Private Krankenversicherung oder bei der Gesetzlichen KV bleiben?

  • Zitat

    Original geschrieben von Zahmer_Tiger
    Das muss nicht zwangläufig so sein, teilweise können Familienmitglieder in der GKV bleiben.


    Richtig, meine Frau ist ebenfalls berufstätig und beide Kinder sind bei ihr aus finanziellen Gründen mitversichert ( 5 u. 7 Jahre). Ich bin privat versichert.


    Andernfalls würde es sich auch gar nicht lohnen.


    Gruß,


    Oliver

    Aus einer sehr lustigen PN voller Rechtschreibfehler an mich:


    Tu dir selbst den Gefallen und höre auf meine Worte, "wir" wissen mehr über dich als du denkst.

  • Hier mal meine Erfahrungen nach 10 Jahren PKV:


    - Kosten: Anfangs dramatisch billiger, jetzt (verheiratet, zwei Kinder, Ehefrau Beamte) liege ich etwa auf dem Niveau der GKV. Dabei habe ich allerdings immer noch den Luxustarif, dafuer sind die Kinder zu 80% bei meiner Frau in der Beihilfe mitversichert.


    - Leistungen: DER Grund schlechthin, zur PKV zu wechseln. Man rechne sich mal eine Gebisssanierung oder die laufenden Kosten fuer Medikamente und Brillen etc. aus - was die PKV da im Gegensatz zur GKV zahlt muss man natuerlich auch in die Beitraege mit einrechnen (d.h. im Zweifel der PKV gutschreiben).


    - Arztaussage: "Wenn Sie kein Privatpatient waeren, koennte ich Ihnen das Medikament nicht verschreiben". Und das, obwohl es fuer die Sitiation das beste Medikament war. DAS ist fuer mich das Killerargument, weswegne ich selbst bei hoeheren Beitraegen in der PKV bleiben wuerde. Wenn ich mir vorstelle, mein Kind hat eine kritische Krankheit und der Arzt waehlt wegen GKV ein ggf. nicht ganz so optimales Medikament.... (ja, ich weiss, der Arzt wird sein bestes tun, aber der reine Gedanke macht mich nervoes).


    - Noch eine Arzterfahrung: manche Medikamente oder Behandlungen bekommt man als GKV-Patient ueberhaupt nicht angeboten, obwohl sie ggf. ut waeren. D.h. nicht mal zum selbst draufzahlen - das ist u.U. auch nicht unwesentlich.


    Fazit: ich bin sehr froh, unter 30 die Chance gehabt zu haben, zu wechseln, und wuerde es immer wieder tun. Wie das im Alter aussieht wird sich zeigen, aber wenn ich mir ansehe, was in der Zeit meiner PKV-Mitgliedschaft in der GKV alles gestrichen wurde, sind die Beitraege nicht das einzige, was man sich zu dieser Entscheidung ansehen muss.


    Frank.

  • Zitat

    Original geschrieben von Blarney
    Hier mal meine Erfahrungen nach 10 Jahren PKV:


    - Arztaussage: "Wenn Sie kein Privatpatient waeren, koennte ich Ihnen das Medikament nicht verschreiben". Und das, obwohl es fuer die Sitiation das beste Medikament war. DAS ist fuer mich das Killerargument, weswegne ich selbst bei hoeheren Beitraegen in der PKV bleiben wuerde. Wenn ich mir vorstelle, mein Kind hat eine kritische Krankheit und der Arzt waehlt wegen GKV ein ggf. nicht ganz so optimales Medikament.... (ja, ich weiss, der Arzt wird sein bestes tun, aber der reine Gedanke macht mich nervoes).


    Wenn es nur das nicht optimale Medikament wäre, wäre es ja nur halb so schlimm. Die Menge des Medikamentes wird dann aber auch noch dem Budget angepasst, daß man vielleicht nur die halbe therapeutische Dosis des schlechten Medikaments bekommt. Oder besser noch, der Arzt leugnet einfach die Behandlungswürdigkeit und man steht besonders dumm da.

  • Der wahre Vorteil der PKV ist natürlich der Preis, wenn man Freiberufler/Selbstständiger ist: Mindestbeitrag GKV = 265 Euro, PKV ab 100 Euro ;)


    @butchooka: Es geht ja auch gar nicht ums Betrügen sondern um andere, zugegeben ganz spezielle Gründe. Aber frag mich bitte nicht um Details...


    5 Jahre stimmt schon, aber nur bei rein physikalischen Krankheiten oder Verletzungen. Wenn Du was psychosomatisches hast (etwas, wo sich seelische Probleme auf den Körper auswirken, z.B. Depressionen => Bulimie), gelten bei allen wo ich bis jetzt die Bedingungen gelesen haben aber leider 10 Jahre...

    Früher konnte man Drachen töten und durfte dann eine Jungfrau heiraten -
    heute gibt's keine mehr und man muss den Drachen heiraten :-(

  • Hallo,


    das die PKV die Leistungen nicht kürzt ist so nicht ganz richtig. In letzter Zeit definieren immer mehr private KV was medizinisch notwendig ist und was nicht. Sie zahlen auch immer häufiger nur noch das medizinisch notwendige, die Vertragsbedingungen werden dahingehend immer schärfer und spezieller. Natürlich wird das Leute mit alten Verträgen nicht unbedingt treffen (ausser es steht im Vertrag das nur das medizinisch notwendige bezahlt wird), bei Neuverträgen wird jetzt schon deutlich mehr spezifiziert um nicht die Kostenexplosion weiter voranzutreiben.


    ciao

  • Zitat

    Original geschrieben von aikhoch
    Hallo,


    das die PKV die Leistungen nicht kürzt ist so nicht ganz richtig. In letzter Zeit definieren immer mehr private KV was medizinisch notwendig ist und was nicht. Sie zahlen auch immer häufiger nur noch das medizinisch notwendige, die Vertragsbedingungen werden dahingehend immer schärfer und spezieller. Natürlich wird das Leute mit alten Verträgen nicht unbedingt treffen (ausser es steht im Vertrag das nur das medizinisch notwendige bezahlt wird), bei Neuverträgen wird jetzt schon deutlich mehr spezifiziert um nicht die Kostenexplosion weiter voranzutreiben.


    ciao


    Die PKV war noch nie Schlaraffenland. Eine Kalkulation muss im Interesse aller sein. Ob z.B. Zähne bleichen medizinisch Notwendig ist oder Nahrungsmittelergänzungen dazu gehören kann sich jeder schnell selbst beantworten. ;)


    Diese Einstufung dient als erste Prüfhürde für eine Rechnung. Der große Unterschied in den Leistungen rührt doch daher, dass die PKV Kostenerstattung hat und ein Arzt die medizinische Leistung wirklich anerkannt bekommt.


    Für Geld finden sich im Volksmund nicht umsonst so viele Begriffe: Knete, Zaster, Moos, Piepen... usw. "Money makes the world go round" und jeder Unternehmer kalkuliert, dazu zählen ebenfalls die Ärzte. Ohne einen festen Anteil an PKVpatienten trägt sich eine Arztpraxis nicht, wenn ich für einen GKVpatienten nur einen festen Satz bekomme, egal wie lange oder intensiv oder gut ich den behandel. So ziemlich jeder Hausarzt hat heute ein Minilabor und das wird ebenfalls für GKVpatienten genutzt. Nur, wie finanziert sich das wohl? :rolleyes:


    Das ist zwar hart, dafür Realität.

     think different 

  • Hallo,


    also "meine" Ärzte schicken das Blut meist weg...


    Es mag sein das Ärzte PKV Patienten benötigen um sich vom SLK das Topmodell zu kaufen, ansonsten würde es halt nur für eine Einstiegsversion mit ein paar Extras reichen...


    Natürlich können Ärzte allein durch GKV Patienten überleben, nur benötigen Sie halt ziemlich viele davon und dürften sich nicht soviel Zeit nehmen. Die medizinisch notwendige Betreuung ist trotzdem sichergestellt.



    ciao

  • Zitat

    Original geschrieben von Zahmer_Tiger
    Das gesamte Thema ist irre komplex und kann kaum nur anhand eines oder mehrer Forenantworten geklärt werden. Das beste ist es wenn Du Dich hinsetzt und überlegst warum Du wechseln willst: Geld sparen oder einfach bessere Leistungen? Und wenn Du schon in etwa sagen kannst wie Deine weitere Lebensplanung aussieht.


    Dann erst kommt die Frage, welche Gesellschaft und welche Absicherung. Hier sind die Möglichkeiten schier unendliche.


    Und genau vor diesem Punkt stehe ich jetzt auch. Habe die Möglichkeit, mich privat zu versichern.


    Aktuelle Situation: gesetzlich versichert, priv. Zusatzversicherung fürs Zweibettzimmer im Krankenhaus und Chefarztbehandlung vorhanden


    Lebensplanung: das große Fragezeichen... Single... aber durchaus der Wunsch, eines fernen Tages Familie zu haben / zu gründen.


    Wunsch aktuell: Geld sparen. Bessere Leistungen wären ein Mitnahmeeffekt. Bis jetzt fühle ich mich auch als gesetzlich Versicherter immer wieder prima behandelt.


    Und nu? Geld sparen und sich privat versichern, sich eines Tages freuen eine Familie zu gründen und sich zu ärgern, dass ich dann jeden ggfs. noch ebenfalls privat versichern muss und der Geldvorteil dann wech ist? Oder so versichert bleiben wie ich bin und ggfs. bei geänderter Lebenssituation die Versicherung ändern? Nur: wer kann das schon planen...die Familie kann in 1 aber auch in 5 Jahren erst vor der Tür stehen, wer weiß das schon? grummel...

    Auch ein Traumjob berechtigt nicht zum Schlaf am Arbeitsplatz.

  • Die Vor- und Nachteile kennst du wahrscheinlich besser als die meisten anderen User hier, und was sich im Endeffekt eher rechnet weis man erst hinterher ... aber das ist nunmal leider so.


    Manchmal denke ich, es wäre das Beste wenn die Idee der FDP umgesetzt worden wäre, die GVK der PVK gleichzustellen ... dann gäbe es die Qual der Wahl zwischen den zwei unterschiedlichen Systemen nicht mehr, und dafür mehr konkurrierende Anbieter.

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Die Vor- und Nachteile kennst du wahrscheinlich besser als die meisten anderen User hier, und was sich im Endeffekt eher rechnet weis man erst hinterher ... aber das ist nunmal leider so.


    Deine sind die Besten ... :rolleyes:
    Martyn, beteilige dich einfach konstruktiv am Thread indem du konkrete Tipps gibst. Allgemeine Floskeln aka ... hinterher weiss man immer mehr ... bringen nichts.


    Zitat


    Manchmal denke ich, es wäre das Beste wenn die Idee der FDP umgesetzt worden wäre, die GVK der PVK gleichzustellen ... dann gäbe es die Qual der Wahl zwischen den zwei unterschiedlichen Systemen nicht mehr, und dafür mehr konkurrierende Anbieter.


    Da kann er lange warten ...

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