Unionsparteien möchten Studiengebühren einführen und Bafög abschaffen

  • Re: Unionsparteien möchten Studiengebühren einführen und Bafög abschaffen


    Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Noch schlechter trifft es wohl die, die dann ihr Studium doch aus irgendwelchen Gründen abbrechen müssen ... die sitzen dann ohne Abschluss vorm Schuldenberg.


    Mag zwar hart klingen, aber so ist es immer mit Fehlinvestitionen


  • Weil du in einer Solidargemeinschaft lebst!


    Durch deine Steuern finanzierst du aben Sachen von denen du nicht direkt profitierst bzw. mit denen du nicht zu tun hast. So ist es eben ... unabhängig davon ob es einem gefällt oder nicht :rolleyes:



  • Richtig. Wir gehen hier stillschweigend immer von "nur" 500.- € pro Semester aus. Wer sagt uns, dass die nicht viel mehr wollen.


    Selbst wenn die Unis es gleich an Ort und Stelle für sich selbst eintreiben könnten, tut sich das Problem auf, dass die Unis dann miteinander im Konkurrenzkampf um die meisten Studenten stehen würden und versuchen ihre Infrastruktur zu 120% oder noch mehr auszulasten. Daraus folgt, weiterhin überfüllte Hörsäle, Mensen, Bibliotheken,...

  • Aber es ist euch schon klar, dass in NRW und einigen anderen SPD Ländern Wahljahr ist? Wartet mal ab, nach den Wahlen wird die SPD genauso dafür sein! Das ließe sich gerade nur sehr schlecht verkaufen! Die Pläne liegen schon mit Sicherheit in den Schubladen! NRW wollte ursprünglich auch NIE Studiengebühren für Langzeitstudis einführen! Die gibt es inzwischen auch!


    Wobei ich sagen muß, dass ich Studiengebühren befürworte! Aber nur unter der Bedingung, dass das Geld der jeweiligen Uni zufließt und nicht wie geplant wieder Zweckentfremdet wird! Denn die Ausstattungen sind mehr als dürftig und häufig total veraltet! Gerade im Maschbau weit hinter (Jahre) der aktuellen Technik hinterher! WENN das Geld zu VERBESSERUNG verwendet wird, DANN JA!


    Des Weiteren bin ich für Transparenz, gerade was die Profs angeht! Hier darf nicht mehr auf lebenslange Stellung abgezielt werden, sondern hier müßte wie in anderen Ländern auf Zeit berufen werden. Danach kann man ja dann weiter sehen! Nur so schafft man es auch das Profs sich auf dem Laufenden halten und trennt die Spreu vom Weizen!


    Gilt denn in der Zeit des Geizes das Sprichwort "Was nix kostet, ist nix wert" nicht mehr? Ich denke Geld das in die persönliche Zukunft investiert wird, ist immer wert investiert zu werden! Ob ich unbedingt das tolle Auto fahren muß (wenn ich mich erinnere was da zum Teil auf dem Hof stand) oder immer die neusten Handys haben muß, oder jedes Weekend 50€ in Bier investiere, oder statt dessen etwas mehr zu Seite lege?

    Microfaser ist eine Weiterentwicklung der Baumwolle... (Zitat QVC)

  • Ich finde man sollte warten, bis feststeht, wie die Länder die Studiengebühren genau gestalten wollen, bevor man sich ein abschließendes Urteil bildet.


    Manche Befürworter die selbst studieren erinnern mich stark an die Kuh in Douglas Adams' "Das Restaurant am Ende des Universums". Sie preist auch ihre Gustostückchen an und macht Rezeptvorschläge, wohl wissend, dass sie bald im Topf landet.


    Bevor nicht geklärt ist, ob sich die Regierungen der Länder aus der Finanzierung der Unis weiter zurückziehen wollen, sobald die Gebühren eingeführt sind, wäre es nämlich für einen Studenten eigentlich das Rationalste, gegen die Gebühren zu sein!


    Es kann nämlich gut sein, dass sich dadurch erst einmal gar nichts an der Qualität der Lehre ändert.


    Viele weitere Argumente wurden schon genannt. Ich möchte noch darauf hinweisen, dass man eigentlich einen gewissen Vertrauensschutz genießen sollte, wenn man gerade mitten im Studium ist. Was ist mit denen, die sich trotz eines Jobs gerade so über Wasser halten können? Von solchen Leuten zu verlangen, sie sollten sich einen Kredit besorgen finde ich nicht fair. Wer so wenig hat überlegt sich vor dem Studium sehr gut, ob es ihm was bringt. Zusätzliche Gebühren können da die (finanzielle) Lebensplanung über den Haufen werfen.


    Außerdem sollten meiner Meinung nach Studiengebühren, wenn sich ihre Einführung schon nicht verhindern läßt, nachgelagert und am Besten vom späteren Verdienst abhängig sein.


    In der heutigen Zeit, wo ein Studium eben keine Jobgarantie mehr ist, wäre das eine Möglichkeit, um weiterhin allen Bevölkerungskreisen den Zugang zum Studium offen zu halten.


    Schließlich sollen die Leute schnell studieren können und nicht 3 Tage in der Woche nebenbei voll arbeiten müssen. Müssten die Gebühren während des Semesters erarbeitet werden, könnten sie wahrscheinlich gar nicht so hoch sein, dass sie die Unihaushalte merklich entlasten würden. Trotzdem wären sie eine unverhältnismäßig große Belastung für die Studenten.


    Unabhängig von der aktuellen Entwicklung sollte das Erststudium meines Erachtens gebührenfrei für deutsche Staatsbürger bleiben. Mehr Wettbewerb und das viel beschworene Geschäftsverhältnis zwischen Uni und Student ließe sich auch über steuerfinanzierte Studiengutscheine herstellen, die dem Studenten den Preis seiner Ausbildung vor Augen führen und seine (legitimen) Ansprüche an die Qualität der Ausbildung untermauern würden. An dieser Stelle sei noch erwähnt, dass es bereits heute einen relativ starken Wettbewerb zwischen den Unis in Deutschland gibt. Die Mobilität der Studenten ist ein Beleg dafür.


    Man sollte auch nicht für Studiengebühren sein, weil das in den USA angeblich so gut klappt. Dort gibt es eben nur wenige so genannte Eliteuniversitäten, bei denen die größte Hürde die Aufnahme ist. Der Rest hat oftmals ein sehr schlechtes Niveau. Wer allerdings in den USA die 50000 Dollar oder mehr für eine Eliteuni ausgibt, hat auch deutlich höhere Chancen auf einen gut bezahlten Job. Diese Situation kann ich mir in Deutschland einfach nicht vorstellen. Um das auszugleichen verdient ein durchschnittlicher Akademiker nicht viel genug.


    Ein besserer Weg, das Niveau der deutschen Unis anzuheben und mehr Wettbewerb zu erreichen wäre ein Zentralabitur. Weil ich das aber nicht mehr erleben werde, hoffe ich auf sinnvolle Aufnahmeprüfungen, die lokal an den jeweiligen Unis durchgeführt werden. Auf diesem Weg könnten sich besonders gute Studiengänge mit der Zeit herauskristallisieren und man könnte Geld dadurch sparen, dass nicht mehr jede Uni ungeliebte und stiefmütterlich behandelte Studiengänge mit anbietet.

    “The ideas of economists and political philosophers, both when they are right and when they are wrong, are more powerful than is commonly understood. Indeed the world is ruled by little else. Practical men, who believe themselves to be quite exempt from any intellectual influence, are usually the slaves of some defunct economist.” (Keynes)

  • Zitat

    Original geschrieben von <registered>


    Manche Befürworter die selbst studieren erinnern mich stark an die Kuh in Douglas Adams' "Das Restaurant am Ende des Universums". Sie preist auch ihre Gustostückchen an und macht Rezeptvorschläge, wohl wissend, dass sie bald im Topf landet.


    Andersrum: Dir schlimmsten Protestler finde ich die, die dagegen sind, weil sie eben keine Lust haben zu zahlen.
    Ist doch klar, zahlen will niemand - viele haben aber die Einsicht, dass den Unis mehr Geld gut tun würde. Mir ist klar, dass ich zu den ersten gehören werde, die da zahlen - sofern ich dafür meine Aufgaben aber auch korrigiert bekomme und nicht mit 2 anderen zusammen abgeben muss (mal ein Beispiel - setzt natuerlich vorraus, dass Goppel die Wahrheit sagt .. ), habe ich damit kein Problem.


    Wiederlich finde ich es aber, zu sagen, ich hab keine Lust zu zahlen, drum bin ich mal kategorisch dagegen. Das ist Schmarotzertum.

    Walking on water and developing software from a specification are easy if both are frozen.
    – Edward V Berard

  • mal ne andere frage:


    was ist mit denen, die sich das studium nicht leisten können? ausbildung? aber welche ausbildungsplätze? arbeiten? welche arbeit? arbeitslosen geld...................ist ne ernstgemeinte frage, wie könnte das szenario ausschauen?

    "Es ist schon alles gesagt! Nur noch nicht von allen!" - Karl Valentin
    "Wenn mein einziges Werkzeug ein Hammer ist, sieht jedes Problem wie ein Nagel aus."- Abraham Maslow
    Jeden Tag verschwinden Rentner im Internet, weil sie gleichzeitig alt und entfernen drücken.

  • Zitat

    Original geschrieben von <registered>
    Ein besserer Weg, das Niveau der deutschen Unis anzuheben und mehr Wettbewerb zu erreichen wäre ein Zentralabitur. Weil ich das aber nicht mehr erleben werde, hoffe ich auf sinnvolle Aufnahmeprüfungen, die lokal an den jeweiligen Unis durchgeführt werden. Auf diesem Weg könnten sich besonders gute Studiengänge mit der Zeit herauskristallisieren und man könnte Geld dadurch sparen, dass nicht mehr jede Uni ungeliebte und stiefmütterlich behandelte Studiengänge mit anbietet.

    Das würde ich auch so sehen, auf der einen Seite ist man in Deutschland dabei, renomierte Abschlüsse zugunsten angelsächsischer Titel im Namen der internationalen Vergleichbarkeit aufzugeben, und dann will diese Förderalismuskommision wohl wegs blossem Machterhalt überall ihr eigenes Süppchen kochen.


    Ich denke eine etwas zentralere Organisation wäre für uns alle besser. Förderalismus ist für die Demokratie wichtig, aber es gibt genug andere Bereiche, wo Platz für Förderalismus ist.

  • Zitat

    Original geschrieben von mo12
    mal ne andere frage:


    was ist mit denen, die sich das studium nicht leisten können? ausbildung? aber welche ausbildungsplätze? arbeiten? welche arbeit? arbeitslosen geld...................ist ne ernstgemeinte frage, wie könnte das szenario ausschauen?


    Wenn Du nach dem Motto lebst, gute Nacht.


    Man muss sich nun mal im Leben reinhängen. Fakt ist, dass zu einem Studium wirklich keiner gezwungen wird. So what?


    500 EUR pro Semester sollten auch machbar sein, sind 100 pro Monat. Evtl. halt einschränken, hilft ja alles nix, oder eben jobben. Man hat ja zumindest eine Vision, einen guten Job als Aussicht. Ich denke dann lässt es sich sicherlich verkraften.


    Fakt ist und bleibt: Meister/Techniker kosten genauso Geld. Warum also das Studieren nicht? Und viele machen den Techniker nebenher, d.h. am WE, im Urlaub, Teilzeit 4 Jahre. Warum? Weil sonst das Geld fehlen würde! Also, wo liegt das Problem?


    Es wird ja wie gesagt keiner zum Studieren gezwungen. Wenn man so manchen Beitrag liest, denkt man, für so manchen ist das Studium ein Zeitvertreib, ein lockerer. Studier ich halt mal schnell... Und das kanns nicht sein. Ein ganz klares Studiengebühren pro, evtl. wie erwähnt auf Rückzahlungsbasis. Studierte gehören ja später in der Regel zu den Besserverdienern, da sollte das ganze kein Problem sein.

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