ZitatOriginal geschrieben von demichve
Der letzte Papst war schon ne Katastrophe, es kann eigentlich nur besser werden.
Sei Dir da mal nur nicht so sicher... vielleicht führt der ja die Hexenverbennungen wieder ein... 
Aber egal, man kann ja jederzeit aus der Kirche austreten - spätestens wenn es zuviel Kirchensteuer kostet :p
Ich bin zwar Schüler einer katholischen Schule (steht unter dem Orden der Schwestern Unserer Lieben Frau), langjähriger Messdiener (Wir werden mittlerweile die "Ehrengarde" genannt - kein Wunder bei 10 Jahren Dienstzeit), bin katholisch erzogen worden und durchaus mit diesem Leben vertraut, aber Joseph Karl Ratzinger ist das denkbar schlechteste, was der Kirche in dieser Zeit passieren konnte. Johannes Paul II. hat sich in einigen Teilen schon einiges geleistet (Stichwort Schangerenberatung), aber ich denke, dass es unter einen Ratzinger-Regiment noch deutlich schlechter wird.
Es gibt derzeit Probleme in der katholischen Kirche, die dieser Papst nicht zu beheben vermag: Es gibt eine europäische Kirche, wo die Gotteshäuser jeden Sonntag quasi leer bleiben; es gibt eine lateinamerikanische Kirche, wo es sehr viele enthusiastische, leidenschaftliche Gläubige gibt - sie sollen sich laut Rom aber "benehmen". In Zeiten von Terroranschlägen von fundamentalistischen Moslems ist dringend Verständigung mit anderen Konfessionen nötig. Nach 500 Jahren Spaltung könnte die evangelische und katholische Kirche wiedervereinigt werden. Nicht zuletzt sollten endlich Frauen auch verantwortungsvolle Posten übernehmen dürfen und Paare sollten selber entscheiden, ob sie Kinder bekommen wollen oder nicht.
Das sind alles Probleme, die man mit einer ultrakonservativen (conservare - bewahren) Einstellung (=Ratzinger) nicht beheben kann. Auch wenn die Kirche sicherlich nicht jedem Trend hinterherlaufen sollte, so ist mittlerweile eine eher liberale Haltung notwendig.
Es ist schade, dass in so einer Situation so ein Papst gewählt wurde.
So, das musste jetzt einfach mal raus...
Schöne Grüße
Georg
Mann oh Mann, was man hier teilweise wieder einen Unsinn lesen muß...
Den Ratzinger in Verbindung mit den Inquisition zu stellen ist doch völliger Unsinn, auch wenn seine "Behörde" der formale Nachfolger des damaligen Schreckens ist. "Wir" sind dann auch noch alle Söhne und Töchter vom Adolf, oder was?
Inquisition war vor 500 Jahren, Adolf vor 60 Jahren, und beides ist Vergangenheit!
Außerdem mußten die Kardinäle sicher andere Aspekte in den Vordergrund stellen als wir, die außenstehenden Betrachter, das tun. Klar, hier in Deutschland geht's um die Einstellung der Kirche zur Sexualität, zur Rolle der Frau, Abtreibung, usw.
Aber in Mittel- und Südamerika geht's mehr um das Problem der Armut, in Afrika um Überbevölkerung und AIDS. Da stehen also andere Probleme an als hier bei uns - und der Papst kann schlecht alles abdecken, der wird immer irgendwo als jemand gelten, der die korrekte Linie fährt während seine Linie anderswo nicht ankommt.
Aus Sicht der Kirche ist Ratzinger einer, der eng mit Johannes Paul zu tun hatte und daher vielleicht für Kontinuität steht, der also dessen Weg fortsetzen kann. Er kennt den Vatikan ganz gut und man "weiß was man hat" weil er sich ja als Vorstand seiner Glaubens-Behörde hervorgetan hat. Also keine "Experimente" mit einem relativ unbekannten Papst, den man nicht kennt und bei dem man nicht weiß wohin die Marschrichtung führt.
Außerdem hat sich der Ratzinger gerade auch in der letzten Zeit hervorgetan, sei es bei der Beerdigung von JP II als auch als Leiter beim Konklave. Insofern hat er sowohl bei den Kardinälen als auch in der Öffentlichkeit einen ganz guten Bekanntheitsgrad gehabt und schon die Führungsrolle gehabt.
Aus Sicht der Kirche also keine schlechte Entscheidung, auch wenn wir hier hin- und hergerissen sind zwischen der Anerkennung eines deutschen Papstes und seinem bekannt konserativen Denken.
Locker bleiben, Leute. Da der Papst einen im täglichen Leben doch eh nicht so sehr interessiert ist es doch auch wurscht wenn er vielleicht nicht nach dem eigenen Geschmack ist. Und vielleicht macht er seinen Job sogar gut, wer weiß? Man muß ja nicht alle Meinungen teilen, aber kann doch trotzdem anerkennen wenn er seine Aufgabe gut erfüllt. Und da sollte man ihm nicht gleich unterstellen daß er das nicht macht.
In den letzten Tagen habe ich zum Thema einige interessante Websites gelesen, die sich mit "Opus Dei" beschäftigen.
Kennt die jemand? Mir jedenfalls war diese "Organisation" bis vor einigen Tagen völlig unbekannt, und ich bin am Grübeln, was davon zu halten ist.
Seltsamerweise (oder auch interessanterweise) wird dieser Zusammenhang zwischen Opus Dei, dem Vatikan, Johannes Paul II., der Papstwahl und auch Kardinal Ratzinger bzw. nun Benedikt XVI. nirgends erwähnt.
Aus meiner (zugegeben völlig laienhaften) Sicht könnte es durchaus bedenklich sein, was da alles darüber zu finden ist.
Interessante Links:
[url=http://www.spiegel.de/spiegelspecial/0,1518,350114,00.html]Spiegel Online: Der Aufstieg der Santa Mafia[/url]
Zitat
Unter der Ägide von Papst Johannes Paul II. eroberte der katholische Geheimbund Opus Dei in der Kirche eine Schlüsselposition. Bestimmen Anhänger der reaktionären Organisation unter den Kardinälen den Nachfolger Wojtylas auf dem Stuhl Petri?
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Das Opus Dei will den nächsten Papst bestimmen
Zitat
16 Jahre mußte das selbsternannte "Werk Gottes" warten, bis der oberste römische Glaubenswächter einer irrgläubigen Überzeugung abschwor. Er müsse die Macht des Opus Dei einschränken, hatte Joseph Card.Ratzinger gedacht und 1982 mit dazu beigetragen, daß das damalige Säkalarinstitut keine Personaldiözese wurde, sondern nur eine Personalprälatur. Aber am 31.Januar 1998 kehrte der Glaubens-präfekt, der als einer der künftigen Papstmacher gilt, bußfertig um und wurde öffentlich zum Sympathisanten des Werkes.
Ich muss mir da noch einiges durchlesen, um mir meine Meinung zu bilden, aber die Links sind IMHO durchaus interessant.
Carsten
ZitatOriginal geschrieben von Carsten
Kennt die jemand?
Ja. Interessant auch in diesem Zusammenhang das Buch "Der Vatikan heiligt die Mittel"* über den Tod des Bankers Calvi, der unter mysteriösen Umständen nach ebenso mysteriösen Geschäften mit der Vatikanbank tot in London gefunden wurde.
Vor allem auch die politischen Verflechtungen von OD sehe ich speziell extrem kritisch und teile, wie in dem anderen Papst-Thread geäußert, überhaupt nicht die Meinung, der Papst und der Vatikan habe keine weltliche Macht.
Ich bin kein Verschwörungstheoretiker und stehe solchen Gedankenspielen überhaupt nicht nahe und würde daher bei Informationen zu diesem Thema nur auf seriöse Quellen vertrauen (was speziell im WWW ja so nicht immer überprüfbar ist), aber die Story Opus Dei taugt wirklich zum Thriller, soviel steht fest. 
[small]Von Blondiau und Gümpel. Da das Buch ohne jegliche Quellenangabe daherkommt, taugt es allerdings nicht als wirkliche Grundlage für eigene Meinungen.[/small]
ZitatOriginal geschrieben von SirShagalot
Vielleicht habe ich es nur überlesen, aber kennt jemand schon den Spitznamen des neuen Papstes?
Mal ehrlich?
Ich habe eben mit ein paar Amerikanern gesprochen, da heißt es die ganze Zeit nur "nazi pope" ...
Sie davon zu überzeugen, dass damals jeder in der Hitlerjugend war und dass das ganze über eine Ideologie lief, fruchtete nicht wirklich. Lag vielleicht aber auch an meinem Englisch.
Chris
Offtopic: Dir ist aber schon aufgefallen, dass die ein Land nach dem anderen wegen der Wirtschaft überfallen, insofern interessiert mich die Meinung von denen überhaupt nicht!
Dies zeigt nur wie blind die sind!
gruß mayday7
P.S. Kenne Ratzinger überhaupt nicht, aber er soll ein Bayer sein, denke das passt :cool: wie die Faust aufs schmerzende Auge :D!
Vor wenigen Tagen war noch von "wachsendem Widerstand" und "denkbarer Blockade" die Rede:
http://www.tagesschau.de/aktue…5,OID4253236_REF1,00.html
Und jetzt ist er es wirklich geworden. Da bin ich echt baff.
Ich freue mich wirklich auf die nächsten Jahre. Ein wunderbarer US-Präsident, ein wunderbarer Papst, was wohl als nächstes kommen mag? Vielleicht Berlusconi als Regierungschef eines zukünftigen europäischen Einheitsstaates und Schnüffel-Schily als sein Datenschutzminister? Und wie wäre es mit Haider als Außenminister? Sagt nicht "kann nicht sein", das wurde über Ratzinger auch gesagt und jetzt ist er es wirklich geworden.
Ja, damals waren wirklich mehr als nur ein paar Münchner alles andere als traurig, als er nach Rom gegangen ist, aber jetzt wird man wohl mit einigem rechnen müssen. Ein paar Zitate hätte ich noch anzubieten, damit man besser abschätzen kann, was möglicherweise bald auf uns zukommt:
ZitatOriginal geschrieben von Ratzinger
Die kirchlichen Gemeinschaften hingegen, die den gültigen(1) Episkopat und die ursprüngliche und vollständige Wirklichkeit des eucharistischen Mysteriums nicht bewahrt haben(2), sind nicht Kirchen im eigentlichen Sinn; die in diesen Gemeinschaften Getauften sind aber durch die Taufe Christus eingegliedert und stehen deshalb in einer gewissen, wenn auch nicht vollkommenen Gemeinschaft mit der Kirche(3).
(1) Damit dürfte wohl gemeint sein, dass alles abweichende "nicht gültig" ist.
(2) Damit sind alle Menschen außer denen gemeint, die der römisch-katholischen Kirche folgen.
(3) Unter dem Begriff "die Kirche" wird hier einzig und allein die römisch-katholische verstanden und sonst gar nichts. Eine Unterscheidung nach dem Motto "meine Kirche - deine Kirche" findet gar nicht erst statt, denn es gibt nur "die Kirche", und zwar seine.
ZitatOriginal geschrieben von Ratzinger
Wenn es auch wahr ist, dass die Nichtchristen die göttliche Gnade empfangen können, so ist doch gewiss, dass sie sich objektiv(4) in einer schwer defizitären Situation befinden im Vergleich zu jenen, die in der Kirche(5) die Fülle der Heilsmittel besitzen.
(4) Dies ist auch im Originaldokument so hervorgehoben.
(5) Damit ist auch hier, genau wie oben, einzig und allein die römisch-katholische gemeint und sonst gar nichts. Der Begriff "die Kirche" steht immer nur für seine.
Quelle:
http://www.vatican.va/roman_cu…806_dominus-iesus_ge.html
Das kann ja noch was werden, ich bin wirklich sehr gespannt, was uns erwartet.
Der Fairness halber: Es wäre, wenn es denn so käme, nicht das erste Mal, dass sich ein Mensch (das und nichts anderes ist er ja) durch ein neues Amt (das und nichts anderes ist es ja, was er ausübt) verändert hätte. Also zunächst mal schauen, was da kommt. Ein Urteil kann man dann zu gegebener Zeit immer noch fällen. Aber ein Übermaß an Optimismus wäre wohl auch nicht angebracht.
o2neuling
Oh je, oh je, für einige geht ja schon wieder die Welt in einer einzigen großen Verschwörung dem Abgrund entgegen.
Nun warten wir doch erstmal ab, was der neue Papst bringt.
ZitatOriginal geschrieben von Jochen
Oh je, oh je, für einige geht ja schon wieder die Welt in einer einzigen großen Verschwörung dem Abgrund entgegen.
Bezug? :confused:
ZitatOriginal geschrieben von Jochen
Nun warten wir doch erstmal ab, was der neue Papst bringt.
Ja. :cool:
o2neuling
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