Diesel wird teuer, aktuell 150,9 cent/l

  • Zitat

    Original geschrieben von JMQ
    Das ist das Problem. Die Deutschen sind einfach zu Staatsgläubig. Die meisten Deutschen haben den Irrglauben, dass der Staat alles besser machen kann.


    Oskar Lafontaine fodert noch heute Bereiche wie Strom, TELEKOMMUNIKATIONS usw.
    wieder zu verstaatlichen.


    1. Ich gebe dir recht.


    2. Das fordert nicht nur Lafontaine- das fordern sogar große Teile der CDU- insbesondere der Hessen-CDU, die man nicht wirklich verdächtigen darf politisch links zu stehen.

  • Zitat

    Original geschrieben von JMQ
    Die meisten Deutschen haben den Irrglauben, dass der Staat alles besser machen kann.


    Oskar Lafontaine fodert noch heute Bereiche wie Strom, TELEKOMMUNIKATIONS usw. wieder zu verstaatlichen.

    Die achsotolle Privatisierung sorgt z.B. in den USA für völlig marode Energienetze, und in Großbritannien für ein lebensgefährliches Eisenbahnnetz. Wie toll der Energie"markt" funktioniert, kann ich auch sehen wenn ich die Stromrechnung vom letzten Jahr mit der von 2006 und 2005 vergleiche, und gleichzeitig dazu die Börsengewinne der entsprechenden Unternehmen betrachte.


    Dann lasst uns noch Wasser und Luft (ja, so Ideen gibts auch schon) privatisieren, und schon sind alle anderen gegenwärtigen Probleme belanglos, weil sie dann im Verhältnis lächerlich erscheinen :top:



    So manche Deutsche haben den Irrglauben, daß private Unternehmen alles besser machen können :mad:



    Die Wahrheit liegt wie immer in der Mitte. Korrupte, intransparente und durch Vorteilsnahme einiger weniger zu Lasten vieler (= Korruption, "schlechter" Lobbyismus) getroffene Entscheidungen gehen immer böse aus - unabhängig davon, ob das in staatlichem oder in privatem Umfeld der Fall ist.
    Bei der öffentlichen Hand würde Transparenz dem entgegenwirken, bei Privatwirtschaft ein gesunder Markt.


    Leider läufts genau andersrum, und das nicht nur in Deutschland - hier aber in besonders beeindruckend hohem Tempo, weil wir auch von einem hohen Niveau aus fallen ...

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  • Zitat

    Original geschrieben von Hadraniel
    Wie toll der Energie"markt" funktioniert, kann ich auch sehen wenn ich die Stromrechnung vom letzten Jahr mit der von 2006 und 2005 vergleiche, und gleichzeitig dazu die Börsengewinne der entsprechenden Unternehmen betrachte.


    Man sollte aber auch dazu sagen, dass der Strom billiger geworden ist. Nur haben die Politiker die Strompreise durch Ökosteuer, Abgabe für erneuerbare Energie, Stromsteuer usw. deutlich erhöht. Es ist pure Heuchelei wenn die Politiker auf die Energieversorger schimpfen, da sie selber die Ursache für die extremen Preissteigerungen sind.


    Ein staatliches Unternehmen ist immer träge und wird als Müllablade für "verdiente" Politiker mißbraucht.


    Was ein Markt bewegen kann, hat doch die Telekommunikation gezeigt!

  • Zitat

    Original geschrieben von JMQ
    Ein staatliches Unternehmen ist immer träge und wird als Müllablade für "verdiente" Politiker mißbraucht.

    Andersrum ists auch nicht besser, die großen Konzerne demonstrieren doch auch tagtäglich das Peter-Prinzip par excellence. Zusätzlich dürfen dann auch noch korrupte Politiker (=gescheiterte Lehrer und Juristen) mit in Führungskreise der Unternehmen, sobald sie ihre Lobbyarbeit auf Bundestagsebene abgeleistet haben.



    Zitat

    Was ein Markt bewegen kann, hat doch die Telekommunikation gezeigt!

    Ja, auch das sehe ich tagtäglich zum Beispiel im Mobilfunkmarkt. Ich kann mich kaum halten vor Begeisterung, was sich da alles bewegt. Wie viele Jahre hat es gedauert, bis "Discount-Prepaids" die Preise ins Rutschen gebracht haben? Die D-Netze halten mindestens bei Datentransfers noch immer ihre Hochpreispolitik aufrecht.
    Einer längst überfälligen Regulierung der Roaming-Preise durch die EU sind die Anbieter dann auch gerade nochmal zuvorgekommen, aber natürlich auch nur genau so viel daß es gerade für Nicht-Eingriffe reicht.



    Sicher, der Festnetzmarkt inkl. DSL-Dumping hat sich in den letzten 15 Jahren wirklich beeindruckend entwickelt. Allerdings hat "der Markt" das auch nicht von sich aus gemacht, er wurde einigermassen wiederhergestellt und die BNetzA hat alle Hände voll zu tun, die halbwegs gesunde Konkurrenz, die Bewegung überhaupt ermöglicht, aufrecht zu erhalten, und gleichzeitig die Grundversorgung sicherzustellen. Freiwillig macht "der Markt" das auch nicht, ganz im Gegenteil.


    Hör doch bitte auf mit diesen Märchen vom Markt, der alles von alleine regelt, und Wohlstand für alle bringt. Tickle-Down ist Opium-fürs-Volk von Neoliberalen der üblen Sorte.



    Die natürliche Optimierung der eigenen Situation, anhand von Kosten und Nutzen, eines jeden menschlichen Individuums, die letztendlich auf Selbsterhalt und Überlebenstrieb fußt, und deren Übergänge zu "Gier" fliessend sind, kann sich nur zugunsten einer Steigerung der Wohlfahrt für alle, für die Gemeinschaft, ergeben, solange ein bißchen Darwinismus dagegenhält: Staatliches muss transparent ablaufen, privatwirtschaftliches auf einem "gesunden, freien Markt" in fairer Konkurrenz aller Marktteilnehmer - alles andere geht schief, und wir sind in beiden Bereichen weit weg vom Idealzustand. Ausserdem sind die Weichen falsch gestellt, und sogar der Kurs verschlimmert sich weiter ...

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    Original geschrieben von Hadraniel


    Ja, auch das sehe ich tagtäglich zum Beispiel im Mobilfunkmarkt. Ich kann mich kaum halten vor Begeisterung, was sich da alles bewegt. Wie viele Jahre hat es gedauert, bis "Discount-Prepaids" die Preise ins Rutschen gebracht haben? Die D-Netze halten mindestens bei Datentransfers noch immer ihre Hochpreispolitik aufrecht.


    Wie würde es wohl heute aussehen, wenn es heute nur die Deutsche Bundespost und 1 Mobilfunknetz geben würde? Dann wäre Mobilfunk noch heute für die Masse nicht erschwinglich.


    Da es nur 4 Netzbetreiber gibt, ist der Markt leider nur eingeschränkt.


    Aber der Vorteil ist, dass man in einen Markt wählen kann und nicht zwangsweise den staatlichen Monopolisten nehmen muss. Ich möchte wählen können.


    Auch sorgt Markt für Innovationen und nicht für staatliche träge.

  • Dir ist schon klar, daß es nicht nur schwarz und weiß gibt, sondern auch noch Farben bzw. Graustufen dazwischen?


    Ich vermag nicht zu beurteilen, wo Deutschland heute wäre, wenn die Post nicht zerstückelt und privatisiert worden wäre. Ganz sicher aber wäre Mobilfunk trotzdem wichtig, weil es überall sonst auf dem Globus genutzt wird, und die Infrastruktur einer von Deutschlands "Assen" ist. Da sieht man nicht tatenlos zu wie rundherum GSM und 3G aufgebaut wird, auch nicht als träger Staat.
    Ich frage mich vielmehr (wie viele andere auch), warum seinerzeit nicht ein Treuhänder geschaffen wurde, der die Infrastruktur behält und zu gleichen Konditionen an Marktteilnehmer weitervermietet hätte: das wäre ein fairer Markt mit gesunder Konkurrenz gewesen. Aber das war einigen Leuten auf den entsprechenden Posten sicher nicht genehm .. wie schon Schily verkauft biometrische Pässe für seine Biometrie-Firma, Schröder verkauft Deutschland an Gasprom und der Postminister entscheidet sich für Kupfer statt Glas, weil der Schwager Kupferkabel verkauft. Wie die kleinen (Bürgermeister im Nachbardorf deklariert seine Acker zu teurem Bauland), so die großen. Ich persönlich finde ja, daß man solche korrupten Personen für vogelfrei erklären, teeren, federn und anschliesend auf einem Scheiterhaufen verbrennen sollte - aber diese Ideen werden wohl erst dann (wieder!) wirklich populär, wenn das Arm-Reich-Gefälle von 10:100 auf 0.5:99.5 gefallen ist ...


    Zum Wahlargument: In einer Oligopolsituation, wie sie z.B. von 1995 bis 2000 geherrscht hat, bringt es dem Verbraucher genau gar nichts, wenn er wählen kann. Ähnlich ist es auch heute noch bei Mobilfunk im Bereich internationales Roaming. Ob 1 staatlicher Anbieter oder 4 private die den Markt diktieren - da ist nichts gewonnen. Ohne Auflagen bei der Lizenzvergabe gäbs GSM auch heute nur da, wo es sich finanziell rechnet: in Ballungsgebieten. Gemäß dem Paretoprinzip hätte man 20% der Fläche erschlossen, die 80% der Umsätze erwirtschaftet.


    Zum Argument Innovationen: wichtige und elementare Grundlagenforschung wurde stets und wird noch heute nur mit staatlichen Mitteln oder mindestens aber mit massiven staatlichen Zuschüssen betrieben. Das Prinzip "Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren" wird hier nicht ganz so ätzend ausgereizt wie es in anderen Bereichen der Fall ist, da Errungenschaften hier öfters der gemeinschaftlichen Wohlfahrt zugute kommen, als z.B. bei Subventionen oder Kombilöhnen (um mal zwei brandaktuelle Beispiele zu nennen). Privatwirtschaft forscht auch nur da, wo sich kurz- und maximal mittelfristig Gewinne erwirtschaften lassen - immer unter dem stetig steigenden Druck der Aktionäre. Schau Dir doch mal das Gejammer der Firmen an, die sich über mangelnden Nachwuchs beschweren, selber aber nichts ausbilden (Große Firmen) oder nicht ausbilden können (mittelständische Firmen am Rande der Existenz).




    Ich wiederhole mich: Staat transparent, Wirtschaft auf einem gesunden Markt. Nur Staat (Nordkorea, Kuba) ist genauso verkehrt wie der Wirtschaft völlig freie Hand (USA, zunehmend auch Europa) zu gewähren.


    Das hat jetzt zwar nur noch entfernt mit dem Dieselpreis zu tun, aber so eine Diskussion ist allemal sinnvoller als tägliche Preisangaben hier reinzutickern ;)

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    Original geschrieben von Hadraniel
    Privatwirtschaft forscht auch nur da, wo sich kurz- und maximal mittelfristig Gewinne erwirtschaften lassen - immer unter dem stetig steigenden Druck der Aktionäre. Schau Dir doch mal das Gejammer der Firmen an, die sich über mangelnden Nachwuchs beschweren, selber aber nichts ausbilden (Große Firmen) oder nicht ausbilden können (mittelständische Firmen am Rande der Existenz).


    Auch die private Industrie forscht. Deutschland war mal weltführend in Biotechnologie und BAYER gehörte zur Weltspitze. Dann kamen aber die grünen Bedenken-Träger und nun ist Deutschland nurnoch mittelmaß.


    Die Entwicklung der Computer war auch eine Sache der Privatwirtschaft.

  • Zitat

    Original geschrieben von JMQ
    Ein staatliches Unternehmen ist immer träge und wird als Müllablade für "verdiente" Politiker mißbraucht.


    Ist doch gut.


    Angenommen es gibt eine Staatliche Tankstelle, die den Sprit immer sagen wir mal mit einem Gewinn von 10cent verkauft.


    Denn würde dieser Feiertagsaufschlag auch etwas abgeschwächt werden.

  • Die "DDR" hatte staatliche Tankstellen und da war der Kraftstoff deutlich teurer als bei uns. (Wenn man die Löhne vergleicht)


    Monopolbetriebe haben auch keinen Zwang attraktiv für die Kunden zu sein, weil er keine Wahl hat.


    Konkurrenz belebt das Geschäft.

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