E-Plus Handy Neulieferung != Datenschutz

berlinux · 29. Juni 2005

Hallo,

ich habe heute im Zuge von meiner VVL bei E-Plus das Nokia 6630 erhalten.
Ich wunderte mich beim einschalten schon über das merkwürdige „Motiv“ (Familienvater mit Sohn auf der Couch) als Wallpaper.
Ich hakte das Bild als „postmodern“ ab und wollte an dem Handy die neuen Funktionen endlich ausprobieren.
Nun stellte ich fest, dass oben rechts eine neue SMS angezeigt wird. Als ich in den SMS Ordner rein sah, befanden sich dort mehrere private SMS’n und MMS’n . Die erste SMS die ich öffnete, war vom 13.05.05 und enthielt das Kennwort für den E-Plus Online Abruf einer MMS. Des Weiteren sind einige private Foto’s auf dem Handy vorhanden.
Also kurzum – das Handy ist ein SWAP und E-Plus (oder deren Vertragsfirma) hat „vergessen“ die privaten Daten des Vorbesitzers zu löschen.
Auf meinen Anruf und Reklamation unter der 1000 erhielt ich von der Call-Center-Agentin die Antwort „…schicken Sie das Gerät zurück, so was kann schon passieren….“.
Ich habe jetzt zwei Fragen: Ist es „Standard“, dass bei VVL oder Neuverträgen auch „Swap“ Geräte raus gegeben werden und was mich mehr interessiert, sollte ich den Vorbesitzer nicht lieber benachrichtigen, damit dieser weiß, dass seine Daten weiter gegeben wurden und er möglichst sein E-Plus Kennwort (in der besagten SMS vorhanden) umgehend ändern sollte.

Gruß

Torsten

ganymed · 29. Juni 2005

Also Standart ist das sicher nicht.

Dürfte auch kein Swap Gerät sein, sonst wäre ja keine Schachtel u.ä. dabei.
Das wird wohl ein Gerät sein, bei dem jemand von seinem 14-tägigen Widerrufsrecht gebraucht gemacht hat.

realice · 29. Juni 2005

Wenn nichts dran ist dann lass den lieben Gott einen guten Mann sein, mach einen Komplettreset und freu dich über dein neues Handy...

berlinux · 30. Juni 2005

Klar könnte man einfach eine *#7370# machen.
Ich finde es nur schon interessant, dass dieses Handy nach dem Rücklauf durch den „Vorbesitzer“ niemals überprüft worden sein konnte (denke so was sollte im Bereich von Warensendungen als Standard gelten). Schon alleine die Verpackung zeigt genügend Gebrauchsspuren auf. Und zu den Daten des Vorbesitzers: sicherlich finde ich es schon sehr fahrlässig diese auf dem Handy zu lassen (wenn man sein Endgerät zurückschickt), ändert aber nichts an der Pflicht des Versandhändlers E-Plus sensible Daten vom „Vorbesitzer“ zu entfernen. Ich denke auch nicht, dass derjenige sich bei seiner Retoursendung des Handys bewusst war, dass seine Daten samt pwd weiter gegeben werden. Ich finde nicht, dass Datenschutz als abstrakt angesehen werden sollte-auch oder gerade von großen Unternehmen.

Hamburger · 30. Juni 2005

Zitat

Original geschrieben von berlinux
Und zu den Daten des Vorbesitzers: sicherlich finde ich es schon sehr fahrlässig diese auf dem Handy zu lassen (wenn man sein Endgerät zurückschickt), ändert aber nichts an der Pflicht des Versandhändlers E-Plus sensible Daten vom „Vorbesitzer“ zu entfernen. Ich denke auch nicht, dass derjenige sich bei seiner Retoursendung des Handys bewusst war, dass seine Daten samt pwd weiter gegeben werden. Ich finde nicht, dass Datenschutz als abstrakt angesehen werden sollte-auch oder gerade von großen Unternehmen.

Wie kommst Du darauf, dass es Pflicht des NB ist Daten auf Handies zu entfernen?

Es sind Daten des vorherigen Besitzers und nicht des NB. Also ist es an der Pflicht des Nutzers dafür zu sorgen, dass Daten nicht an Dritte gelangen.

Henry Spencer · 30. Juni 2005

Ich denke auch dass der Kunde hier von seinem Widerrufsrecht Gebrauch gemacht hat. Soll E-Plus dann diese Teile als gebraucht wieder einstampfen?

Ich sehe den Netzbetreiber auch nicht in der Pflicht die Daten zu entfernen. Der Vergleich mag hinken, aber wenn ich ein Auto probefahre und meine Papiere drin vergesse kann ich es auch nicht dem Autohändler anlasten, wenn der spätere Käufer die plötzlich in der Hand hat.

Grüße
H.S.

berlinux · 30. Juni 2005

Zitat

Original geschrieben von Henry Spencer
Soll E-Plus dann diese Teile als gebraucht wieder einstampfen?

Die Begriffsbestimmung von Neuware in Zusammenhang von Nutzungs- und Gebrausspuren wäre sicherlich durch einen einfachen Software Reset (bei Rückgabegeräten) zu erreichen.
Damit würde die spektakuläre Möglichkeit des „einstampfens“ leicht zu umgehen sein.
Ändert aber daran nichts – das der beauftragte Distributor Arvato von E-Plus Service GmbH das Rückgabegerät in diesem Fall nicht geprüft hat (alleine die Gebrauchsspuren der Verpackung – sowie beim einschalten des Endgerätes die privaten Fotos als Hintergrundbild)

SchnittenGott · 30. Juni 2005

Rückläufer

Hallo!

Rückläufer aus dem 14-Tage Zeitraum werden normalerweise bei E-Plus bzw. Arvato neu geflasht und werden dann an die Firma Bilog überstellt im Rahmen des SWAP-Pool für den VOS ("Vor-Ort-Service").
Muß bei Deinem Gerät also einfach "menschliches Versagen" gewesen sein daß dieses Gerät wieder in den Neugeräte-Pool kam...
Für das Löschen der entsprechenden Daten ist übrigens in der Tat der Nutzer selber verantwortlich, wenn bei E-Plus ein Gerät zur Reparatur geschickt wird steht übrigens auch nochmal explizit mit drin, hab jetzt den genauen Wortlaut nicht im Kopf aber so im Sinne von "Bitte sorgen sie dafür daß ihre persönlichen Daten auf dem Gerät gelöscht werden".

Nichtsdestotrotz ist es natürlich ärgerlich und peinlich wenn solche Fehler bei Arvato passieren auch wenn es sicherlich eher selten vorkommt.
Eine Erklärungsmöglichkeit (wenn auch keine Entschuldigung) wäre daß das 6630 im Juni im Angebot war mit Vertragsverlängerung und wirklich enorme Mengen bei Arvato umgewälzt wurden, irgendjemand hat da halt für einen Moment nicht richtig aufgepaßt.

thebee · 30. Juni 2005

lustig find ich das aber schon.

schade dass du nicht den hiptop von paris hilton....
aber das übersteigert jetzt auch meine phantasie....

ich denke das ist rechtlich so, als wenn du eine sms bekommst, die an einen anderen empfänger gerichtet war, aber wegen einer falschen nummer an dich gegangen ist.

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