Die Globalisierung wird hoffentlich dazu führen, daß das Arbeitslosenproblem global angepackt wird, denn jeder existierende Staat auf der Welt (außer vielleicht dem Vatikan) wird sich früher oder später mit der Arbeitslosigkeit auseinandersetzen müssen.
Lokale Problemlösungen führen aber zwangsläufig zu Personal- oder Kapitalverschiebungen ins oder aus dem Ausland (Martyn hatte das bereits anhand verschiedener möglicher Regulierungsmaßnahmen des Staates beispielhaft beschrieben).
In der Folge wird also die Lösung eines Problems durch die ungewollte Wanderung von Kapital oder Arbeitskraft zu neuen Problemen führen.
Als mögliche Globale Lösungen sehe ich durchaus die bereits hier im Thread erwähnte Besteuerung der Maschinen kommen.
Ich erinnere mich an eine Zeit vor vielleicht 15 oder 20 Jahren, als durch alle Medien die Schlagzeile ging: "Maschinen werden den Menschen in der Zukunft die Arbeit abnehmen".
Die wirklichkeit ist, daß die Maschinen uns die Arbeit WEGgenommen haben.
In diesem engen Zusammenhang vertrete ich durchaus einen Sozialistischen Ansatz, der besagt, daß das Kapital, das derzeit die Unternehmen anhäufen und ursprünglich dem Arbeitenden Volk gehörte, nun denen zusteht, die nicht mehr arbeiten können, weil sie von Maschinen verdrängt wurden.
Verteilen könnte man dieses Kapital zum Beispiel, indem JEDER Bürger, ungeachtet von Alter, Herkunft, Arbeitskraft oder -willen, einen monatlichen feststehenden, letztlich inflationsgebundenen Betrag erhält, der (ähnlich Hartz4) ein halbwegs lebenswertes Dasein sichert.
Vorteile:
Beim Einzelnen fällt der psychische Druck weg, den, wie hier schon (allzu-) oft angesprochen, so mancher Arbeitslose verspürt. Keiner muß sich mehr "nutzlos" vorkommen oder das Gefühl haben, er müsse sich für das Geld, das er erhält, rechtfertigen. Speziell unsere Gesellschaft würde wieder "gesünder" und selbstbewußter werden.
99% des Verwaltungsaufwands fallen weg. Wenn JEDER einen festen Betrag erhielte, könnte man im gleichen Zuge das Kindergeld mit derselben angehängten Verwaltung fallen lassen.
Die wirklich "Arbeitsfaulen" könnten ganz offen dazu stehen und wären auch nicht gezwungen zu arbeiten - außer natürlich, man wünscht sich Luxus. Die Annehmlichkeiten des Lebens wären (wahrscheinlich) ein ausreichend guter Motor für den gleichen Teil der Bevölkerung wie heutzutage, dennoch arbeiten zu gehen und sich zu dem Staatlichen Salär etwas dazuzuverdienen. Es würden nur die arbeiten, die wirklich "wollen", folglich wären die, die arbeiten, vermutlich zufriedener.
Möglicherweise könnte die Steuerlast für die Arbeitenden sinken oder ganz wegfallen, wenn man allein die Maschinen/Unternehmer besteuern würde.
Risiken:
Möglicherweise könnte der Bildungsstand absacken, da ja keiner mehr für das Arbeitsleben lernen "muß". Man kann ja schließlich auch (bei verringertem Komfort) daheim bleiben. Ich persönlich bin mir da aber nicht so sicher.
Ggf. wird es - bei zu großer Steuerlast - uninteressant, sich unternehmerisch zu betätigen. Auch hier bin ich skeptisch, da sich bei vereinfachtem Steuersystem und einhergehendem Bürokratieabbau Gewerbe wohl dennoch lohnen würde - und die letztendlich sinnlose Milliardenanhäuferei durch die Konzerne hätte vielleicht mal ein Ende.
Bei Durchführung in nur einem Land würde dies zum Wegzug der Unternehmen und Zuzug von Menschen in riesigem Ausmaß führen - also ein System, das wirklich nur global anwendbar wäre.
Dies ist sicher nur eines von vielen Modellen, das auch bestimmt von Wirtschaftswissenschaftlern schon tausende Male durchgespielt worden ist. Dennoch halte ich es für volkswirtschaftlich machbar und in letzter Konsequenz für alle nützlich. Leider ist es mit zu vielen totalen Umbrüchen verbunden, so daß es nicht einen Sache von Jahren, sondern eher von Generationen sein wird, bis man über etwas in dieser Art nachdenken wird.