Autoproduzenten, E-Autos, E-Mobilität, Ladesäulen & Co

  • [USER="199308"]Goyale[/USER] Man kann live in Dänemark besichtigen, wie Menschen sich bzw. ihre Nachfrage an Märkte anpassen. In Dänemark gibt es Anbieter, die nachts den Strom verschenken. Somit kühlt man seine Kühltruhe anstatt kontinuierlich auf -18°C zu gehen, nachts auf -25°C und lässt sie sich tagsüber wieder auf -18°C erwärmen. Außerdem wäscht man seine Wäsche nachts, sofern das lärmtechnisch passt. Was aber am meisten bringt, ist das Laden der eAutos in der Nacht. U.a. deshalb sind Dänen so geil auf Elektroautos. Früher gab es Nischenutzungen dieser Art auch in Buntland. Um Last zu vergleichmäßigen und die Auslastung nachts zu halten, gab es Nachtspeicheröfen. Heute ist das alle Bähh, man heizt am besten gar nicht mehr oder im Optimalfall durch das Abfackeln von Körperausdünstungen. Schließlich hat die Welt Homo sapiens und der muss deshalb weg. Womit wir direkt zur Ökoeuthanasie kommen... Da wollte ich aber gar nicht hin.


    Nun könnte ich eine Liste zusammenstellen, warum all das Beschriebene in Deutschland nicht geht bzw. gehen darf/kann. Beginnen möchte ich mit:


    - Strom ist kostbar, deshalb darf er nicht verschenkt werden. (Deshalb verschenken bzw. entsorgen wir kostenpflichtig nachts unseren Strom ins Ausland, weil er dort nicht so kostbar ist.)
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    Den Rest der ökofaschistischen Argumente kann sich jeder selbst herleiten. Wenn man dann damit fertig ist, kann man sich mal die technische Deflation bei der "Stromherstellung" begucken. Strom wird in der Herstellung immer billiger und immer sauberer. Aber er wird immer weiter mit Steuern und Abgaben aller Art belegt, weil er ein schlechtes Image hat und auf Grund des direkten Zusammenhangs mit dem Homo sapiens von Natur aus böse sein muss.


    Elektroautos sind energietechnisch um Faktor 2,5 effizienter als modernde Verbrennungskraftmaschinen im PKW. LKW sind ein bisschen besser, da die zwischen mehr als 16 Gängen zirkulieren können und so näher am Optimum fahren. Zumindest ost. Entsprechend macht es beim vergleich mit PKW sogar Sinn, Öl in Großfeuerungsanlagen zu verbrennen und trotz Leitungs- und Ladeverlusten zum Auto zu transportieren. Man braucht unter dem Strich nicht einmal die Hälfte des Öl. Unglaublich? Ist aber so. Wurde bereits x-fach ausgerechnet. Damit sind auch Ökoschwafler kalt gestellt. (Nur nicht in Deutschland, in dem bestimmte Fakten gern verdrängt werden.) Der Vorteil von Großfeuerungsanlagen ist außerdem, dass dort ein stationärer Prozess direkt am Optimum betrieben wird, während Autofahrer wild im Getriebe herum rühren und parallel wild Gas geben oder weg nehmen. Jeder, der Kennfelder lesen kann, weiß, was ich meine. Deshalb machen ja z.B. dieselelektrische Lokomotiven Sinn. Der Diesel schrubbelt am Optimum, die Regelei machen die sich darüber freuenden eMotoren. Bei Autos macht das dagegen recht wenig Sinn, weil bei Verbrennern wegen der fehlenden Rekuperation und dem unsteten Fahren diese Art Spielzeuge (Verbrenner + Generator + e-Motoren) zu gewichtsrelevant währen. Und eine Kombination aus Verbrenner + Generator + e-Motoren + Akku wird dann irgendwie außer komplex auch noch teuer.


    Wenn aber irgendwann der Traum der deutschen Autoindustrie und der deutschen Konsumenten realisiert und ein Hybrid mit großer Akkureichweite kommt, sollte man im Gedenken an die vielen vielen arbeitslosen Hufschmiede zumindest darauf drängen, dass der TÜV die Halter dieser Fahrzeuge alle 2 Jahre schlagen oder wenigstens richtig abzocken darf. "Beschlagen" wäre besser, macht aber zu viel Lärm.


    PS: Für meinen Sarkasmus muss ich mich entschuldigen. Ich war gestern in Leipzig zum Glück nur einen Tick zu spät, um das auf der Straße vor dem Döner stattfindende Schlachtfest zu verpassen. Aber lassen wir das, Buntland ist schön und das Sterben gehört nun einmal dazu.

    Menschen neigen dazu, aus der Vergangenheit in die Zukunft zu extrapolieren. Deshalb sollte man kaufen, wenn alle verkaufen und umgekehrt.


  • Außer dann, wenn Du es rechtzeitig vorbestellst. Abgesehen davon hast Du mit dem TG-Stellplatz weitere Kosten an der Backe.


    Der riesige Vorteil von so einem autonomen Fahrzeug ist ja auch, dass Du die Fahrzeit mit sinnvollen Dingen verbringen kannst....


    Da wo Anja herkommt muss man glaube ich kein Geld für einen Stellplatz bezahlen, das ist ein 1st World Prbolem von Städtern.
    Die verstehen auch nicht dass ihr Anteil am PKW Markt unterdurchschnittlich ist. Auf dem Land liegt die PKW Quote zumindest gefühlt bei > 1 PKW pro volljährigem Einwohner, selbst wenn es für die mit Autonomem fahren noch interessanter wird auf ein eigenes Auto zu verzichten wird auf dem Land der Besitz noch lange die bevorzugte Art der Mobilität bleiben.
    Denn Anfahrwege sind deutlich länger (=teurer, mehr Wartezeit), alle müssen in engen Zeitfenstern zur Arbeit und zurück und haben längere Strecken so dass ein Fahrzeug nur ein oder 2 Fahrer abdecken kann, Abends unter der Woche ist der Bedarf im Mittel eher gering (we Familie hat und das sind die Meisten ab 30 ist Abend eher selten unterwegs) so dass die Kisten sich am Ende pro Tag 20h statt 22h beim eigenen PKW die Reifen eckig stehen, da wird der Preisunterschied zum Kaufen gering ausfallen, der Anbieter will ja auch was verdienen.


    Das Ende der deutschen Automobilindustrie wurde in den 80ern wegen den in den Markt drängednen Japanern prognostiziert, in den späten 90ern wegen den Koreanern und jetzt wegen Elektromobilität.und Autonomem Fahren.
    Ja, das wird einiges Ändern, aber ein funktionsfähiges dauerhaltbares Auto auf die Beine zu stellen ist über Jahrzehnte aufgebautes Know How wo sich Newcomer schnell mal eine blutige Nase holen, siehe auch Kinderkrankheiten von TESLA die ansosnsten technologisch wirklich was bahnbrechendes hinbekommen haben.
    Der Verbrennungsmotor wirkt für Laien halt mystisch komplex, dabei sind das nur ein paar zusammengehaunene Gussteile die oft schon in Billiglohnländern hergestellt werden, genau wie das drumherum (Einspritzsystem, Turbolader, Kühler...).
    Allein schon durch Menge ist Elektrik und Elektronik heutzutage richtig aufwendig, und das wird mit E-Mobilität und autonomem Fahren eher mehr als weniger, da verschiebt sich die Wertschöpfung, wird aber meiner Meinung nach nicht nenneswert über die eh stattfinden kontinuierlichen Kosteneinsparungen hinaus gehen.
    Dass dann keiner mehr ein eigenes Auto braucht halte ich auch eher für den Tunnelblick von Städtern die ihr freidrehendes Hamsterrad auf die ganze Welt extrapolieren, auf dem Lande laufen die Uhren nicht nur beim DSL Anschluss langsamer.
    Ich würde die Fahrzeit auch gerne mit sinnvollerem verbringen, daher fände ich ein vollautonomes Auto klasse, aber ich wollte da trotzdem ein eigenes Auto haben um da auch mal Kram drin liegen zu lassen, Einkauf zwischendeponieren und nicht wenn ich Abends spät heimkomme noch alles aus dem Auto ausräumen zu müssen...
    Wenn die Kisten nicht unbezahlbar teuer werden so dass man sie sich als normal arbeitender Mensch nur Stundenweise leisten kann oder die Anzahl staatlich reglementiert wird sehe ich keinen Grund für mich ein vollautonomes Auto (wenn ich das noch werleben darf) nur zu mieten.


  • Tiefgaragen verteuern den Bau von Wohngebäuden um wie viel Prozent? Bedenke, ich komme aus der Bauplanung. Tiefgaragen baut man nur, wenn man ausgabenbedingt unbedingt muss, weil es abartig teuer in Herstellung und Betrieb ist, Autos im Keller einzugraben. Stellplätze und Parkplätze aller Art sind die dümmste Art der Flächennutzung, insbesondere in Innenstädten. Würde man es effizient erledigen wollen, müssten automatische Parkhäuser aufgestellt werden. Aber es gibt in hinreichender Anzahl Menschen wie dich, die diese Dinge nicht annehmen, weil sie ihr Schätzchen der Automatik ungern anvertrauen. Wir haben mehrere solche Dinger in den letzten 20 Jahren gebaut. Unter anderem eins in Dresden an der Markthalle. Und über was beschweren sich die Nutzer? Über die Wartezeit bis das Auto bereitgestellt wird, obwohl zum Auto laufen und selbst rausfahren länger als 2 Minuten dauern würde. Aber diese HONKS lieben es eben selbst aktiv zu sein, anstatt auf die Maschine zu warten, die es in kürzerer Zeit und ohne Parkrempler erledigt. Dieses Phänomen nennt man action bias. Und wer diese menschliche Fehlfunktion einmal kennt, versucht sie zu unterdrücken, denn manche Dinge selbst zu tun ist einfach nur sinnlos und dumm.

    Konpliment, da hast du wirklich sehr treffend beschrieben. Genauso ist es, so ein automatisches Parkhaus wuerde ich tatsächlich meiden wenn es andere Alternativen gibt und nur im absoluten Notfall wenn wirklich garnichts Anderes geht nutzen.


    Und das Thema "action bias" kenne ich durchaus. Lieber 40 Minuten Umweg fahren wo es zügig vorwärts geht als 20-30 Minuten durch Stop-and-Go Quaelen. Es ist einfach so ein "Gefuehl der Machtlosigkeit" das grausam ist. Oder gehe lieber in ein Restaurant im obersten Stock als eins im Erdgeschoss oder gar Keller auch wenn das Preis-Leistungsverhältnis oder die Qualität der Speisen ein bisschen schlechter ist.


    Allerdings versuche ich garnicht mich "umzuprogrammieren" (ich will ja nicht wie Mr. Spock oder Dr. Sheldon Cooper werden) sondern gebe mich lieber meine Intuition hin und bin gluecklicher dabei, auch wenn es ein bisschen ineffizient ist.


    Eine Entscheidung nicht immer nach rein rationalen Gesichtspunkten fällen, sondern nach Vorlieben und Intuition ist das was man Persönliche Freiheit nennt. ;)


  • Die Leute werden verstärkt preiswerte Fahrzeiten nachfragen, und ihre Wege/Arbeitszeiten anpassen. Im Idealfall steuert der Computer die Auslastung der Fahrzeugflotte so, dass sie über den gesamten Tag konstant ist.

    Das bezweifle ich.


    Ich glaub jeder Arbeitnehmer will am Abend Freizeit mit Famile und Freunden verbringen. Ein paarmal im Jahr kann man natürlich schon eine Ausnahme machen, wenn es betriebliche Belange erfordern, das ist kein Drama, aber so im Grossen und ganzen möchte man schon allerspätestens um 20:30 Uhr, idealerweise so um 17:30-18:30 Uhr Feierabend haben damit man man abends noch Zeit mit Freunden und Famile verbringen kann, umgekehrt will man aber nicht vor 7:30 Uhr, idealerweise so um 8:00-9:00 Uhr mit der Arbeit anfangen, damit man nicht schon ins Bett muss bevor Freunde und Familie Feierabend haben.

  • [USER="199308"]Goyale[/USER] Man kann live in Dänemark besichtigen, wie Menschen sich bzw. ihre Nachfrage an Märkte anpassen. In Dänemark gibt es Anbieter, die nachts den Strom verschenken. Somit kühlt man seine Kühltruhe anstatt kontinuierlich auf -18°C zu gehen, nachts auf -25°C und lässt sie sich tagsüber wieder auf -18°C erwärmen. Außerdem wäscht man seine Wäsche nachts, sofern das lärmtechnisch passt.

    Bei den Kühl- und Gefriergeräten kann man das so machen.


    Aber schon bei den Waschmaschienen finde ich es nicht mehr praktikabel. Bei kleineren Wohnungen geht es wie du geschrieben hast wegen dem Lärmproblem nicht. Bei grösseren Wohnungen gäbe es das Problem zwar meistens nicht, aber man muss Wäsche ja so waschen das man sie direkt in dem Trockner umladen und/oder Bügel kann. Wenn die Wäsche nämlich in der Waschmaschien verknittert trocknet dauert das Bügeln dreimal so lange. Und das ist dann die Stromkosten nicht wert.

  • Ja, das wird einiges Ändern, aber ein funktionsfähiges dauerhaltbares Auto auf die Beine zu stellen ist über Jahrzehnte aufgebautes Know How wo sich Newcomer schnell mal eine blutige Nase holen, siehe auch Kinderkrankheiten von TESLA die ansosnsten technologisch wirklich was bahnbrechendes hinbekommen haben.


    Das wird die nächsten Jahre vermutlich total irrelevant sein. Solange TESLA die Fehler ausbügelt und keine Kunden vergrätzt.


    Keiner kümmert sich wirklich drum, Batterien zu bekommen. Außer Tesla. Keiner entwickelt konsequent ein Elektroauto, weil sie nicht dran glauben und lieber auf der Linie Verbrenner bauen.


    Hallo, der EQC hat einen Kardantunnel. Im Tesla wird kein Quadratzentimeter verschenkt.


    Und der nächste Geniestreich. Musk hat Grohmann gekauft. Den Hauptausrüster für deutsche Premiumhersteller. Musk hat kein Problem, Fertigungslinien in China und Deutschland aufzubauen. Zum einen um zu skalieren und natürlich auch, um den Handelskrieg Kaspern ein Schnippchen zu schlagen.


    Die anderen brauchen erst Mal Plan B.


    Bei VW ist man sich ja noch nicht mal so weit einig, um nicht bei Porsche und VW den gleichen Kram doppelt zu entwickeln.


  • Das Ende der deutschen Automobilindustrie wurde in den 80ern wegen den in den Markt drängednen Japanern prognostiziert, in den späten 90ern wegen den Koreanern und jetzt wegen Elektromobilität.und Autonomem Fahren.
    Ja, das wird einiges Ändern, aber ein funktionsfähiges dauerhaltbares Auto auf die Beine zu stellen ist über Jahrzehnte aufgebautes Know How wo sich Newcomer schnell mal eine blutige Nase holen, siehe auch Kinderkrankheiten von TESLA die ansosnsten technologisch wirklich was bahnbrechendes hinbekommen haben.


    Man könnte frech: "Diesmal ist alles anders." sagen. Das "Anders" gegenüber früher ist aus meiner Sicht, dass frühere Angriffe der Japaner und Koreaner in noch massiv expandierenden Märkten stattfanden. Diese Chance nutzten gerade die deutschen Hersteller und gefüllten Asien mit Autos. Dies wäre diesmal aber wirklich anders, denn wirklich neue Märkte, die auf Befüllung warten sehe ich nur in Afrika. Und Leute, die dort arbeiten, winken auf Grund der komplexen Technik aktueller deutscher Autos ab.


    Ein Beispiel: Früher fuhr man in Deutschland ein Mercedes-Taxi bis 200 - 250 Tkm. Wenn man es wild trieb, legte man noch 100 Tkm drauf. Danach ging das Auto nach Afrika und für bis zur 3/4-Million oder mehr weiter. Dabei konnte von Hand repariert werden. Heute sieht das anders aus. Afrikaner lieben eher die einfachen, robusten Toyotas, als sich in Afrika nicht reparierbare Mercedes ans Bein zu binden. So spricht zumindest einer meiner Bekannten, der seit 1995 Autos im- und exportiert. So, wie der ambitionierte Bastler heute am deutschen, hochgerüsteten Auto immer weniger selbst machen kann, geht es auch dem Afrikaner.


    Dieser expansionstaugliche Markt müsste somit vollkommen neu angefacht werden. Wenn aber, wie er Piech seinerzeit abließ, die Antwort auf den Dacia der gebrauchte Golf ist, wird das nichts.


    Außerdem ist diesmal anders, dass China bereitsteht und die Aufgabe hat, 1,4 Milliarden Menschen zu ernähren. Entsprechend werden die massiv drücken und gegen diese schiere Masse sind Korea und Japan Kindergeburtstag. China geht ja auf Elektroautos, weil die erkannt haben, dass sie bei Verbrennern keinen Blumentopf mehr gewinnen können. Also überspringt man diese Evolutionsstufe und setzt eine Duftmarke auf unberührtem Feld.


    Somit ist vielleicht nicht alles anders, aber doch einiges. Und darin sehe ich auch den Grund, warum deutsche Autoaktien bewertet sind, wie sie bewertet sind.

    Menschen neigen dazu, aus der Vergangenheit in die Zukunft zu extrapolieren. Deshalb sollte man kaufen, wenn alle verkaufen und umgekehrt.


  • Der EQC ist sowas wie die uralte Elektro-A-Klasse von vor 20 Jahren. Dieses Modell war ja zu Beginn als Elektroauto konzipiert. Nachdem Kalifornien jedoch locker ließ, konnte man erleichtert aufgeben und auf Verbrenner umrüsten.


    Am besten am EQC finde ich das Heck mit seinem "4matic"-Schildchen. Wie dumm ist das denn??? Die haben dem Elektroantrieb also ein Automatikgetriebe-Schildchen spendiert bzw. halten den Daimler-Käufer für einen senilen alten Mann. Letzteres stimmt leider tendenziell. Ich finde es auch immer wieder herzerfrischend, Elektromotoren mit Pferdestärken zu beschreiben. Man sollte da dann wenigstens konsequent sein und die Abmäße in Ellen und das Gewicht in Zentner angeben.


    Allein an der Zetsche-Präsentation konnte man sehen, wie widerwillig Daimler das Thema angeht. Der Akku ist für die heutige Zeit und den Preis zu klein. Man lässt das Auto bewusst auf dem normalen Band laufen und hat quasi einen Elektroantrieb in einen Verbrenner hinein geflickt. Und dieses Alibi ist für "früh in 2019" angekündigt und wird in Buntland erstmal gar nicht bestellbar sein. Wozu auch, gibt doch eh kein verwertbares Schnellladenetz. Für die paar VorzeigegrünnInnen werden aber sicher ein paar ausgeliefert. Da wird dann repräsentativ anstelle des Fahrrades der EQC am Bundestag bestiegen und, wie von Tritten mehrfach demonstriert, hinter der nächste Ecke in den Gepanzerten umgestiegen.


    Grohmann war ein Paukenschlag. Diesbezüglich sollte man sich mal fragen, warum Grohmann überhaupt verkauft wurde. Wie wohl die OEMs mit ihren Lieferanten umspringen und warum die so dermaßen kurzsichtig waren, Grohmann nicht selbst vom Markt zu nehmen. Hochmut kommt vor dem Fall. Immer. Und die Dinosaurier waren kurz vor ihrem Aussterben auch am größten. Da kann auch eine Politik, die alles deckt, wie in Buntland, auf Dauer nicht dagegen anreagieren. Mathematik und Physik schlagen immer Politik. Immer.

    Menschen neigen dazu, aus der Vergangenheit in die Zukunft zu extrapolieren. Deshalb sollte man kaufen, wenn alle verkaufen und umgekehrt.


  • Am besten am EQC finde ich das Heck mit seinem "4matic"-Schildchen. Wie dumm ist das denn???


    In einem "Fach"blättchen habe ich gelesen. Der EQC habe eine 1-Gang Automatik. Man merkt, dass selbst in der Technikpresse nur noch Technik Analphabeten unterwegs sind.


    Was man so gerüchteweise hört, stehen die auch bei Hyundai/Kia auf der BEV Bremse und forcieren lieber die PHEV. Und das, obwohl sie preiswerte und sehr gute Autos haben. Ich befürchte, die wachen auch erst auf, wenn Musk nach dem Model Y die "Golfklasse" in großen Stückzahlen auf dem Markt wirft.

  • Die Bremsreaktionen der "alten" Hersteller sind nachvollziehbar. Am besten für diese OEMs ist es natürlich, die Komplexität immer weiter zu steigern. Das nutzt den OEMs selbst und natürlich auch dem "Servicenetz". Musk ist zwar der Vorreiter, aber der harte Schlag wird vermutlich eher aus China kommen, weil die Chinesen ihre Chance erkannt haben, einen Markt aufzurollen, in dem quasi alle Etablierten bis dato mit mehr oder weniger leeren Händen dastehen.


    Die Bremser kann ich dabei durchaus nachvollziehen. Man stelle sich nur vor, was passiert, wenn tatsächlich Elektroautos in größerem Maßstab auf den Straßen rollen. Jeder eingesparte Liter Diesel/Benzin führt dann dazu, dass nicht nur die Mineralölkonzerne Probleme bekommen, sondern der ganze, bereits heute lichterloh brennende Nahe Osten. Saudi Arabien hat seine Population seit 1950 von ca. 3,5 Mio auf über 20 Mio (Inländer) + > 10 Mio Ausländer hochgefahren. Wo ist deren Perspektive, wenn die Öleinnahmen ausbleiben. Und beim Öl ist es wie bei allem, was skalierbar ist: Kappt man die Umsatzspitze, geht es beim Gewinn sehr schnell sehr furchtbar bergab.


    Wie sagte mein palästinensischer Mathe-Prof. schon vor mehr als 25 Jahren: Wenn man Gaza befrieden will (Er stammt aus Gaza Stadt), muss Daimler ein Werk wie Sindelfingen dort hinbauen. Dann hören die Selbstmordanschläge auf, weil die Leute etwas zu verlieren haben. -> Wer soll aber bitte die Daimler kaufen? Bzw. wer hält dann die Leute in Sindelfingen ruhig?


    Wenn in meiner Kundschaft Tesla- und Zoe-Fahrer mit einem Leuchten in den Augen von ihren Autos erzählen, ist das brandgefährlich für die OEMs und ebenso für das gesamte Servicenetz. Da ist Autonomie noch gar nicht im Spiel. Elektroautos werden meines Erachtens ganze Wertschöpfungsketten killen. Ebenso, wie es das Smartphone/Tablet tut/tat: Musikindustrie, MP3-Player, Navigationssysteme, Kameras, Diktiergeräte, Zeitungen, klassisches Fernsehen, klassische Kommunikation (Ersatz durch ein Konvolut aus Voice, Mail, SMS, Messenger, VoIP), Buchverlage, klassische Werbung. Nebenbei wurden Preise to go transparent gemacht und somit der Druck auf den Einzelhandel maximiert. Deshalb schätze Warren Buffet zusetzt auch süffisant ein, dass das iPhone basierend auf dem was es kann und alles ersetzt eigentlich viel zu billig ist.


    Die iPhones und iPads haben die Kinderzimmer aufgeräumt. Im Bekanntenkreis hat kein Kind mehr eine "Stereo-Anlage" oder einen Recorder, einen MP3-Player, eine Kamera (einige wenige haben große Spiegelreflexkameras), einen Fernseher (hatten meine Kinder nie), einen Desktop-PC. All das wurde durch 2 Geräte ersetzt, die alles können. Bei Oma dagegen sieht es verbreitet noch anders aus. Neben dem Propagandaschirm hat Oma noch all die genannten Geräte auf Lager.


    Das alles frisst sich Schritt für Schritt in den Alltag. Die Alten, konservativen Nutzer "sterben aus". Von unten kommen Menschen, denen das Hochfahren des Notebooks zu lang ist, weil sie iPads gewohnt sind, die man schaltet wie einen Lichtschalter. "Vorteil" für die Beharrer bzw. Zeitgewinn dabei ist, dass es relativ wenige Junge gibt und die Alten älter werden. Dadurch funktioniert das Bremsen aktuell noch recht passabel. Man muss aber nur mit Buchhändlern, Einzelhändler überhaupt sprechen oder Leute kennen, die bei Zeitungen arbeiten, um zu erkennen, dass die Hütte lichterloh brennt. Unaufhaltsam.


    Auch im ländlichen Raum betreuen wir diverse Neubauten von Einfamilienhäusern. Interessant ist, dass nicht wenige mit Einliegerwohnung für ein Elternpaar bauen, was finanztechnisch natürlich schlau ist. Zu beobachten ist bei denen dann aber verbreitet, dass die auf 1 Auto pro Haus, also 1 Auto für 2 haushalte reduzieren. Die Jungen fahren mit dem Rad zur Arbeit oder S-Bahn. Die Alten fahren tagsüber ihre Besorgungen und der Urlaub wird abgestimmt. Dabei wird das Auto dann zum in der Kleingruppe geteilten Fortbewegungsmittel. Gar nicht gut für die Industrie, die nur eins wirklich gut kann, nämlich Stückzahl. Und davon immer mehr.


    Im Raum Dresden sieht man aktuell eine Abwanderung junger Familien nach außen entlang der S-Bahn-Strecken bis nach Kamenz und in die Sächsische Schweiz. Auch das wird Auswirkungen auf die Fahrzeugindustrie haben. Früher, in den 90ern wurden Wohnparks auf abgelegenen Feldern errichtet. Heute fragen die Leute gezielt nach ÖPNV, um wenigstens bei einem Auto pro Haushalt bleiben zu können.


    Ich sage es wiederholt: Spannende Zeiten. Und wir sind mittendrin. Das ist einerseits ein zufälliges Privileg. Andererseits wird es für viele Leute schwer werden, was zwar schade aber unvermeidbar ist.

    Menschen neigen dazu, aus der Vergangenheit in die Zukunft zu extrapolieren. Deshalb sollte man kaufen, wenn alle verkaufen und umgekehrt.

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