Um es gleich vorweg zu nehmen, klare Regeln für Dein Problem gibt es nicht.
Am Anfang meines Studiums stand ich vor der selben Frage. Zum einen bekommt man eingetrichtert, dass man alles belegen muss, zum anderen ist es in vielen wissenschaftlichen Publikationen mitnichten so, dass für alles eine Fußnote eingefügt wird. Muss auch gar nicht unbedingt.
Im Prinzip benennst Du die einzige wirklich gültige "Regel" selbst: Alles, was nicht von Dir stammt, muss belegt werden. Also alles, worauf Du nicht durch eigene Anstrengungen gekommen bist oder eben alles, was sich unmittelbar auf eine bestimmte Quelle stützt.
Sogenanntes "Handbuchwissen" (also historische Fakten) würde ich nur dann mit einer Fußnote belegen, wenn es in irgendeiner Weise kontrovers sein könnte.
Wenn Du noch studierst empfiehlt es sich, im Zweifelsfall eher eine Fußnote zuviel als zuwenig zu machen, da viele Dozenten v.a. im Grundstudium auf fehlende Belege achten. Das dient dann allerdings häufig mehr der Übung des Zitierens und Belegens.
Einen Satz wie in Deinem Beispiel müsstest Du m.E. nicht unbedingt belegen, da es sich aus der allgemeinen Faktenlage ergibt und keinen besonders kontroversen oder gar großartigen interpretatorischen Leistungen geschuldet ist.
Wenn Du zu komplexeren Analysen kommst und sie (zunächst mal zu Recht) nicht belegst und sich irgendwann doch herausstellt, dass jemand anderes diesen Gedanken schon mal hatte, wird es schwierig. Dann kommt es ganz darauf an ob Dein Dozent Dir glaubt, dass Du selbst darauf gekommen bist. Im Zweifelsfall kann er Dir dann trotzdem zumindest die Unkenntnis der Literatur vorwerfen, was nicht viel besser ist.
In der Wissenschaft gilt: Je höher Du aufsteigst, desto weniger kann Dir an den Karren gefahren werden. Umgekehrt gilt: Als Student am Anfang immer schön belegen, später kommt dann das Selbstvertrauen.
Wenn Du nicht jeden einzelnen Satz mit einer Fußnote versehen willst, reicht es auch oft einen ganzen Absatz mit einem Beleg zu versehen, wenn es dauernd um das gleiche geht.
EDIT: Aus stilistischen Gründen würde ich wörtliche Zitate eher vermeiden und nur dann anbringen, wenn es für die Argumentation unumgänglich ist oder die Formulierung im Original besonders gut gelungen ist.