben von CK-187
    ...in Deutschland, wo jeder sprichwörtliche Pfurz per Gesetz geregelt wird...


    Das ist auch so ein Irrglaube. In vielen, auch südeuropäischen, Ländern ist oftmals viel mehr geregelt als in Deutschland. Allerdings interessieren diese Regeln keine Sau oder die Regelungen sind so abwegig, dass sie oft garnicht einhaltbar sind.

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    Original geschrieben von jungermann1
    Wo habe ich denn bitte geschrieben, dass Esten und Slowaken nicht das selbe Stimmrecht haben? Ich habe lediglich geschrieben, dass deren Wort sonst kaum eine Rolle in der EU spielt, nicht deren Stimmrecht!


    Für Entscheidungen in der EU zählt das Stimmmrecht. Und da haben, auch in der Vergangenheit, kleine Staaten im Verhältnis zu Einwohnerzahl und Zahlungen an die EU relativ gesehen mehr Einfluss als die großen Staaten. Und diese Entscheidungsmöglichkeit lassen sie sich oft gut bezahlen.


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    ...Will dich nicht persönlich angreifen, aber das Grundproblem Griechenlands hast du wohl noch nicht verstanden. Alles, aber auch wirklich alles, dreht sich in Griechenland 24/7 um die Finanzkrise. Jedes Ministerium muss sich mit Budgetkürzungen befassen, hier sparen, da sparen, hier Verwaltung verkleinern, da Stellen streichen, da Mittel kürzen - JEDES MINISTERIUM hat diesen Auftrag. Wie will man da noch auf Inhalte eingehen?...


    Willst du uns verarschen? Nach allem was man erfährt, hat man in den Ministerien in Griechenland alles mögliche gemacht, nur konstruktiv gearbeitet hat man da offensichtlich noch nie.
    Klar ist es schwierig, wenn man nur zu tricksen versucht. Ich war ja auch mal so naiv, Griechenland zu bedaueren, weil man soviele Stellen im öffentlichen Dienst gestrichen hat. (Es gibt zwar viel zu viele, ein abrupter Abbau ist aber mit vielen Härten verbunden). Inzwischen weiß ich es besser, die Leute wurden nicht entlassen, man hat sie einfach frühpensioniert. Die Stellen wurden dann zwar abgebaut, bei der Höhe der Pensionen im Öffentlichen Dienst in Griechenland gibt man dann wohl noch mehr Geld aus.


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    ...Wie will man dies alles "bekämpfen", wenn oberste Priorität - und nichts anderes - die Kostenminderung ist? Stell dir mal vor, in Deutschland würde Wanka, Ministerium für Bildung und Forschung, nur darauf hinaus arbeiten, überall die Kosten zu senken, welche Inhalte würde dabei herauskommen? Wohl kaum welche.


    Bisher ist da nichts bei rausgekommen, wieso sollte sich das in Zukunft ändern? Es gibt in Griechenland keine funktionierende Verwaltung, und am schlimmsten wird es in den Ministerien sein!



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    ...Außerdem: Wenn ich diesen Blödsinn höre, dass Griechenland in 5 Jahren nichts gemacht hat, dann kommt mir die Kotze hoch. Kein OECD-Land hat so viele Reformen durchgeboxt in den letzten Jahren. Zu sagen, da ist kaum was passiert, ist einfach nur arrogant. Natürlich musste vieles nachgeholt werden, aber es wurde nachgeholt....


    Die haben offensichtlich in einzelnen Fällen so getan, als würden sie Reformen angreifen. Substanziell geschehen ist so gut wie nichts. Und wenn man etwas gemacht hat, dann zu Lasten der kleinen Leute, anstatt endlich auch einmal die Schultern der Wohlhabenden mit einzubeziehen.

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    Original geschrieben von jungermann1

    By the way: Seien wir mal ehrlich, seit Gründung der EU haben die kleinen Staaten in der EU eigentlich nie etwas zu sagen gehabt, auch bei der ganzen Euro-Krise war nie beispielsweise von Letten oder Maltesern die Rede, aber jetzt plötzlich, 1 Woche vor Grexit oder nicht, hat deren Wort so viel Gewicht? Jetzt plötzlich interessiert man sich für die Meinung dieser Länder.


    Du hast keine Ahnung, wie das in der EU läuft. Die Kleinen haben sogar mehr zu sagen als die Großen. So hat jeder Staat z.B. im Europäischen Rat, in dem etliche Entscheidungen einstimmig getroffen werden müssen, gleich viele Stimmen, nämlich eine. Deutschland oder Großbritannien haben da genau so viel zu sagen wie z.B. Malta. Vom Stimmengewicht bei der Wahl zum Europaparlament wollen wir da gar nicht erst anfangen, dort sind die Stimmen der Wähler der bevölkerungsreichen Staaten viel weniger wert.

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    …dass diese Schulden kein Land der Welt stemmen kann (zumindest kein Land in dieser Lage), trotzdem wagt sich kein führender Politiker (außer die Franzosen) dies anzusprechen, weil man Angst hat die heimischen Wähler zu verärgern. Das zeigt aber auch die Mutlosigkeit der heutigen Politiker. Nicht Fisch nicht Fleisch, Hauptsache die Wähler Daheim werden bis zur nächsten Landtags- oder Bundestagswahl ruhig gehalten. Also, entweder Grexit oder eine vernünftige Lösung der Krise. Immer mehr sparen, immer mehr Kredite aufnimmt, der Konsum bricht völlig ein, aber Griechenland soll immer mehr neue und alte Kredite bedienen? Sorry, wer hat sich das ausgedacht?


    Du hast das Grundproblem nicht verstanden. Natürlich können die Griechen diese Schulden niemals zurückzahlen. Aber, die dortigen Regierungen egal welcher Couleur erwecken ja noch nicht mal den Anschein, irgendetwas an Korruption, Verwaltungschaos, fehlenden Einnahmen, Lastenverteilung auf alle Schultern, Vetternwirtschaft und Geldverschwendung ändern zu wollen. Hauptsache die europäischen Partner zahlen weiter. Und daran wird sich niemals etwas ändern, wenn man Griechenland, wie in den letzten Jahren geschehen, vorab Schulden erlässt und sich auf wage Versprechungen einlässt. Ein Schuldenerlass kann erst am Ende eines wirklichen Veränderungsprozesses stehen.

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    Original geschrieben von CK-187
    ...Er sagte (falls richtig übersetzt wurde) das er ein deutsches Europa nicht will. Womit er recht hat weil das keiner will.
    Wie gesagt, deutschlands Politik ist in Europa so beliebt wie vor 75 Jahren. Entsprechend wird man hoffentlich auch agieren und Deutschland entmachten. ...


    Der Einfluss der deutschen Politik in den europäischen Institutionen ist viel geringer, als der deutsche Bevölkerungsanteil und auch der deutsche Finanzierungsanteil an den Ausgaben.

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    Original geschrieben von saintsimon
    ...Die Griechen, sagt sie, hätten nicht mal ansatzweise verstanden, wie gefährlich die Situation sei. Sollte die Drachme zurückkommen, wären nicht mehr 30 Prozent der Leute arm, wie jetzt, sondern 80 Prozent. ..."


    Interessant finde ich auch die Aussage, dass es bereits seit einem halben Jahr die Vorgabe gibt, dass jeder Bankkunde eine Bankkarte haben soll. Die gern gezeigten armen Renter, die bei Banken anstehen müssen, um die Rente zu erhalten, wollten partu keine Bankkarte haben. Also selber schuld an den Zuständen vor den Banken in den letzten Tagen.

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    Original geschrieben von oo7x
    ...
    Kommt das Referendum überhaupt?


    Griechenland ist scheinbar schon zu Pleite für ein Referendum. ...


    Manche (Vor)Urteile werden doch immer wieder bestätigt. Aus dem verlinkten Artikel:
    ...die Kosten für die Organisation des Referendums aufbringen kann, die Beobachter auf mehr als 100 Millionen Euro schätzen. Ein großer Teil davon sind Aufwandsentschädigungen für die Mitglieder der Wahlkommissionen....


    Wenn man die hierzulande für Wahlhelfer zugrunde gelegte Aufwandsentschädigung als Maßstab nimmt, reicht die Hälfte der im Artikel genannten Aufwandsentschädigung für fast 2,5 Millionen Wahlhelfer. Man möchte gar nicht wissen, was ein griechischer Wahlhelfer erhält, dann muss man sich nur noch mehr ärgern.

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    Original geschrieben von Timba69

    Pitter:
    Womit begründest du diese Aussage? Schulden nicht zurückzuzahlen, ist kein Verbrechen oder ein Verstoß gegen ein Gesetz im weit gefassten Sinne. Es kommen nur gesetzliche Bestimmungen im engeren Sinne in Betracht...


    Es gibt also keine Regelungen zum Euro, die die Schuldentilgung durch die andere Staaten ausschließen?
    Es gibt in Griechenland keine, wenn auch unzureichende, Steuergesetzgebung, an deren Umsetzung offenscihtlich keine griechische Regierung ein fundamentales Interesse gehabt hat.


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    ... nur aufgrund der schlechten Politik Deutschlands und der Eurogruppe der letzten fünf Jahre sind wir dort, wo wir jetzt sind. Das kann und muss mann ganz klar sagen. ...


    "Interessante" Ansicht. Die quasi Weigerung sämtlicher griechischen Regierungen irgendwelche strukturellen Änderungen im griechischen Staatswesen vorzunehmen, sind also die Eurogruppe und die deutsche Politk schuld. Wahrscheinlich sind die auch schuld, wenn in Athen jemand bei rot über die Ampel geht und überfahren wird.