Private Krankenversicherung oder bei der Gesetzlichen KV bleiben?

  • Huhu!


    Ich bin jetzt seid rund 14 Jahren Privat Versichert und muss sagen, dass ich diesen Schritt noch nie bereut habe, jedoch schon sehr oft drüber froh war!


    Als ich in die PKV ging war ich auch noch Single und hab die Entscheidung eigentlich relativ unüberlegt wegen der Kosten getroffen. An den Behandlungsvorteil bei Ärzten dachte ich damals noch nicht wirklich.


    Wenn ich teilweise meine Frau (die ist gesetzlich Versichert) zum Arzt begleite und sehe, was da so mit Kassenpatienten abgeht - mein lieber Mann! Das ist, wenn man es nicht gewohnt ist, oft eine absolute Frechheit!
    Von den Medikamenten oder der Behandlung an sich mal abgesehen muss ich beispielsweise meist max. 5 Minuten warten, bevor ich drankomme. Bei meiner Frau schert sich auch nach 30 Minuten noch keiner drum.


    Viele Ärzte unterhalten auch seperate Wartezimmer, dass die "normalen Patienten" das nicht so mitbekommen.


    Dieses System ist eine absolute Frechheit, Kassenpatienten wird teilweise sinnvolle Medizinische Behandlung ganz offen mit dem Kostenargument verwehrt. Medikamente oder Anwendungen, die bei mir selbstverständlich sind, kann meine Frau nicht bekommen.
    Und das, obwohl der Arzt ganz klar sagt, dass das teurere Medikament besser für die Behandlung geeignet wäre! :mad:


    Allerdings hilft es wenig, sich darüber Aufzuregen. Das System ist leider so, und wenn man die Möglichkeit hat, sollte man sich den Gefallen tun, und ihm den Rücken kehren!


    Charlie

    --
    Die 5 Sinne des Menschen:
    Unsinn, Irrsinn, Stumpfsinn, Blödsinn und mein persönlicher Liebling, der Wahnsinn.
    ---------------

  • Zitat

    Original geschrieben von Zahmer_Tiger


    Dennoch gibt es Personen für die sich ein Wechsel in die PKV nicht lohnt:


    - Personen über 45, bzw. 48 Jahren


    Das ist so nicht richtig. Selbst für einen über 50jährigen kann es sich extrem rechnen in die PKV zu wechseln.


    Die Beitragsreduktionen hast du ja schon angesprochen, das funktioniert sogar noch für 50-55jährige. Danach wird es allerdings schwierig, das ist richtig. Allerdings kann man mit der Ersparnis GKV-PKV sich selbst auch noch eine Beitragsreduktion aufbauen.


    Wem dies nicht reicht, der kann im Rentenalter dann aber auch in den Standardtarif wechseln, den inzwischen alle PKVs anbieten (müssen). Dieser Tarif entspricht den Leistungen der gesetzlichen Versicherung bei praktisch identischen Kosten.

  • Moin,


    ich würde jedem raten, der darüber nachdenkt, in die PKV zu wechseln, sich das 10 mal richtig zu überlegen.


    Lasst euch nicht durch die besseren Leistungen oder niedrigeren Tarif locken. Der Wechsel sollte schon allene deswegen gut überlegt sein, weil es kein Zurück in die GKV mehr gibt ( auser mit wenigen ganz klaren Ausnahmen ).
    Zudem Mitversicherung von Familienmitgliedern gibt es nicht, die müssen selber versichert werden, das wird deutlich teurer, als in der GKV.


    Ein Wechsel von einer PKV in einer andere PKV ist schwer und mit Nachteilen verbunden ( hab ich gerade hinter mir ).
    Die PKV können ihre Tarife ändern wie die wollen, man ist nicht vor Tariferhöhungen geschützt.


    Letztendlich weiss ich heute nicht mehr, ob ich ich den Wechsle GKV zur PKV nochmal machen würde.

  • Hallo,


    auch ich bin inzwischen Mitglied in der PKV. Habe diesen Schritt ebenfalls nicht bereut und bei mir ist es mit August 2005 noch nicht so lange her. Mein Vorteil war allerdings noch, dass ich bereits seit 8 Jahren bei der Versicherung zusatzversichert war und somit Wartezeiten (z.Bsp. für Zahnersatz)/etc. vermeiden konnte.
    Eine neue Gesundheitsprüfung gab es ebenfalls nicht und der monatliche Betrag ist aufgrund der gebildeten Rücklagen ebenfalls knapp 35% günstiger wie bei einem Neuabschluß. Also, wenn bereits Zusatzversicherung vorliegt, ruhig mal unverbindlich anfragen.


    Den Schritt hab ich jedenfalls definitiv nicht bereut, im Gegenteil, gerade wenn man mit Termindruck arbeitet, bringen Termine beim Arzt endlich mal was. Vorher waren das nur grobe Anhaltspunkte und man mußte sich richtig Zeit mitbringen. ;) Was natürlich nicht heißt das ich diese Zweiklassengesellschaft richtig heiße!


    Ansonsten, hab mir bei der letzten Regatta mein Knie zerdeppert und hab nun bei der Behandlung nur gute Erfahrungen gemacht. Anders wie in der GKV war ich innerhalb von zwei Tagen aus der Klinik wieder raus. OP mit Sonden und Meniskus kurz geflickt. Das Ganze hat von Kernspintografen bis zum wieder joggen dürfen ganze vier Wochen gedauert! Also nicht einfach aufschneiden und schauen, sondern erst mal genau definieren wo das Problem liegt und dann Minischnitt und fertig! Der Vorteil, diesen Spezialisten hätte die GKV zum Beispiel nie bezahlt!


    Aus Erfahrung, meine Schwester (GKV) mußte auf den Kernspintografen 2 Monate warten und das mit einem Bandscheibenvorfall, bei mir war die Sache mit Termin innerhalb von drei Tagen durch! Sicherlich ist dies ein richtige Unverschämtheit, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren, auch der Grund warum meine Schwester beim zweiten Mal den Kernspintograf dann auch selber bezahlt (400 Euro) hat. Allerdings kann meine Schwester nun definitiv nicht mehr in die PKV, die würde zum Bsp. alles was mit dem Rücken zu tun hat ausschließen! Bei Ihr ist das leider in sehr jungen Jahren passiert, als Turnierreiterin. Dies ist halt auch ein Witz, das sich die PKV die Mitglieder aussuchen kann, selbst wenn die Gehaltsgrenze geknackt ist.


    Grundsätzlich sind allerdings Diskussionen über zusammenlegen von GKV und PKV, Bürgerversicherung mit großer Vorsicht zu genießen! Sobald man nämlich Familie besitzt kann die PKV kostentechnisch auch schnell nach hinten los gehen, allerdings hat man natürlich noch immer das besser Leistungsportfolio. Darüber hinaus weiß ich von einem befreundeten Arzt, dass er ohne PKV Patienten mit seiner Praxis (auf dem Lande) nicht mehr überleben könnte. Deswegen hätscheln und tätscheln die Ärzte diese Patienten natürlich auch.


    Ach ja, Ich hab vor kurzem einem Artikel gelesen in dem drin stand das die GKV durch die PKV bereits jährlich mit 5 Milliarden mitsubventioniert wird, dadurch das die selbe Behandlung in der Regel teurer ist, das Medikamente mitfinanziert werden wenn der Pot des Arztes leer ist und nach irgend was, ich weiß es nicht mehr. Darüber hinaus stand auch drin, dass nur durch die PKV Patienten die Kliniken schneller in neue Technik investieren als Sie es sonst tun würden. Wie auch immer…

    Microfaser ist eine Weiterentwicklung der Baumwolle... (Zitat QVC)

  • Ich hätte auch noch ein paar Anmerkungen zu bieten:


    a) Bedenken sollte man auch, daß die Beiträge zur GKV mit dem Einkommen steigen aber umgekehrt auch sinken! Das hat man in der PKV natürlich nicht, da ist der Beitrag ja einkommensunabhängig. Besonders wichtig ist daher eine Einplanung der PKV-Beiträge in die Absicherung für Berufs- und ggf. Erwerbsunfähigkeit.
    Auf jeden Fall sollte man sich relativ sicher sein, daß man auch dauerhaft sein hohes Einkommen behält- d.h. auch im Rentenalter.


    b) PKV lohnt sich seit den Reformen des letzten Jahrzehnts auch gerade im Rentenalter, wenn man neben einer gesetzliche Rente noch Zusatzrenten bzw. -einkommen hat. Auf viele Zusatzeinkünfte muß man inzwischen den vollen (!) GKV-Beitrag (und auch PV) alleine zahlen. Bei 1000 EUR Zusatzeinkommen (bei der immer wichtiger werdenden privaten Altersvorsorge ist das nicht unrealistisch) macht das locker 16%-17% also 160-170 EUR. Umgekehrt bekommt man bei privater Krankenversicherung freundlicherweise einen kleinen Zuschuß dazu von der gesetzlichen Rentenversicherung. Dabei aber auch dran denken, daß in Rente nicht mehr wie vom Arbeitgeber 50% der PKV bezahlt werden!


    c) Auch auf die Leistungen der PKV (bzw. des Tarifs) sollte man genau schauen, was z.B. die Höhe der Leistungen bei Heilmitteln oder psychischen Erkrankungen angeht.

  • Zitat

    Original geschrieben von Thomas4711
    Lasst euch nicht durch die besseren Leistungen oder niedrigeren Tarif locken. Der Wechsel sollte schon allene deswegen gut überlegt sein, weil es kein Zurück in die GKV mehr gibt ( auser mit wenigen ganz klaren Ausnahmen ).


    Nicht ganz korrekt! Man kann immer zurück, wenn es Anpassungen des Lohnniveaus gibt und man wieder unter diese Grenze fällt, muß dann aber nicht! Ansonsten, fällt man aus anderen Grund unter diese Grenze, kann man auch zurück unter diversen Auflagen, dasselbe gilt bei längerer Arbeitslosigkeit.


    Gruß
    v.

    Microfaser ist eine Weiterentwicklung der Baumwolle... (Zitat QVC)

  • Zitat

    Original geschrieben von visioneer
    Nicht ganz korrekt! Man kann immer zurück, wenn es Anpassungen des Lohnniveaus gibt und man wieder unter diese Grenze fällt, muß dann aber nicht! Ansonsten, fällt man aus anderen Grund unter diese Grenze, kann man auch zurück unter diversen Auflagen, dasselbe gilt bei längerer Arbeitslosigkeit.


    Auch nicht ganz korrekt. ;)
    Wenn man beim Einkommen (wieder) unter die Versicherungspflichtgrenze fällt, dann geht es zwangsweise wieder in die GKV. (Eine Sonderregel bzw. -grenze gilt ggf. nur für Personen die schon 2002 PKV-versichert waren). Für über 55 jährige gilt das ggf. wiederum nicht, jene kommen ggf. überhaupt nicht mehr in die GKV (auch nicht bei Renteneintritt).


    Überhaupt ist eines der Probleme, daß es reichlich Sonderregelungen gibt, so daß man sich ggf. auch rechtlich beraten lassen sollte.

  • Ich bin seit 2,5 Jahren in der PKV. Damals stand ich auch vor der Entscheidung, ob ich in der GKV bleibe oder in die PKV wechsel. Im Hinterkopf hatte ich da natürlich auch, dass sich Nachwuchs angekündigt hatte.


    Nun habe ich zufällig einige Ärzte im Bekanntenkreis, bei denen ich allerdings nicht Patient war. Somit sind die schon mal nicht "befangen". Ausnahmslos alle haben mir zu einer PKV geraten. Ich will im Einzelnen nicht auf die Gründe eingehen, ist eigentlich alles von meinen Vorrednern dazu gesagt worden (bessere Medikamente, bessere Behandlungen, Wartezeiten.... etc.).


    Ein wichtiger Punkt ist die Familie. Da ich nicht verheiratet bin, war es kein Problem, dass Frau und Kind der in der GKV bleiben. Trotzdem habe ich mich entschlossen mein Kind mit in die PKV zu nehmen. Vor allem nach kleinen Komplikationen bei der Geburt. Das Kind kostet mich 90,00 Euro im Monat, was ich gerade bei den ganzen Untersuchungen und Impfungen in den ersten Jahren für völlig ok empfinde.


    Letztendlich hat mich bewogen, dass ich doch auch das beste für mein Kind will. Ich fände es ziemlich daneben, wenn ich in die PKV gehe und mein Kind aus Kostengründen in der GKV lasse. Wenn's sein müsste, würde ich für mein Kind auch aus der PKV austreten (ich weiß, geht s o leicht nicht mehr), nur damit es dort bleiben kann. Gerade ein Kind ist für mich die beste Begründung in die PKV zu wechseln.

    Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
    Der RAY.

  • Wohl dem, der es sich dauerhaft leisten kann, in der PKV zu sein. Die wenigsten Versicherten können sich das auswählen.


    Wer es sich leisten kann und auch will, der soll auch in der PKV bleiben und im Alter heftig drauzahlen müssen.


    Da ist meine Solidarität dann allerdings auch zu Ende.

    Gruss tector
    suche NTsplit von Arcor 2.0
    suche Siemens Gigaset 4000L Tischladestation
    PN oder
    mailto:tector(at)arcor.de

  • Ich habe auch noch eine Frage.


    z.B. ich war wegen einer bestimmten Sache in Behandlung, habe das der PKV verschwiegen. Jetzt tritt das gleiche Problem wieder auf und ich gehe zum Arzt, nun als Privatpatient. Rechnung geht ja an mich. Solange ich die Rechnung also nicht einreiche, kann die PKV davon doch gar nichts erfahren, oder?

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!