• Ups, ist das lange her, seit ich in diesem Thread war ... ich komme kaum noch zum trinken. :p


    Nachdem ich meine Hausbar um die Hälfte entrümpelt hatte, war etliche Zeit Ruhe - nun ist Frau auf der Suche nach "Ladenhütern" wieder auf das fast in Vergessenheit geratene Arsenal aus früheren Zeiten aufmerksam geworden. Den Hausbar-Thread muss ich auch mal wieder rauskramen, um hier den notwendigen Inhalt solcher Einrichtung schriftlich bestätigt zu bekommen. ;)


    Was soll ich sagen ... nachdem mir Whisky lange Zeit nichts mehr sagte, bin ich in den letzten Wochen wieder auf den Geschmack gekommen und gönne mir beim unregelmäßigen Krimi-Vergnügen (heute der Eifelkrimi) zuweilen ein Gläschen. Das, was damals zum Standard Repertoire gehörte, trifft auch heute noch meinen Geschmacksnerv.



    Es folgt eine Kurzbeurteilung von Whiskys, die ich im Anbruch habe/kürzlich im Anbruch hatte und persönlich (Vorsicht: Geschmäcker sind verschieden!) zu den Highlights zähle (bis 5 Sterne):


    - Glenmorangie 10 yo: ***** (derzeit, war auch schon anders)
    Geschmack sehr intensiv, würzig, einzigartig, besonders. Ausgeprägte Fruchtnote ohne Torf-Muff und Holzkohle-Beinote. Nix für Anfänger, weil er m.E. kein besonders "typischer" Vertreter seiner Art ist und mir daher als Referenz für spätere Käufe wenig geeignet scheint. Ein Genuss abends daheim, wenn man sich auf die Geschmacksnoten konzentrieren kann - zu schade zum "Verheizen".


    - Johnnie Walker Blue Label: *****
    Geschmeidich, geschmeidich, geschmeidich ... und sehr rund. Ich weiß schon, warum ich die zu Unrecht in eher zweifelhaftem Ruf rangierenden Blends gern mag. Ihnen fehlen sehr dominierende Noten, von denen ich einige wenige ohnehin nicht mag. Mit Blends kann man nicht sehr viel falsch machen (so man keinen Ramsch kauft).


    Johnnie Walker Black Label: ****
    Prinzipiell wie der Blaue, nur etwas rauchiger - nicht ganz so weich im Abgang wie der Blaue, für seinen Preis aber fast unschlagbar. Für Anfänger ein Highlight mit dem Geschmack, der m.E. einen typischen Vertreter seiner Art repräsentiert. Auch als Referenz zum Einstieg in Single Malts, um dort dominierende Noten herauszuschmecken.


    Singleton of Dufftown 12 yo: *****
    Wow! Ein Single-Malt fast ganz ohne Muff (Torf) und ohne Brandnote. Ein Single-Malt, der fast so gefällig wie ein guter Blend daherkommt. Sehr rund und gelungen und m.E. eher ein wenig untypisch für einen Single Malt.


    Dalwhinnie 15 yo: ******
    Wow wow wow! Hier musste ich nun 6 Sterne von 5 möglichen verteilen, um die Rangfolge zu wahren. :p


    Es gilt das für den Singleton geschriebene, nur ist er noch ausgewogener.



    Was etwas mühsamer durch den Hals floss:


    The Glenlivet 12 yo: ***
    Deutlich ausgeprägtere Einzelnoten, als bei den vorgenannten, mir etwas zu rauchig und ein "Sprit-Beigeschmack" (brennt etwas mehr, härter im Abgang als vorgenannte).


    Ansonsten ein sehr beliebter und typischer Single-Malt aus der Reihe der Vertreter ohne ausgeprägte Torfnote, den man in Gesellschaft gut trinken kann und mit dem man Gäste nicht enttäuschen dürfte, weil er Whisky-Trinkern ein Geschmackserlebnis gibt, an dem einfach wenig auszusetzen ist. Die Wahrscheinlichkeit, bei einzelnen Gästen etwa mit einem Glanmorangie daneben zu liegen, halte ich für höher.


    Glenfiddich 12 yo: **
    Hier ist mir die (whisky-typische) Rauchnote einfach zu stark. Sie dominiert das Gesamtbild in einer Weise, dass ich schon fast einen Billigheimer-Blend aus dem Discounter bevorzugen würde. Obwohl prinzipiell kein übler Stoff - nur halt nix für meine Geschmacksnerven.



    Ich hoffe, dass ihr mit vorstehenden Ausführungen, deren Vokabular vom "Fachchinesischen" abweicht, etwas anfangen könnt. Welche Vorlieben den Beurteilungen zugrunde liegen, dürfte erkennbar geworden sein.


    Wer also Whiskys mit ausgeprägter Torfnote bevorzugt (die ebenfalls ihre Liebhaber haben) wird mit den oben empfohlenen Sorten eher wenig anfangen können. Falls sich aber wieder mal ein Einsteiger hierhin verirrt, der nach geeignetem sucht, wird er sicher was finden können. Das Gros der Flaschen liegt zwischen 20 und 35 Euro, was eher dem unterem Preissegment der guten Whiskys entspricht.


    Persönlich habe ich den Eindruck, dass höherpreisige (oft ältere) Sorten meinen Geschmack eher weniger treffen. Hier dominieren häufig Rauchnoten, die durch die lange Lagerung in regelmäßig innen ausgebrannten Fässern bedingt sind. Die Eigenheiten einzelner Whiskys treten stärken hervor, während ich eher ein Freund eines abgerundeten und wenig "eckigen" Geschmacks bin.


    In diesem Sinne


    Frankie

  • Hallo,


    also ich persönlich trinke gar keinen Alkohol. Nur zu Silvester mal ein Gläschen Sekt. Aber mein Papa trinkt gerne Whiskey. Ich rede hier nun von richtigem Whiskey und nicht so 0815-Plörre (Wortwahl meines Papas) Das ist auch immer eine gute Geschankmöglichkeit. Bei uns in der Innenstadt gibts einen edlen Spirituosenladen. Da lass ich ihm dann immer eine Flasche abfüllen. Da kann man dann aber schon mit etwas höheren Preisen rechnen. Für die letzte Flasche hab ich 125,00 bezahlt. Aber er trinkt ja dann auch nur ab und an ein Gläschen. Da hebt das dann auch.


    LG

    Lieben Gruß
    Sandy

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    nun ist Frau auf der Suche nach "Ladenhütern" wieder auf das fast in Vergessenheit geratene Arsenal aus früheren Zeiten aufmerksam geworden.


    OT: Macht ihr eigentlich Zuhause irgendwie so ein Katz-und-Maus-Spiel? :p
    Gefühlt 50% deiner Postings haben (beiläufig) damit zu tun, dass du irgendwas vor deiner Frau "retten" oder "verstecken" musst... ;)
    Mal gespannt wann das bei mir zuhause anfängt. :D


    SCNR
    Christian

    Klingt interessant, isses aber nicht.

  • Zitat

    Original geschrieben von Primetime
    ...
    Gefühlt 50% deiner Postings haben (beiläufig) damit zu tun, dass du irgendwas vor deiner Frau "retten" oder "verstecken" musst... ;)
    ...


    Ganz so schlimm ist es glücklicherweise nicht ... allerdings ist es nicht ganz einfach, wenn der Typ "Sammler und Jäger" mit einem Pragmatiker (oder eher Pragmatikerin) zusammenlebt, der behauptet, was man in den letzten zehn Jahren nicht getrunken (oder sonst genutzt) habe, sei einfach überflüssig ... welch hässliches Wort. :p


    Nun verderben Spirituosen (wozu bekanntermaßen auch Whisky gehört) nun einmal nicht - und dass sich der "Appetit" auf dies oder das mal wieder einstellt, ist auch nicht auszuschließen. Ich trage es mit Fassung, bin aber für jedes Argument dankbar.



    Wie steht es eigentlich um die weitere Reifung von Whisky, wenn er bereits abgefüllt ist? Tut sich dann noch was?



    Zum Teil sind die Flaschen wirklich alt, das älteste Abfülldatum lautet auf 1956. Hierbei handelt es sich um einen alten Seagram's, der laut Internet für gut 160,- bis 180,- EUR gehandelt wird. Manche Flasche war mir bisher einfach zu schade, um sie zu "köpfen" und den Inhalt eher beiläufig zu "verkonsumieren", während mein Weib solche Tropfen ohne mit der Wimper zu zucken auch einfach wegschütten könnte, "weil sie ohnehin keiner trinkt". Hier treffen halt recht gegensätzliche Charaktere aufeinander (wofür ich in vielen Fällen allerdings auch dankbar bin).



    Zurück zur Frage:
    Reift Whisky in der Flasche noch nach? So, dass mit weiterer Lagerung ein Qualitätszuwachs zu erwarten ist?


    Leider gibt das Internet außer plumpen Aussagen, dies sei nicht der Fall, wenig her ... was sagen die hiesigen Kenner, die hier schon mit der einen oder anderen Weisheit aufwarten konnten?



    Edit:
    Und nein ... diese Frage wollte ich immer schon mal stellen. :)

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Nun verderben Spirituosen (wozu bekanntermaßen auch Whisky gehört) nun einmal nicht - und dass sich der "Appetit" auf dies oder das mal wieder einstellt, ist auch nicht auszuschließen. Ich trage es mit Fassung, bin aber für jedes Argument dankbar.


    Verderben nicht, aber sobald der Whisky einmal geöffnet wurde und Sauerstoff an den guten Tropfen gekommen ist, verschlechtert sich auf lange Sicht die Qualität. Eine bereits 10 Jahre geöffnete Flasche verliert dabei merklich an Geschmack. Tipp: regelmäßig in kleinere Flaschen umfüllen, damit möglichst wenig Luft enthalten ist.
    Die 10 Jahre sind dabei auch bereits sehr hoch gegriffen, nach ca. einem Jahr dürften die ersten kleinen Veränderungen eintreten. Mir persönlich ist nach so kurzer Zeit jedoch noch nichts negativ aufgefallen. Und: wenn er schmeckt, dann erreicht eine offene Flasche dieses Alter niemals. :D


    Zitat

    Wie steht es eigentlich um die weitere Reifung von Whisky, wenn er bereits abgefüllt ist? Tut sich dann noch was?


    Flaschenreifung gibt es bei Whisky nicht. Der 16 jährige wird (leider :D) nicht zum 20 jährigen, wenn man ihn 4 Jahre verschlossen im Schrank stehen lässt. ;)

    28:6:42:12

  • In den Duty Free Shops gibt es momentan einige vernünftige Whisky im Angebot,u.a. Chivas 18 und Laphroaig:


    http://www.heinemann-dutyfree.com/frankfurt_de/catalogsale/


    Die Special Offer gelten den ganzen Monat.


    Frankie:
    Da dir der Dalwhinnie hervorragend geschmeckt hat (wem nicht? ;) ),solltest du dir mal auch die "Distillers Edition" zur Gemüte führen.Dieser ist "double matured" (doppelt nachgereift,in Sherry oder Portfässern) und nochmal eine Steigerung für sich,vor allem mit einem Schuss kaltem Wasser im letzten Abgang. ;)
    Der Aufpreis von 15-20€ ist es auf jeden Fall wert.Bis zur Abfüllung 2013 hatte ich viele probiert und die letzte habe ich noch zu Hause stehen.

  • Zitat

    Original geschrieben von c-walt
    Verderben nicht, aber sobald der Whisky einmal geöffnet wurde und Sauerstoff an den guten Tropfen gekommen ist, verschlechtert sich auf lange Sicht die Qualität. ...


    Die betroffenen Flaschen sind natürlich insgesamt ungeöffnet und (sofern überhaupt vorhanden) mit unversehrter Steuerbanderole.


    Dass die Alterung in der Flasche natürlich nicht die Auswirkungen einer Fasslagerung haben kann, leuchtet ohne weiteres ein. Allerdings hatte ich eine gewisse Qualitätssteigerung bei dunkler Lagerung nicht ausgeschlossen. Schade, wenn das gar nichts bringt. :(


    Ich hab' auch noch Bell's Porzellanglocken, die zu besonderen Anlässen (wie etwa der Geburt von Prinz William u.a.) ausgegeben wurden, sowie sonstige Einzelstücke, die nicht mehr erhältlich sind. Auch diese Flaschen stehen natürlich nur herum ... rein pragmatisch betrachtet ... und nun? :confused:


    (war eher ein rhetorische Frage, es sei denn, jemand hat einen wirklichen Geistesblitz)



    Können wir also stehen lassen, dass auch eine jahrzehntelange Lagerung in der Flasche (ohne Lichteinfall) weder einen Qualitätszuwachs noch eine Qualitätseinbuße bedingen?


    Denn auch letzteres wäre schlimmstenfalls denkbar.

  • Wer berechtigt ist, bei der Metro einzukaufen, kann vor allem jetzt im Herbst und Winter das eine oder andere Schnäppchen machen. Die Angebote liegen teils unter den Preisen von Internethändlern. Es gibt jedoch auch ausnahmen nach oben. Man muss eben jeden Preis vergleichen.



    Der Trick bei der Reifung im (Holz)Fass ist ja gerade, dass unerwünschte Aromen entweichen können. In der Flasche bleibt alles drin und es kann nur Umwandlung der enthaltenen Stoffe geben. Sollte aber nicht das große Problem darstellen.




    Gruß

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  • Letzten Monat waren in der Metro sogar "Whiskywochen", in denen ein größerer Teil des Angebots reduziert war (Sonderprospekt). Aber auch sonst gibt es immer wieder günstige Sonderangebote.


    Die Normalpreis liegen allerdings auf handelsüblichem Endverbraucherniveau, so dass die Metro insoweit keine Vorzüge gegenüber dem Einzelhandel hat - was im übrigen für den größten Teil der Warenpalette gilt. Abgesehen von den Angeboten sind die Preise bei Discountern deutlich attraktiver.

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